Kritik am Kuga
So, nachdem ich jetzt in den vergangenen Wochen mich mit meinem neuen Kuga EcoBoost vertraut gemacht habe muss ich doch mal ein paar Dinge aufzählen, die mir an diesem Fahrzeug ganz und gar nicht gefallen. Gelobhudelt wurde in den einschlägigen Medien schließlich bereits genug:
Laderaumboden:
Solange man nur den Kofferraum hinter den Rücksitzen nutzt, ist alles ok. Aber wenn ich bei umgelegten Rücksitzen den gesamten Laderaum nutzen will könnte ich den zuständigen Entwicklungsingenieur verprügeln. So etwas Unebenes habe ich noch nie gesehen. Da hilft auch der Versatz des Kofferraumbodens in die obere Position nichts.
Wechsel von Glühbirnen
Durch den Halter nicht auswechselbare Glühbirnen für Blinker und Parklicht vorn sowie Rück- und Bremsleuchten sind ein Unding. Jedenfalls sind die Rück- und Bremsleuchten in LED-Technik ausgeführt, so dass zumindest dort mit einem Ausfall nicht so schnell zu rechnen ist. Warum nur wurden in Blinker und Parklicht vorn nicht auch LEDs verbaut? In den skandinavischen Ländern ist jede Weiterfahrt mit defekten Glühbirnen mit den o.g. Funktionen, ausgenommen dem Standlicht, untersagt. Da ist dann das Abschleppen in die nächste Werkstatt angesagt. Wer trotzdem weiterfährt und erwischt wird zahlt, aber heftigst!
Lt. ECE-Richtlinie 48 gilt übrigens seit 2006 die EU-weite Vorschrift, dass alle Leuchtmittel ausgenommen Xenon-Lampen vom Autofahrer selbst und mit dem serienmäßig vorhandenem Bordwerkzeug gewechselt werden können. Die Autohersteller sind seit jetzt zehn Jahren verpflichtet, ihre neuen Fahrzeuge entsprechend auszurüsten. Bei Ford ist dies aber scheinbar noch nicht angekommen.
Staufächer, Ablagen
Offensichtlich hat der typische Kuga-Fahrer nichts mitzunehmen. Denn dass, was da an Staumöglichkeiten geboten wird ist erbärmlich! Handschuhfach? Ok, ist vorhanden, nur zu klein. Aber für die Tasche mit dem Bordbuch, den Serviceunterlagen und dem Gutscheinheft für die Waschanlage reicht es. Und dann? unter der klappbaren Armlehne zwischen den Sitzen befindet sich ein kleines Staufach. Gerade ausreichend für Kleinkram wie Parkmünzen etc. Wer das Fach vollkramt muss bei Nutzung der beiden USB-Ports oder dem SD-Schacht erst einmal ausräumen.
Vor dem besagten und nur grenzwertig zu nutzendem Staufach dann ein Fach mit zwei speziell für Getränkedosen oder Flaschen runden Aufnahmen. Für mich der totale Blödsinn. Ich missbrauche dieses Fach für mein Smartphone.
Ja, und das war es dann schon.
Halt, nicht ganz: Natürlich befinden sich in den Türen noch Ablagen. Die sind aber auch nur sehr Klein. Im Dachhimmel befindet sich schließlich noch eine Klappe für die Sonnenbrille.
Nicht eine einzige winzige Ablage am oder im Armaturenbrett, für Notizzettel, Kugelschreiber etc. Das ist erbärmlich! Da bin ich von meinem Mondeo regelrecht verwöhnt. Ich denke, dass da einige Ford-Ingenieure mal über die Grenze nach Frankreich schauen sollten.
Beim Studium der Betriebsanleitung stieß ich übrigens noch auf den Hinweis eines Staufaches unter dem Beifahrersitz. Na prima dachte ich. Vielleicht bekommste da ja deinen DIN-Verbandskasten unter. Aber auch gabs nur eine Enttäuschung. Zunächst musste ich den Beifahrersitz erst einmal ganz nach vorn schieben, um an dieses geheimnisvolle Fach zu gelangen. Dann fand ich da ein Stück Teppich, welches nach dessen Angeben ein Fach für die Verstauung eines Taschenbuches offenbarte. Ein Witz! Davor sah ich bei dieser Gelegenheit eine frei fliegende Austrittsdüse der Lüftung bzw. Klimaanlage.
Sicherungen
Das ein Auto wie der Kuga heute fast 100 Sicherungen hat ist ja nichts Besonderes mehr. Aber wo die sich befinden und wie diese im Falle eines Falles erreichbar sind ist schon abenteuerlich. Ein Sicherungskasten befindet sich im Motorraum. Der ist noch akzeptabel erreichbar. Dann gibt’s da aber noch die Hochstromsicherungen in einem Kasten beim Pluspol der Batterie. Die erreicht man aber nur, wenn die Batterie ausgebaut wird. Und was das bedeutet, habe ich ja bereits an anderer Stelle beschrieben. Entsetzlich!
Ein weiterer Sicherungskasten befindet sich hinter einer Klappe im Gepäckraum rechts. Ist ok. Aber dann gibt es da noch einen im Fußraum des Beifahrers. Wer da ran muss geht am besten schon vorher zum Orthopäden und lässt sich ein Rezept für den Physiotherapeuten ausstellen zwecks Entfernung eines Knotens in der Wirbelsäule.
Irgendwie habe ich trotz der bekannten positiven Seiten des Kuga, weshalb ich mir den ja auch anschaffte, irgendwie das Gefühl, dass der in der Entwicklung nicht ganz fertig wurde und überhastet in die Serie ging. Und Ende des Jahres kommt der Neue. Wetten, dass sich da diesbezüglich nichts ändert?
Beste Antwort im Thema
Den riesigen Aufwand hättest du meiner Meinung nach vor dem Kauf tätigen sollen.
139 Antworten
Moin,
ich fahre zwar keinen Kuga, sondern den C-Max, aber das Wechseln der Glühlampen habe ich z. B.
beim Verkäufer thematisiert. Das wäre zwar kein KO-Kriterium gewesen, aber schon ein Grund zu
"meckern".
Am Ende bin ich nach nun 4,5 Jahren Haltedauer und mehr als 80tkm Fahrleistung immer noch sehr zufrieden
mit meiner Wahl.
Gruß
dudel
PS: bis jetzt noch kein Leuchtmittel getauscht.
@Karelia
Gegen Kritik ist nichts einzuwenden. Nur ist es halt wie überall. Der Ton macht die Musik.
Das Fach unter der Armlehne ist eigentlich ziemlich groß. Wenn man die kleine Schale raus nimmt, sieht man ein weiteres ziemlich tiefes Fach. Bei mir ist dort der Lampenersatzkasten und weiteres.
Das Handschuhfach reicht mir in der Größe zu. Im Modelljahr 2013 war das noch schlechter gelöst. Da waren zwei relativ kleine Fächer übereinander. Dafür gab's einen Halter für einen Stift und mehrere Parkmünzen. Die letzten zwei Sachen sind aktuell leider weg rationalisiert. Mein Sanikasten hängt mit Klettband an der rechten Kofferraumseite. Dafür sind unterm Beifahrersitz die Warnwesten. Ich denke, so komm ich an alles gut ran.
Lampen und Sicherungen- beides hab ich an meinen Autos schon lange nicht mehr gewechselt. Ich hab's dabei. Vor allem weil in Tschechien das Mitführen kontrolliert wird. Das war's aber auch.
me3
Welche Lampen? Genügt da nicht e i n e Abblendlichtlampe wie in Spanien?
Welche Sicherungen? Alle Farben?
Übrigens in der Schweiz braucht man noch eine Ersatz(fern)brille.
Zitat:
@Wolfi-Fix schrieb am 23. Mai 2016 um 21:47:55 Uhr:
Welche Lampen? Genügt da nicht e i n e Abblendlichtlampe wie in Spanien?
Welche Sicherungen? Alle Farben?
Übrigens in der Schweiz braucht man noch eine Ersatz(fern)brille.
Moin,
Eine Ersatz(fern)brille benötigst auch in D.
Gruß
dudel
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Das nenne ich doch mal einen lebendigen Thread ! 🙂
Beginnend mit der Kuga-Kritik sind wir jetzt schon bei der kleinen Brillenkunde.
Klasse ! 😁
Zitat:
@me3 schrieb am 23. Mai 2016 um 18:11:01 Uhr:
Gegen Kritik ist nichts einzuwenden. Nur ist es halt wie überall. Der Ton macht die Musik.
Du willst mir doch nicht allen Ernstes sagen, dass ich mich im Ton vergriffen habe? Ich habe nur in aller Deutlichkeit gesagt, was mir am Kuga nicht gefällt. In einschlägigen Automobilzeitschriften und Fachjournalen herrscht da nicht selten noch ein ganz anderer Ton.
Zitat:
Das Fach unter der Armlehne ist eigentlich ziemlich groß. Wenn man die kleine Schale raus nimmt, sieht man ein weiteres ziemlich tiefes Fach. Bei mir ist dort der Lampenersatzkasten und weiteres.
Nur hilft dir leider der Lampenersatzkasten nichts, wenn dir in der Pampa beispielsweise der Blinker vorn ausfällt. Kein gelber Engel tauscht dir da am Straßenrand die Lampe aus. Da heißt es denn beispielsweise in Norwegen 50 km huckepack in die Werkstatt oder nicht erwischen lassen.
Zitat:
Lampen und Sicherungen- beides hab ich an meinen Autos schon lange nicht mehr gewechselt.
Das kann doch nicht ernsthaft ein Argument dafür sein, dass Lampen vom Autofahrer nicht selbst ausgewechselt werden können. Schau dich doch bei einer Fahrt im Dunkeln nur mal um. Da sehe ich auf jeder Fahrt einäugige PKWs oder solche mit nur einem Rücklicht. Warum gibt es denn wohl seid 2006 die neue EU-Vorgabe?
Ebenso könntest du ja auch sagen (wenns denn zutreffen sollte): Wozu eine KFZ-Haftpflichtversicherung? Ich hatte noch nie einen Unfall.
Das geht jetzt auseinander. Wenn sich Leuchtmittel nicht problemlos wechseln lassen IST das ein Kritikpunkt (aber eben auch schon länger bekannt), der m.E. hier bei uns kein sonderliches Problem darstellt, aber im menschenleeren Outback gewichtig sein kann.
Andere gebrachte Punkte (z.B. Ablagen, Handschuhfach etc) marginalisiere ich da schon eher, ich habe es jedenfalls nicht fertiggebracht das Handschuhfach vollzustopfen (die Handbuchmappe z.B. verschwindet ja im kleinen Fach oben). Getränkeflaschen, Handschuhe, Warnwesten etc. sind verteilt problemlos untergebracht.
Und irgendwie muss ich die ganze Zeit an den ersten Opel Zafira denken, der ja als Familien-Minivan konzipiert war, keine Becher/Flaschenhalterung hatte, und auch sonst praktisch keinerlei Ablagen. Nur mal so am Rande.
Zitat:
@JosephConrad schrieb am 24. Mai 2016 um 14:15:50 Uhr:
Wenn sich Leuchtmittel nicht problemlos wechseln lassen IST das ein Kritikpunkt (aber eben auch schon länger bekannt), der m.E. hier bei uns kein sonderliches Problem darstellt, aber im menschenleeren Outback gewichtig sein kann.
Norwegen ist kein menschenleeres Outback wie etwa das in Australien. Ich habe das Land nur beispielhaft erwähnt, weil ich da mit defektem Blinker erwischt wurde und umgerechnet 215 Euro löhnen musste. Aber man muss gar nicht so weit fahren. Derartiges kostet im Nachbarland Dänemark "nur" 135 Euro.
Ernst gemeinte Frage: Wenn du in den genannten Ländern Urlaub machen solltest und ein Blinker fällt aus: Rufst du da den Abschleppdienst und findest das völlig normal?
Ach, ich sehe gerade, dass meine Negativliste noch gar nicht vollständig ist. Über den Tankeinfüllstutzen ist ja in der Fachpresse bereits so viel hergezogen worden, dass das Thema schon wieder in Vergessenheit geraten ist. Bei mir noch nicht. Unverschließbare Tankeinfüllstutzen sind doch bestimmt seit 20 Jahren ein no go. Aber bei Ford ist der wieder eingeführt worden. Damit sind dem Reinpinkeln oder der Handvoll Sand im Tank (wieder) Tür und Tor geöffnet. Der Easy Fuel-Tankverschluss ist ja ganz nett. Dennoch wäre eine verriegelbare Klappe sinnvoll gewesen. Ja, ich weiß, mit einem Schraubendreher ist die in drei Sekunden aufgebrochen. Dennoch stellt eine Verriegelung einen Schutz dar. Nicht jeder Scherzkeks bricht mit Gewalt an einem Auto herum.
Ein ausgefallener Blinker geht mir bis zur nächsten Tanke oder Werkstatt am A... vorbei, da mach ich mir gar keinen Kopf. Gibt wichtigeres. In den Tank reinpinkeln geht nicht ohne Weiteres, und Salz, Sand, Zucker & Zement schleppt auch nicht jeder mit sich herum. DAS ist genau das Genöle was ich meine, als wesentlicher Kritikpunkt am Auto ist das schlicht lächerlich. Wenn ich ein Auto wirklich sabotieren will gibt es bessere Möglichkeiten.
Also, lieber Karelia, der Kuga ist nun wirklich und endgültig für Dich gestorben, da trägst Du echt ein Kreuz mit. Nun mal brav Opel kaufen, oder BMW, oder oder oder, und good luck zum Finden des perfekten Autos. Oh, Porsche und Mercedes hatten früher mal den Individual-Bau, DAS wäre was für Dich. Da kannst Du sogar den schlossgesicherten Einfüllstutzen vergolden lassen.
Zitat:
@JosephConrad schrieb am 24. Mai 2016 um 16:16:17 Uhr:
Ein ausgefallener Blinker geht mir bis zur nächsten Tanke oder Werkstatt am A... vorbei, da mach ich mir gar keinen Kopf.
Das geht dir so lange am A.... vorbei, wie du nicht über 200 Euro an zwei Sheriffs löhnen musst. Vor diesem Erlebnis dachte ich auch so.
Zitat:
Über den Tankeinfüllstutzen ist ja in der Fachpresse bereits so viel hergezogen worden, dass das Thema schon wieder in Vergessenheit geraten ist. Bei mir noch nicht. Unverschließbare Tankeinfüllstutzen sind doch bestimmt seit 20 Jahren ein no go. Aber bei Ford ist der wieder eingeführt worden. Damit sind dem Reinpinkeln oder der Handvoll Sand im Tank (wieder) Tür und Tor geöffnet. Der Easy Fuel-Tankverschluss ist ja ganz nett. Dennoch wäre eine verriegelbare Klappe sinnvoll gewesen. Ja, ich weiß, mit einem Schraubendreher ist die in drei Sekunden aufgebrochen. Dennoch stellt eine Verriegelung einen Schutz dar. Nicht jeder Scherzkeks bricht mit Gewalt an einem Auto herum.
Nicht nur das, man muss sich nicht wundern, wo das Wasser im Tank/Filter herkommt, In der Waschanlage
kommt so auch regelmäßig das Wasser in den Stutzen. Gerade gestern aus der Waschanlage an die Tanke gefahren und der Stutzen hatte jede Menge Wassertropfen - dicht ist der Deckel jedenfalls nicht.
son Mist zu bauen :-((
*Augenroll*
Ich bin hier mal raus, bevor noch die Verteilung der Regentropfen auf der Windschutzscheibe moniert wird.
Zitat:
@JosephConrad schrieb am 25. Mai 2016 um 13:19:45 Uhr:
*Augenroll*Ich bin hier mal raus, bevor noch die Verteilung der Regentropfen auf der Windschutzscheibe moniert wird.
Die ist aber auch scheiße 😁
Ich habe meinen Kuga seit verganenem Freitag und bin sowas von zufrieden.
Ich habe mich dafür entschieden und habe zuvor abgewägt, ob die Sachen, welche mich stören, ein Autoleben lang stören oder ob es Kleinigkeiten sind, mit denen man leben oder sogar vergessen kann.