Longtime Inspektion

VW Golf 4 (1J)

Hallo Leute,
vorhin hat mein Golf in der MFA angezeigt dass er zur inspektion muss (SERVICE in 3000km)
Hab mit meinem Bekannten telefoniert(Besitzt ne eigene Werkstatt). Er meint dass er keinen Service durchführen kann da der Golf das sog. Longlife Serviceprogramm hat. Ich soll mich doch an den Freundlichen wenden.
So nun meine Frage: Der Wagen hat jetzt knapp 132000 runter. Ist es jetzt die große oder die kleine Inspektion? Muss ich wirklich zu VW oder kann das auch eine freie Werkstatt ordnungsgemäß durchführen? Was wird bei so einer Inspektion alles gemacht/gewechselt und was kostet der Spaß ca. bei VW bzw. bei einer freien Werkstatt.
Sorry wenn ich jetzt so dumm frage, aber dies ist mein erstes eigenes Auto wo ich mich auch selbst um Service etc. kümmern muss 😉

LG

28 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Taubitz


b) empfehle beim Otto den Wechsel im Frühjahr (um die die Schmierfähigkeit reduzierenden Kondensate rauszukriegen, bevor man wieder auf´s Gas tritt...)

Dieser Forderung würde ich allenfalls bei Kurzstreckenprofilen zustimmen wollen, und selbst dann nur bedingt. Der Benziner hat dem Diesel gegenüber den Vorteil, dass der Kraftstoff auch wieder ausdampft, wenn der Wagen richtig warm ist. Hingegen gibt es ja eine ganze Reihe von Autos, denen im Winter gerne mal der Ölkreislauf zufriert, so dass das Öl die Peilstabröhre hochkommt und sich der Motor binnen kürzester Zeit verabschiedet. Ich denke, da hat man mit frischem Öl aus dem Herbst bessere Chancen (wenngleich keine Garantie), gut über die Runden zu kommen. Überdies altern alle Additive, und im Winter möchte man mit jedem Auto eine gute Kaltdurchölung haben, so dass es Vorteile hat, wenn die Additive dann noch neu sind. Im Sommer sehe ich das hierzulande bedeutend unkritischer, wenn man keine Rennmaschine fährt.

Zitat:

Original geschrieben von Taubitz


d) natürlich empfehle auch ich grundsätzlich nur das jeweils für den Motor freigegebene Öl.
Das kann eben das LL3-Öl gem. 504.00 / 507.00 sein oder eben ein für den Motor und keine-LL-Intervalle vorgesehenes "Standard"-Öl (bei mir wäre das 505.01).

Sich an die Freigaben zu halten ist der narrensichere Ansatz, doch eine Abweichung davon kann auch ihre Vorzüge haben. Gerade bezüglich der 505 01, die Du ja auch brauchst, habe ich auf den letzten Seiten des Hauptölthreads meine Überlegungen beschrieben, die in meiner Überzeugung münden, dass ich mit dem Mobil 1 Turbo Diesel 0W-40 am besten beraten bin, obgleich dieses keine 505 01-Freigabe besitzt.

So, war jetzt doch bei der Werkstatt meines Vertrauens.
Inspektion gemacht.
- Ölwechsel mit Ölfilter
- neue Zündkerzen
- Drosselklappe gereinigt
- Frostschutz aufgefüllt
Der Rest(Bremsflüssigkeit, Luftfilter, etc... war noch i.O)

Er hat gemeint da ich wenig fahre lohnt sich bei mir das Longlife Programm wegen dem teuren Öl nicht. Nächstes mal macht er normales Öl rein und stellt den BC auf das normale Serviceintervall um.

Gekostet hat mich der Spaß 150€

Gruß

Ist das ein angemessener Preis für die erbrachte Leistung? Ich mein allein das Öl hat schon 56€ gekostet...

Den Preis halte ich schon für in Ordnung, aber es stellen sich mir zwei Fragen:

Wenn er der Meinung ist, dass Du kein Longlifeintervall nutzen solltest, bzw. Du Dich für Shortlife entscheidest, warum macht er es dann erst "nächstes Mal"?

Zweite Frage: Was ist "normales Öl"? Ein Öl, das nur die klassische Norm VW 502 00 erfüllt? Wenn Du ein richtig gutes "Shortlife"-Öl verwendest, dann ist das nicht oder jedenfalls nicht nennenswert billiger als ein Longlife-Öl nach VW 507 00. Natürlich gibt Dir die Entscheidung für Shortlife eine größere Auswahlpalette an möglichen Ölen mit verschiedenen Vorzügen und Nachteilen gegenüber einem Longlife-Öl. Ich befürchte allerdings, dass Dein Mechaniker an dieser Stelle eher an ein Öl minderer Qualität denkt, dass zwar noch die (aus heutiger Sicht sehr anspruchslose) Norm 502 00 schafft, qualitativ aber weit hinter einem 507 00 zurückliegt. Nur dann gibt es überhaupt etwas zu sparen (wenn auch am falschen Ende, denn wenige Euro Ersparnis beim Motorölkauf rechtfertigen es nicht, mindere Ölqualität einzufüllen). Insofern spräche nichts dagegen, auf jährlichen Wechsel zu gehen und dennoch das Longlife-Öl zu verwenden.

Du kannst Deinem Mechaniker ja beim "nächsten Mal" sagen, dass das reguläre Einjahreswechselintervall für Dich ok ist und er auch ein entsprechendes Standardöl nach Norm VW 502 00 nehmen kann, dass dieses Öl aber unbedingt auch die Norm Mercedes Benz 229.5 (oder alternativ 229.51) erfüllen muss. Dann kannst Du sicher sein, auf jeden Fall ein gutes Öl zu bekommen.

Hat er ein solches Öl nicht zu bieten und akzeptiert er nicht, dass Du es Dir per Internet günstig selber besorgst und mitbringst, dann soll er dennoch Longlifeöl nach VW 507 00 nehmen, denn das ist immer hochwertig, da die 507 00 sehr viel anspruchsvoller ist als die 502 00.

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Die Sache ist die. Als ich das Auto abgegeben habe haben wir kurz besprochen was gemacht wird und wieviel das kostet. Er hat dann gleich das Longlife-Öl und die restlichen Ersatzteile direkt bei VW bestellt. Heute, als ich das Auto abgeholt habe, hat er gemeint er hätte ins Servicebuch geschaut und gesehen das zwischen dem vorherigen und aktuellem Ölwechsel nicht viele KM angefallen sind. Deswegen lohnt sich in meinem Fall das Longlife Programm eher nicht, seiner Meinung nach. Aber wie dem auch sei, ich vertrau ihm einfach in dieser Hinsicht. Hab von seinen anderen Kunden auch nix negatives über ihn gehört.

gruß

Also wenn er sein Öl direkt von VW bezieht, dann sind € 56 dafür sehr billig. Es ist möglich, macht aber keinen Sinn; Öl beim Autohersteller beziehen ist ungefähr so, als ob Du Deinen Haarfön beim Elektrizitätswerk kaufst.

Ich sage ja nicht, dass er Dich bescheißen will und nicht vertrauenswürdig ist. Sein Tipp auf Shortlife zu gehen erscheint mir durchaus sinnvoll, insbesondere auch mit Blick auf die Motorschonung. Aber ich rechne halt damit, dass er sagt, VW schreibt für Shortlife 502 00 vor, also nehme ich irgendein 502 00. Formal gesehen ist das richtig, aber eine gute Wahl wäre es halt nicht, denn es gibt auch sehr schlechte Öle mit 502 00. Die gute Wahl kannst Du aber erreichen, wenn Du ihn bittest, darauf zu achten, dass er ein Öl verwendet, das (neben der 502 00) auch die Mercedes Benz 229.5 oder 229.51 erfüllt.

Bei Longlife hat er hingegen keine Wahl. Longlife bei VW ist heute immer 507 00, und 507 00 ist eine sehr strenge Norm, die man mit einem schlechten Öl niemals hinkriegen wird.

Ich hab gesehen, es gibt auch Öle mit einer 505 Freigabe. Kann man die auch nehmen?
Ich werd ihn nächstes Mal fragen was er gedenkt einzufüllen. Hab gehört Liqui Moly soll ganz gut sein. Das gibts auch in sämtlichen Freigaben von 502 über 505 bis 507 und noch zusätzlich die besagten MB Normen.

Gruß

Wenn der Unterschied jetzt was weiß ich...20€ beträgt dann werd ich net lang rummachen und das bessere einfüllen lassen. Das Geld ist es mir Wert.

505 00 ist für Dieselfahrzeuge. Wobei die meisten Öle sowohl die 502 00 als auch die 505 00 haben, da die Unterschiede in den Anforderungen sehr überschaubar sind. Die VW-seitige offizielle Anforderung für Dein Auto ist aber sicherlich die 502 00. (Hinweis: Die Qualität steigt nicht mit der Numerierung der VW-Normen. Das hat nichts miteinander zu tun.)

LiquiMoly ist einer von vielen namhaften Herstellern. Kann man auf jeden Fall vertreten. Als am elitärsten gilt Mobil 1, aber viele sind auch der Meinung, der Hersteller sei völlig egal, solange nur die Norm eingehalten wird. Das ist auf jeden Fall auch das wichtigste: die Einhaltung einer guten Norm wie VW 507 00 oder Mercedes 229.5/229.51. Du kannst Dir überlegen, ob Du darüber hinaus noch Geld für einen namhaften Hersteller ausgeben möchtest. Wie gesagt, da gibt es zwei (unversöhnliche) Glaubenslager.

Mehr als 20 Euro Preisunterschied sollten es nicht sein. Im Internet gekauft ist der Preisunterschied oft noch geringer. Viele hier schwören auf so ein komisches Highstar-Öl, das es beim Praktiker gibt und das manchmal spottbillig im Angebot ist. Darauf wird nur des Preises wegen geschworen, aber es soll wohl auch vernünftige Freigaben haben. Ich persönlich hasse Praktiker seiner Kundenverarschungspolitik wegen und würde dort nicht mal einen Schraubenzieher kaufen, aber das muss jeder selber wissen.

@ pcforever,

wenn deine Werkstatt das LL 3 Öl u. Filterteile nicht führt, so verstehe ich nicht, wieso du nicht 5 Liter n. VW 50400 / 50700 für 25 € dem Service beistellst. Markenfilter gibt es im Netz für ca. 50% der VW Marge, da kann man sich schon mal selbst für bemühen.

Das Öl mit der Norm VW 50500 ist für Dieselmotoren gedacht, dies noch ohne Pumpe Düse, also nochmal schlechter als 50200.

Gruß

Golfschlosser hat recht. Entsprechend ist 504 00 die richtige Longlife-Norm für Benziner; 507 00 ist die für Diesel. Das ist aber insofern egal, als es keine (mir bekannten) Öle gibt, die nur die 504 00, nicht aber die 507 00 oder umgekehrt einhalten. Real existierende Longlife 3-Öle haben immer 504 00 und 507 00. (Longlife 1 und 2 gibt es kaum noch, und sie sind auch nicht empfehlenswert.)

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain


Dieser Forderung würde ich allenfalls bei Kurzstreckenprofilen zustimmen wollen, und selbst dann nur bedingt. Der Benziner hat dem Diesel gegenüber den Vorteil, dass der Kraftstoff auch wieder ausdampft, wenn der Wagen richtig warm ist.

Das stimmt so nicht oder zumindest nur zum Teil bzw. bedingt.

Bitte mal im Anhang unter Motorenölverdünnung nachlesen (Seite 37: Motorenölverdünnung)

Und das Argument des Frosttodes ist eher ein singuläres beim 1.4er, oder kennst Du nennenswerte vergleichbare Schäden von anderen Herstellern?

Wenn ich so zurückdenke, dann habe ich mein erstes Auto (Derby I, 1.1 ltr., 50 PS) diverse sehr harte Winter lang im extremen Kurzstreckenverkehr bewegt, bei
a) mechanischer Kaltstartanreicherung per Choke, die ggf. nicht so genau dosierbar war wie eine automatische
b) weit schlechteren Ölqualitäten, als sie heute entwickelt worden sind

Daher bleibe ich dabei, dass ich aufgrund der enormen Kondensatproblematik beim Otto nach der Kälteperiode zum Ölwechsel raten würde. Aufgrund der zwangsweisen Verdünnung des Öls ist eine schnelle Durchölung sowieso gegeben, außerdem leidet meiner Meinung nach das Öl über den Rest der Zeit (Frühjahr, Sommer, Herbst) nicht so sehr wie es dann im Winter gefordert wird.
Daher würde ich dieses Öl eben nicht noch ein ganzes Jahr bzw. 9 Monate bis zum nächsten Winter fahren.

Aber letztlich wissen wir es beide nicht, denn wir verfügen beide über kein Öllabor.
Und zumindest ich will aus meiner Aussage nun hier auch kein Dogma machen, auch wenn es so erscheinen mag, weil ich nochmals repliziere...😁

Meine Aussage fußt lediglich auf Befragungen und Erlerntem während meiner aktiven KFZ-Mechaniker-Zeit und aus Gesprächen mit der technischen Produktberatung eines großen britisch-niederländischen Mineralölkonzerns, bei dem ich mal gearbeitet habe...

Immerhin zeigt der von Dir verlinkte Text ganz klar auf, das 85% des eingetragenen Benzins wieder ausdampfen. Ethanol sowieso. Dass der Rest im Sommer so ein Problem darstellt, wenn der letzte Ölwechsel weniger als ein Jahr her ist, das halte ich für unwahrscheinlich. Herstellerseitig werden immerhin auch für Benziner sogar Longlifeintervalle ausgelobt (auch wenn man deren Nutzung kritisch sehen mag und sie vom Fahrprofil abhängig ist).

Zitat:

Original geschrieben von Taubitz


Und das Argument des Frosttodes ist eher ein singuläres beim 1.4er, oder kennst Du nennenswerte vergleichbare Schäden von anderen Herstellern?

Von anderen Herstellern habe ich kaum Ahnung, aber der Klassiker ist die Frosttodproblematik gerade auch beim 1,0-Liter-Motor etwa des Lupo. Generell sollen wohl Motoren mit Alugehäuse dafür anfällig sein, da Aluminium die Wärme (bzw. Kälte) so gut leitet.

Na, DAS sollte man dann ggf. mal im up!-Forum posten, oder?

So zum Mutmachen...😎

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