Kühlerfrostschutz schuld?

BMW 5er E34

Hallo allesamt.
Ich muss jetzt mal was in den Raum werfen, was mich neuerdings mal wieder etwas beschäftigt. Sorry erstmal, falls der Roman etwas zu lang wird, aber ich will das umfassend erklären. Kann auch sein, daß ich den Vorfall in anderen Threads schon angeschnitten habe, jetzt aber mal ausführlich und als Grundsatzdiskussion:

Ich bin eines Novembermorgens in der Früh bei ca. -10°C Außentemperatur mit meinem damaligen 525i E28 auf die Autobahn gefahren und hatte ne lange Fahrt vor mir. Nachdem die Geschwindigkeitsbegrnzung aufgehoben wurde, beschleunigte ich den mittlerweile auf Betriebstemparatur gebrachten und schön mollig warmen Wagen auf etwa 180 km/h. Nach ein paar Minuten allerdings bemerkte ich, daß aus der Lüftung nur noch kalte Luft kam! Leicht verwundert spielte ich erstmal an den Reglern rum, obwohl ich doch genau wusste, daß ich da nix dran verstellt hab (Klimaanlage hatte er übrigens nicht). Ich bremste runter auf etwa 130. Und nach ein paar Minuten wurde es wieder wunderbar warm im Auto. Also fuhr ich wieder schneller und es kam dann wieder nur kalte Luft! Total verwirrt fuhr ich nach 40 km Autobahnfahrt an einer Raste raus und rief den ADAC - hätte ja sonst was sein können.
Nach einigen Zigarettenlängen in klirrender Kälte kam der gelbe Engel dann auch. Ich erklärte ihm kurz was passiert war und war sichtlich erleichtert über sein ebenfalls verwundertes Gesicht. Dann kam erstmal die Standard-Floskel: Machen se mal vorne auf!
Er prüfte bei laufendem Motor die Wasserschläuche, den Wasserstand... alles in Ordnung. Zu den Nebelschwaden, die aus meinem Auspuff kamen meinte er nur, daß das normal sei, das sei die angesaugte Luftfeuchtigkeit, die als Dampf wieder raus kommt..... aha...
Dann spindelte er das Kühlwasser aus und las einen Frostschutz von bis zu -20°C ab. Reicht doch eigentlich.... dachte ich.
Er meinte dann aber, daß der Frostschutz zu niedrig sei und das Kühlwasser gefrieren würde. Bei 180 km/h sind -10°C Außentemperatur eben um einiges kälter, ich solle das mal am eigenen Leib erleben und bei 180 die Hand aus dem Fenster halten...
Ja klar, der Mensch hat ne wärmende Luftschicht, die bei 180 weggeweht werden würde, aber gilt das auch für den Kühler? Und immerhin ist das Wasser ja bis -20°C geschützt, warum sollte es dann bei -10°C gefrieren? Auch bei 250 km/h sind -10°C doch immernoch -10°C! Oder?
Naja, jedenfalls kippten wir Frostschutz nach, so daß der Frostschutz irgendwo bei -30 bis -35°C lag und das Problem war gelöst. Selbst jenseits der 200 heizte der Wagen jetzt stetig....

Was meint Ihr dazu? Ich kann mir da keinen Reim drauf machen!

17 Antworten

die antwort haste dir doch in deinem thread selbst gegeben
bzw der adac mann hat die lösung präsentiert
die erklärung etwas einfacher ist wenn du fahrtwind hast kühlt das stärker als bei umgebungstemperatur
das ist ja auch das problem welches viele im sommer haben das sie sich die nieren verkühlen weil sie den fahrtwind auf dem z,b motorrad unterschätzen.
cu lizard

aber rein physikalisch gesehen:
ob die luft jetzt mit 10 oder 100 km/h vorbeibläst, es ist immer die selbe temparatur. Daß wir Fahrtwind als kälter empfinden liegt doch wie ich schon sagte an der luftschicht auf unserer haut, die dadurch weggeblasen wird. Wenn das auf den Kühler adaptiert wird, wäre da eine warme Luftschicht um den Kühler, die die kalten Temperaturen nicht an ihn ranlässt.
Wenn diese nun durch fahrtwind weggeblasen wird, dann treffen die -10°C voll auf den kühler... aber dennoch darf wasser, das bis -20°C gefriersicher ist, nicht bei -10°C gefrieren...

so seh ich das.

Hallo,

ich denke da hast du völlig recht, weil wenn es so wäre dann würde ja kein Aussentemperatursensor den richtigen Wert anzeigen, oder? Dann würde er ja auch mit zunehmender Geschwindigkeit weniger anzeigen. Es ist halt so das mehr kalte Luft am Kühler vorbeibläst die die Wärme vom Kühler aufnehmen kann. Folglich kühlt sich die Temperatur im Kühlkreislauf ab. Zweisstufige Zusatzlüfter arbeiten ja genauso. Der Kühler kann ja nur Wärme an die Aussenluft abgeben wenn die Temperatur niedriger ist als die vom Kühler, denke ich. Meine Meinung.

gruss

gegenfrage: wenn du im stau stehst bei 30 Grad läuft der wagen neach einiger zeit, wenn du auf BAB im teillastbereich fährst (bei 30 grad) läuft er nie heiss, temperatur sinkt sogar....dementsprechend war das im winter....
hatte mein sierra auch....genauso!

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Moin,

Auch für deine Hand ist die Aussentemperatur -10°C, richtig ?! Wenn du sie raushälst und einige Minuten fährst, und die Temperatur AUF (!) der Haut fühlst, kann die locker niedriger liegen.

Ein Experiment wäre z.B. sprüh bei Minusgraden einfach Wasser/Frostschutzmix auf die Scheibe, der gut für -5°C oder -10°C ist. Fahr ein paar Meter, und du wirst feststellen, das er gefriert.

Der Punkt ist die Wärmeabfuhr. Insofern hat der ADAC Mensch recht. Deshalb sind TEMPERATURSENSOREN auch niemals direkt dem Fahrtwind ausgesetzt, sondern meist windgeschützt angebracht.

MFG Kester

OK, das Experiment wär n Versuch wert.

Aber mal logisch betrachtet... der schnelle Fahrtwind nimmt die Wärme des Kühlers viel besser auf! Dadurch sinkt die Wassertemperatur. Aber wie kann es sein, daß das Wasser dann UNTER die -10°C kommt? Die stehende Luft wird nicht kälter, nur weil sie ein Kühler mit 180 zerschneidet. Meine Meinung... rein theoretisch KANN der Kühler nicht unter -10°C kommen. Mann kann ja nicht mit einer Hochdruckluftpumpe die Raumluft bläst ein Glas Wasser zu Eis werden lassen.

Es sei denn, die Frostschutzangabe bezieht sich auf den Alltagseinsatz, daß z.B. bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit bei der angegebenen Außentemperatur der Frostschutz gewährleistet ist, aber nicht, wenn man die Temperatur direkt im Kühler misst. Sprich, daß ein abgelesener Kühlerfrostschutz bis -35°C eigentlich bedeuten würde, daß das eigentliche Wasser meinetwegen bis -10°C gefriersicher ist, dies aber unter normalen Fahrbedingungen/-geschwindigkeiten bis zu einer Außentemperatur von -35°C möglich ist... kann ja sein

doch kann. habt ihr vllt schonmal bei einer sauerstoffflasche ( 200bar 50l) bei der die luft versehentlich🙂 zu schnell ausströmt sich am metall eis bildet. durch die sehr schnell vorbeiströmende luft ensteht durch reibung ( glaub ich war so) wärme, wodurch die umliegende luft kondensiert und niederschlägt ( Kauderwelsch) prinzip Kühlschrank. durch wärme entsteht kälte

Also, es klingt kompliziert, ist in wirklichkeit aber kinderleicht

Und warum heißt der Gefrierbrand Gefrierbrand🙂 die antwort steckt im wort

Moin,

Bei der Flasche ist das die Expansionskälte 😉

Es gibt die gefühlte Temperatur, die läßt sich berechnen, passt aber meiner Meinung nach nicht ganz zum PKW, obwohl der Kern der gleiche ist. Denn die Wärmeabfuhr ist das entscheidende.

Dafür gibt es eine Formel :

Twc=33+(0,478+0,237*SQRT(vw)-0,0124*vw)(T-33)

Twc ist die resultierende Temperatur, T ist die reale Temperatur, vW die Windgeschw. in km/h, und sqrt die quadratische Wurzel daraus. Fährst Du jetzt also bei -10°C mit 40 km/h, hast du auf dem Körper eine Temperatur von -31°C.

Ich kann mal schauen, ob ich da noch irgendwo was schlaues direkt zum PKW finde.

MFG Kester

so jetzt wirds aber ganz schön kompliziert. ich wollt nur sagen dass es sehr wohl Aussentemperatursensoren gibt die so ziemlich dem Fahrtwind ausgesetzt sind. Schau mal bei einem E 39 vorne rechts unten auf die Verkleidung. Das kleine Dreieck wo der Unterfahrschutz und die obere Radhausverkleidung mit dran sind. Da steckt er drin, der Hund und wird voll angeblasen, so und nun???

Re: Kühlerfrostschutz schuld?

Zitat:

Original geschrieben von Zoidy


Dann spindelte er das Kühlwasser aus und las einen Frostschutz von bis zu -20°C ab. Naja, jedenfalls kippten wir Frostschutz nach, so daß der Frostschutz irgendwo bei -30 bis -35°C lag und das Problem war gelöst.

Überlege gerade, wie ihr das auf dem Parkplatz gemacht habt. Der 525i dürfte gute 10L Kühlflüssigkeit im System haben. Um da von minus 20 auf gut minus 30 zu kommen, muß man schon etliche Liter durch reines Frost- u. Korrosionsschutz-Mittel ersetzen. Habt ihr denn da auf dem Parkplatz einfach den Kühler leer laufen lassen und dann wieder mit reinem Mittel aufgefüllt? Und hatte der ADAC-Mann denn überhaupt soviel dabei? Oder hast Du Dir die Geschichte einfach nur ausgedacht?

Gruß

ausgedacht? mitnichten, sowas hab ich glaub ich nich nötig.

Der ADAC-Mann ist mit mir zusammen zu ner nahegelegenen Tanke gefahren, dort hab ich glaub anderthalb Liter Glysantin gekauft und wir haben etwas kühlwasser mit ner Schlauchpumpe abgelassen.

Ich kann auch nur wiedergeben, wie es war. Außerdem ist es glaub ich scheißegal, ob wir von -19 auf -32 oder von -22 auf -27 gekommen sind... es sind ungefäre Werte gewesen und es geht ja nur um die Tatsache, daß danach der Kühler nicht mehr gefror!

@Zoidy
Um es kurz zu machen...
Schau Dir diesen Link an: gefühlte Temperatur
Ich denke, da wird Dir das Problem genau erläutert, und Du wirst hoffentlich nie wieder Deinen Motor mit so geringem Frostschutz betreiben.
Dein alter E28 hatte ja noch 'nen Bauernmotor drin, die moderneren Maschinen nehmen sowas schon wesentlich eher übel...

@ altbert:

Das mit der Fühltemperatur ist schon klar.

Zitat:

[...]Wind ist nicht kälter als die gleiche stehende Luft. [...]

Dieser Satz spiegelt doch mein Verständnisproblem am ehesten wieder! Wenn die stehende Luft -10°C hat, wieso kann das bis -20°C sichere Wasser dann gefrieren, wenn der Wind nicht kälter ist als die gleiche stehende Luft?!

Aber danke für Deine väterliche Rüge wegen dem Frostschutz.. 😁

Moin,

weil wie gesagt, durch den Wind TEMPERATUR abgebaut wird.

Das ist alles. Du hast einen Wärmeübertrag vom Wasser auf die Luft. Dies möchte gerne ein Gleichgewicht haben, dieses gleichgewicht wird jedoch gestört, da immer wieder Wärme abgeführt wird.

MFG Kester

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