Langzeittest BMW i5 eDrive40
Wegen einer kleinen Unfallreparatur meines X5 50e fahre ich seit zwei Wochen einen BMW i5 edrive40 mit M-Paket und Vollausstattung, soweit erkennbar. Ich stehe kurz vor der Bestellung des Nachfolgers für den X5 und vielleicht helfen meine Eindrücke dem einen oder anderen bei der Entscheidungsfindung.
Der Erstkontakt:
Als ich den i5 am Freitagnachmittag nach einer langen Arbeitswoche in unser Tiefgarage übernommen habe, dachte ich zunächst, was für ein Mist. Es dauerte ungefähr 15 Minuten bis ich mich erstmal soweit eingerichtet hatte, dass ich einigermaßen sicher starten konnte. Die Bedienung ist nochmal leicht anders als in meinem 2024er X5 und das nicht im besseren Sinne. Drei Beispiele: die verschiedenen Ebenen des Bordcomputers im Kombiinstrument lassen sich nicht mehr über den BC-Button am Blinkerhebel wechseln (weggespart), sondern nur über die Live Vehicle App. Die Fahrmodi müssen über den Schalter in der Mittelkonsole aufgerufen und dann angewählt werden. Kein Kippschalter oder Einzeltasten die erfühlt werden können. Und für das Heckrollo habe ich auch irgendwo mal etwas gesehen, aber bei flüchtiger Suche nicht wiedergefunden. Das fahre ich nun mit der Sprachbedienung hoch und runter. Was in fünfzig Prozent der Fälle beim ersten Anlauf klappt.
Ansonsten ist die Bedienung wie bei allen aktuellen BMWs – eher ablenkend denn intuitiv. Ich saß gestern zwei Stunden im eigenen Saft, drehte die Lüftung immer höher, bis ich begriff, dass meine Frau auf den Slidern über den Lüftungsdüsen diese verschlossen hatte. Wer denkt sich so etwas aus? Und gegen das Ablesen des Kombiinstrumentes (verschiedene Schriftgrößen, Animationen statt Darstellungen) ist das Tippen einer Nachricht auf dem Handy bei voller Fahrt ein Beitrag zur Verkehrssicherheit. Nochmal die Frage: Wer denkt sich so etwas aus?
Die Fahrt nach Hause verlief unauffällig, bis auf einen weiteren aber unbedeutenden Aufreger: Das Abrufen der vollen Beschleunigung ist nunmehr auch zu einem zweistufigen Prozess geworden. Ich trete das Gaspedal voll durch UND ich ziehe parallel an der Wippe hinter dem Lenkrad, um das zu erreichen, wofür schon bei meinem seligen 5er der ersten Baureihe (E12) ein einziger Arbeitsschritt ausreichend war – das Gaspedal zum Anschlag zu bringen. In Anlehnung an seine grandiose Motorradtradition könnte BMW doch auch verlangen, dass Fahrer und Beifahrer die Köpfe etwas einziehen müssen, um die volle V-Max zu erreichen. Entschuldigt, aber solche Mätzchen haben mich in den 90er an meinen PC-Rennspielen vielleicht begeistert. Aber als erwachsener Mann erwarte ich von einer Businesslimousine nicht solchen Firlefanz.
Beim Parken zuhause viel mir dann die große Dimension des Wagens ins Auge. Auch neben unserem VW T7 Multivan mit langem Überhang ist der i5 eine richtig dicke Nummer. Mein Fazit am Freitagabend: so ein Ding brauche ich nicht.
Der Perspektivwechsel:
Nun bin ich den Wagen zwei Wochen und gut 1.000 km gefahren und was soll ich sagen, ich habe einen fundamental anderen Blick auf den i5. Ich habe noch kein Auto gefahren oder besessen, was dermaßen gut fuhr. Der Wagen liegt einfach nur satt und sauber auf der Straße – egal in welchem Zustand diese ist. Kein Zittern, kein Wanken, kein Schaukeln, keine Fahrwerksgeräusche, keine Abrollgeräusche, einfach nur Ruhe. Trotzt 20 Zoll Rädern überflauscht der i5 alles was er unter die Räder bekommt. Google Maps führte mich gestern über einspurige Kreisstraßen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt, durch Ortschaften mit üblem Kopfsteinpflaster und im i5 herrscht einfach nur Ruhe. Das fährt sich um zwei Welten besser als mein X5 oder mein ehemaliger Q7 – beide mit Luftfederung. Deren Ansprechverhalten war nie so gut und selbst im Sportmodus sind diese SUV immer etwas taumelig unterwegs. Nicht so der i5. Auch nach Bodenwellen oder Spurwechseln mit Lastwechseln (scharfes Bremsen) liegt der Wagen wie ein Granitblock auf der Straße. Wirklich unglaublich gut.
Und auch bei der Handlichkeit gibt es für mich nix zu meckern. Ich bin allerdings auch kein Rennfahrer und bewege meine Fahrzeuge zumindest absichtlich nie auch nur in der Nähe des Grenzbereiches. Für meinen Alltag ist der i5 erstaunlich handlich und man vergisst die Größe beim Fahren.
Der Antrieb bietet ebenfalls keinen Grund zur Klage. Der Punch fühlt sich nach mehr als 430 (?) NM an. Wenn die V-Max etwas höher liegen würde, wäre dieser Antrieb für mich völlig ausreichend. Wegen der V-Max und der Fahrstabilität würde ich aber wahrscheinlich lieber den xdrive40 nehmen. Denn das Heck kommt beim flotten Abbiegen schon mal leicht in Unruhe. Manche werden das mögen, ich bleibe bei meinem Verweis auf die Jugend in den 90er von oben.
Dafür lässt sich der i5 sehr sparsam bewegen. Auf meiner Pendelstrecke von Potsdam nach Berlin habe ich zwischen 14.5 und 16.5 kwh verbraucht. Gestern habe ich einen Ausflug in den Harz gemacht, abgefahren mit 90% SOC, am Abend nach 430 km angekommen mit 2% (die Schildkröte kam beim Sprung von 3 auf 2% etwa 200 Meter vor dem Heimathafen). Der Durchschnitt lag bei 85 km/h, auf der BAB bin ich auf dem Hinweg 125 Tempomat gefahren, auf dem Rückweg nur noch 115, sonst hätte ich es wahrscheinlich nicht ganz geschafft. Im Schnitt waren das 16.4 kwh. Ich war zufrieden, auch wenn 20 kwh mehr Akkukapazität schön wären. Dann könnte man schneller oder weiter fahren mit einer Füllung.
Sehr überzeugt hat mich der Autobahnassistent. Das Lenkverhalten ist wirklich das Beste, was ich hierzu bisher erlebt habe. Ich hatte die Arme meist im Schoss und habe Spurwechsel mit dem Blinker ausgelöst – aber das macht mein X5 auch. Die Spurwechsel sind für meinen Geschmack noch etwas eckig und natürlich muss die Lücke größer sein, als man das als menschlicher Fahrer bei relativ geringem Tempounterschied machen würden, aber dennoch: Hut ab. Allerdings ist diese Assistenz nur entspannend, wenn es wenig Verkehr hat oder man zu den langsamen Fahrzeugen gehört. Schwimmt man im Verkehr mit 120-130, dann hat man ziemlich viel zu tun. Da ist das gelernte Autofahren irgendwie einfacher. Macht man halt nebenbei und nicht als Überwacher einer Technik. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir in 10 oder 20 Jahren richtig gute automatisierte Systeme haben werden.
Den letzten Punkt, den ich rausgreifen möchte, betrifft die Qualität und Verarbeitung. Hierzu gibt es ja viele Themen im Forum und ich gehöre auch zu den Qualitätsfetischisten wenn es um Autos geht. Auch hier hat der i5 eine beeindruckende Vorstellung abgeliefert. Dieses Auto ist fest wie eine mittelalterliche Burg. Es knistert und knackt nichts. Gelegentlich schlägt der Gurt des Beifahrersitzes an die B-Säulenverkleidung, aber darüber hinaus habe ich keine Störgeräusche wahrgenommen. Selbst auf üblen Kopfsteinpflasterstraßen nicht. Auch hier ist ein deutlicher Unterschied zu meinem X5 aber auch einem Audi A8 spürbar. Das hat mich beeindruckt. Und ja, die optische Materialanmutung war schon besser bei BMW. Die Plastiklichtleiste durchs Cockpit ist wieder so eine Reminiszenz die 90er Jahre – diesmal Aiwa Stereo-Anlagen, der Klavierlack in der Mittelkonsole ist Mist und weiter unten könnte man geschäumte Kunststoffe einsetzen. Aber vieles von dem nimmt man während der Fahrt nicht wahr und es stört mich deshalb nicht wirklich.
Und doch noch ein Punkt vergessen: Das Bowers & Wilkins Soundsystem kann sich wirklich hören lassen. Nicht einfach nur laut, sondern auch klar und druckvoll bei mittleren Lautstärken. Auf jeden Fall besser als die H/K-Systeme, die BMW sonst anbietet. Allerdings auch noch nicht auf dem Niveau der grandiosen Systeme bei Tesla.
Das Fazit:
Vor der langen Testfahrt stand meine Entscheidung für den Nachfolger des X5 eigentlich schon fest: i4 M50. Jetzt bin ich noch einmal ins Grübeln gekommen, ob es nicht doch ein i5 werden sollte. Allen voran wegen der grandiosen Fahrkultur. Hier war ich zwar auch vom i4 M50 sehr positiv überrascht, aber der i5 ist da mE unerreicht. Und auch das Soundsystem ist ein Argument.
Andererseits bietet der i4 etwas weniger von diesem Bedienungsnonsens, hat deutlich mehr Power, etwas mehr Variabilität wegen der Heckklappe, braucht weniger Platz und hat ein Schiebedach. Außerdem bleibt man sicher unter 95 BLP, was sich steuerlich lohnt.
Very First World Problems….
223 Antworten
Ich glaube es wird sogar immer das 22kW Kabel mitgeliefert, zumindest haben bei uns in der Firma alle iBMW das selbe Kabel. Das geht bei mir aber auch originalverpackt zurück, habe mir direkt ein kompaktes 4m Spiralkabel besorgt, das liegt nie im Dreck und passt im Kofferraum in die Seitenablage. Sehr praktisch, kann ich empfehlen.
@Hoofy was war das Problem am Gardasee? Ich war da letztes Jahr auch mal und hatte das Gefühl, die Italiener sind in Sachen Ladeinfrastruktur ganz gut aufgestellt?
Zitat:
@Beatnikk schrieb am 14. Januar 2025 um 10:05:08 Uhr:
@Hoofy was war das Problem am Gardasee? Ich war da letztes Jahr auch mal und hatte das Gefühl, die Italiener sind in Sachen Ladeinfrastruktur ganz gut aufgestellt?
Das kommt darauf an, auf welcher Seite du bist! Bei Garda gibt’s einen großen Ladepark von Ionity. Ich war aber auf der anderen Seite bei Salo, und da war es schon eine Herausforderung, einen freien Lade Punkt zu bekommen. Der schneller lädt als 20 KW und selbst der Lade Punkt, den ich gefunden hatte, der angeblich 50 können soll, hat nur mit 20 geladen. Dann hängst du da natürlich Stunden rum. Der Campingplatz, wo wir waren, hatte eigentlich „Ladesäule“ Für E-Autos und das sogar komplett kostenfrei. Leider waren das zwei Haushalt Steckdosen an einem Holzpfosten. Ich hatte aber kein Ladegerät um an Haushaltsdosen zu laden. War dann etwas doof.
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Ok, ich war dort nicht mit einem E und habe es daher nur aus Interesse beobachtet, aber eben nur oberflächlich. Ist schon mal gut zu wissen😛
Und noch was zum Thema: Ich habe jetzt, nach gut einem Monat, bereits 4000km zurück gelegt, bei Temperaturen um die 0° hatte ich dennoch nie Reichweitensorgen, lade meist nur bis 80% und war nur einmal an einem HPC. Zu meinem Fahrprofil passt der i5 bis jetzt also ganz gut, ich bin mal gespannt, wie das Résumé nach einem Jahr und meinen üblichen +40.000km ausfällt. Bei den aktuell eisigen Temperaturen heize ich immer vor, hier genügen 5-10min um Innenraum, Sitze und Lenkrad auf eine angenehme Temperatur zu bekommen, also ein deutlicher Vorteil ggü. der klassischen Dieselstandheizung, die ohnehin nur den Innenraum heizt, wenn sie dann nach langer Vorlaufszeit auf Temperatur ist. Mein Verbrauch liegt bei 23kWh bei dynamischer Fahrweise, finde ich bei den Temperaturen und 275er Winterreifen ebenfalls absolut in Ordnung. Der Langstreckenkomfort ist fantastisch, was mir auch von Beifahrern bestätigt wurde, auch die sehr gut arbeitenden Assistenzsysteme tragen ihren Teil dazu bei. Einen Ausflug in die Alpen gab es auch schon, dabei hat mich die Traktion auf Schnee positiv überrascht, hatte auch an Steigungen absolut keine Probleme, es gibt ja noch die "Anfahrunterstützung", habe ich aber nicht gebraucht. Ansonsten hat man auf Schnee natürlich den üblichen Spaß mit Heckantrieb, auch dank abschaltbarem DSC. Anhängerbetrieb habe ich auch mal getestet, der Rückfahrassistent arbeitet super, viel besser als das VAG Pendant, macht selbst rangieren ziemlich überflüssig. Im übrigen hat der Wagen den ersten Einparkassistenten, der im Alltag auch wirklich von nutzen ist (zumindest aus meiner Sicht), das System erkennt Lücken sehr schnell und weiß wo man hin will bzw. was Sinn macht und auch der Einparkvorgang geht relativ zügig. Also der erste Eindruck zum i5 ist sehr gut, ich hoffe das bleibt so.
Kurze Frage zum Thema Klimatisierung auf Abfahrtszeit, fängt der i5 zur angegebenen Zeit die Klimatisierung erst an oder kann ich erwarten zur angegebenen Zeit angeheme Temperaturen zu haben?
Dann will ich auch mal wieder ein Update geben nach nunmehr 4 Monaten und knapp 8.000km Laufleistung. 80% Stadtverkehr in Berlin und Umgebung, ein paar längere Fahrten (Dänemark-Urlaub, Familienbesuch nach NRW). G60 eDrive 40:
- Fahrkomfort wird tatsächlich auch von Mitreisenden auffällig oft angesprochen, das hatte ich vorher beim e-tron und den beiden Teslas nie. („der fährt so sanft und leise!“)
- Weitere Beobachtung: bei geschlossenem Dach (also das Rollo ist zu) ist er noch einmal hörbar leiser
- Die beleuchtete Niere fällt im Straßenverkehr auf. Man bekommt viele Blicke, gerade im Sommer i.V.m. den 21“-Felgen, wobei ich nicht immer erkenne, ob das Bewunderung oder Verachtung ist 😉 Allgemein sehe ich recht viele i5 im Alltag, schon jetzt deutlich mehr als EQE, obwohl der schon länger am Markt ist.
- Verbrauch ist absolut in Ordnung. Jetzt bei 0 Grad und Pendelei zur Arbeit irgendwas zwischen 23-25 kWh. Ich habe zu Hause keine WB, aber im Büro. Lade meist einmal die Woche kurz vorm Wochenende auf 80%, damit komme ich dann wieder eine Woche locker hin.
- Ja, das Auto ist groß. In Parkhäusern merke ich das bisweilen, ebenso bei der immer nervigen Parkplatzsuche hier in Berlin (die ist immer wilder Westen), im Alltag auf der Straße weniger.
- Assistenzsysteme sind toll, hatte bislang auch bei Schneeregen keinen Ausfall. Alles passiert bei BMW so angenehm unaufgeregt, ich habe nie das Gefühl, dass das Auto bestimmt, was passieren soll. Gilt auch für den Gesamteindruck: der i5 ist in erster Linie ein BMW - der halt elektrisch ist und gute Assistenten hat. Und kein Elektroauto mit toller Software, das zufällig auch gut fährt (wenn ihr versteht, wie ich das meine)
- Den Autobahnassistenten habe ich ein paar Mal benutzt, würde ihn aber bei einer neuen Bestellung nicht mehr ankreuzen. Hatte ein einziges Mal eine Phantombremsung bei der Abfahrt in eine Tiefgarage.
- Ich bleibe aber dabei, dass Batteriegröße und Ladekurve eher mittel bis enttäuschend sind. Es ist für mich in Ordnung, kann mich damit arrangieren, habe auch schon über 4 Jahre Erfahrung mit E-Autos. Aber dem Wagen stünden eine größere Batterie und eine bessere Ladekurve einfach gut.
Der Wagen ist ja privat geleast, ich kann dieses Jahr aber auf einen Firmenwagen umstellen (Audi, BMW oder Mercedes). Werde wahrscheinlich wieder den i5 nehmen, dann aber ggf. als G61. Vorteil ist, dass ich nach diesen ersten Monaten sehr genau weiß, was ich wirklich brauche (z.B. adaptives Fahrwerk, 22kw-Lader) und auf was ich verzichten könnte (z.B. B&W-System, Autobahnassistent, Iconic Glow Niere). Das hilft bei der monatlichen Rate. 🙂
Zitat:
Vorteil ist, dass ich nach diesen ersten Monaten sehr genau weiß, was ich wirklich brauche (z.B. adaptives Fahrwerk, 22kw-Lader) und auf was ich verzichten könnte (z.B. B&W-System, Autobahnassistent, Iconic Glow Niere). Das hilft bei der monatlichen Rate. 🙂
Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Da ich im Prenzlberg wohne kenne ich die Parkplatzsorgen :-)
Allerdings kommt es wirklich auf die Tageszeit an, oft gibt es dort massiv viele freie Plätze.
Der 22 kw Lader ist super, den wollte ich auch nicht missen.
Ich kann schon verstehen, dass man auf bestimmte Sachen verzichtet um die Rate unten zu halten.
Da ich das Fahrzeug gekauft habe, war mir das egal.
Ich hatte noch nie Probleme mit dem Autobahnassistenten, da war ich doch überrascht, was du von der Phantombremsung berichtest?
Allerdings verstehe ich nicht so recht die Schlußfolgerung, dass das mit dem AB zu tun haben soll?
Was ich vermisse, ist das Travel Paket und die beleuchtete Niere. Ich muss mal sehen ob ich einen Betrieb finde, der mir die austauscht, eine originale neue, beleuchtete Niere habe ich an der Hand, jetzt braucht es nur einen Einbau.
Wenn da jemand einen Tipp hat, wäre ich dankbar.
Ich hatte auf der Langstrecke entgegen meiner Erwartungen keine Probleme mit dem Nachladen oder der Ladekurve, nach 300 km bin ich platt und brauche eine Pause. Routenoptimiert sind die Pausen zudem manchmal sehr kurz, da gar nicht voll geladen werden muss. Und aus dem Alter durchzubrettern bin ich raus. Mir würde da 800 Volt und eine größere Batterie auch nicht helfen. Klar haben ist besser als brauchen, aber für mein Fahrprofil obsolet. Dir weiterhin viel Freude an dem Wagen und unfallfreie Fahrt.
Ich denke die Phantombremsung war losgelöst, vom ABA. Hatte es auch zwei mal bei uns in der TG und da war der Seitensensor etwas pessimistisch und hat Gespenster gesehen.
Also, da ich wie gesagt in 4000km nur einmal an einen HPC musste und das auch nur für 15min, ist für mich persönlich Batteriegröße und Ladekurve erstmal nicht das Hauptkriterium. Aber ich stimme zu, dass dem Wagen eine Option auf ~100kWh sehr gut stehen würde (dann kann eigentlich jeder einpacken😁) und wenn wir schon dabei sind, noch etwas mehr Leistung an der Hinterachse, also quasi ein eDrive45 Long Range😛 Mal sehen was das Facelift bringt, bin auch gespannt, ob bis dahin Panoramic iDrive kommt.
Zitat:
@Beatnikk schrieb am 15. Januar 2025 um 08:37:17 Uhr:
Also, da ich wie gesagt in 4000km nur einmal an einen HPC musste und das auch nur für 15min, ist für mich persönlich Batteriegröße und Ladekurve erstmal nicht das Hauptkriterium. Aber ich stimme zu, dass dem Wagen eine Option auf ~100kWh sehr gut stehen würde (dann kann eigentlich jeder einpacken😁) und wenn wir schon dabei sind, noch etwas mehr Leistung an der Hinterachse, also quasi ein eDrive45 Long Range😛 Mal sehen was das Facelift bringt, bin auch gespannt, ob bis dahin Panoramic iDrive kommt.
Ich denke kaum, dass eine große Batterie kommen wird. Das kommt dann alles mit der neuen reinen
E-Plattform.
Zitat:
@Elektrofahrer schrieb am 15. Januar 2025 um 07:10:01 Uhr:
Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Da ich im Prenzlberg wohne kenne ich die Parkplatzsorgen :-)
Allerdings kommt es wirklich auf die Tageszeit an, oft gibt es dort massiv viele freie Plätze.
Im Prenzlberg bin ich tatsächlich oft, weil meine Freundin dort wohnt. Vielleicht trifft man sich da mal auf einen Kaffee zum Austausch. 🙂
Zitat:
Ich hatte noch nie Probleme mit dem Autobahnassistenten, da war ich doch überrascht, was du von der Phantombremsung berichtest?
Allerdings verstehe ich nicht so recht die Schlußfolgerung, dass das mit dem AB zu tun haben soll?
Dann war das missverständlich ausgedrückt. Phantombremsung geschah bei der Einfahrt in meine Tiefgarage. Da „guckte“ der Sensor vorne wahrscheinlich zu steil Richtung Boden und erkannte das als Hindernis.
Zitat:
Was ich vermisse, ist das Travel Paket und die beleuchtete Niere.
Travel Paket würde ich auch wieder nehmen, ebenso Comfort- und Innovationspaket. Auf die Niere könnte ich verzichten, aber so ist jeder anders. So soll es ja auch sein. 🙂
Zitat:
Ich hatte auf der Langstrecke entgegen meiner Erwartungen keine Probleme mit dem Nachladen oder der Ladekurve, nach 300 km bin ich platt und brauche eine Pause.
Ja, geht mir ja genau so. Ich bin „erst“ 46 Jahre alt/jung. Aber Elektroautos haben mich im Fahrstil schon sehr geprägt. Inzwischen kann ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen, wie früher so Strecken von 600km aufwärts mit nur einer schnellen Toilettenpause durchzuhetzen. Stress pur. Insofern sind die 400V im BMW grundsätzlich okay, ist mehr eine allgemeine Feststellung, dass BMW bei ihrer wichtigsten Business-Limousine bei Ladekurve und Batteriegröße noch einen Tick großzügiger hätte sein können. 😉
Cool, ich sehe, dass ich hier mit meinen Eindrücken in bester Gesellschaft bin.
Reminder: ich (45, zwei Töchter mit 5 und 14 Jahren) fahre einen G60 i5 eDrive 40 mit M-Paket in Fire Red und habe in 7 Monaten knapp 30.000 km abgespult. Eher schmale Ausstattung (BLP 77.800,00 Euro), aber ich war noch nie so begeistert von einem Auto wie von diesem.
Erstaunlich: auch an diesen kalten Tagen und Nächten liegt die Reichweite bei vollem Akku um die 370 Kilometer (wenn ich vorher normal bis zügig gefahren bin), 420 sind es nach einer sehr entspannten Fahrweise. Bei über 10 Grad plus steht sogar mal kurz eine 5 vorne dran.
Die Ladekurve am HPC finde ich soweit okay, anfangs komme ich für ein paar Minuten auf 160 kwh, wenn der Akku weniger als 25% hat. Dann geht es zurück auf roundabout 80/ 90. Zugegeben, etwas mehr wäre gut, aber da ich unterwegs oft in gastronomischer Umgebung lade, dauert mein Päuschen auch selten kürzer als 20 Minuten. Und die reichen! Fun fact: ich habe den Modus „maximale Reichweite“ bei vollem Akku und milden Außentemperaturen aktiviert, dann standen da 686 Kilometer. Nächsten Frühling versuche ich die 700 zu knacken.
Zuhause PV und im Büro 11kw, das klappt bestens.
Stichwort entspannte Fahrweise: ich bin durch zahlreiche höher motorisierte BMW/ Mercedes immer offensiv bis rasant gefahren, davon hat mich der i5 total entwöhnt. Ich hatte Sorge, dass mir 193 km/h Vmax zu wenig sind, vermisse aber in den seltensten Fällen mehr Speed. Trotzdem schiele ich beim Nachfolger auf den xDrive, der ja 215 km/h schafft.
Top auch die Rekuperation im Auto-Modus, damit verzögert der i5 in 90% der Fälle genau so, wie ich es als Fahrer auch täte. Ich fahre sehr häufig im Efficient-Mode.
Ich genieße die samtweiche Fahrweise, die perfekte Federung und die tollen Sitze, staune über das weiche und robuste, rauchweiße Veganza (Leder würde ich nie mehr ordern) und freue mich über das ergonomisch 1a arrangierte Infotainment. Für meinen Geschmack ist auch das Ambiente-Licht in den Diamantschliff-Leisten ein Traum, am besten der in M-Farben animierte Sport-Modus.
H/K reicht für mich aus, wobei ich kürzlich ein einem Bowers & Wilkins-G60 mitfahren durfte und den Sound doch spürbar besser fand. H/K in unseren anderen BMW kommt besser.
Subjektiv meine Eindrücke von Design und Qualität: ich finde mein Auto bildschön, betrachte es oft mit zarter Bewunderung. Die Fensterheber-Schalter sind das einzige, was mir im Interieur nicht gefällt, aber ich stelle ansonsten nicht den drastischen Verlust gegenüber dem G30 fest (den ich 150.000 km gefahren habe).
Kritik gibt es dennoch: etwas mehr Beinraum hinten wäre fein, von der stattlichen Außenlänge kommt zu wenig drinnen an. Der Klavierlack nervt mich als Putzteufel sehr, ich wienere ständig mit dem Mikrofasertuch rum. Und: warum kein Frunk fürs Kabel? Im Motorraum ist doch nix, den Platz könnte man doch nutzen. Die Ladeklappe öffnet und schließt nie beim ersten, oft erst beim dritten/ vierten Mal. Meine Außenspiegel verdrecken schnell und lassen sich nur mühevoll rückstandsfrei reinigen. Zudem fand ich die Fußmatten früher (mit Klett statt Druckknopf) wesentlich besser.
Ihr seht: ich stehe voll und ganz hinter meinem i5 und würde Stand heute keine Sekunde mit dem Wiederkauf zögern.
@Antriebswelle136842
Nachfolgend mein Antworten auf Deine Fragen und Kommentare:
- Digitales Matrixlicht (das Licht des BMWs ist echt gut, allerdings sind die Features des Digitalen Matrixlichts, vor allem die Markierungsfunktion von Passanten und Tieren am Fahrbahnrand bei Dunkelheit echt nützlich)
ist das vergleichbar mit dem VW Matrix Licht?
Nein, das digitale Matrix Licht hat Scheinwerfer mit 1.3 mio Pixeln und ist damit in der Lage viel präziser auszublenden. Zudem ermöglicht es Fahrstreifen auf der Straße zu markieren oder Warnsymbole auf die Straße zu projizieren, in meiner S-Klasse zum Beispiel einen Bagger bei Baustellen, oder Gefahrenstellen mit Lichtspots zu markieren (Tier oder Menschen auf der Fahrbahn. All das kann das VW Matrix-Licht nicht
- Massagesitze
Ich finde Massagesitze verzichtbar, selbst sehr teure Massagesessel zuhause sind Firlefanz.
Eine professionelle Massage kann das nicht ersetzen, und Rückenschmerzen nicht verhindern. Kein Massagesitz auch nicht im Porsche ersetzt Sport für den Rücken.
Natürlich können diese Sitze keinen Sport ersetzen, aber Verspannungen während längerer Fahrten vermeiden oder zumindest mildern.
- ein zu öffnendes Schiebedach
völlig unwichtig, mein zu öffnendes Panoramadach im Passat hab ich seltenst aufgemacht, da die Sonneneinstrahlung nervt. Von den Wasserproblemen ganz zu schweigen. Wenn nicht regelmäßig die Ablasskanäle gereinigt werden hast du schnell das Wasser im Auto stehen.
Ich bin sehr häufig mit offenen Schiebedach gefahren und hatte es bis jetzt bei allen Autos in den letzten 20 Jahren. Ich genieße es, frische Luft ins Auto zu lassen (ich weiß, das tut die Belüftung auch, aber es fühlt sich anders an), ohne dabei die Zugluft oder die Geräuschkulisse eines offenen Fensters zu haben.
Ich wünsche Dir viel Freude mit Deinem neuen Auto, ich genieße jede Fahrt. Mein Fazit nach 2,5 Monaten und 5.000 km ist, das der i5 für mich in seiner Gesamtheit aktuell das beste Auto ist, welches ich je gefahren habe. Die beinhaltet auch einen seiner Vorgänger, die aktuelle Mercedes S-Klasse als 400d. Dieser war zwar in ein paar Dingen überlegen (Materialien im Innenraum, Komfortfeatures und Fahrkomfort auf der Autobahn), fühlte sich aber nicht annähernd so komplett oder kompetent an, wenn es das Fahrerlebnis inklusive der Integration der Fahrassistenzsysteme, des User-Interfaces oder die Fahrfreude geht.
Viele Grüße,
Michael