Kommunikationsmodul (Hermes-Modul)

Mercedes E-Klasse A238

Liebe Forumsgemeinde,

zunächst einmal von mir als Neuling ein "Dankeschön" an die vielen Teilnehmer mit Ihren wertvollen und hilfreichen Beiträge zu den unterschiedlichsten Themen und Fragen.

Aus gegeben Anlass nun auch von mir eine Frage, die bis dato von keiner Werkstatt beantwortet werden konnte:

Ich habe vor kurzem ein A238 Cabrio als E200 in Holland erworben. Das Fahrzeug ist demnach in unterschiedlichen Steuergeräten auf die Niederlande kodiert. Die ME-Dienste funktionieren in Deutschland und die ME-Pakete sind aktiviert und funktionieren soweit. Das MBUX hat als Standardsprache Niederländisch hinterlegt und wurde auf Deutsch umgestellt. Soweit so gut. Funktioniert.

Allerdings ist die Nutzung des von Vodafone bereitgestellten Dienstes "Internet in the Car" nur eingeschränkt möglich. Bei der Registrierung landet man auf der IITC aus Holland. Die Registrierung und Buchung von Datenvolumen funktioniert. Allerdings ist die Internetnutzung in Deutschland eingeschränkt, da einige Webseiten den Zugriff nur innerhalb Deutschlands erlauben und das Fahrzeug, vermutlich über die bezogene IP-Adresse, als ausländischer Seitenbesucher erkannt und damit vom Besuch mancher Webseiten ausgeschlossen wird. Als Beispiel: Die Nutzung der ZDF-Mediathek oder Live-TV über den MBUX-Browser.

Meine Frage:
Reicht es aus, wenn die Fahrzeugkodierung von NL auf DE umgestellt wird? Wenn ja in welchen Steuergeräten? Oder wird eventuell ein neues Hermes-Modul mit einer "deutschen" eSim benötigt? Löst man das über den Austausch des Moduls oder kann eine versierte Werkstatt ein neues eSim-Profil einspielen? Ich habe die Vermutung, dass der eSim eine holländische Rufnummer beinhaltet und demzufolge das Modul eine niederländische IP-Adresse bezieht.

Vielleicht hat jemand fachkundigen Rat?

Viele Grüße

33 Antworten

Zitat:

@A238-2023 schrieb am 10. November 2023 um 18:58:19 Uhr:


Mir fällt aber gerade auf, dass jedes ECE-Hermes, dass ich bisher im Netz gefunden habe, eine niederländische ICCID hat. Verrückt.
Ich werde später nochmal ans Fahrzeug gehen und die IP-Adresse checken.
Könntest du @Martin E240T mal checken, ob du mit deinen kodierten Modulen (diese sind ja auch aus der Niederlande) den ZDF Life-Stream öffenen kannst?

Kann ich am Sonntag machen.
Welche url soll das genau sein?

zdf.de/live-tv

Sofern der VeDoc-Auszug von deiner Box stammt und die URL trotz 204er-IMSI für die Niederlande aufrufbar sein sollte bezieht deine Box über Vodafone definitiv eine deutsche IP.
Und wenn dem so sein sollte, dann scheint die Länderkennung für den IP-Adressen-Bezug tatsächlich über die Länderkennung der Box unabhängig der IMSI und ICCID zu funktionieren und ein umkodieren der Länderkennung würde ausreichen.
Spannend ist, dass ich im Netz nur ECE-Module mit niederländischen ICCID finde. Ganz gleich mit welcher Teilenummer. Es ist immer eine niederländische ICCID bei den im Netz zu kaufenden ECE-Modulen.
Stellt sich die Frage woher die IMSI stammt und ob die eventuell beim Verbau der Boxen im Werk anhand der landesspezifischen Blöcke einprogrammiert wird.

Spannend wird daher dein Ergebnis der Prüfung der URL sein.

Nach einigem Research für heute ein letztes Update meinerseits:

Die ECE-Module werden im Werksauslieferungszustand ohne eSim ausgeliefert. Über die eUICC-Systematik, die verschiedene Hersteller nutzen, werden die eSims OTA über ein vom Hersteller betriebenes Provisionierungssystem verteilt. Das heisst, das ECE bekommt das eSim-Profil inkl. ISIM bei Erstinbetriebnahme durch Kopplung an das Backend von MB. MB wiederrum hat bekanntlich Rahmenverträge mit Vodafone und entsprechende Kontingente zur Verteilung von eSims in der Anzahl in der von Harman Becker bezogenen Module.

Ich befürchte, dass die Erstprovisioierung und eSim-Verteilung mit der FIN im Backend (oder mit dem Länderauslieferungscode) gekoppelt ist, so dass auch der Einbau eines neuen jungfräulichen Moduls erneut eine niederländische Provisionierung erhält.
Theoretisch kann MB über das eUICC-Verwaltungssystem auch ein neues eSim-Profil mit deutscher IMSI zuteilen. VeDoc und Steuergerät wären dann zeitgleich mit der neuen IMSI ausgestattet und das Modul würde bei Vodafone dann eine deutsche IP erhalten.

Vodafone hat in der Zwischenzeit ein Ticket aufgemacht und will sich das ganze anschauen. Ich gehe aber davon aus, dass deren Technik darauf verweisen wird, dass die eSims vom Hersteller verteilt werden. Und bisher stellt sich MB ziemlich quer bei dem Problem Abhilfe zu leisten. O-Ton: Es ist ein niederländisches Fahrzeug also bleibt es das auch.
Das MBUX lässt sich ja auf Deutsch umstellen und die ME-Dienste laufen ja per Roaming.

Man könnte jetzt natürlich argumentieren, dass der ganze Aufwand nicht lohnt und die Nutzung eines eigenen Hotspots das Problem ja umgeht.
Da das Fahrzeug aber irgendwann auch wieder verkauft werden soll wäre es natürlich optimal, wenn es trotz der Tatsache ein Importfahrzeug zu sein, mit identischem Funktionsumfang wie eine deutsche Auslieferung verkauft werden könnte.

Mal sehen was Vodafone zu all dem sagt. Die Werkstätten sind mit diesem Thema bereits vollständig überfordert und auch der CAC von ME weigert sich ja, das Dienstprofil der eSim zu ändern.

Zitat:

@A238-2023 schrieb am 10. November 2023 um 23:30:44 Uhr:



Ich befürchte, dass die Erstprovisioierung und eSim-Verteilung mit der FIN im Backend (oder mit dem Länderauslieferungscode) gekoppelt ist, so dass auch der Einbau eines neuen jungfräulichen Moduls erneut eine niederländische Provisionierung erhält.

So ist: kann gut sein, dass in der Datenkarte der Cose für Niederlande gelöscht und für Deutschland hinzugefügt werden muss, so wie mit anderen Ausstattungscodes auch (z.B. erscheint das STH-Menü in der me-App nur, wenn in der Datenkarte Code 228 für STH hinterlegt ist).

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es wäre zumindest einen versuch wert sämtliche Ländercodes in der Datenkarte auf DE zu stellen. Allerdings müsste man das Hermes in den Werkszustand bekommen, damit es sich vom Server eine neue sSim zieht. Weisst du wie und ob ein Hermes überhaupt resettet werden kann?
Dein Hermes hat auf jeden Fall auch eine niederländische IMSI, sofern der VeDoc-Auszug dein Hermes war.
Sinn und Zweck der eUICC-Systematik liegt ja darin, dass die Provisionierung jungfräulicher Mobilfunkendgeräte nicht manuell erfolgt und die Verteilung der eSim vollautomatisiert geschieht. Das Provisionierungssystem müsste daher auf Datenkarte zugreifen und anhand der dortige Codes die eSim ziehen. So würde es Snn ergeben. Das im Verwaltungssystem eUICC selbst jemand die FINs einem Ausliferungsland zuordnet wäre ja nur zusätzlicher Aufwand.

Ja, die Dinger kann man zurücksetzen - Mercedes kann das aber nicht.
Bei Bedarf kannst Du mir das Modul schicken und ich resette es.

Update:
Nach einigen Gesprächen steht nun fest:
Die eSim wird über MB selbst über deren eUICC-Management-System den Fahrzeugen zugeordnet und auch zugeteilt. Technisch ist es problemlos möglich eine neue eSim zuzuteilen. Bisher weigert sich der CAC von ME ein neues Vodafone-Profil zuzuteilen mit dem Argument das Fahrzeug sei nunmal eine niederländische Ausführung.
Fakt ist, dass es Personen gibt die durchaus innerhalb Europas umziehen und dann mit dem Thema GEO-Blocking konfrontiert sind.
Wer mit seinem SmartPhone umzieht beschafft sich im neuem Wohnland auch eine neue SIM/Vertrag. Und das eUICC wurde extra dafür entwickelt, solche Relocations durch OTA-Zuteilung neuer eSims zu ermöglichen.
Bisher scheitert es am Customer Support von MB, dass eine deutsche eSim zugeteilt wird.

Auf der Hardware-Seite über das Hermes oder über andere Kodierungen ist das Thema nicht zu lösen. Das Problem kann nur MB selbst durch ein neues Vodafone-Profil lösen. Machbar ist das.

Mal sehen wie oft man CAC, Werkstätten und Niederlassungen behelligen muss um als Kunde erworbenes Datenvolumen (das vollkommen überteuert ist) ohne Einschränkungen nutzen zu können.

Wenn man den Ländercode des Fzgs. in der Ausstattungsliste ändern lässt ist es ja ein Deutsches Fzg. und sollte bei der neuen Inbetriebnahme des HERMES dort entsprechend reflektieren.

Nach erneutem Testen:
Scheint wohl so zu sein, dass das Problem nichts mit der erteilen eSim zu tun hat und diese auch nicht speziell für Holland kodiert ist.
Bei Aufruf von Google über IITC erscheint die UK-Seite. Genauso auch Youtube.
Demnach läuft wohl alles was von IITC kommt über den VPN, der nicht länderspezifisch ist sondern womöglich generellt einfach UK in der Standardeinstellung im Backend hat.
Damit ist IITC unabhängig der unangemessen hohen Kosten für das Datenvolumen weitgehend unbrauchbar und die Nutzung des eigenen Hotspots um landesspezifische Inhalte zu erhalten wie eingangs ja schon gepostet am sinnvollsten.

Sofern das Phänomen auch bei anderen IITC-Usern genauso auftritt hat das Ganze wohl nichts mit der Fahrzeugkodierung/Herkunft des Fahrzeugs zu tun.

Nachdem IITC leider hoch selten ist konnte ich es noch an keinem Fzg. testen…

kein Problem.
Ich bin einen kleinen Schritt im Erkenntnisprozess weitergekommen:
Registriert man IITC über den Fahrzeugbrowser landet man auf IITC-Niederlande. Man kann zwar Land und Sprache auswählen aber es wird am Ende des Tages eine niederländische Registierung.
Meldet man sich mit dem Notebook am MBUX-Hotspot an hat man die Möglichkeit auf die gloabe IITC-Anmeldeseite von IITC zu gehen und dort dann Deutschland als Land zu wählen. Im Gegensatz zur Anmeldung über den Fahrzeugbrowser erscheint am Ende der Registrierung die Meldung, dass man das Fahrzeug als NL-Fahrzeug erkannt hat und wissen möchte ob man Einstellungen für das Herkunftsland oder Einstellungen für das Registrierundland Deuschland übernehmen möchte. Ich habe dann logischerweise letzteres gewählt in der Annahme das könnte die Lösung sein.
Ergebnis: Es ist exakt dasselbe wie vorher. Google landet auf Google-UK, ZDF geht nicht usw.!

Und mittlerweile weiß ich, dass die eSim im Backend durch MB automatisch beim IITC-Registierungsprozess vergeben wird. die eSim liegt also auf deren Server, nicht im Hermes.
Ob man auf dem MB-Server nun eine andere eSim mit einem anderen Ländersetup bekommt wenn auch das Hermes auf deutsch kodiert wird konnte niemand bisher sagen.
Vodafone selbst teilte mir mit, dass es aber definitiv am eSim-Setup des Operators liegt. In dem Fall also MB.

Ob die eSim für Holland nun über den Ländercode des Hermes im Backend erteilt wird oder ob es noch eine zusätzliche Rückkopplung mit der FIN gibt konnte und wollte bisher niemand bestätigen.

Müsste man mal testen.

Ist doch aber einfach jetzt: man muss nur jemanden finden mit einem Deutschen Auto und IITC und dort testen: geht ZDF-live dort auch nicht wird es wohl keine Lösung geben. Funktioniert es aber in einem Deutschen Fzg. wie gewollt, so sollte das NDL-Fzg. anpassbar sein: ob eine Codierung ausreicht oder ob der Ländercode in VeDoc geändert werden muss wird man dann sehen.

Dass die Ausstattungscodes der Datenkarte Einfluss auf das me-Verhalten haben und geändert werden können sieht man ja an den UMTS-LTE-Umrüstungen.

ja so ist es.
Fraglich ist auch was mit den gebuchten Paketen passiert. Die IMEI wäre in dem Fall ja dieselbe und das das Hardware-Setup würde sich ja nicht ändern. Und die IMSI aktualisiert sich in VeDoc wohl von selbst. Denn nach erneuter Registrierung habe ich eine neue IMSI erhalten. Das Hermes schreibt also bei jeder Registrierung eine IMSI ins Steuergerät und ins VeDoc.

Die Abos hängen an der FIN, nicht am Hermes.
Inwieweit der Ländercode eine Auswirkung auf dieses Thema hat kann ich aber nicht sagen - sehr wohl hat es aber eine Auswirkung (z.B. beim Thema Dashcam, deren Freischaltung es in einigen ECE-Ländern gibt - in D‘land aber nicht).

ich werde auch mal demnächst zum Händler und dort nach einem "deutschen" IITC-Zugang bzw. Fahrzeug fragen.

Mir kommt aber langsam die Vermutung auf, dass es "deutsche" Zugänge garnicht gibt.
In meinem Fahrzeug landet Google bei Google-UK. Müsste aber für einen landesspezifischen Zugang auf Google-NL landen.
In deinem Vedoc-Auszug waren die IMSIs aus NL. Die Vodafone-Rechnung für Datenvolumen kommt aus NL. ME sitzt in NL. Ich glaube mittlerweile schon fast, dass es garkeine landesspezifischen Datentunnel gibt.
Die Idee war von MB ja auch nicht ein uneingeschränktes Surf-Erlebnis mit einem nur mäßigen CarBrowser anzubieten sondern einen Datentunnel gegen Entgelt um vor allem Internetradio und Musikstreams im Fahrzeug zu ermöglichen. Da spielen Länderspezifika keine wirkliche Rolle. Ein "EU-Tunnel" für alle Fahrzeuge mit ECE-Hermes, die ME-Taste über Länderkennung bei Werksauslieferung kodiert und fertig ist der europäische Markt. Und die ganzen Pakete über die FIN, die in der EU ja so gut wie identisch sind. Und die SOS ist im Hermes selbst auf EU-Call kodiert. Bedarf also keiner Anpassung und gesetzliche Auflagen sind erfüllt.

Werde berichten sobald mir ein "deutsches" Fahrzeug begegnet.

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