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Kurz vor Autokauf: Unangenehme Überraschung

Themenstarteram 7. Januar 2022 um 23:40

Hallo zusammen,

ich stehe kurz vorm Autokauf, habe nun die Vertragsdaten zugeschickt bekommen und bin durch eine lange Liste unter "Abweichung der Kaufsache von einzelnen objektiven Anforderungen" im beiliegenden Informationsdokument etwas verunsichert.

Vorab:

Den Gebrauchtwagen habe ich bei einem Toyota-Autohaus bereits besichtigt und bin auch Probegefahren. Der Wagen hat mir nach wie vor gefallen. Als ich danach wieder am Schreibtisch des Verkäufers saß und mein weiteres Interesse bekundigte erwähnte er, dass an 2 Stellen Lackschäden ausgebessert wurden, die im Kaufvertrag zwar als reparierter Schaden deklariert würden, aber wirklich nur kleiner Kratzerreparaturen umfasste. Gesehen habe ich die Stellen bei meiner eigenen amateurhaften Inspektion nicht, gezeigt wurden sie mir aber auch nicht. Nun habe ich das geglaubt und den Kaufvertrag gemailt bekommen.

Dort steht unter Unfallschäden vom vorbesitzer "reparierter schaden" und unter nähere infos "siehe gutachten". Letzteres war allerdings nirgendwo zu finden.

Ich habe also nachgefragt und im Anschluss auch das Gutachten und ein Schreiben zur vorvertraglichen Infomationspflicht bekommen. Das hatte der Verkäufer bereits damit angekündigt, dass dieses Schreiben aufgrund neuer Gesetze nötig sei und ich mich nicht wundern soll, wenn da noch ganz andere Sachen drinstehen, über die wir nicht geredet haben. Richtig verstanden, was er meinte, habe ich nicht.

Nun stehen in beiden Dokumenten eine doch durchaus längere Liste als nur 2 Stellen. Im TÜV-Gutachten steht unter Zustandsbeschreibung:

Dach - Ausbessern

Heckklappe - SmartRepair

Kotflügel vorne links - Lackieren

Schachtleiste vorne links erneuern, deformiert

Stoßfänger vorne - Lackieren

Tür vorne links - Ausbessern

Und in dem Informationsdokument war noch mehr aufgelistet. 6 Lackierungen, 2x Smart Repair, reparierter schaden: 2 Stellen nachlackiert und unter Unfallschaden steht wieder "siehe Gutachten".

Ich bin nun komplett verunsichert, weiß nicht, ob das normal ist. Das Autohaus gehört eigentlich zu einer etablierteren Kette und wirkte seriös.

Kann das jemand von euch einschätzen?

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106 Antworten

Wie alt ist das Auto denn?

Weißt du wer der Vorbesitzer war?

Hast du Bilder von den Schäden?

Dass Leasingrückläufer etc. die ein oder andere Lackreparatur hinter sich haben ist relativ normal, wobei das schon ziemlich viel ist.

Klingt alles nicht tragisch, aber zeigt halt wie mit dem Auto umgegangen wurde.

Themenstarteram 7. Januar 2022 um 23:56

Das Auto hat die EZ von Juli 2018, 38.000 km runter und war auf ein Ingenieurbüro angemeldet. Bilder von den Schäden wurden mir nicht gezeigt und als ich bei den Kratzer nachfragte beteuerte der Verkäufer nur es sei kein Crash gewesen und es musste nix getauscht werden oder so.

Auffallend viel vorne links.

Und Stoßfänger vorne.

Da habe ich den Eindruck eines kräftigeren Auffahrunfalls bei dem der Kotflügel vorne bis zur Tür gedrückt wurde.

Das wäre dann aber nicht nur lackiert sondern vermutlich auch Kotflügel und Stoßfänger erneuert.

Und dann diese beiden Teile lackiert.

Und Dach ausgebessert?

Ich hätte auch ein schlechtes Gefühl bei dem Wagen.

> ...und unter Unfallschaden steht

> wieder "siehe Gutachten".

Das muss man in jedem Fall prüfen.

Und mein Vertrauen in dieses Autohaus wäre deutlich erschüttert.

Das könnte alles mögliche bedeuten. Es könnte auf achtlose Behandlung hindeuten, z.B. Aktenordner hin und wieder auf dem Dach abgelegt, beim Einparken evt. mal einen Kratzer in den Stossfänger fabriziert und so weiter, könnte aber auch auf einen kleineren Unfall hinweisen. Ich würde mir das aber nochmals vom Verkäufer erklären lassen und einfach deutlich machen, daß Dir die Beschreibungen ein wenig Kopfschmerzen machen.

Danach entscheiden ob die Erklärungen Dir plausibel genug erscheinen um den Kauf perfekt zu machen...

Ich hatte letztens ein Gespräch mit einem Verkäufer, der mir berichtete,dass der Wagen an mehreren Stellen eine erhöhte Lackdicke aufweist. Unfälle sind ihm aber keinen bekannt.

Ich hab dann heraus bekommen, dass bei dem Wagen, einmal die Heckklappe instandgesetz und lackiert wurde, dass das Seitenteil hinten rechts und die A Säule instandgesetz und lackiert wurde, dass die Frontschürze mit Schlossträger ausgetauscht und lackiert wurde, das die AHK aus eingebaut und Heckschürze lackiert wurde.

Also für mich hat der Wagen schon 4 Treffer gehabt und ist alles,nur nicht unfallfrei.

Und dass der VK vom Umfang nichts wusste, ist ausgeschlossen, steht ihm doch direkt der Zugang zur Historie zur Verfügung,wo ich meine Infos her hab.

Nun - wenns nur kleiner Schäden waren, die nun fachgerecht instandgesetzt wurden, sehe ich da nix dramatisches.

Das ist bei Leasingrückläufern normal.

Solange keine Teile demontiert werden müssen - und großartig ausgebeult oder ersetzt werden müssen - sind das normale Kleinigkeiten die in 3-4 Jahren anfallen.

Meine Schwester hatte auch mal ne A-Klasse ihrer Firma leihweise um die Zeit zu ihrem Firmenwagen zu überbrücken, die kurz vor Rückgabe stand - die sah noch schlimmer aus, als das was geschildert wurde.

Moin! In einem Gutachten sind doch immer sehr viele Fotos...

Das Gutachten (vom TÜV?) liegt Dir doch vor und darin sind keine Fotos enthalten?

Sehr eigenartig...

Ferner: Wie hoch waren denn laut Gutachten die kalkulierten Schäden insgesamt?

Ganz ehrlich muss der Verkäufer jetzt Licht ins Dunkel bringen, in dem er das Gutachten vorzeigt, Bilder der Schäden, Dokumentation darüber, wie Rechnungen der Smartrepair.

Das Auto kann Kleinigkeiten gehabt haben, wie schon der erwähnte Aktenordner auf dem Dach. Ein Parkrempler, der nicht wirklich schlimm ist. Aber vorne links ist ein wenig viel. Das muss erklärt werden.

Im Zweifel ein anderes Auto.

MIR wäre es so alles zu schwammig. Als Käufer weiß man nichts und der Verkäufer kann alles auf die schwammige Formulierung schieben und das beste ist die Behauptung das Gutachten sei beigefügt, obwohl dir aber nichts vorliegt. Und hier unterstelle ich arglistige Täuschung.

Ich würde keinesfalls kaufen, bevor alles geklärt ist.

Themenstarteram 8. Januar 2022 um 8:32

Ich hab jetzt nochmal genauer hingeschaut, im "TüV Gutachten" , das mir nachgelierfert wurde, steht unter Vorschäden: "(U) Nachlackierung -> Siehe Werte und Kotflügel V.R erneuert: Lackiert (0,00 €)", unter unfallfreiheit steht klar nein und reparierte Unfallschäden 1.

Hinzu kommt dass dieses Tüv Gutachten ein Dokument vom Autohaus selbst ist. Eine Tüv Signatur steht da nirgendwo dran...

Also entweder kaufen als Unfallfahrzeug mit zusätzlicher Preisminderung oder vielleicht besser, sein lassen. Mir fehlte da ein wenig der offene Umgang mit dem Schaden seitens des Verkäufers.

Also es liest sich jetzt nicht wirklich schlimm das ganze.

Wenn da jetzt nicht kiloweise Spachtelmasse drauf ist...

Gibt es dazu auch ne Rechnung?

Muss es ja eigentlich und wenn das ganze bei Toyota gemacht worden ist dann steht das ja auch im System.

Themenstarteram 8. Januar 2022 um 9:13

Rechnung habe ich nicht gesehen, der Verkäufer redete von 180 Euro bei dieser Smart Repair. Aber den ausgetauschten Kotflügel und alles andere hatte er zb nie erwähnt.

Oh Mann.

Wenn das Bauchgefühl nein sagt, lasse die Kiste stehen und suche dir ein anderes Fahrzeug.

MfG kheinz

Wenn es dir die Sache wert ist, mal mit dem Auto zu einem unabhängigen Gutachter fahren - ADAC oder so. Selber kannst du zum Beispiel auf gleichmäßige Spaltmaße, wellige Längsträger im Motorraum, welliger Kofferraumboden etc. achten. An den Schrauben der vorderen Kotflügel erkennt man meist, ob die Schrauben schon mal gelöst wurden. Mal an den Stoßfängern rütteln, nach einem Unfallschaden sind oft Halterungen gebrochen und die Dinger wackeln. Im Zweifel lieber nicht kaufen, als sich jahrelang über die Kiste ärgern.

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