Kopfdichtnug oder mehr defekt ?
Es geht hier um einen MX 5, BJ 1996, 1,6 Maschine, 272.000 Km runter.
Der Wagen lief immer Problemlos, ist in diesem Sommer allerdings wenig gefahren worden und sollte jetzt zur AU bevor er in den Winterschlaf geht ( Saisonkennzeichen ) .
AU klappte nicht so richtig, also mal kurz auf die Bahn um ihn ein wenig "FREI" zu fahren.
Nach ein paar Kilometern ging das Kühlwasserthermometer schlagartig auf Anschlag und es kam leichter Qualm aus der Motorhaube.
Motor ausgestellt, Auto abgeschleppt und über Nacht stehen gelassen.
Ein Bekannter sagte, klemm die Batterie mal kurz ab, das Motorsteurgerät geht in eine Notabschaltung wenn der Motor zu warm wird.
Am nächsten Tag Wasser aufgefüllt, Batterie abgeklemmt und wieder angeklemmt - gestartet.
Der Motor lief erst etwas unrund, fing sich aber recht schnell und läuft relativ ruhig.
Leider verliert er jetzt viel Wasser im hinteren Motorbereich ( in der Nähe der Spritzwand ).
OK, idealerweise ist nur die Kopfdichtung platt, ich hoffe mal nicht das der Kopf einen Riss hat.
Jetzt zu meinen Fragen:
Müssen die Zylinderkopfschrauben erneuert werden da es evtl. Dehnschrauben sind ?
In einem Forum habe ich gelesen, das der Motor nicht zu lange ohne Kopf stehen darf.
Angeblich würden bei den Motoren, wenn der Kopf überarbeitet wird, ein Ersatzkopf oder eine "Metallplatte" auf den offenen Motor geschraubt.
Das müsste gemacht werden, weil sich sonst die "Laufbuchsen" verziehen und die Kolbenringe diese differenz nicht mehr zu 100 % abdichten könnten.
Macht man das nicht, würde der Motor nach dem zusammenbau sehr viel Öl verbrauchen, angeblich bis zu 3 Liter auf 1000 Km ?!?!?
Ich habe schon öfter ZKD getauscht aber solch ein Problem höre ich zum ersten mal!
Wie soll sich der kalte Motorblock verziehen, wenn er imn kalten Zustand auseinandergebaut wird ?
Gibt es dazu irgendwelche Erfahrungen ?
Ich freue mich schonmal über alle Antworten !
29 Antworten
Zitat:
@VOYAGER64 schrieb am 18. Oktober 2019 um 16:51:32 Uhr:
In einem Forum habe ich gelesen, das der Motor nicht zu lange ohne Kopf stehen darf.
Angeblich würden bei den Motoren, wenn der Kopf überarbeitet wird, ein Ersatzkopf oder eine "Metallplatte" auf den offenen Motor geschraubt.
Das müsste gemacht werden, weil sich sonst die "Laufbuchsen" verziehen und die Kolbenringe diese differenz nicht mehr zu 100 % abdichten könnten.
Macht man das nicht, würde der Motor nach dem zusammenbau sehr viel Öl verbrauchen, angeblich bis zu 3 Liter auf 1000 Km ?!?!?
Ich habe schon öfter ZKD getauscht aber solch ein Problem höre ich zum ersten mal!
Wie soll sich der kalte Motorblock verziehen, wenn er imn kalten Zustand auseinandergebaut wird ?
Gibt es dazu irgendwelche Erfahrungen ?
Ich weiß nicht woher du die Info hast aber ich vermute da hast du was verwechselt. Ich kenne das so: Es wird manchmal ein "Falschkopf" an den Block geschraubt und angezogen, um die Zylinder zu bohren und zu hohnen. Die Metallplatte hat Öffnungen zum Bohren. Es ist so, dass die Kraft, die die Zylinderkopfschrauben auf den Block ausüben (wenn der echte Zylinderkopf dran ist) die Zylinder tatsächlich minimal verziehen (weil die Gewinde gleich neben den Zylindern sind) und wenn man den Block eben bohrt und hohnt während die Kraft wirkt hat man nach dem Anziehen des Zylinderkopfs runde Zylinder. Bohrt man ihn ohne den Falschkopf hat man zwar gleich nach der Bearbeitung runde Zylinder, die werden aber gleich beim Anziehen des Kopfs verzogen. Das ist aber minimal und es wird wohl nur bei stark belasteten Sport-motoren verwendet. Motoren von Alltagsautos werden ohne Metallplatte behandelt, weil sie herzustellen auch etwas kostet. Der Unterschied ist wohl nicht so gravierend und die 3l/100km kommen wohl eher durch falsches Einfahren der neuen Ringe oder Pfusch beim Instandsetzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Block sich einfach durch Herumliegen verzieht. Wenn man die Schrauben bei der Demontage nach vorgegebener Sequenz schrittweise lockert, sollte nichts passieren. Was passieren kann ist, dass er durch das offen stehen rostet (ist der NA Motor überhaupt aus Eisen?)
Ist wie gesagt meine Meinung und ich lasse mich gerne korrigieren, wenn es nicht stimmt.
Hallo Daniel und erstmal THX für die Antwort!
Ich bekomme am Donnerstag vermutlich die E - Teile ( Ventildeckeldichtung, O - Ring Drehwinkelgeber, dieser Gummipömpel, etc. ) und werde dann diese Teile erstmal verbauen.
Der Motor läuft und wenn alles drin ist, steht eine Vorsichtige Probefahrt an um zu schauen, ob der Kopf oder die ZKD einen mit bekommen haben - dann werde ich weiter schauen.
Wenn ich den Pömpel bei Mazda am Donnerstag abhole, werde ich mir den Werkstattmeister krallen und der soll mir mal etwas zu der Geschichte mit Ölverbrauch nach Kopfwechsel sagen.
Mein Meister aus der "freien" Werkstatt schaute mich heute sehr verblüfft an als ich ihm von dem Problem erzählte.
Gruß
Elmar
@De-Luchs: Wie schon geschrieben, ich habe schon ein paar ZKD´s gemacht und kann mir auch nicht vorstellen, das bei einm Kopfwechsel ( ohne Motorüberarbeitung ) das Problem auftaucht.
Trotzdem liest man in diversen Foren zu Hauf von dem Problem, Kopf runter und zum überholen geschickt, wieder alles zusammengebaut und nach ca. 1000 Kilometern trat das Problem auf.
Hier ist solch ein Kandidat :
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1233585202-223-1216
Mein Meister aus der "freien" Werkstatt konnte sich das auch nicht erklären ( siehe Posting oben ) !
Wie schon geschrieben, werde ich den Mazda Werkstattmeister mal fragen - der sollte es Wissen.
Und noch eine Bestätigung aus langen Jahren MX-5: wer am NA oder NB den Kopf abnimmt und ihn länger runterlässt, schraubt einen Ersatzkopf drauf, da die alten Blöcke sich ohne um Nuancen verziehen.
Ähnliche Themen
Zitat:
@oliver_germany schrieb am 21. Oktober 2019 um 19:22:19 Uhr:
Und noch eine Bestätigung aus langen Jahren MX-5: wer am NA oder NB den Kopf abnimmt und ihn länger runterlässt, schraubt einen Ersatzkopf drauf, da die alten Blöcke sich ohne um Nuancen verziehen.
Okay und Danke für die Info!
Die Frage ist und bleibt aber, WARUM ?
Der Block bleibt im Auto und wird weder Thermisch noch sonst wie behandelt - warum verzieht er sich ohne weitere Einwirkung?
Ich habe in einer Mazada Niederlassung bei uns in der Nähe mal das Problem angesprochen - die wußten von nichts !
Ebenso mittlerweile diverse Schrauber aus meinem Freundes / Bekanntenkreis, zwei frei Werkstätten die auch alle Marken machen.
Keiner hat je von dem Problem gehört, bzw. konnte sich vorstellen wie das passieren soll !
Ich will die ganzen Vorredner nicht als "Dummschwätzer" dahin stellen, bei Ebay findert man die Motoren, die nach einer ZKD tausch dann das Problem haben.
Mich intr. einfach WARUM das passieren soll und nur bei Mazda ?!
Zu meinem MX, die E - Teile sind endlich alle da und vermutlich werde ich ab Montag, bzw. im laufe der kommenden Woche den Gummipömpel mal tauschen. Dann vorsichtig warm fahren und schauen wie er sich verhält .........
Leider ist der Zeitfaktor ein Problem, aber mal schauen .....
to be continued
Bin auf die Antwort im anderen Forum gespannt. Die einen sagten seinerzeit Zylinderlaufbuchsen, die anderen Abstreifringe, alles im Mü Bereich. Ich lege mich dazu nicht fest. Vielleicht meldet sich ja der eine oder andere versierte Schraube dazu.
So, ich habe mich jetzt mal ein wenig in das Thema eingelesen, bzw. ein paar sehr intressante Thesen gefunden.
Augenscheinlich werden drei Thesen vertreten:
These 1 -> der Block ist nach dem Gießen etwas "verspannt" montiert, bzw. verbaut worden und wenn nun der Kopf abgebaut wird, löst sich die Restspannung und der Block verzieht sich.
These 2 -> die Kolbenringe oder die Ölabstreifringe verkleben mit dem Kolben und können aus diesem Grunde nicht mehr ihrer Funktion nachgehen, Öl verbrennt.
These 3 -> eine Kombi aus 1 + 2
Lösungsvorschläge waren bisher:
-> einen alten Kopf oder Metallplatte SOFORT nach Demontage des Ori - Kopfs montieren und alles ist gut. - halte ich als Lösung für Quatsch, da sich die Verspannung SOFORT komplett lösen wird wenn der Kopf demontiert ist und nicht über Tage.
-> die Zylinder mit Zweitakzöl fluten, damit die Kolbenringe nicht verkleben - ich denke mal das bringt auch nicht viel, da nicht geklärt ist warum die Ringe verkleben, wenn der Kopf runter ist.
Fakt ist, das Problem besteht und man kann sagen, das es 50 zu 50 gut oder schlecht ausgeht wenn man die ZKD tauscht.
Wenn ich bei meinem MX das nun auch machen muss, OK - auf den Deal lasse ich mich ein, wobei ich bei meinem Glück weiß in welche Richtung das Pendel ausschlägt.
Glücklicherweise steht noch ein "Schlacht - Miata" mit dem gleichen Motor und 100.000 Km weniger auf der Uhr im Lager.
Sollte der kleine also zum Ölfresser werden, wird getauscht und der Ölfresser wird aufgearbeitet.
Mal schauen wo die Reise hin geht .........
Sehr interessant, bin auf weiteres gespannt. Wünsche aber problemloses Gelingen.
Gute Grüße,
freis
Update:
Kopf ist immer noch drauf, da ich momentan einfach zu wenig Zeit habe .
Mein T5 will eine neue Ventildeckeldichtung, inkl. Kabelbaum der an die Einspritzdüsen geht, mein Oldi braucht hinten neue Bremsleitungen und der Mazga blockiert die "Schraubergarage".
Dann habe ich momentan noch Spätschicht, da macht Morgens das schrauben nicht wirklich Spaß.
....... aber man kann sich ja um die Theorie kümmern und somit mal ein paar Motoreninstandsetzer anrufen.
Die ersten beiden hatten noch nie von dem Problem gehört, obwohl si eschon über 20 Jahre ( eigene Aussage ) im Geschäft sind.
Zitat: "Man soll nicht alles glauben was in den foren geschrieben steht" - OK, sehe ich ähnlich, aber in diesem Fall bin ich etwas Vorsichtiger.
Dann der Treffer schlechthin !
Der Meister kannte das Problem und hatte auch schon öfter damit zu tun, nicht nur bei Mazda sondern auch bei diversen Opel, bzw, VW Motoren.
Zitat: "Wenn die lange offen sind verkleben die Kolben / Ölabstreifringe und das war es dann".
Frage: "Was ist denn länger .......... ?, eine Nacht oder vier Tage "?
Antwort: " Eine Nacht / bzw. 24 Stunden sind kein Problem" - mehr wollte er aber auch nicht in´s Detail.
Sympatische Antwort: Wir machen einen Fixtermin und sie kommen mit dem Kopf rum, dann wird er hier bearbeitet, sie können dabei zuschauen und können ihn dann direkt wieder mitnehmen.
Hört sich gut an, geht aber leider frühestens erst wieder ab Dezember 2019 - ich denke die Firma bekommt den Zuschlag !
Zitat:
@VOYAGER64 schrieb am 5. November 2019 um 23:51:06 Uhr:
Zitat: "Man soll nicht alles glauben was in den foren geschrieben steht" - OK, sehe ich ähnlich, aber in diesem Fall bin ich etwas Vorsichtiger.
Das nennt man Schwarmwissen. Wenn Du es ähnlich siehst, dürftest Du Dich „eigentlich“ nicht in Foren rumtreiben. 😉
@ Oliver:
Schwarmwissen, stimmt - das war der Ausdruck.
Ich kenne das Phänomen und bin aus diesem Grunde bei einigen Aussagen, die sich im ersten Moment sehr unglaubwürdig anhören, auch sehr vorsichtig.
Da frage ich dann lieber an diversen Stellen nochmal zu dem Thema nach.
Mit manchen Aussagen konnte ich aber auch schon einige "alte" Kfzler beeindrucken, wenn die Aussage im Forum mit der Erfahrung am eigenen Fahrzeug deckte.
Nicht jeder kann alles Wissen !
Update:
Der Kopf ist nun runter und er hat einen ca. Verzug von 0,4 mm, Diagonal von einer Ecke zur anderen gemessen.
Die Zylinderlaufbuchsen sind jetzt erstmal mit einer Mischung aus WD 40 und etwas 2 Taktöl benetzt,alter Öllappen drüber damit hier nicht doch noch etwas passiert.
Morgen versuche ich für die kommende Woche einen Termin beim "Schleifer" zu machen und dann alles wieder zusammenbasteln.
Drückt mir mal die Daumen das alles so klappt wie ich mir das wünsche !
Ich drücke!
Update:
Kopf ist vom Motorinstandsetzer zurück und schon verbaut.
Jetzt kommt nach und nach wieder alles an seinen Platz - Zeit ist ein flüchtiger Faktor!
.......... noch etwas Geduld !
So,
heute Abend die erste kleine Probefahrt im Dorf mit dem MX gemacht.
Ventildeckel drauf, alle Flüssigkeiten neu, neue Kerzen inkl. Zündkabel und er sprang bei der ersten Umdrehung sofort an.
Lief zu Anfang etwas "Rauh", ich denke mal das sich alle "Sensoren" erstmal wieder "orientieren" mussten, bzw. die Hydros voll werden mussten.
Nach einer kleinen Runde mit wechselnden Drehzahlen ( kein Hochjubeln ) zurück in die Garage und jetzt schnurrt er wieder Seidenweich.
Jetzt muss noch die Handbremse gemacht werden ( das Seil welches direkt vom Hebel abgeht ), AU und TÜV und dann kann der "Dauertest" beginnen, in Sachen Ölverbrauch.
Ich werde weiter Berichten !