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Kraftstoff nach Überwinterung

Harley-Davidson FXS Softail
Themenstarteram 24. März 2016 um 22:26

Hallo,

bei Saisonende gieße ich vorsichtshalber immer Benzinstabilisator in den Tank und mache diesen bis zum Rand voll.

Heute erster Startversuch nach Ruhepause: problemlos - sofort gestartet.

Frage:

Habt ihr Startprobleme ohne Stabilisator ?

Ist der Stabilisator vielleicht sogar unnötig ?

Ich hatte mal verharzte Vergaser an einer Honda. Allerdings stand die 1 Jahr. Daher meine Vorsicht.

Die Vergaser mussten ultraschallgereinigt werden - ein teurer Spaß.

Gruß

Uwe

Beste Antwort im Thema

Nun gut, werden wir ein wenig ausführlicher. Der Ethanol im Sprit (E5 oder E10) ist polar, Benzin an sich unpolar. Somit ergibt sich schon eine gewisse Problematik bei der Herstellung einer stabilen Mischung. Die Probleme wachsen, wenn durch die wasseranziehende Wirkung des Alkohols der polare Anteil zunimmt, bis zur Entmischung. Übrigens kann durch Kunststoffkanister durchaus Wasser, langsam zwar, aber doch eindringen.

Kommen verschiedene Metalle unterschiedlichen elektrochemischen Potentials mit einer polaren Flüssigkeit in Kontakt, entsteht Lokalkorrosion, das unedlere der beiden Metall geht in Lösung. Das o.g. Beispiel sind die Lötnähte am Messingschwimmer. Dies kann im gesamten Kraftstoffsystem auftreten. Daneben sind die verwendeten Dichtmaterialien entweder für polare oder für unpolare Flüssigkeiten geeignet. Material was beides kann, ist teurer und erst in Fahrzeugen verbaut, welche für E10 freigegeben sind. Dort werden dann auch die Metalle entsprechend gepaart.

In den Edelspritsorten kann theoretisch ebenfalls bis zu 5 % Ethanol drin sein, muss nicht deklariert werden. Die 5 % mutet man auch alten System zu. In der Praxis ist da wohl weniger drin, die Anbieter halten sich da relativ bedeckt.

Ganz sicher ohne Ethanol ist Avgas 100 LL, der Treibstoff für die alten Kolbenmotorkonstruktionen in Luftfahrzeugen, etwa Cessna, Piper, Beechcraft usw. Der Mehrfachhaken: er enthält ordentlich Blei, geht also nicht bei Kat-Systemen, kostet ca 2,30 €/l (ohne Mineralölsteuer, nur mit Mehrwertsteuer!) und ist nur an Flugplätzen mehr oder weniger erhältlich. Das Gebräu ist auch extrem lagerstabil, da viele der Brummer lange Standzeiten überstehen müssen. Somit kaum eine brauchbare Alternative.

Auf jeden Fall ist es günstig, den Tank vom Moped vor der Lagerung randvoll zu machen, ein verbleibendes Gasvolumen "atmet" bei jeder Temperaturänderung und transportiert auf diese Weise bei jedem "Einatemvorgang" Feuchte in den Tank. Alternativ, vor allem wenn es länger als ein paar Wintermonate sein soll, wird man den Tank entleeren und innen mit Korrosionsschutzöl benetzen. Einfaches Sprühöl WDsonstwas zB genügt nicht, besser ist da Außenborderzweitaktöl der Spezifikation TCW 3, oder spezielles Storage-Öl. Für längerdauernde Seetransporte auch schon mal OKS361 - aber arg teuer.

re

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ich auch. :)

Bevor ich Alkohol in den Tank kippe, nehme ich ihn für mich als Stabilisator - und rinn in de Hals....

Zitat:

@Blade7260 schrieb am 25. März 2016 um 16:09:17 Uhr:

Wenn es mit E10 funktionieren soll muss auch welches im Sprit auch sein.

Blade

Alkohol ist nicht gleich Alkohol. Im Sprit ist Ethanol im Stabilisierer Isopropanol. (Schleifpapier ist zwar auch Papier, fühlt sich aber völlig anders an als Toilettenpapier!)

E10 ist nicht besonders lagerstabil und obendrein hygroskopisch, einige Motorenhersteller empfehlen daher eine maximale Lagerzeit von drei bis vier Wochen. Die SuperPlus-Empfehlung, oder höher für's Winterlager ist schon gut. Längerfristige Einlagerung (über Jahre etwa) erfordert andere Maßnahmen.

re

Hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht.. Wenn die Batt. fit ist, ging es auch immer so.

Wenn E10 oder E5 im Tank ist und die Kiste steht über´n Winter, verdunstet irgendwann das Benzin im Vergaser und die Bio-Tunke bleibt drin - deswegen verharzt der ganze Mist. Früher passierte das bei den 2-Taktern auch - aber durch´s 2-Takt-Öl.

Wenn man diese aggressive Öko-Brühe fährt, gibt´s aber definitiv trotzdem Ablagerungen im Vergaser. Bei älteren Modellen können sogar die Lötnähte (z.B. am Schwimmer) zerfressen werden und dann geht gar nichts mehr. Meinen Vergaser hab ich im Januar auch ausgebaut und zum Ultraschall-Reinigen (kostet hier übrigens 25,-€) gebracht. Das hat richtig was gebracht und jetzt springt sie besser an und läuft im Standgas besser. Mir wurde gesagt, während der Reinigung kam eine Menge ganz üble Brühe an die Oberfläche des Bades. Soviel zum Öko-Sprit. In meinen Tank kommt der definitiv nicht mehr.

Nun gut, werden wir ein wenig ausführlicher. Der Ethanol im Sprit (E5 oder E10) ist polar, Benzin an sich unpolar. Somit ergibt sich schon eine gewisse Problematik bei der Herstellung einer stabilen Mischung. Die Probleme wachsen, wenn durch die wasseranziehende Wirkung des Alkohols der polare Anteil zunimmt, bis zur Entmischung. Übrigens kann durch Kunststoffkanister durchaus Wasser, langsam zwar, aber doch eindringen.

Kommen verschiedene Metalle unterschiedlichen elektrochemischen Potentials mit einer polaren Flüssigkeit in Kontakt, entsteht Lokalkorrosion, das unedlere der beiden Metall geht in Lösung. Das o.g. Beispiel sind die Lötnähte am Messingschwimmer. Dies kann im gesamten Kraftstoffsystem auftreten. Daneben sind die verwendeten Dichtmaterialien entweder für polare oder für unpolare Flüssigkeiten geeignet. Material was beides kann, ist teurer und erst in Fahrzeugen verbaut, welche für E10 freigegeben sind. Dort werden dann auch die Metalle entsprechend gepaart.

In den Edelspritsorten kann theoretisch ebenfalls bis zu 5 % Ethanol drin sein, muss nicht deklariert werden. Die 5 % mutet man auch alten System zu. In der Praxis ist da wohl weniger drin, die Anbieter halten sich da relativ bedeckt.

Ganz sicher ohne Ethanol ist Avgas 100 LL, der Treibstoff für die alten Kolbenmotorkonstruktionen in Luftfahrzeugen, etwa Cessna, Piper, Beechcraft usw. Der Mehrfachhaken: er enthält ordentlich Blei, geht also nicht bei Kat-Systemen, kostet ca 2,30 €/l (ohne Mineralölsteuer, nur mit Mehrwertsteuer!) und ist nur an Flugplätzen mehr oder weniger erhältlich. Das Gebräu ist auch extrem lagerstabil, da viele der Brummer lange Standzeiten überstehen müssen. Somit kaum eine brauchbare Alternative.

Auf jeden Fall ist es günstig, den Tank vom Moped vor der Lagerung randvoll zu machen, ein verbleibendes Gasvolumen "atmet" bei jeder Temperaturänderung und transportiert auf diese Weise bei jedem "Einatemvorgang" Feuchte in den Tank. Alternativ, vor allem wenn es länger als ein paar Wintermonate sein soll, wird man den Tank entleeren und innen mit Korrosionsschutzöl benetzen. Einfaches Sprühöl WDsonstwas zB genügt nicht, besser ist da Außenborderzweitaktöl der Spezifikation TCW 3, oder spezielles Storage-Öl. Für längerdauernde Seetransporte auch schon mal OKS361 - aber arg teuer.

re

Genial, diese Erklärung. Super, daß hier aus vielen Branchen Leute unterwegs sind, die Ahnung in bestimmten Bereichen haben. Das gefällt mir an diesem Forum.

Mir hat auch mal jemand - der bei einem Mineralölhandel arbeitet - gesagt, daß im Sprit auch Chemikalien sind, die dieses beschissene Bio-Gebräu besser mit dem reinen Benzin oder Diesel verbinden sollen. Und kürzlich hab ich erst irgendwo gelesen, daß Diesel, seit dieser Müll beigemischt wird, nur noch 90 Tage lagerfähig sein muß. Wenn man ihn länger lagert, kann´s angeblich eine Dieselpest geben und das Zeug verglibbert. Das find´ ich, ist ´ne Riesensauerei am Endkunden. Wie lange das E5 und E10 Gepansche lagerfähig ist, hab ich noch nirgendwo erfahren.

Ein Bekannter hat hat sich jedenfalls in 07 oder 08 eine Corvette C1 gekauft, die bis dahin schon einige Jahre gestanden hat. Jetzt hat er sie restauriert (außer den Antriebsstrang) und angelassen, da sie auf den Anhänger mußte - und sprang mit dem alten Sprit sofort und ohne Probleme an. Es hat hinten nur gerochen, als ob sie Verdünnung verbrennen würde. Aber das ist ja egal, Hauptsache sie läuft.

Ob das mit E10 auch geklappt hätte???;)

Zitat:

@kellypit schrieb am 25. März 2016 um 20:13:15 Uhr:

... Und kürzlich hab ich erst irgendwo gelesen, daß Diesel, seit dieser Müll beigemischt wird, nur noch 90 Tage lagerfähig sein muß. Wenn man ihn länger lagert, kann´s angeblich eine Dieselpest geben und das Zeug verglibbert. Das find´ ich, ist ´ne Riesensauerei am Endkunden. Wie lange das E5 und E10 Gepansche lagerfähig ist, hab ich noch nirgendwo erfahren.

...

Ich tanke meinen Traktor seit Jahren einmal im Jahr, da er nicht so häufig gebraucht wird. Manchmal ist der Zeitraum sogar noch länger. Deine Dieselpest konnte ich allerdings noch nicht erkennen. Du solltest nicht jeden Scheiß glauben den Du irgendwo liest. :rolleyes:

Für die Dieselpest braucht es bestimmte Bedingungen, damit sie eintritt. Kupfer im System und auch Wasser begünstigt dieses Ärgernis. Bei Bootsbetreibern gefürchtet, lange Standzeiten und Wassernähe und oft auch Kupfer in den Leitungssystemen sind dort die Regel. Es handelt sich dabei um Verschleimung durch Bakterien. Gibt es eigentlich Harleys mit Dieselmotor ? ;-)

Mitteilung von Honda:

Honda "weist darauf hin, dass der Kraftstoff mit zehnprozentigem Bioethanol-Anteil sich aggressiver gegen Kunststoffe und Lackierungen verhält, weiterhin das E10 empfindlicher auf Licht, die Umgebungstemperatur und die Lagerzeit reagiert als der herkömmlich E5-Treibstoff. Deshalb soll E10 nur in zugelassenen Kraftstoffbehältern gelagert werden und dies nicht länger als 30 Tage. E10, das eine Lagerdauer von 30 Tagen überschritten hat, soll nicht mehr verwendet werden. Wird ein Honda-Außenbordmotor länger nicht betrieben, sollte der Kraftstofftank und gegebenenfalls der Dampfabscheider beim Vergaser entleert werden

Die Honda Motorgeräte benötigten schon immer eine Oktanzahl von mindestens 91. Daher ist der Betrieb der Honda Motorgeräte mit dem Ottokraftstoff E10, der 95 Oktan misst, generell möglich. Honda empfiehlt nur E10-Kraftstoff zu verwenden, der nicht älter ist als 30 Tage ist und in einem zugelassenen Kraftstoffbehälter aufbewahrt wurde."

Ein Grund: E10 hat nach 30 Tagen oftmals nur noch 88 Oktan weil sich der Emulgator zwischen

dem Grundbenzin (das hat im E10 nur 88 Oktan) und dem Bioalkohol (130 Oktan) auflöst..

re

Wer tankt denn bitte E10?

Ich , ob das nun 5 - 7% oder tatsächlich 10 sind ist doch Sch....egal .

Was machen eigentlich Tankstellen mit unverkauften Sprit nach 30 Tagen ?

Oder gar die Raffinerien mit ihren riesen Tanks ?

Bestimmt entsorgen ....

Das Verarschen von der Ölindustrie scheint gut zu klappen mit den teutschen Michel , das fängt schon mit den Preisen an , Öl wird nach einem Jahr schlecht etc etc...

Manmanmann

Wird erst bei der Befüllung des Tankwagens gemischt.

re

Orestor, nix illegal... je weniger, umso besser.

Moinsen

sorry genauso wenig wie ich irgend nen Discounter Whiskey sauf mute ich meinem Mopeds E10 zu ... meist nicht mal "normales" Super ...

Zitat:

@rabe666 schrieb am 26. März 2016 um 22:32:01 Uhr:

Moinsen

sorry genauso wenig wie ich irgend nen Discounter Whiskey sauf mute ich meinem Mopeds E10 zu ... meist nicht mal "normales" Super ...

Dem Mineralölwirtschaftsverband e.V. (MWV) Deutschland gefällt das.

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