Lancia Delta - scheinbar unlösbare Probleme?!
Hallo, liebe Motor-Talk-Gemeinde,
seit mehreren Wochen lese ich hier schon mit und verfolge diese und jene Probleme, die andere Forennutzer mit ihrem Lancia haben, doch nun habe ich mich in der Hoffnung, dass ihr mir weiterhelfen könnt, einfach mal hier angemeldet.
Vorweg: bin ein Fahranfänger und blutiger Laie, was das Auto angeht, dennoch hoffe ich hier auf Verständnis und Hilfsbereitschaft eurerseits - wäre echt genial!
Zur Geschichte:
Am 04.02.04 war es endlich so weit ... habe den Führerschein gleich beim ersten Mal bestanden und war nun voller Freude auf der Suche nach einem kleinen, aber feinen Auto.
Viele Autos habe ich mir angesehen und bin mit vielen Probe gefahren, beim Lancia Delta 1.6 i.e. bin ich letztendlich hängengeblieben.
Der kleine, sportliche, rote Italiener mit Baujahr 1994 und knapp 1600cm³ hat mich während der Probefahrt sehr überzeugt und ich habe ihn dann am 22.02. gekauft (bei einem Autohändler).
Nun ja, was soll ich sagen ... Ende Februar bis Anfang Juni lief er einwandfrei, denn ich bin mit meinem Delta über 7000km in der Zwischenzeit gefahren, bis ich einen Arbeitsunfall hatte und ein Gipsbein bekam.
Während meines Kranksein verlieh ich das Auto an meine Mutter, da sie kein Auto besaß, jedoch mal wieder fahren wollte.
Sie hatte es ca. 1 Monat lang, bis wir einen Streit bekamen und sie mir auf meiner Aufforderung hin meinen Schlüssel NICHT wiedergab.
Kurz darauf musste ich schnell handeln, da sie wiederholt sehr oft am unteren Tankfüllstand gefahren ist (praktisch bis auf den letzten Tropfen) und ich Angst um mein Auto bekam zwecks Verstopfung des Motors durch Einsaugen von Ablagerungen etc (geht das eigentlich?).
So traf ich mich mal wieder mit meinem besten Kumpel und wir überlegten, was wir nun tun könnten, denn sie würde das Auto sicherlich weiterhin benutzen und "schänden".
Nach einer Weile kamen wir auf die Idee, die Kabel von den Zündkerzen abzuziehen und versuchten mehrmals den Motor zu starten ... mal nur mit einer Zündkerze, mal mit zweien usw ...
Nachdem wir festgestellt hatten, dass zwei abgezogene Zündkerzen"kabel" reichen, um den Motor nicht zum Laufen zu bekommen, ließen wir das so und gingen mit dem Stadtbus in die Stadt.
Nachmittags hingegen musste ich nur schnell irgendwo hin und fragte meine Mutter, ob sie mich fahren könne - eifrig schloss ich die Kabel wieder an, der Motor startete und wir fuhren los.
Doch nach einigen Metern die böse Überraschung:
der Motor bockte, ruckte plötzlich ganz komisch, als ob jemand die Kupplung schnappen lässt (mal vereinzelt, mal zwei, drei Male hintereinander).
Dann verschwand das Symptom wieder und wir fuhren wieder einige hundert Meter ...
doch dann wieder ... RUCKELN ... BOCKEN ... die Motrokontrollleuchte (sieht aus wie ein komisches Teil, was etwas einspritzt) leuchtete auf, sobald der Motor ausging ... wir hielten sofort rechts an - ich überprüfte, an Krücken laufend, die ganzen Kabel und wir starteten nochmals ... ging soweit alles wieder, aber auf der Rückfahrt bockte und ruckelte er weiterhin.
Es war wirklich sehr schrecklich und man konnte richtig Angst bekommen, denn ungefährlich ist es nicht gerade, mit solch einem "Problemfall" im Straßenverkehr unterwegs zu sein. Zum Glück war es in einem Wohngebiet, abseits von stark befahrenen Straßen!!!
Fast zu Hause angekommen, ging dann der Motor ganz auf und wir "rollten" nur noch in den Parkplatz ein.
Danach ging gar nichts mehr ...
Die Batterie war sehr schwach, eher gesagt, völlig "leergesaugt" - nicht einmal die Kontrollleuchten im Cockpit leuchteten hell auf.
Am Abend holten wir den ADAC-Pannendienst, welcher leider auch nichts machen konnte.
Er "pustete" den Motor einige Male durch und es kam grauer Qualm hinten raus, zeitweise "schoss" sogar unverbranntes Benzin mit raus - es "knallte".
Er diagnostizierte einen Elektronikfehler im Motor - die Benzineinspritzung sei fehlerhaft.
Daraufhin kam das Auto in die Werkstatt (freie Werkstatt) mit dem ADAC-Abschleppwagen.
Dort wurde nach einem Fehlerspeichercheck ein "Nockenwellensignalgeber", ein Relais und ein Temperaturfühler gewechselt. Ebenfalls wurde ein "Leerlaufsteller" ausgestauscht.
Doch bis jetzt hat sich nichts gebessert.
Der Motor läuft zwar wieder etwas länger, geht nicht mehr so schnell im Leerlauf aus, doch ihn überhaupt einmal anzubekommen, ist sehr schwierig.
Das ganze funktioniert wirklich nur, wenn man am Anfang ganz viel Gas gibt und sich die Drehzahl endlich mal einpendelt.
Was mich verwundert, ist die Tatsache, dass der Motor pberhalb von ca. 2000 Umdrehungen keinerlei Anstalten macht - er läuft ruhig, alles ist in Ordnung.
Doch unterhalb von 2000 Umdrehungen spinnt er total ... er ruckelt, bockt, geht aus, Leerlauf ist schier unmöglich, da er sofort ausgeht (nach längerer Fahrt oberhalb 2000 Umdrehungen).
Wir schon gesagt: Kaltstart nur mit viel Gas möglich, stirbt schnell ab. Manchmal sogar sofort nach dem Anlassen. Hmm, nach der Reparatur geht er zwar immer noch so schlecht an, bleibt allerdings etwas länger an.
Nach mehrmaligem Nachfragen in der Werkstatt meinte man nur: "Nach Rücksprache mit einer Fiat-Werkstatt muss es das Drosselklappenteil sein".
Kostenpunkt ca. 600-1000 Euro ...
Kann es das denn wirklich sein?
Muss das überhaupt sein? Kann es nicht vielleicht doch noch an etwas anderem liegen???!!! :-(
Ich bin ziemlich ratlos, zumal mir jedes Mal etwas anderes erzählt wird.
Geht soetwas durch das Abziehen der Zündkerzenstecker kaputt, wenn der Motor gestartet wird?
Das ist mir alles ein Rätsel ...
Ich hatte so viele Kilometer keine Beschwerden - der Delta rannte wie Schnitzel und jetzt das ....
Hatte jemand von Euch schon einmal ein ähnliches Problem?
Warum krieg ich den Motor nicht mehr an, nachdem er unterhalb 2000 Umdrehungen irgendwie ausgegangen ist (Ampel / im Leerlauf!!!)?
Die Batterie scheint dann völlig "leergesaugt" zu sein, weil man ihn nicht mehr anbekommt; den Anlasser hört man nur sehr schwach und vereinzelt drehen bis letztendlich gar nichts mehr geht ...
Zum besseren technischen Verständnis habe ich einmal wenige Daten zusammengetragen:
Lancia Delta 1.6 i.e. (Benzin OTTO mit G-KAT)
Baujahr 1994, rot
knapp 1600 ccm
5-Türer
ABS, Fahrerairbag, ZV, Schiebedach, Servolenkung
Ich wäre euch wirklich sehr dankbar, wenn ihr dazu näheres wisst und mir weiterhelfen könnt.
Liebe Grüße,
b3n
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Bild ...
Ich poste hier jetzt einfach mal ein Bild vom Motorraum, welches vor der Abgabe bei der Werkstatt geschossen wurde.
Vielleicht hilft das, einzelne Teile näher bestimmen zu können, um die Ersatzteilsuche zu vereinfachen!?
http://www.bjb24.de/delta/auto_kl.jpg
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Anmerkung:
das Öl dort ist neu, weil mal zu viel Öl gegeben wurde.
Nicht wundern, dass der Gaszug so komisch eingestellt ist (war der ADAC, nachdem ich nicht mehr weiterfahren konnte, da er unter 2000 Umdrehungen immer ausgeht)
Hmm, alles andere war beim Autokauf schon so ...
GROßANSICHT (Bild)
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Achso, eine Frage habe ich dann doch noch:
Wenn dieser Zündverteiler / Zündspule (???) kaputt sein sollte, wieso läuft der Motor dann kurz bzw. warum konnte ich über 2000 U/Min problemlos Autobahn etc. fahren, um ihn u.a. zur Werkstatt zu überführen?!
Wenn dieses Teil kaputt ist, dürfte doch gar nichts mehr vom Benzin-Luft-Gemisch gezündet werden und somit wäre ein Fahren, egal in welchem Drehzahlbereich, doch unmöglich, oder sehe ich das falsch?!
Hi!
Hast schon länger nichts mehr von Dir hören lassen...läuft er wieder?
Falls nicht, hab ich noch ne Idee: Dadurch das Deine Ma immer mit fast leerem Tank durch die Gegend gefahren ist, können Dreck und Ablagerungen (die sich in jedem Tank mit der Zeit ansetzen) den Benzinfilter verstopft haben und der Motor kriegt nicht mehr genug Sprit. Evtl. ist auch die Benzinpumpe hin oder hat nen Wackelkontakt irgendwo in der Verkabelung.
MfG