Langzeit-Erfahrung mit E85 (1.4 TSI 125 PS)?

VW Golf 7 (AU/5G)

Hallo
Ich bin oft in Frankreich und dort ist E85 sehr günstig (ca. 0.8 €/Liter).
Seit ein paar Tagen fahre ich problemlos eine Mischung von ca. 50% E85 und 50% E10, was ca. 50% reinem Ethanol entspricht.
Mein Auto hat kein Ethanol-Kit oder sonstige Anpassungen.
Hat jemand langzeit Erfahrungen mit E85 fahren?
Danke euch.
Gruss.
Giovanni

24 Antworten

Zitat:

@6N1 schrieb am 15. Juli 2024 um 12:11:39 Uhr:


Der Kat kann Hops gehen, wenn unter Volllast die Einspritzmenge nicht reicht, dementsprechend die Kühlung fehlt und somit der Kat jenseits der 980 Grad sieht. Denn dann wird aus deinem Monolith ein Haufen Brösel.
Aber ich sehe dieses Problem bei einem Auto mit moderner Regelung und putzigem Turbolader und niedriger Leistung eher nicht, solange man sparsam unterwegs ist (also kein Vollgas fährt). Sorgen würde ich mich eher um die Spritleitungen (inkl. der Pumpe).

Ein Glück dass dann ein hoher Ethanol Gehalt vorliegt, durch dessen Verdampfungsenthalpie, wird der Zylinder sogar noch gekühlt. Aber der Motor geht normalerweise sofort in den Notlauf, weil die Lambdasonde Magerlauf erkennt.
Die Kraftstoffführenden Teile sind Ethanolfest. Sofern der Wagen E10 Tauglich ist, machen zumindest aus Sicht der Materialbeständigkeit höhere Konzentrationen nichts aus. Die Zeiten von Untauglichen Alu Legierungen sollten vorbei sein.

Was untaugliche Alu Legierungen angeht, hat VW sogar Jahre vor der Einführung schnell erkannt, dass diese Materialien auch so nicht funktionieren. Deswegen war nach kurzer Zeit der FSI Motor 2004/5 schnell doch E10 tauglich.
Der Hintergrund war wohl ein anderer. E10 kam ja erst Jahre später. Und sollte verpflichtend sein, D hat es ja wieder geschafft, alle Optionen offen zu lassen.

Das die ersten (T)FSI nur Super+ tanken dürften, hatte 2 Gründe:
1. Ethanol untaugliche Alu Legierung bei Kraftstoff führenden Teilen
2. Super+ war zur damaligen Zeit der einzige Ottokraftstoff, der nach Norm Schwefelfrei sein musste, was wegen des NOx Katalysators erforderlich war. Die ersten Motoren liefen teilweise im Schichtladebetrieb, in dem Ottomotoren plötzlich anfangen, Stickoxide zu Produzieren. Und Schwefel ist Gift für den NOx Katalysator.
Im Ford Mondeo MK3 war der 1.8L SCi Motor, ebenfalls so ein Kandidat.

Später rückte man von der Schichtladung wieder ab, dafür fing dann das Downsizing an.

Kleines Update: Nach 3 Monaten und 5500 km mit ca. 50% Ethanol ist alles immer noch in Ordnung. Mehr als 50% geht schon, aber es kommt eine Fehlermeldung (Motorkontrollleuchte), darum bleibe ich bei ca. 50% reinem Ethanol.
Ich hatte letzte Woche die normale Wartung mit Ölwechsel, es war alles i.O.
Ersparnis bis jetzt: € 125 (Treibstoff-Preise in Frankreich: € 0.8 bez. €1.80)

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Hoffentlich lesen dies auch die E10 Gegner.

Wer nach 13 Jahren noch gegen E10 ist, hat sowieso die längste Leitung, die man in einem Kopf überhaupt legen kann.

UPDATE :
Das Auto hat 266’555 km, ich bin bis jetzt 19’000 km gefahren, fast 1 Jahr lang, mit ca. 45-50 % reinem Ethanol. LTFS (long term fuel trim) ca. 23%.
Ich habe 675 Liter E85 verbraucht und dabei €383 gespart (Literpreis 0.75 vs 1.75).

Einziges Problem war eine verschlissene Kupplung.
Jetzt höre ich auf mit dem Versuch, da ich nächste Woche die Motorsteuerung umprogrammieren lasse, um mit reinem E85 zu fahren.

Wie sehen die Kolben und Ventile aus ? Es wäre sehr interessant paar Bilder zu sehen !

Sicher sauberer als Du denkst. Daher wäre das echt gut mal zu sehen.

Die Motoren haben generell ihre Probleme wegen Direkteinspritzung und so.

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