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Lager der Antriebswelle im Getriebegehäuse ausgeschlagen

Audi A4 B8/8K
Themenstarteram 8. Oktober 2013 um 9:57

Hallo Audi-Freunde,

am Samstag wollte ich einen Ausflug mit meiner Frau machen.

Nach ca. 1 km kam ein Geräusch aus dem Frontbereich.

Angehalten unter den Wagen gelegt, nicht zu erkennen.

Weitergefahren Geräusch kam wieder je schneller desto lauter und schneller.

Zu Audi gefahren.

Ab auf die Hebebühne, der Meister hat ein spiel der Antriebswelle am Getriebegehäuse festgestellt.

Gestern wurde das Auto gecheckt.

Folgende Diagnose:

An ihrem A4 ist ein Lager der Antriebswelle im Getriebegehäuse ausgeschlagen ein Austauschgetriebe kostet mit Einbau ca. 4300,- Euro,

Wenn das Getriebe ausgebaut ist würde wir uns auch die Kupplung anschauen, eine neue Kupplung würde noch mal 550,- Euro zusätzlich kosten.

Autsch,

habt Ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht, welche Möglichkeiten habe ich bzgl. des Schadens, Getriebeüberholung/reparatur?

Gebrauchtes Getriebe?

Geräusch: Ein Klackern, je schneller desto lauter und schneller das Geräusch

Zu meinem Fahrzeug: Audi A4 Avant, Modell 8K50QC,km Stand 199680, BJ 12/2008, PS 140, 6 Gang TDI, Getriebe ID KXP, Motorkennzeichen CAGA.

Für Infos Tipps und Anregungen bin ich dankbar.

Grüße Michael.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von DS186

Mein Beileid, ehrlich. Eigentlich eine kleine Sache, aber du hast den absoluten Supergau erwischt. Garantie oder ähnliches ist nicht vorhanden? Was ist mit einem Kulanzantrag, da der Schaden unter Umständen durch einen Fehler entstanden ist, welcher Audi definitiv bekannt ist und gehäuft auftritt. Mehr als ein Nein kannst dir nicht einhandeln.

@djperez

Was steht denn in der TPI geschrieben, wenn ich fragen darf?

sorry leute hatte etwas zu viel arbeit.

 

hier die TPI ohne bilder

 

Technische Produktinformation Vorgangs-Nr.: 2023718/13

A4, Q5, A5 - Geräusche beim Beschleunigen / Konstantfahrt aus dem Vorderwagen Freigabedatum: 08.01.2013

Kundenaussage / Werkstattfeststellung

!! Automatikgetriebe der Firma ZF sind hiervon NICHT betroffen !!

Die Maßnahme ist bei folgenden Modell-/ Motor-Kombinationen bei eingebautem Getriebe vorzunehmen:

- alle außer V6- und V8-Ottomotoren

 

Kundenaussage:

Der Kunde beanstandet jaulende, dröhnende oder schabende Geräusche beim leichten Beschleunigen aus dem Vorderwagen. Die Geräusche sind permanent hörbar.

Werkstattfeststellung:

Bei manueller Überprüfung der linken Flanschwelle ist Spiel in axialer und/oder radialer Richtung vorhanden (s. Videos).

Auf der getriebeseitigen Oberfläche des in der Literatur als Lagerbock bezeichneten Lagerdeckels ist umlaufend Materialabtrag (Schleifspuren) zu sehen (hierfür müssen die Schrauben demontiert und der Lagerdeckel auf der Flanschwelle verschoben werden):

 

Bild: Materialabtrag/Schleifspuren auf der Innenseite des Lagerbocks (Abgeschliffene Kante – siehe auch nachfolgende Bilder).

Die Schrauben müssen nach einer Demontage immer durch Neuteile (neue Teilenummer: N 912 088 01) ersetzt werden.

Die betroffenen Kugellager werden nur auf der linken Seite verbaut. Daher treten Beanstandungen dieser Art rechts nicht auf!

Technischer Hintergrund

Das Kugellager für die Flanschwelle links dreht sich im Getriebegehäuse mit.

 

Bild: Schleifspuren und Späne im Getriebegehäuse, auf der Flanschwelle, am Lageraußenring und Lagerbock (Lagerdeckel).

Serieneinsatz

----

Maßnahme

Versuchen Sie, die Kundenbeanstandung (entsprechend Problembeschreibung / Ursache) nachzuvollziehen, um eine eindeutige Zuordnung zu diesem TPL-Beitrag herzustellen. Die im Folgenden beschriebene Reparatur ist nur dann durchzuführen, wenn alle angegebenen Kriterien (Modell / Typ, Fahrgestellnummer, Motor- / Getriebekennbuchstabe, PR-Nummer(n), Teilenummer, Softwarestand, Codierung, ... ) exakt zutreffen. Andernfalls wird diese KD-Lösung die Beanstandung nicht abstellen und es ergibt sich möglicherweise eine Wiederholreparatur. Wir behalten uns in diesem Fall vor, die Gewährleistungsabrechnung abzulehnen und ausgebaute Teile rückzubelasten.

.

!! Bei den Einstell- / Unterlegscheiben kann es derzeit zu Lieferengpässen kommen.

Bitte die Reparatur wenn möglich zurück stellen !!

 

Trifft eine der oben beschriebenen Werkstattfeststellungen zu, müssen das Lager, der Lagerbock sowie alle drei Schrauben (neue Teilenummer: N 912 088 01) durch Neuteile ersetzt werden. Zudem sind Einstellscheiben zwischen Lager und Getriebegehäuse hinzuzufügen.

Benötigte Teile:

 

Anzahl

Teilebezeichnung

Teilenummer

 

1

Rillenkugellager

0B4 409 294 (Der Index unterscheidet sich je nach Variante und ist im ETKA zu ermitteln)

 

1

Sicherungsring

0B4 409 297

 

Max. 4 Stk.

(Ermittlung aus Berechnung)

Einstell- / Unterlegscheibe

0B4 409 227

 

1

Lagerbock (Deckel für Achsantrieb)

0B4 409 175 (Der Index unterscheidet sich je nach Variante und ist im ETKA zu ermitteln)

 

3

Schrauben M8

N 912 088 01

 

Für eine Reparatur wird nur eine kleine Menge der 50g Tube benötigt! Mehrfachverwendung einer Tube möglich

Dichtfett Radialwellendichtring

G 052 128 A1

 

 

Reparaturanweisung/Vorgehensweise:

Bei V6 und V8 Ottomotoren:

Getriebe ausbauen wie im Reparaturleitfaden beschrieben.

Nach dem Ausbau des Getriebes ist zunächst der Lagerbock vom linken Achsantrieb zu lösen (falls noch nicht geschehen) und die linke Flanschwelle aus dem Getriebe zu ziehen.

(Vorgehensweise lt. Reparaturleitfaden).

(s. auch Audi Training Online-Film „Reparaturmaßnahme am Flanschwellenlager für die Baureihe B8“)

 

Weitere Vorgehensweise wie unter „Prüfung“ beschrieben.

 

Bei allen Modell-/ Motor-Kombinationen außer V6 und V8 Ottomotoren:

Ausbau der Gelenkwelle links nach Reparaturleitfaden „Gelenkwelle aus- und einbauen“.

Zusätzlich den Stoßdämpfer vom Traglenker sowie das Federbein von der Koppelstange trennen. Um Schäden an Bremsschlauch und Leitungen zu vermeiden, das Federbein am Schwenklager mit einem Getriebeheber abstützen. Bei Bedarf, den Achsschenkel leicht zur Seite ziehen.

 

Anschließend ist die linke Flanschwelle aus dem Getriebe zu ziehen (Vorgehensweise lt. Reparaturleitfaden). Dabei ist die Flanschwelle durch die untere Öffnung am Getriebe (Serviceklappe) so abzustützen, dass eine Beschädigung des Wellendichtrings zwischen Ausgleichsgetriebe und Getriebegehäuse vermieden wird:

 

Bild: Abstützen der Flanschwelle.

 

 

Bild: Herausziehen der Flanschwelle.

 

Nach dem Ausbau der Flanschwelle ist der Wellendichtring zwischen Ausgleichsgetriebe und Getriebegehäuse mit Hilfe einer Lampe durch die untere Getriebeöffnung (Serviceklappe) visuell auf Beschädigung zu prüfen.

Weitere Vorgehensweise wie unter „Prüfung“ beschrieben.

Anschließend ist die Flanschwelle mit einem fußelfreien Tuch zu reinigen und mit entsprechender Abstützung durch die Öffnung an der Getriebeunterseite wieder einzuführen.

 

Prüfung:

Darauffolgend muss ermittelt werden, wie viele Einstellscheiben (d= 0,3 mm/Scheibe) zwischen Lager und Getriebegehäuse gelegt werden müssen. Dabei sind folgende Maße einzuhalten:

Überstand Lager/Getriebegehäuse:

Min= 0,5 mm

Max= 0,8 mm

 

Vorgehensweise bei der Ermittlung der Anzahl an einzulegenden Einstellscheiben:

Zunächst muss die Getriebeflanschfläche von Korrosion und Schmutz gesäubert werden. Hierfür wird ein Schmirgelpapier mit 150er Körnung verwendet. Der Lagersitz wird nicht gereinigt.

Anschließend wird durch Messen ermittelt, ob das Lager im Verhältnis zum Getriebegehäuse einen Über- oder Unterstand aufweist. Hierfür wird ein Haarlineal an zwei verschiedenen Positionen (hieraus ergeben sich vier Messpositionen) am Lager bzw. am Getriebegehäuse angelegt:

 

Bild: Anlegen Haarlineal am Getriebegehäuse/am Lager.

 

Jetzt wird mittels Fühlerlehre an vier verschiedenen Stellen der kritischste Wert durch Messen ermittelt (im Extremfall: Unterstand):

 

Bild: Ermitteln des Unterstandswertes.

 

Bild: Ermitteln des Überstandswertes.

 

Nach dem Ausmessen wird anhand des Messwertes errechnet, wie viele Einstellscheiben bei der Wiedermontage zwischen Lagergehäuse und Lager gelegt werden müssen.

Als Rechnungsbeispiel dient jeweils ein Wert im Unterstands- und einer im Überstandsbereich:

 

Beispiel Unterstand:

Messwerte: Oben 0,10 mm, unten 0,15 mm, links 0,15 mm, rechts 0,10 mm

Größter gemessener Wert: 0,15 mm

Bei der Berechnung muss dem Wert ein negatives Vorzeichen zugewiesen werden, da ein Unterstand vorliegt.

 

- 0,15 mm

+ 0,30 mm 1. Einstellscheibe

= 0,15 mm

+ 0,30 mm 2. Einstellscheibe

= 0,45 mm

+ 0,30 mm 3. Einstellscheibe

= 0,75 mm Mindestüberstand wird erreicht (0,5- 0,8 mm)

Es werden drei Einstellscheiben benötigt.

 

Beispiel Überstand:

Messwerte: Oben 0,10 mm, unten 0,15 mm, links 0,10 mm, rechts 0,10 mm

Kleinster gemessener Wert: 0,10 mm

 

0,10 mm

+ 0,30 mm Stärke 1. Einstellscheibe

= 0,40 mm

+ 0,30 mm Stärke 2. Einstellscheibe

= 0,70 mm Mindestüberstand wird erreicht (0,5- 0,8 mm)

Es werden zwei Einstellscheiben benötigt.

 

Nachdem die Anzahl der benötigten Einstellscheiben ermittelt wurde, werden die Neuteile samt benötigter Einstellscheiben, maximal 4 Stk. (zwischen Getriebegehäuse und Lager – s. folgendes Bild) wieder montiert (Vorgehensweise lt. Reparaturleitfaden):

 

Bild: Einbaulage Einstellscheiben

Wichtig:

Bei der Montage des Lagerdeckels muss die Teilenummer nach außen zeigen.

 

Durch das Mitdrehen des Lagers ist es möglich, dass das Lager in axialer und radialer Richtung Material des Lagersitzes abgetragen hat. Das entstandene Radialspiel ist zu vernachlässigen, da ein Mitdrehen des Lageraußenrings rein durch die axiale Anpresskraft des Lagerbocks verhindert wird.

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Zitat:

@PA-OX7 schrieb am 19. Juni 2023 um 22:15:32 Uhr:

Hallo zusammen, ich hab das Ganze jetzt in Angriff genommen und Euch noch ein paar Fotos dazu gemacht. Eines vorweg, ich hätte es mir vermutlich sparen können. Nur minimale Schleifspuren. Komme mit einem Ring aus um den besagten Überstand zu erreichen. Morgen nach dem Aufpressen des neuen Lagers geht es weiter mit dem Zusammenbau. Als Tipp um die Welle komplett aus dem Getriebe zu ziehen: Habe den hinteren Querlenker am Achsschenkel ausgehangen und den mittleren Lenker etwas mit einem 2. Wagenheber aufgehoben. Welle ließ sich dann problemlos entnehmen.

Aus technischer Sicht würde ich sagen, war es schon notwendig, nur der Verschleiß war noch nicht weit fortgeschritten. Die Lager sitzen in einer Presspassung, jegliches Spiel oder Schleifspuren in der Umgebung sind nicht erwünscht. War schon gut dass du das in Angriff genommen hast.

Zitat:

@kingjez schrieb am 6. Januar 2024 um 17:34:22 Uhr:

haben wohl schon welche beim 3.0 TDI wechseln lassen im eingebauten Zustand.

Das sind die Teile die du benötigst, wenn ich richtig liege:

https://www.ebay.de/itm/292970033144

Ansonsten kann ein anderer gerne was dazu schreiben ;)

Die Teile habe ich bereits beim Freundlichen bekommen. Auf die 30€ kommt es mir nicht drauf an, der Versand aus Polen dauert ewig aktuell.

 

Heute bin ich mit dem Ausbau gestartet. Es hat OHNE lösen des Querlenkers funktioniert. Wichtig ist wie bereits erwähnt das Aufbocken des Achsschenkels in Normalposition. Dann braucht man im Idealfall einen Helfer der das Lenkrad bedient. Dann kann nach einem Links- und Rechtsanschlag die Steckwelle sehr einfach ausgefädelt werden.

 

Morgen gehts zum Freundlichen der mir das Lager eben umpresst. Dann gehts mit dem Einbau weiter.

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