Lenksäulenverriegelung ELV öffnet nicht mehr, relativ hohe Kosten und weitere Probleme

Mercedes C-Klasse W204

Guten Morgen,

nun hat mich das bekannte Problem mit der Lenksäulenverriegelung auch erwischt, Wagen ist
knapp 16 Jahre alt und hat etwas über 150 tkm auf dem Tacho.

Nachdem der Schlüssel gesteckt wird tat sich nichts, also keine Entriegelung (kein Zischen), nur das Display Mitte ging an, also EZS wahrscheinlich in Ordnung.

Wagen wurde mittlerweile repariert, vorgestern habe ich ihn abgeholt und gleich bei geradeaus Fahrt gemerkt, dass das Lenkrad nicht waagerecht steht sondern "deutlich" schief, das war davor natürlich nicht der Fall.
Laut Meister musste die Lenksäule ausgebaut werden, das schiefe Lenkrad bekommen sie wieder in die Waagerechte, wenn bei dem Wage die Achse neu vermessen wird. Frage ich mich natürlich, habt ihr nach Demontage eines so sensiblen Bauteils denn keine Probefahrt gemacht, naja egal, ist eigentlich ne seriöse zuverlässige freie Werkstatt oder war es mal...
Stoßstange vorne links hat auch Kratzer, die sie davor nicht hatte. Na ja, der Wagen ist sowieso schon alt,
werden sie am Montag sehr wahrscheinlich rauspolieren können.

Frage 1
Kann es sein, dass das Lenkrad deshalb schief steht, weil die Lenksäule demontiert worden ist?

Am Telefon sagte man mir vorab, dass die Reparatur 700€ kosten wird, am Ende wurden es dann 1003, also etwas über 40% mehr...
Bei einem Standardfehler und einer Baureihe die über 17 Jahre alt ist, erwarte ich eine päziese Kostenkalkulation +-.
Ich hatte vorab selber recherchiert und war der Meinung, dass es bei diesem Fehlerbild eigentlich nur die ELV sein kann, die dann wahrscheinlich einen defekten Elektromotor der ja ordentlich filigran ausgelegt ist hat und "nicht" das elektronische Zündschloss EZS.

Die 1000€ teilen sich wie folgt auf:

Lenksäulenverriegelung a und e 347€
Lenksäulenverriegelung "und" Wegfahrsperre überholt 489€ zzgl. Mwst

Frage 2
Ist mit der Wegfahrsperre die EZS gemeint, ich musste auch den Ersatzschlüssel vorbei bringen, bevor
die Teile zur Reparatur weggeschickt worden sind.
Und wie bereits erwähnt, ich hätte gesagt, dass das Fehlerbild nichts mit der EZS zu tun hat, bin aber nur Laie.

Vorab schonmal Danke für konstruktive Antworten

26 Antworten

Zitat:

@Reinix schrieb am 1. Dezember 2024 um 07:04:16 Uhr:


Wenn ich den Beitrag von Schlot lese, könnte es ja dann vielleicht nur ein falsch montiertes Lenkrad sein.

Ich gehe zu 90% vom Lenkrad aus, zu 10% von der Lenkungskupplung (das ist so ein Kardangelenk in der Lenksäule, das man abziehen kann). Beide haben eigentlich eine Markierung, aber man kann sie schon auch verdreht zusammenbauen.
Beide werden nach Werkstattanweisung ausgebaut. Die Achse wird nicht angefasst. Dazu gibt es keinen Grund.

Wenn man versucht, das Problem mit der Achseinstellung zu reparieren, weil man vielleicht schneller ran kommt als den halben Innenraum wieder zu zerlegen, hast Du anschließend das Problem technisch verschlimmert. Hast ein unterschiedliches Einlenkverhalten rechts und links (kann man auf der A45 bestimmt gut rausfahren 😁) und der Geradeauslauf ändert sich nach Kurvenrichtung, weil die Spur in der einen richtung eher öffnet und in der anderen schließt. Das fährt bestimmt großartig…

Ich wäre da der Kandidat, der sogar bei stehen bleiben und sich die Reparatur anschauen würde.

So,

habe der Werkstatt eine glasklare sowie ausführliche Email geschickt,
sie werden die Korrektur nächsten Dienstag nach Euren Vorgaben (da gab es auch seitens der Werkstatt gar keine Diskussion) durchführen und ich werde angerufen, sobald die Lenksäule oder was auch immer ausgebaut ist, um es mir anschauen zu können (Luftlinie 100m).
Der Mitarbeiter am Telefon war sehr seriös. Der Chef, der von der Achsvermessung geredet hat ist diese Woche im Urlaub, vielleicht war er einfach auch nur überlastet und wusste da erstmal nicht, von was er da spricht.
Habe ihn ja letzte Woche als ich es festgestellt habe direkt angerufen und er musste in Kürze eine Vorablösung präsentieren, "kriegen wir über Achsvermessung hin".
Der Mitarbeiter am Telefon bot mir weiterhin an, auf Ihre Kosten und unabhängig der Lenksäulenkorrektur die Achse zu vermessen, ich habe ihm gesagt, dass die Kontermuttern der Spurstange jungfräulich bleiben.

Auch habe ich in der Mail nochmal die Kostenexplosion moniert auf die mich der Mitarbeiter ebenfalls angesprochen hat. Sie müssen beide Teile einschicken ELV/EZS, macht für mich auch Sinn, denn wenn sie nur ein Teil hin schicken, bauen dann alles wieder zusammen und es geht immer noch nicht, dann schicken sie das zweite Teil hin.
Laut Werkstatt hat der Reparaturmann gesagt, dass beide Teile kaputt waren, hmm, 2 unterschiedliche Komponenten gehen gleichzeitig kaputt, nichts ist unmöglich.
Ich kenne grob die Preise für Reparatur und Diagnose, gibt ja Anbieter im Netz.
Diagnose war so 50€, Reparatur 249€, muss repariert werden, fallen die Diagnosekosten weg, na ja egal.
Ich habe ihn gefragt, ob es vom Reparaturmann eine detaillierte Beschreibung gibt was an welchem Bauteil repariert wurde, er nein, nur dass neu kodiert werden musste.
Ich habe ihn gesagt, dass ich anhand der Rechnung vom Reparaturmann den Reparaturmann anrufen werde und er soll mir das erklären, er hat gesagt, geht nicht, naja, egal.
Ich habe ihm gesagt, dass der RM dann immer sagt, dass beide Teile kaputt sind, er, nein hat er bis jetzt fast nie gemacht. Vielleicht hat der RM ja auch nur ein Teil repariert und der Übeltäter der abkassieren will befindet sich in 100m Luftlinie.
Alles traurig, aber will man deswegen nun ein riesen Fass aufmachen?
Rückblickend, mein Vater war letztes Jahr da, BMW hat nicht gestartet, laut Telefon sollte es 500€ kosten, zum Schluss wurden es 900. Laut Rechnung Benzinpumpe & Nockenwellensensor. Auch zwei Teile gleichzeitig, hmm, vielleicht haben sie ein Teil vermutet, das dann gewechselt und der Fehler war immer noch da und
dann das eigentliche defekte Bauteil lokalisiert und deshalb dann die explodierenden Kosten.
Vielleicht haben sie aber auch so eine Art psychologisches Kundenprofil angelegt, da haben wir deutlich mehr Geld verlangt, da auch auch, dann wird er jetzt wahrscheinlich auch nicht meckern...
Mir ist es wichtig, das mir das Lenkrad nicht bei 150 auf der Autobahn abfällt oder die Reifen nach 2000km verschlissen sind, also sollen sie ihren Fehler ordnungsgemäß beheben und dann ist gut.
Ob ich dann aber nochmal zu dieser Werkstatt gehe muss ich mir überlegen.

Er hat mir auch bestätigt, dass viele ältere MB Autos die diese Teile verbaut haben jetzt deswegen häufig in die Werkstatt kommen.

Tja wir wollen ja die Technik und wenn dann nach 16 Jahren ein Elektromotor, der wahrscheinlich auch in einem Auto der Carrerabahn verbaut ist ausfällt, dann ist das Geschreie groß und das Portmonaie weint.
Mit Sicherheit hätten sie den Motor auch stärker ausführen können, machen sie das aber bei allen potentiell gefährdeten Komponenten im Auto, wird es für MB teurer in der Fertigung, das Auto wird schwerer usw...
Ich kenne jemanden, der aus der Automobilindustrie kommt und wenn der ein oder andere von euch wüsste, mit was zum Teil für einem Lebenszyklus der Bauteile geplant wird, würde sich der ein oder andere überlegen, ob er sich wirklich ein Auto zulegen soll.

Ich bin mit meinem "überschaubaren Daimler" eigentlich recht zufrieden und in den letzten knapp 16 Jahren
ohne größerem Reparaturen klopf auf Holz, toi toi toi, über die Runden gekommen. Es sind aber auch 16 Jahre in denen das Auto gearbeitet hat, ich fahre aber relativ wenig.
Und vor 2 Wochen hat er mich dann das erste Mal im Stich gelassen (bin im August das erste Mal einem Automobilclub beigetreten, Auto stand in der Tiefgarage, also musste 2 unterschiedliche Fahrzeuge anrücken...),
ich werde ihn noch so lange fahren wie es geht, er ist noch relativ gut in Schuss, einige Sachen werden aber demnächst auch fällig, wie Bremsleitungen.
Wenn ich sehe, was die neuen Autos alles verpasst bekommen, das wird dann nochmal richtig teuer, nein, das tue ich mir vorerst nicht an.

War wirklich auch mein erster Gedanke, die ELV zu demontieren oder den Verriegelungsbolzen abschneiden, wer klaut schon diese alte Rübe. So würde ich es machen, Elektromotor von der ELV raus, die Spannung die der Motor bekommt auf ein Relais mit Wechsler die dann parallel an die beiden Mikrotaster gehen, denn die werden benötigt.
Die ELV hat aber noch mehr Komponenten die kaputt gehen können...

Danke für die sehr hilfreichen Tipps und für die gepflegt menschschliche Konversation

Das würdest Du nur mit Relais nicht hinbekommen, eher mit einem Mikrocontroller.

Dafür gibt es aber fertige ELV Simulatoren zu kaufen. Gibt aber schon genug längliche Threads darüber, dass man damit nicht über die HU kommt. In allen Ländern ohne notwendige HU ist das aber die gängige Reparatur, vor allem in den US-Foren.

Hier gibt es übrigens eine Erklärung, wie die Lenksäule wieder aufzusetzen ist. Der Zahnkranz hat an einer Seite eine Zahnlücke und auf der anderen Seite eine doppelte Zahnlücke. Wo die hin müssen, sieht man in einem Bild.

https://www.benzworld.org/.../

Neuen rein und fertig. Überlebt das Auto dann eh, wenn man das Schloss nicht einrasten lässt. Also immer das Lenkrad gerade stellen vor dem Schlüssel abziehen.

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Zitat:

@Yoshi89 schrieb am 4. Dezember 2024 um 11:45:56 Uhr:


Neuen rein und fertig. Überlebt das Auto dann eh, wenn man das Schloss nicht einrasten lässt. Also immer das Lenkrad gerade stellen vor dem Schlüssel abziehen.

Es ist ein Umstand der bei mir eigentlich immer selbstverständlich ist.

Ja wenn man technisch versiert ist, macht man das.

Viele sind das aber nicht und merken nicht, dass der Motor mit einem eingerasteten Schloss enorm zu kämpfen hat. Funktioniert ja trotzdem..

Wieso rastet das Schloss nicht ein, wenn das Lenkrad gerade steht?

Die ELV kann in fast jeder Position einrasten. Das ist nicht wie das Golf III Lenkradschloss, das nur auf der 1 Uhr-Position ein Loch im Lenkstoch hat.

Die ELV drückt mit Federkraft einen Bolzen raus, der in einen Zahnkranz an der Lenksäule greift. Die Feder wirkt dann, wenn zufällig genau Zahn auf Zahn stehen. In allen anderen Fällen ist die ELV eingerastet. Von der Art, wie sie geformt ist, kann sie sich auch nicht so leicht verklemmen wie die Mechanik bei alten Lenkschlössern, bei denen man erst das Lenkrad entlasten musste, bevor man einen Schlüsselbart drehen konnte.
Trotzdem ist es denkbar, dass wenn man sein Auto mit verspannter Lenkung abstellt, die gegen die eingerastete ELV drückt, dann eine Verringerung der Lebensdauer daraus resultiert.

Schon aus anderen Gründen als der ELV parke ich immer mit gerade gestellter Lenkung. Aber einrasten würde die in jeder Position, auch schnurgeradeaus. Kann man ja sehr leicht probieren: Bewegt mal das Lenkrad testweise…

Bei mir rastet das Lenkradschloss bei gerader Lenkung nie ein.
Und das habe ich im übrigen schon sehr oft ausprobiert.
Könnte natürlich auch sein dass es so nicht in Ordnung ist, ich werde es aber definitiv nicht ändern.

Die Zähne der Lenksäule stehen recht weit auseinander. Man kann auch das eingerastete Lenkrad ein paar Grad nach links und rechts bewegen. Die rastet schon auch geradeaus ein.

Zitat:

@Sedge schrieb am 5. Dezember 2024 um 08:50:39 Uhr:


Bei mir rastet das Lenkradschloss bei gerader Lenkung nie ein.
Und das habe ich im übrigen schon sehr oft ausprobiert.
Könnte natürlich auch sein dass es so nicht in Ordnung ist, ich werde es aber definitiv nicht ändern.

Auch bei unseren Daimlern rastet definitiv nach dem Abziehen das Schlüssels kein Lenkradschloss in der Mittelstellung des Lenkrades ein. Erst wenn man das Lenkrad anschließend versucht zu drehen, blockiert es irgendwann. Darauf legen wir auch großen Wert und achten darauf, dass es eben nicht einrastet. Wer das Problem eines defekten Schlosses einmal hatte (wir ausgerechnet im Ausland), kann das sicherlich nachvollziehen.

So,

Wagen gestern hingebracht, damit sie dann heute zügig beginnen können.
Nach ner halben Stunde ruft der Chef an ich solle vorbei kommen, da war die Schraube vom Lenkrad schon locker. Dann hat er es abgezogen, in waagerechter Lage wieder draufgesteckt und alles wieder zusammengeschraubt.
Ich habe ihn gefragt ob man die Schraube nicht mit Sicherungslack sichert, ist ja nur eine einzige,
also mit Loctite 243 mittelfest aufs Gewinde, dann bekommt man es auch wieder ab, er hat gesagt nein macht man nicht. Gut, wird schon halten.
Die Kratzer waren auch in Windeseile herauspoliert und ein Kratzer der bereits vorhanden war (das habe ich ihm auch gesagt mit der Bitte, dass wenn der Poliermann schonmal die Maschine an hat den auch weg machen soll) wurde auch entfernt.
Dann bin ich losgefahren und alles war wieder wie gewohnt.

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