Kupplung rutscht durch bzw. komisches Verhalten
Hallo Leute,
seit ca. 2 Wochen beobachte ich von Zeit zu Zeit ein komisches Verhalten beim Beschleunigen. Bei meiner gestrigen 730-km-Reise konnte ich es etwas näher "untersuchen". Folgendes Verhalten: beim starken Beschleunigen in höheren Gängen beginnt die Motordrehzahl um ca. 100-200 Umdrehungen zu schwanken und man kann ein Ruckeln spüren. Typische Situation, bei der das vorkommt ist z.B. die Beschleunigung beim Überholen oder Bescheunigen auf der AB, wenn ein LKW einen Überholvorgang beendet hat und man will auf die ursprüngliche Geschwindigkeit zurück. Wenn ich das mit dem "Reset"-Funktion des Tempomaten mache, ist die Drehzahlschwankung ab und zu so stark, dass sich der Tempomat wieder abschaltet. Das Ruckeln ist dabei relativ "weich", fühlt sich ähnlich, als wenn die Räder auf Schnee an der Haftgrenze sind und ab und zu durchdrehen. Oder als ob auf einmal ein Drehmomentwandler verbaut wäre.
Das einzige, was mir als Ursache einfällt, wäre eine durchrutschende Kupplung. Nur dagegen sprechen (nach meiner Logik) mehrere Sachen:
1) es passiert nur in den Gängen 4-6. Im 2. oder 3. Gang beschleunigt das Auto (auch bei Vollgas) wie auf Schnürchen ohne Probleme, obwohl die Kupplung in diesen niedrigeren Gängen eigentlich viel mehr Drehmoment übertragen muss.
2) es passiert nur im Drehzahlbereich ca. 2.000-3.000. Darunter kein Problem (OK, der Motor hat noch nicht das volle Drehmoment) aber komischerweise darüber auch nicht
3) es passiert eben nicht immer. Sprich einmal passiert es, dann bei den nächsten 5 Vollgasbeschleunigungen nicht mehr.
Sonst gibt es keine ungewöhnliche Geräusche, das Auto verhält sich sonst absolut normal.
Hat jemand eine Ahnung, was das sein könnte? Und da ich eben ca. 730km vom zu Hause bin, ist für mich auch die Frage interessant, ob die Rückfahr am Montag sicher ist, oder ob ich mit Liegenbleiben rechnen kann... :eek:
Danke für eure Antworten,
Gruß, Bartik
P.S. ach ja - Tacho-Stand ca. 86.000km
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30 Antworten
Hi Bartik, hi Alle! Same here! Beobachte genau das selbe Phänomen seit ca. ne Woche, würde mich auch interessieren was das ist... Fahre 2.0 TDCi 11.2008 87000 km. Cheeeeriooo!
Hallo,
Das gleiche Phänomen hatte ich bei meinem Mondeo 2.0 TDCI BJ 2009 im Jahr 2011 und bei ähnlicher Kilometerleistung (Aussendienst). Mir passierte es noch während der Garantiezeit. Erst dachte die Werkstatt, es sei die Kupplung. Bei genaurer Prüfung stellte sich heraus, dass es das Zweimassenschwungrad war.Es drehte durch.
Hallo Chris_EM,
weißt du, ob es eine "nichtinvasive" ;) Möglichkeit gibt, das eindeutig zu bestimmen - also ohne dabei das halbe Auto auseinander nehmen zu müssen? Ich hab jetzt nämlich keine Lust zuerst eine neue Kupplung und dann evtl. das Massenschwungrad austauschen zu lassen...
Danke,
Gruß, Bartik
Das hatte die Werkstatt erst gesehen, als das Getriebe vom Motor getrennt war. Die Getriebeeinheit muss aber auch bei einem Kupplungstausch demontiert werden.
Zitat:
Original geschrieben von Bartik
1) es passiert nur in den Gängen 4-6. Im 2. oder 3. Gang beschleunigt das Auto (auch bei Vollgas) wie auf Schnürchen ohne Probleme, obwohl die Kupplung in diesen niedrigeren Gängen eigentlich viel mehr Drehmoment übertragen muss.
Denkfehler - die Kupplung sitzt zwischen Motor und Getriebe, nicht zwischen Getriebe und Rad. Ergo ist das Kupplungsmoment nur das was der Motor aufbringt, und das ist unabhängig von der Gangwahl (softwaremäßige Begrenzungen des Motormoments in den unteren Gängen jetzt mal vernachlässigt).
Das ZMS-Problem ist beim 2.0-TDCi recht häufig. Fing bei mir bei ca. 65tkm an, ich fahre jetzt schon 40tkm damit rum - bisher problemlos. Tritt bei mir aber nur bei niedrigen Außentemperaturen auf, die sommerlichen Extremfahrten mit Wohnwagen waren zum Glück nicht betroffen.
Zitat:
Original geschrieben von henrycool
Denkfehler - die Kupplung sitzt zwischen Motor und Getriebe, nicht zwischen Getriebe und Rad. Ergo ist das Kupplungsmoment nur das was der Motor aufbringt, und das ist unabhängig von der Gangwahl (softwaremäßige Begrenzungen des Motormoments in den unteren Gängen jetzt mal vernachlässigt).
Jaaah, das ist mir später (bei Diskussion mit meinem Vater) auch eingefallen... :rolleyes:
Zitat:
Original geschrieben von henrycool
Das ZMS-Problem ist beim 2.0-TDCi recht häufig. Fing bei mir bei ca. 65tkm an, ich fahre jetzt schon 40tkm damit rum - bisher problemlos. Tritt bei mir aber nur bei niedrigen Außentemperaturen auf, die sommerlichen Extremfahrten mit Wohnwagen waren zum Glück nicht betroffen.
Was genau passiert eigentlich bei diesem "Fehler"? Wozu ist dieses Zweimassenschwungrad gut?
Heute war ich wieder 730km meistens auf der AB unterwegs und obwohl es die meiste Zeit unter Null war (losgefahren bin ich bei -4°C) und somit kälter als bei der Hinreise am Donnerstag, kam das Problem so gut wie nicht vor...??? Schon komisch... Weiß jemand, wie viel der Tausch eigentlich so in etwa kostet? Damit ich mich seelisch vorbereiten kann, wenn es so weit kommt, dass das Auto unfahrbar wird... :(
Gruß, Bartik
Hallo,
kommt darauf an wo du es machen läßt. Ich habe die Kupplung, ZWS und Zentralausrücker wechseln lassen beim freien Händler des Vertrauens mit ca. 1500€ bist du dann dabei!
Bei mir traten die Probleme auch erst wie du beschrieben hast auf, aber bei ca. 120000 km auf der Uhr hatte ich im Stand zeitweise ein sehr lautes Geräusch und man hatte das Gefühl die Kupplung würde ab und zu hängen, dem war aber nicht so nur das ZWS ist das Problem.
Trotzdem habe ich gleich alles gewechselt, da nur der Arbeitlohn bei beiden Arbeiten bei 500€ liegt, so dass es besser ist bei über 100000 km auch die Kupplung gleich zu wechseln!
Gruß Timci
Übrigens das ZWS dient eigentlich nur der Geräuschminimierung und dem Komfort da es die Schwingungen reduziert die vom Motor auf das Getriebe übertragen werden. Ganz neben bei soll es auch den Verbrauch reduzieren.
Gruss Timci
Zitat:
Original geschrieben von timci
Übrigens das ZWS dient eigentlich nur der Geräuschminimierung und dem Komfort da es die Schwingungen reduziert die vom Motor auf das Getriebe übertragen werden. Ganz neben bei soll es auch den Verbrauch reduzieren.
Gruss Timci
Na gut, aber wenn die Drehzahl bei Beschleunigung so schwankt, muss irgendwo der mechanische Kraftschluss zeitweise fehlen, oder? Die Feder im ZMS sind doch nicht so lang, dass sie Drehlzahlschwankungen um bis zu 200 Umdrehungen verursachen könnten, oder?
Ich hab ein bisschen weiter gesucht und überall, wo es um Probleme mit ZMS geht, ist über niedrige Drehzahlen (bis hin zum Leerlauf) die Rede. Bei mir tritt das Problem aber ausschließlich zwischen 2.000-ca. 2.800 Umdrehungen auf! Fing das bei dir auch so an?
Ich will das einfach verstehen (nicht dass dies das Problem lösen würde...) :eek:
Gruß, Bartik
Also was soll ich sagen, die Drehzahl schwankte bei mir nicht so wie bei dir. Trotzdem hatte auch ich beim beschleunigen in diesem Drehzahlbereich das Gefühl als würde der Kraftfluss zeitweise ausbleiben.
Technisch kann ich dir das leider auch nicht wirklich erklären, allerdings weis ich dass bei mir das ZWS "durchdrehte". D.h. obwohl ein Teil feststehend sein sollte drehte es mit zudem war eine von den Federn gebrochen und der äußere Kranz beschädigt.
Wie gesagt in dem Zuge die Kupplung gleich mit gewechselt obwohl noch Belag vorhanden war, aber da sie ja ebenfalls ausgebaut werden muß um an ZWS zu kommen macht es Sinn beides zu wechseln.
Übrigens nimmt der Ford-Händler mindesten 2000€ für die Reparatur.
Da ich einen der ersten MK4 habe mit Bj. 09/2007 und nun 140000 km auf der Uhr kann ich aus meinem reichen Schatz an Erfahrungen und leider auch Problemen berichten. Dabei habe ich auch kaum Unterstützung seitens der Werkstätten erfahren, da die von Ford auch ziemlich "kurz gehalten" werden.
Daher wird das nächste Auto kein Ford mehr und es liegt nicht am Auto sondern am Services!!!
P.s. hast ein NX an Bord, wenn ja das musste ich auch schon wechseln, aber frag mal im Autohaus
"keine Probleme bekannt". Die realität sich aber anders aus wie auch beim ZWS ein bekanntes Problem das sie wie VW nicht in den Griff bekommen.
Gruß Timci
Ich hab mich jetzt im Internet etwas mehr umgeschaut und je mehr ich lese, desto mehr glaube ich, dass mein Problem nicht ein (evtl. defektes) ZMS ist, sondern in der Kupplung liegt. Entweder ist sie schon verschlissen (was bei der Laufleistung etwas verfrüht wäre), verölt, oder das automatische Nachstellen hakt ein bisschen.
Wie auch immer, ich fahre damit weiter und gucke, wie sich das entwickelt. Auf jeden Fall zwängt mich das zu einem etwas vorsichtigeren "Überholverhalten", da ich mich nun nicht 100%-ig darauf verlassen kann, dass die Motorkraft voll auf die Straße ankommt... :eek: Über diese "Zwangsberuhigung" wird sich sicherlich meine Frau freuen. Also mindestens etwas positives :cool::D
Gruß, Bartik
Wahrscheinlichste Ursache ist nicht die Kupplung:
Die Kupplung rutscht, weil das ZMS wegen einer gebrochenen Feder die Ungleichförmigkeit des Motors nicht mehr ausreichend wegfiltert - es kommen also Drehmomentspitzen bis zur Kupplung durch, die höher sind als das übertragbare Drehmoment der Kupplung. Letzteres hängt u.A. von der Temperatur der Reibflächen ab, deswegen verläuft das Rutschen immer schubweise (rutscht --> Reibflächen werden warm -> Kupplung rutscht nicht mehr --> Reibflächen kühlen wieder ab --> rutscht wieder...)
Ist aber eigentlich auch egal: ich mache es genau wie Du, erstmal weiterfahren - wenn es schlimmer wird, werden Kupplung und ZMS zusammen getauscht. Ich hoffe nur, daß es keinen plötzlichen Totalausfall des ZMS gibt...
Das ZMS ist doch vor allem dazu da, die Resonanz-Frequenz des Gesamtsystems (die bei ca. 1.300 Umdrehungen liegt) nach unten zu verschieben und somit unkritisch machen. Meine Probleme tauchen aber ausschließlich erst über ca. 2.200 Umdrehungen, also im Bereich, in dem das ZMS nicht mehr "aktiv" ist. Auch andere typische Markmale eines kaputten ZMS habe ich nicht (klappern/rattern beim Leerlauf, das verschwindet wenn man die Kupplung drückt, erhöhter Lärm im untersten Drehzahlbereich usw.), also bleibe ich bei meiner Überzeugung, dass bei mir "nur" die Kupplung spinnt.
Wie auch immer, wie du, hoffe auch ich, dass ich nirgendwo liegen bleibe. Und wenn doch, wird mindestens die Ursache einfacher zu finden sein, als jetzt, wo viele Vermutungen im Spiel sind ;)
Gruß, Bartik
Zitat:
Original geschrieben von Bartik
also bleibe ich bei meiner Überzeugung, dass bei mir "nur" die Kupplung spinnt.
Denke, Deine Vermutung ist absout richtig. Ein defektes ZMS läßt die Drehzahl nicht auf einmal um 200 Umdrehungen schwanken. Und es hätte ggfs andere Nebeneffekte.
Dein Problem besteht genau in dem Bereich, wo das maximale Drehmoment anliegt, von daher ist die Kupplung das naheliegendste, das ist genau der Bereich wo sie im Falle eines Verschleißes als erstes durchdreht. Und wenn es so ist, daß Dir die "Zwangsberuhigung" ;) ganz gut tut, weil Du sonst evtl. schon hin und wieder einen schweren rechten Fuß hast, ist es bei Deiner Laufleistung auch nicht soo ungewöhnlich. Recht früh, aber kann eben passieren bei einem Diesel.
Wenn Du Vollasteinsätze reduzierst, kannst Du auch erstmal weiterfahren, Es ist meist nicht so, daß so eine Kupplung dann schlagartig ausfällt. Wenn Du eine Verschlechterung feststellst, d.h. das Phänomen öfter oder auch bei weniger Gas auftritt, solltest Du aber handeln.