Klima unter 4°C nicht mehr einschalten?!
Mein FOH meinte heute das man die Klima unter 4°C nicht mehr betreiben sollte. Der Kompressor könnte sich durch Restwärme einschalten, wärend der Kondensator eingeforen ist. Dadurch könnte der Klimakompressor blockieren und der Riemen durch rutschen. Deswegen sollte man die Klima unter 4°C manuell abschalten und sich nicht auf die automatische Abschaltung verlassen. Was ist dran?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von RAW-moot
Mich interessierts auch.
Hi,
nachdem das Interesse so groß ist, werd ich doch mal ein paar Zeilen dazu schreiben:
Funktionsweise der Klimaanlage
Eine Klimaanlage besteht aus folgenden Komponenten:
Kompressor
Er verdichtet das Kältemittel R134a. Durch das komprimieren wird dieses Gas heiß. Warum? Ist ein pysikalisches Grundgesetz. Dabei ist zu beachten, dass das Kältemittel in dieser Phase gasförmig ist. Warum? Eine Flüssigkeit kann nicht komprimiert werden!
Kondensator (Verflüssiger)
Dort wird das unter hohem Druck stehende Gas abgeküklt und verflüssigt.
Trockner
Er "reinigt" das nun flüssige abgekühlte Kältemittel von Verunreinigungen und Lufteinschlüssen. Außerdem wird Wasser aus dem System gezogen. Deswegen auch immer schön den Trockner tauschen lassen!
Von dort geht es weiter zum Expansionsverntil. Es sorgt dafür, dass das Kältemittel vor dem Ventil flüssig bleibt. Nach dem Expansionsventil kommt der
Verdampfer
Dort expandiert das zuvor flüssige Kältemittel wieder in einen gasförmigen Zustand. Dadurch wird Verdampfungskälte frei. Diese Verdampfungkälte wird an die durch den Verdampfer strömende Luft abgegeben und diese dann in den Innenraum geblasen.
Danach geht es zurück zum Kompressor und schon ist eine Runde fertig.
Das Kältemittel selbst kann nicht gefrieren. Wasser schon. Deswegen ist Wasser im Kreislauf der größte Feind der Klimaanlage. Wenn eine Klimaanlage genug Kältemittel hat und richtig gewartet ist. Kann diese ganzjährig anbleiben.
Als Beispiel: Ich habe bei einer Firma gearbeitet, die Geräte mit einer ähnlichen Funktionsweise wie eine Klimaanlage vermietet hat. Viele von euch werden sie schon auf irgendwelchen Weihnachtsmärkten gesehen haben. Sie stehen da immer, um die Kälte für die Eisbahnen zu produzieren. Wenn es wäre, dass man meine Klimaanlage unter 4°C nicht betreiben darf, könnte man solche temporären Eisbahen gar nicht bauen.
Diese Aussage, dass die Anlage nicht unter 4°C betrieben werden soll ist eine Rückversicherung von Opel. WEnn aufgrund von Wasser im System etwas apssieren sollte(Auffrieren usw.), hat ja Opel geschrieben, dass man es nicht machen soll😉 Wenn die Anlage mal undicht geworden ist(Auffrieren) kann man kein Wasser im System mehr nachweisen! Also wäre Opel im Rahmen der Garantie haftbar.
Grüße
globalwalker
45 Antworten
Hi
Ich weiss nicht wie es im Astra H ist (bin zu faul um nach zu gucken 😉), aber bei allen anderen Opel mit Klima die ich hatte stand das so (sinngemäß) auch in der Bedienungsanleitung: Unterhalb von +4°C Aussentemperatur lässt sich die Klimaanlage nicht betreiben, als Schutz vor Vereisung.
Wie das technisch ausschaut weiss ich nicht, aber so stand es sinngemäß in der Anleitung und war auch tatsächlich so. Ab etwa +4°C liess sich weder beim Calibra, beim Astra F, noch beim Vectra B die Klima (sprich der Kompressor) zuschalten.
Gruß Hoffi
Zitat:
Original geschrieben von RAW-moot
Mich interessierts auch.
Hi,
nachdem das Interesse so groß ist, werd ich doch mal ein paar Zeilen dazu schreiben:
Funktionsweise der Klimaanlage
Eine Klimaanlage besteht aus folgenden Komponenten:
Kompressor
Er verdichtet das Kältemittel R134a. Durch das komprimieren wird dieses Gas heiß. Warum? Ist ein pysikalisches Grundgesetz. Dabei ist zu beachten, dass das Kältemittel in dieser Phase gasförmig ist. Warum? Eine Flüssigkeit kann nicht komprimiert werden!
Kondensator (Verflüssiger)
Dort wird das unter hohem Druck stehende Gas abgeküklt und verflüssigt.
Trockner
Er "reinigt" das nun flüssige abgekühlte Kältemittel von Verunreinigungen und Lufteinschlüssen. Außerdem wird Wasser aus dem System gezogen. Deswegen auch immer schön den Trockner tauschen lassen!
Von dort geht es weiter zum Expansionsverntil. Es sorgt dafür, dass das Kältemittel vor dem Ventil flüssig bleibt. Nach dem Expansionsventil kommt der
Verdampfer
Dort expandiert das zuvor flüssige Kältemittel wieder in einen gasförmigen Zustand. Dadurch wird Verdampfungskälte frei. Diese Verdampfungkälte wird an die durch den Verdampfer strömende Luft abgegeben und diese dann in den Innenraum geblasen.
Danach geht es zurück zum Kompressor und schon ist eine Runde fertig.
Das Kältemittel selbst kann nicht gefrieren. Wasser schon. Deswegen ist Wasser im Kreislauf der größte Feind der Klimaanlage. Wenn eine Klimaanlage genug Kältemittel hat und richtig gewartet ist. Kann diese ganzjährig anbleiben.
Als Beispiel: Ich habe bei einer Firma gearbeitet, die Geräte mit einer ähnlichen Funktionsweise wie eine Klimaanlage vermietet hat. Viele von euch werden sie schon auf irgendwelchen Weihnachtsmärkten gesehen haben. Sie stehen da immer, um die Kälte für die Eisbahnen zu produzieren. Wenn es wäre, dass man meine Klimaanlage unter 4°C nicht betreiben darf, könnte man solche temporären Eisbahen gar nicht bauen.
Diese Aussage, dass die Anlage nicht unter 4°C betrieben werden soll ist eine Rückversicherung von Opel. WEnn aufgrund von Wasser im System etwas apssieren sollte(Auffrieren usw.), hat ja Opel geschrieben, dass man es nicht machen soll😉 Wenn die Anlage mal undicht geworden ist(Auffrieren) kann man kein Wasser im System mehr nachweisen! Also wäre Opel im Rahmen der Garantie haftbar.
Grüße
globalwalker
Die Kompressoren schalten sich doch aber unter einer gewissen Temperatur selber ab (so ist es jedenfalls bei VW). Ohne Kompressor, findet dieser Kreislauf nicht statt. Ich nehme mal stark an, daß die Klimaanlage die Luft dadurch "entfeuchtet", daß sie durch die Verdampfungskälte ja auf knapp über den Gefrierpunkt runtergekühlt wird. Kalte Luft kann weniger Luftfeuchtigkeit packen, das Wasser kondensiert (was dann immer raustropft), und die danach erwärmte Luft hat eine niedrigere Luftfeuchtigkeit. Wenn dem so ist, dann kann aber auch ohne Kompressor doch nichts entfeuchtet werden.
Ergo würde für mich das bedeuten: Kompressor schaltet ab einer gewissen Temperatur ab -> damit gibt es auch ab einer gewissen Temperatur keine "trockene" Luft mehr.
Hallo,
was da vereisen kann, ist der Verdampfer in Innenraum, Er hat eine Temperatur von ca. +2°C und ist Klitschnass, und jetzt kommt die eisige Außenluft da drauf, ich würde da sagen: es schneit im Auto, aber dass klappt ja im seltensten Fällen, weil es gibt da Verdampfer mit einem Vereiserschutz, und wie wir alle (zu mindest die meisten) wissen: dass kalte Luft enthält wesentlich weniger Feuchtigkeit als warme.
Zum Endeisen bzw. zum Trocknen soll man ja auch die Umluftklappe schließen, bei ECC wird es automatisch geschlossen. Man möchte ja auch die Luft im Innenraum endfeuchten und nicht die da draußen.
Persönlich schalte ich meine Klimaanlage zwischendurch auch im Winter ein, zwar nicht zum Endeisen, sondern damit alle Bauteile der Klimaanlage geschmiert werden (so einmal im Monat). Damit versuche ich es zu verhindern eine Endtäuschung im Sommer zu erleben.
mfg mb
Ähnliche Themen
@meriburgman
Wenn man die Lüftung nur auf die Scheiben einstellt, schaltet er automatisch Umluft aus. Siehe bitte in den Anhang. Der Text ist makiert!
@globalwalker
Danke für deinen Vortrag!
@HOFFI
Meinst du das (siehe Anhang). Opel beschränkt sich jetzt auf niedrige Aussentemperaturen. Bei meinem alten Astra-G lief der Kompressor auch bei knapp unter 0°C. Und dort stand es drin, das sich die Klima von selbst abschaltet, wenn man unter der 4°C kommt.
@All
Mit dem Knopf der Klima schaltet man doch nur den Kompressor zu, oder werden noch irgendwelche Luftklappen geschaltet?
Zitat:
Original geschrieben von meriburgman
was da vereisen kann, ist der Verdampfer in Innenraum, Er hat eine Temperatur von ca. +2°C und ist Klitschnass,
Ist der Verdampfer wirklich im Innenraum? Wenn er naß ist, würde ja immer Wasser in den Innenraum laufen. Es gibt doch immer die Fragen von Usern, die eine Pfütze unter ihrem Auto im Sommer finden.
Ich frage immernoch: Wenn sich der Kompressor bei niedrigen Temperaturen abschaltet ist doch kein Feuchtigkeitsentzug der Luft mehr möglich, oder?
Hi Slow,
mit deiner Frage hast Du Recht.
Hier mal ein Mollier Diagramm.
Die Erklärung liefert Wiki.
Grüße
globalwalker
Zitat:
Original geschrieben von Piefke11
Ich melde hiermit auch Interesse an der Erklärung an.Zitat:
Original geschrieben von globalwalker
wenn Du Interesse daran hast, erkläre ich es Dir gerne per PN. Die Erklärung die Du haben willst ist zu pyhsikalisch und würde wahrscheinlich die meisten hier nicht interessieren.
Ich auch 🙂
Zitat:
Original geschrieben von docmopped
Zitat:
Ich auch 🙂
ein eindeutiges Zeichen dafür, dass nicht gelesen wird😉
Hallo,
ja, der Verdampfer ist im Fahrgastraum verbaut, genauer gesagt im Luftverteilergehäuse. Das Gehäuse besitzt einen kleinen Abfluss was nach außen führt.
Eine Klimaanlage besitzt keine Sensoren für die Außentemperatur, damit meine ich den Kältemittelkreislauf und nicht die ECC. Es wird ja nur der Druck in Kältemittelkreislauf gemessen.
Es hat auch kein Sinn die kalte bzw. die frostige Außenluft durch den Verdampfer zu jagen die kälter als der Verdampfer selbst ist, dass kann auch nicht funktionieren, da kann nichts verdampfen bzw. keine Wärme aus der durchströmender Außenluft entnommen und weiter geleitet werden, daher muss die Umluftklappe zu.
Nach dem Motto, im Auto haben wir +15°C und draußen +5°C, da machen wir das Fenster auf und lassen noch die +5° herein. Dass wird nicht funktionieren, oder?
Aber was funktioniert z.B. draußen +/-0°C Regen/Schneeregen, mit alle Mann/Frau ins Auto, Scheiben im nu beschlagen, Sitzpolster und Kleidung total feucht, was tun? Ist der Motor noch warm, Restwärme? wenn ja, dann ist es auch unter der Motorhaube wärmer als Draußen (dass wissen auch die Marder, aber die Bauteile der Klimaanlage nicht), der Verdichter ist ja sogar sehr warm da er ja direkt am Motor angeschraubt ist und noch dazu aus Aluminium gefertigt, nimmt sehrgut die Motorwärme auf und leitet auch weiter an das Kältemittel R134a. Durch die zunehmende Wärme des R134a steigt auch der Druck über den 1,8 Bar Grenzwert, jetzt springt auch der Verdichter an und verdichtet das R134a, und wenn der Verdichter (Kompressor) einmal angelaufen hat dann ist auch Druck (Druck = Wärme) da, jetzt muss das R134a noch sogar gekühlt werden, weil es durch das Verdichten zu heiß geworden ist und dass übernimmt der Kondensator (Verflüssiger). Jetzt Heizung an, Umluftklappe zu und die Luft im Fahrgastraum endfeuchten, aber bitte an Frischluft denken.
Habe im Internet nach einer Tabelle Druck = Temperatur, Temperatur = Druck gesucht und bin auf eine interessante Seite gestoßen,hier
mfg mb
Ich finde es richtig gut, mal solche informativen und durchdachten Beiträge zu lesen.
Hi
@OpelWelt
Zitat:
@HOFFI
Meinst du das (siehe Anhang). Opel beschränkt sich jetzt auf niedrige Aussentemperaturen. Bei meinem alten Astra-G lief der Kompressor auch bei knapp unter 0°C. Und dort stand es drin, das sich die Klima von selbst abschaltet, wenn man unter der 4°C kommt.
Ja, das meine ich. Gut dann hat Opel diesen Passus geändert, und einen "Gummiparagraphen" draus gemacht.
Mit meinem alten Calibra bin ich extra zum FOH gefahren, weil ich dachte die Klima wäre defekt, als ich bei ~0°C die Klima zur Scheibenentfeuchtung einschalten wollte. Er hat mich dann über diese Schutzfunktion aufgeklärt.
Aber so wie ich weiss scheint jeder Hersteller das anders zu handhaben. Beim Toyota meines Arbeitskollegen lässt sich die Klima auch noch weit unterhalb von 0°C einschalten.
Gruß Hoffi
Zudem verfügt die Klimaanlage über Druckschalter bzw. -sensoren (entweder Maximaldruck und Mindestdruck oder Sensor), der verhindern soll, das da irgendwas blockiert. Also bevor der Kompressor aufgrund von Flüssigkeitsstau blockiert, wird er vom Motorsteuergerät abgeschalten. Hält sich teilweise alles sehr hartnäckig und wird durch die Anleitung auch noch interpretiert.
MfG BlackTM