LPG oder CNG? Ab Werk oder Nachrüsten (LPG)?

Hallo,

ich habe mich ein wenig in das Thema Gas (LPG und CNG) hier im Forum eingelesen und auch die SuFu eifrig benutzt.
Leider sind extrem viele Beiträge, die ich als Ergebnis bekomme von 2008 oder älter.
Da ich nicht abschätzen kann, ob und in wie weit sich hier etwas verändert hat, habe ich (erneut) Fragen, von denen ich hoffe das jemand sie mir beantworten kann.

Das ganze soll (noch) keine Kaufberatung sein, diese geht in das dafür vorgesehen Forum, aber ich benötige ein paar Eckdaten, damit ich die richtigen Fragen dort stellen kann. Deshalb habe ich auch ein paar Eckdaten im Text mit untergebracht, damit die Zielrichtung meiner Fragen klarer wird.

Derzeit fahre ich ca. 20.000-25.000Km privat. In Zukunft werden vermutlich 10.000-15.000 hinzukommen. Ich fahre nicht wirklich sportlich oder aggressiv, hänge aber auch nicht auf der rechten Spur hinter LKW, sondern versuche flüssig im Verkehr mit zu kommen.
Ich benötige ein Fahrzeug, dass ausreichend Platz bietet, sei es ein Kombi oder ein (Mini)Van, da wir auch schon mal mit viel Material in den Urlaub nach Frankreich oder Italien fahren. (Meinen alten Roomster und jetzigen Golf Variant bekomme ich voll, auch wenn ich noch hinten raus sehen kann).

Aus dem was ich lesen konnte sind LPG und CNG Fahrzeuge in der Regel günstiger im Vergleich zu Diesel und Benzin, was ihren Treibstoff angeht (und im Vergleich mit einem Diesel bei Steuern und Wartung auch ein wenig) und rentieren sich deshalb schnell. Wobei es sich um (m)einen Gebrauchtwagen für bis zu 15.000€ handeln wird.

Die erste Frage ist natürlich, was sich eher lohnt. LPG oder CNG? Gerade wenn man bedenkt, dass CNG deutlich schwerer zu finden ist. Bei mir liegt die nächste 11Km entfernt, LPG ist da mit 5Km deutlich näher.
Rechnet sich das trotzdem? (Mir fehlen Werte für Reichweiten bei LPG Fahrzeugen, CNG lese ich immer wieder was von 400Km). Von der Zeit würde ich ca. 30 Minuten Umweg rechnen, was akzeptable wenn sich das im Geldbeutel positiv bemerkbar macht.

Dann ist da die Frage bei LPG, ab Werk oder Nachrüsten? Was ist in meinem Fall sinnvoller, wenn man von einem Budget von 15.000€ ausgeht? Nachrüstungen können auf das Kofferraumvolumen gehen. Aber wie sieht es mit der Reichweite aus, wenn man nur einen Tank "zusätzlich" einbauen lässt?

Ist eines von beiden störanfälliger und damit teurer? Die "alten" bis 2010 (oder war es 2008?) gebauten CNG Caddys hatten wohl ein Problem mit dem mechanischem Umschalteventil(?). Gibt es ähnliche Probleme bei CNG oder LPG Fahrzeugen?

Gibt es einen Unterschied zwischen der LPG und CNG Motorenlaufleistung? Soweit ich das lesen konnte nein. Gas verbrennt relativ sauber und bei entsprechender Pflege laufen die Motoren lange (250.000+).

Sorry für die Textwand, aber ich versuche so viele Informationen wie möglich zu geben, damit man die Frage korrekt beantworten kann.

Danke und viele Grüße,
Andrés

Beste Antwort im Thema

Es gibt zwei Umstände, die Ventile in den Tod treiben. Die sicherste Methode, universell anwendbar: Falsches Gemisch. Egal weshalb. Eine mögliche Methode: Eine Materialpaarung Ventil zu Ventilsitz, die ohne im Benzin enthaltenen Additive (K/Mg Salze) zu Schlagverschweißungen (Pitting) neigt.

Dazu kommt: Eine Lambdasonde regelt im MITTEL auf ein Lambda der jeweiligen Bank. Zylinderselektive Regelung über hochgradig schnell ansprechende Sonden ist möglich, aber nicht üblich.

Euro-3: lediglich Sprungsonden, die Lastanfettung auf Lambda=0,8 muss also passen. Das kann der Umrüster einstellen oder eben nicht. Unbemerkter Magerlauf ist sehr gut möglich.

Euro-4: Viele Motoren haben bereits Breitbandsonden als Regelsonde und einen auch unter Last faktisch geschlossenen Regelkreis mit eben Lambda 0.8 als Zielwert statt 1.0. Hier ist ein unbemerkter Magerlauf des gesamten Motors nicht möglich, das sieht ein Blinder mit Krücke an den Adaptionswerten. Allerdings bei sch*** Abstimmung ein temporärer Magerlauf möglich. Je besser abgestimmt, desto weniger weit muss das Steuergerät bei Lastwechseln "regeln" um das gewünschte Lambda zu treffen.

Was alle Motoren betrifft: Unsauber dosierende oder besch**** eingebaute Düsen können einzelne Zylinder chronisch zu mager, andere wiederum zu fett laufen lassen. Im Mittel passt das Lambda. Hilft aber dem zu mageren Zylinder nicht. Hier ist neben dem Hersteller auch der Umrüster in der Verantwortung. Manche selektieren Injektoren bzw. kalibrieren diese wenn möglich/erforderlich. Andere werfens einfach rein und sparen sich 2-3 Stunden, die merkt schließlich keiner.

Gute Rails kosten Geld. Gute Arbeit auch. Deswegen habe ich eine Allergie gegen Billigeinbauten. Genau wie gegen billiges Chiptuning (solche ohne TÜV-Gutachten nebst Prüfstandslauf).

Such dir einen Umrüster, der schon lange am Markt ist. Die billigsten sind nie die Besten (wie auch). Zudem such dir ein Auto, das eine Breitband-Sonde als Regelsonde hat. Das macht dir und dem Umrüster das Leben leichter, zudem machts dir die Adaptionswerte auch ohne fremde Hilfe leicht zugänglich (Lesegerät: 50€, CREADER-V zum Beispiel). Zudem siehst du Falschluft, sterbende Luftmassenmesser und andere gasunabhängige Gemischfehler sehr früh.

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Der ist gut!

Die Frage "was ist umweltfreundlicher" kannst du pauschal kaum beantworten. Berücksichtigst du die Kompressionswärme für Erdgas? Wie kalkulierst du die zusätzlichen Wege zur Tankstelle? Der Tanktausch zum Beispiel ist rein ökologisch gesehen auch nicht ganz "neutral".

Das mag sein, ist aber kaum nachzuvollziehen.

Ich beziehe mich rein auf die Abgase und die Art der Herstellung.
Damit sind deine genannten Probleme mE keine mehr.

BTW, ich habe keinen Meter "mehr" zur CNG-Tanke
und
Tanktausch alle 10 Jahre ??? Naja.

LPG ist Abfallprodukt bei der Spritherstellung, nicht sehr ökologisch,
CNG wird gefördert, gereinigt, komprimiert und auf die Reise geschickt.

Und nennenswerte Teile des LPG kommen als Kompressorkondensat aus der Erdgasförderung.

Angesichts der Tankstellendichte CNG von 600 vs. 3000 "24h Tanken" bzw. 918 zu 6700 total und einer statistisch nur halb so hohen Reichweite stellt sich die Frage nach dem Weg zur Tanke durchaus. Vor allem, da der Unterschied bezüglich CO2 im einstelligen Prozentbereich liegt - somit sind 5-10km Umweg bereits ein ökologischer Totalschaden. Wenn du nur City hast und ne Erdgastanke vor der Nase ist das eben anders wie aufm Dorf wohnend mit 2 x 60 km/Tag Pendelstecke.

Zitat:

@cptrips schrieb am 25. August 2015 um 12:25:34 Uhr:


LPG ist Abfallprodukt bei der Spritherstellung, nicht sehr ökologisch,

Was ist daran nicht ökologisch, ein "Abfallprodukt" noch weiter sinnvoll zu verwerten/verbrauchen?

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Zitat:

unknown user
unknown user

Zitat:

@cptrips schrieb am 25. August 2015 um 12:25:34 Uhr:

LPG ist Abfallprodukt bei der Spritherstellung, nicht sehr ökologisch,

Wenn es eine Nachfrage für das Produkt gibt, ist es kein Abfallprodukt mehr, Teer z.B. war früher auch Abfall, der entsorgt werden musste, heute weiß man es sinnvoll zu verwerten, nun ist es begehrt und teuer!

LPG ist Abfallprodukt bei der Spritherstellung, nicht sehr ökologisch,.

Nicht sehr ökologisch meint die Schadstoffe die bei der Verbrennung desselben entstehen im Gegensatz zu CNG.

CNG ist mE zur Zeit die sauberste Kraftstoffalternative insgesamt auch im Vergleich mit Stromern.

Aber ein Fahrrad oder zu Fuß ist noch besser! Sorry musste jetz einfach mal sein!

Zitat:

@cptrips schrieb am 26. August 2015 um 12:02:58 Uhr:


LPG ist Abfallprodukt bei der Spritherstellung, nicht sehr ökologisch,.

Nicht sehr ökologisch meint die Schadstoffe die bei der Verbrennung desselben entstehen im Gegensatz zu CNG.

CNG ist mE zur Zeit die sauberste Kraftstoffalternative insgesamt auch im Vergleich mit Stromern.

Ich war bis jetzt auf dem Stand, dass sich CNG und LPG bei der Verbrennung nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Hast Du da evtl. eine Quelle zu, würde mich interessieren, wie groß die Unterschiede da sind.

Zitat:

@cptrips schrieb am 26. August 2015 um 12:02:58 Uhr:


LPG ist Abfallprodukt bei der Spritherstellung, nicht sehr ökologisch,.

Nicht sehr ökologisch meint die Schadstoffe die bei der Verbrennung desselben entstehen im Gegensatz zu CNG.

CNG ist mE zur Zeit die sauberste Kraftstoffalternative insgesamt auch im Vergleich mit Stromern.

Autofahren ist für Erbsenzähler generell ökologisch fraglich!

Zitat:

@cptrips schrieb am 26. August 2015 um 12:02:58 Uhr:


LPG ist Abfallprodukt bei der Spritherstellung, nicht sehr ökologisch,.
Nicht sehr ökologisch meint die Schadstoffe die bei der Verbrennung desselben entstehen im Gegensatz zu CNG.

Wenn das LPG nicht im PKW verbraucht wird, wird es in der Raffinerie direkt als Abfall abgefackelt. Da entstehen dann die gleichen Schadstoffe (oder noch mehr, da ohne Kat).

So kommt dann wenigstens noch ein Zusatznutzen bei heraus. 😉

Ich habe mich noch weiter mit dem Thema beschäftigt. Eine Sache taucht immer mal wieder auf, wird aber kaum oder gar nicht beantwortet:
Lange Strecken fahren. Damit meine ich nicht die Jahresleistung des Wagens, sondern einzel Strecken. Auf mich kommen 50-70 Km auf dem Weg zur Arbeit (eine Richtung) zu und mehrmals im Jahr Strecken wo ich zwischen 400 und 1200 Km fahre, ohne lange Pausen einzulegen.

Ich habe jetzt mehrfach gelesen, dass man das Gasmotoren, ob nun LPG oder CNG, nicht antun soll. Warum und wieso erschließt sich mir nicht.
Kann jemand dazu vielleicht etwas sagen?

Hi,
wäre eigentlich was für Gascharly u.a., die dir in Art einer Vorlesung an der Uni alles sauber erklären. Kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass diese These zumindest für LPG und gasfesten Zylinderköpfen nicht stimmen kann. Schließlich habe ich solche Etappen auch mit Vollgas wo möglich bewältigt und der Motor hat sich bisher nicht beklagt. Wenn du Angst hast, schalte doch für ein paar Kilometer zwischendurch mal auf Benzin um. Beruhigt dich vielleicht, aus meiner Sicht aber nicht nötig.

Zitat:

@EdwardHyde schrieb am 26. August 2015 um 22:07:35 Uhr:


Ich habe mich noch weiter mit dem Thema beschäftigt. Eine Sache taucht immer mal wieder auf, wird aber kaum oder gar nicht beantwortet:
Lange Strecken fahren. Damit meine ich nicht die Jahresleistung des Wagens, sondern einzel Strecken. Auf mich kommen 50-70 Km auf dem Weg zur Arbeit (eine Richtung) zu und mehrmals im Jahr Strecken wo ich zwischen 400 und 1200 Km fahre, ohne lange Pausen einzulegen.

Ich habe jetzt mehrfach gelesen, dass man das Gasmotoren, ob nun LPG oder CNG, nicht antun soll. Warum und wieso erschließt sich mir nicht.
Kann jemand dazu vielleicht etwas sagen?

Also mit meinem CNG up hab ich bislang "nur" 1000km am Stück abgerissen - davon gute 600km zu zweit mit Gepäck, den Rest dann alleine mit etwas weniger Gepäck. 40km zur Arbeit (einfache Strecke via BAB) macht er täglich, 400-500km einfache Strecke ca. jedes dritte Wochenende. Aktuell bei 72tkm sehe ich keinen Grund, warum das ein Problem darstellen soll.

Ob ich jetzt 10x 100km fahre oder 1x 1000km macht sich vor allem in 9 Kaltstarts weniger bemerkbar, ist also eher positiv für den Motor - die Motortemperatur sollte nach Erreichen der Betriebstemperatur einigermaßen konstant sein, insofern macht mehr Strecke - bis auf den Verschleiß - keinen Unterschied.

Bei schlecht eingestellten Nachrüstanlagen (CNG und LPG) kann es aber wohl bei Volllast zu einer Abmagerung des Gemischs kommen und in Folge dessen zu Motorschäden - das ist dann aber eher ein Problem von Fahrern, die sich in usbekischen Hinterhofwerkstätten mit Hauptgeschäftsfeld Ziegenkarren die Anlage einbauen und -stellen lassen.

Zitat:

@Eifelswob schrieb am 26. August 2015 um 23:54:55 Uhr:


Hi,
wäre eigentlich was für Gascharly u.a., die dir in Art einer Vorlesung an der Uni alles sauber erklären. Kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass diese These zumindest für LPG und gasfesten Zylinderköpfen nicht stimmen kann. Schließlich habe ich solche Etappen auch mit Vollgas wo möglich bewältigt und der Motor hat sich bisher nicht beklagt. Wenn du Angst hast, schalte doch für ein paar Kilometer zwischendurch mal auf Benzin um. Beruhigt dich vielleicht, aus meiner Sicht aber nicht nötig.

Ja, mach ich gern, aber nicht schriftlich, hab dazu zu wenig Zeit, gern aber per Telefon, "RUF MICH AN" 06026996690

Kann ihn aber beruhigen, der Mercedes meiner Frau wird zumeisst über 420 km dauervollgas geplagt (zumindest von mir) und hat nun 330 tkm mit der originalen Motorkonfiguration (bis auf Kopfdichtung aufgrund des Motorbekannten Ölverlustes).
Mein VW Bus nun 350tkm zumeisst mit digitalemGasfuss unterwegs Autoanhänger und Wohnwagen ziehen, auch über den Bernhardinopass im Gespann mit Gas, und an dem Motor ist bis auf Wasserpumpe und Zahnriemen noch ALLES ORIGINAL!
Will das Thema nich kleinreden, es gibt schon empfindliche Motoren, die das nicht vertragen, verhält sich halt so wie der Flugzeugabsturz, fällt mal eins vom Himmel ist das ganze Fliegen verrufen und als gefährlich eingestuft, trotz statistisch als sicherstes Reisemittel geltend.

Zitat:

@EdwardHyde schrieb am 26. August 2015 um 22:07:35 Uhr:


Auf mich kommen 50-70 Km auf dem Weg zur Arbeit (eine Richtung) zu und mehrmals im Jahr Strecken wo ich zwischen 400 und 1200 Km fahre, ohne lange Pausen einzulegen.

Ich habe jetzt mehrfach gelesen, dass man das Gasmotoren, ob nun LPG oder CNG, nicht antun soll. Warum und wieso erschließt sich mir nicht.
Kann jemand dazu vielleicht etwas sagen?

Wo gelesen? Mein A4 hat vor Jahren 2 x die Woche 600km bekommen und fährt jeden Tag 2 x 30km zur Arbeit. Wenige Teilstücke der 600km gingen auch mit 200+ km/h sofern ausreichend frei. Interessiert den nicht. Jedenfalls die Gasanlage nebst den Motor nicht, dessen Anbauteile wie Fahrwerk, Elektrik und sonstiges "gasunabhängige" Geraffel ist über die Kilometer auf Dauer nicht so glücklich.

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