Lackierte, jedoch verkleidete Flächen konservieren

BMW 3er E36

Hallo Leute,

ich habe heute an meiner Limousine mal den gesamten Kofferraum ausgeräumt, diesen gesäubert, Reserverad gepflegt und Reifendruck angepasst (man will ja im Ernstfall gerüstet sein).
Jetzt möchte ich den sehr guten Zustand der Reserveradmulde und der Seitentaschen erhalten.

Fluid Film erscheint mir von der Viskosität und der Eigenschaft Gummiteile quellen zu lassen als ungeeignet. Ein Sprühwachs wird wahrscheinlich auch nicht optimal sein, oder? Jetzt laß ich, dass Ballistol für die Konservierung (auch von lackierten Flächen) geeignet ist. Es wäre ungiftig und reversibel. Was ist davon zu halten?

Gibt es Vorschläge oder Alternativen?

30 Antworten

Moin,

Ballistol ist sehr dünnflüssig und eher für feine Mechaniken geeignet. Zu Konservierungsmaßnahmen daher wohl eher ungeeignet.
Du warst schon auf dem richtigen Weg:
Kaufe dir ein hochwertiges Wachs oder klassische hochwertige Hohlraumkonservierung und jauche damit alles gründlich ein. Bevor du das Reserverad einlegst, musst du das Ganze aber ordentlich ablüften lassen.

Wachs verfestigt sich mit der Zeit sehr gut, Hohlraumkonservierung bleibt hingegen recht lange klebrig - ist für den Reserveradraum wohl eher bedingt geeignet.

Du kannst natürlich ach kombinieren: Wachs für alle Sicht- und belastete Flächen (z.B. Reserveradbereich), Hohlraumkonservierung eben für Hohlräume.

LG - Maik

Das Karosserieschutzdepot hatte mir für die Reserveradmulde Owatrol empfohlen, hab ich verwendet und nix negatives festgestellt.

Zitat:

@patnic03 schrieb am 12. Juni 2019 um 22:42:26 Uhr:


Das Karosserieschutzdepot hatte mir für die Reserveradmulde Owatrol empfohlen, hab ich verwendet und nix negatives festgestellt.

Über Owatrol-Öl habe ich auch schon nachgedacht, aber wieder davon abgekommen, weil:

Bei der Verwendung von Owatrol Öl spielt der Grad der Verrostung eine große Rolle, da der Ölanteil in die Oberfläche eindringen können sollte. Tragen Sie Owatrol z.B. auf blankes rostfreies Blech auf, so haftet es bei anschließender Lackierung, aufgrund des hohen Öl-Anteils, der nun praktisch nur auf dem Blech schwimmt, nur schlecht. Tragen Sie es aber auf Rostschuppen auf, so werden diese durch das Öl nach und nach abgestoßen, eine Lackierung würde also mit der Zeit abblättern. Der ideale Untergrund ist angerostetes oder von groben Rostschuppen befreites Blech.

Ich habe hier keinen sichtbaren Rost, der als Träger dafür dienen könnte und vorallem:

Owatrol Öl ist nicht direkt mit 2-K-Acryl-Lacken o. ä. übermalbar !

Wenn aus welchen Gründen auch immer, das Fahrzeug einmal in diesem Bereich lackiert werden sollte, sind zusätzliche Arbeiten notwendig. Ich suche eher etwas reversibles und weniger dauerhaftes. Lieber kontrolliere ich regelmäßig und arbeite ggf. nach als eine "Endlösung" einzusetzen.

@MT-Nord

Ballistol ist natürlich ebenso dünnflüssig, aber reversibel und oberflächig abwischbar ohne, dass die ganze Schicht abgenommen wird. Zudem greift es Lacke nicht an und ist physiologisch vollkommen unbedenklich (Stichwort Verarbeitung).

Wachs würde mir optisch weniger gefallen, das müsste dann schon extrem sauber aufgetragen sein und ob man das als Heimanwender kann?

Stelle dir die Frage, wie oft du in die Reserveradmulde schaust. Zählt die Optik oder der Rostschutz?
Owatrol muss danach überlackiert werden, sonst darfst du das jedes Jahr neu machen...

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Zitat:

@MT-Nord schrieb am 13. Juni 2019 um 09:15:58 Uhr:


Stelle dir die Frage, wie oft du in die Reserveradmulde schaust. Zählt die Optik oder der Rostschutz?
Owatrol muss danach überlackiert werden, sonst darfst du das jedes Jahr neu machen...

Naja, immer wenn ich den Reifendruck prüfe, muss das Rad raus (sonst kann ich die Reserveradschale nicht nutzen - Ventil zeigt dann nach unten!). ;-) Für mich zählt beides, was sich auch irgendwie bewerkstelligen lässt, nur wird man irgendwo Abstriche wie z. B. der Haltbarkeit machen müssen.

Owatrolöl kann ohne weiteres nicht überlackiert werden und haften muss das Öl ohnehin irgendwo, sonst bricht dir der Lackaufbau weg, wenn es auf einer glatten Oberfläche nicht penetriert, sondern "schwimmt".

Eine Fläche von Owatrolöl zu reinigen, geht nach Aussage des Depots so einfach nicht.

Vielleicht wäre ein Wachs von Würth oder Tereson auch eine Möglichkeit.

Zitat:

@MT-Nord schrieb am 13. Juni 2019 um 09:15:58 Uhr:


Stelle dir die Frage, wie oft du in die Reserveradmulde schaust. Zählt die Optik oder der Rostschutz?
Owatrol muss danach überlackiert werden, sonst darfst du das jedes Jahr neu machen...

Dabei steht es doch sogar auf der Produktseite von Owatrol Öl......

Klick

Zitat:

"Es bildet eine Oberflächenimprägnierung, entweder als Deckschicht oder als Haftgrund für die nachfolgende Lackierung."

Da MUß garnix......es KANN......

Greetz

Cap

Weiterlesen - nicht nur die Körnchen rauspicken.
Ich hab mich mit Owatrol mehr als ausreichend auseinander gesetzt. Als Oldtimer-Besitzer eine leichte Abendlektüre, von hunderten Online-Themen mal ganz zu schweigen.
Imprägnierung bedeutet dabei, dass die Schicht nicht dauerhaft beständig ist. Ist aber allgemein bekannt. Muss jeder selbst wissen, wie er es macht und braucht - mir war die dauerhafte Rostschutzchicht wichtiger als jedes Jahr neu ausbessern zu müssen.

Zitat:

Weiterlesen - nicht nur die Körnchen rauspicken.
Ich hab mich mit Owatrol mehr als ausreichend auseinander gesetzt. Als Oldtimer-Besitzer eine leichte Abendlektüre, von hunderten Online-Themen mal ganz zu schweigen.
Imprägnierung bedeutet dabei, dass die Schicht nicht dauerhaft beständig ist. Ist aber allgemein bekannt. Muss jeder selbst wissen, wie er es macht und braucht - mir war die dauerhafte Rostschutzchicht wichtiger als jedes Jahr neu ausbessern zu müssen.

Ein Bekannter nutzt Owatrolöl zum Konservieren alter Zuglaufschilder aus Metall. Da geht überhaupt nichts mehr ab, wenn es einmal durchgetrocknet ist. Das Zeug bildet einen Film, der dauerhaft darauf haftet, so meine Erfahrung damit.

Ein Kumpel hatte seinen Camper mit Owatrol Öl behandelt. Ein Teil war die rostige Fronttraverse, ein Teil die Rückwand. Bei der Fronttraverse blieb die Schicht dauerhaft und musste nicht nachbehandelt werden, bei der Rückwand jedoch genau das Gegenteil. Nach einer weiteren Behandllung und anschließender Lackierung war Ruhe - ist mittlerweile 8 Jahre her.

LG - Maik

Ich will den Thread nicht unnötig in die falsche Richtung führen, hätte aber ne Frage zu dem Owatrol. Trocknet das komplett ab so dass es auch grifffest wird? Es geht um nen Oldtimer Traktor mit original Patina die ich so gern erhalten würde, daher bräuchte ich was wo man nicht jedes mal dreckige Hände oder Klamotten hat wenn man dagegen kommt

Hallo @neumi87 ,
ja - das Owatrol trocknet vollständig ab und bildet eine grifffeste Oberfläche. Das dauert aber sehr lange - ca. 48-72h.

Und wenn's 4 Wochen dauert wär's auch kein Problem 😁
Danke für die Info

@neumi87

ja Owatrol trocknet komplett ab und fühlt sich dann an, wie Klarlack in der Art.

Nur hat Owatrol den großen Vorteil, dass es dünnflüssiger und kriechfähiger ist als Klarlack. Es unterwandert Anrostungen und schließt die Sauerstoffzufuhr ab - dadurch rostet es nicht weiter.
Im eigenen Interesse sollte dann zusätzlich über einen chemisch kompatiblen Klarlacküberzug nachgedacht werden. Owatrol ist nicht dauerhaft wetterfest.

LG - Maik

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