Kleiner Unfall mit Fahrradfahrerin, Aussage gegen Aussage
Hallo Zusammen,
leider hat es mich heute ziemlich blöd erwischt und bin Beteiligter eines Verkehrsunfalls. Ich werde die Situation kurz schildern und bitte um Meinungen wie ich mich beim Anhörungsbogen am besten äußern kann und evtl. Argumente an die ich nicht gedacht habe, meinen Fall basieren kann.
Am heutigen Tag stand ich mit meinem Fahrzeug an einer roten Ampel (Blaue Linie). Vor mir befand sich die Haltelinie für Autos. Zusätzlich gab es eine zweite Haltelinie für Fahrradfahrer, vor der die Fahrräder stehen durften.
Als die Ampel für meinen Fahrstreifen auf Grün umschaltete, beabsichtigte ich, rechts abzubiegen. Zu diesem Zeitpunkt überholte mich die Fahrradfahrerin auf der rechten Fahrradspur (rote Linie) und stellte sich direkt vor mein Fahrzeug da sie geradeaus fahren wollte. Da ich aber in dem selben Moment losfahren wollte kam es zu einer leichten Berührung, bei der sie zum Fall kam und mein Fahrzeug eine kleine Kratzspur an der Motorhaube davontrug und sie einen verletzten Ellbogen.
Die Polizei wurde vor Ort gerufen und die Fahrradfahrerin behauptete, dass die Ampel für mich rot gewesen sei und dass mein Fahrzeug gerollt habe, was nicht der Fall war. Ich möchte klarstellen, dass ich an der Haltelinie stand und erst losgefahren bin, als die Ampel für mich grün zeigte. Mein Blinker war aktiv, um anzuzeigen, dass ich beabsichtigte, rechts abzubiegen. Es würde ja keinen Sinn ergeben, warum ich ja ansonsten losfahren soll wenn die Ampel rot ist.
Die Polizei meinte es wäre denen egal und sie keine Aussage treffen können wer die Schuld zu tragen hat und ich dann einen Brief bekommen werde wo ich mich zum Sachverhalt äußern kann.
Was könnte auf mich zukommen? Ich erwarte keine Rechtsberatung sondern nur Tipps, die ich verwenden könnte um meinen Fall klarzustellen, damit ich überhaupt eine Chance habe da es aktuell Aussage gegen Aussage steht, ich aber fahrlässige Körperverletzung verursacht habe. Hier nochmal ein Google Streit view und ein Foto vom Auto, wo es nach dem Unfall stand.
Bin für jeden Tipp dankbar
185 Antworten
Zitat:
@Monstrabidur schrieb am 4. Juni 2025 um 22:58:15 Uhr:
Bei der Nummer wäre eine 360 Grad Cam das beste.
Ja die braucht man wohl, seit man auf allen Fahrzeugseiten mit Radfahren rechnen muss. Früher gab es an der rechten Fahrbahnseite einen Radweg und man wusste wo man beim Abbiegen hinschauen muss. Heute überall diese roten Radwege auf der Fahrbahn wo die Radfahrer immer Vorrang haben, mal rechts, mal links, mal auf beiden Seiten. Vor den Ampeln diese unsäglichen Sammelräume, in die sich die Radler bei roter Ampel hineinschlängeln dürfen, um vor den Autos starten zu dürfen. Gleichzeitig muss man auch noch auf die Radler achten, die lieber ihre altgewohnten Wege benutzen weil sie sich nicht auf die neuen roten Wege trauen. Ich bin mir sicher, Unfälle mit Radfahrern werden zunehmen.
Zitat:
@manvo schrieb am 5. Juni 2025 um 00:01:25 Uhr:
In jedem Fall der Versicherung melden, sofort!
Du wirst durch die Meldung noch nicht hochgestuft.
Das kann allerdings durchaus passieren (ist mir in einem allerdings anderen Fall passiert) Ein halbes Jahr später erhielt ich dann eine Gutschrift.
Ich bin,obwohl ich mit dem Rad zur Arbeit fahre,auch kein Freund davon.
Aus Sicht des Radlers haben wir auch so eine Kreuzung,da muss man aber vor den Autos von rechts auf die Geradeaus und Linksabbiegerspur für Radler.
Bin die Tage auch da gerade angekommen als grün wurde und gehofft das der Autofahrer mich sieht,aus Sicht des Autofahrers ist das als Linksabbieger auch nicht angenehm.
ist keine wirklich tolle Lösung an manchen Kreuzungen,das sorgt für mehr Gefahr als vorher.
Kann mich bitte mal einer aufklären:
der Radfahrweg rechts vom Auto ist doch eindeutig nur für rechtsabbiegende Fahrräder vorgesehen. Wenn sich da ein (suizidaler?) Radfahrer hinstellt, um dann geradeaus zu fahren, anstatt sich auf seine Spur links von den rechtsabbiegenden Autofahrern gefahrlos hinzustellen - hat dann nicht der Fahrradfahrer zumindest erhebliche Mitschuld ?
Ich finde die vorliegende Situation für Radfahrer und! Autofahrer eigentlich optimal. Das ist m.E. die einzige Möglichkeit, sicher zu sein kann, beim Rechtsabbiegen eines Autos keinen Konflikt zwischen Auto und geradeaus fahrendem Rad zu provozieren. Wenn nicht jetzt plötzlich ein Radfahrer alle Regeln ignorieren würde…
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Zitat:
@Monte123 schrieb am 5. Juni 2025 um 10:29:00 Uhr:
Ich werde wahrscheinlich mir einen Anwalt nur dann holen, wenn aus der Körperverletzungsgeschichte ein großes Thema wird.
Ggf. kannst du schauen, ob du irgendwo eine kostenlose Erstberatung bekommen kannst. Es hängt einerseits dran, was du im Anhörungsbogen schilderst (und da knotet sich ein Laie gern selbst einen Strick). Und dann noch, wie es der zuständige Staatsanwalt sieht.
Zitat:
@HJOrtmann schrieb am 5. Juni 2025 um 12:07:04 Uhr:
Ich finde die vorliegende Situation für Radfahrer und! Autofahrer eigentlich optimal. Das ist m.E. die einzige Möglichkeit, sicher zu sein kann, beim Rechtsabbiegen eines Autos keinen Konflikt zwischen Auto und geradeaus fahrendem Rad zu provozieren. Wenn nicht jetzt plötzlich ein Radfahrer alle Regeln ignorieren würde…
Schau dir an, wo ein Radfahrer lang muss, der gerade aus möchte... der muss rechts am Fahrzeug vorbei und dann vor dem Fahrzeug auf die Geradeausspur für Radfahrer wechseln (einmal quer rüber). Wenn das KfZ in dem Moment losrollt hat der Radfahrer ein Problem. Eigentlich haben sich beide an den vorgesehenen Weg gehalten... und es hat trotzdem einen Unfall gegeben.
ups - sorry, ich nehme alles zurück. Das ist ja wirklich maximal besch…euert geregelt, an dieser Stelle.
Zitat:
@WeissNicht schrieb am 5. Juni 2025 um 12:09:41 Uhr:
Schau dir an, wo ein Radfahrer lang muss, der gerade aus möchte... der muss rechts am Fahrzeug vorbei und dann vor dem Fahrzeug auf die Geradeausspur für Radfahrer wechseln (einmal quer rüber). Wenn das KfZ in dem Moment losrollt hat der Radfahrer ein Problem. Eigentlich haben sich beide an den vorgesehenen Weg gehalten... und es hat trotzdem einen Unfall gegeben.
Muss er das? Jetz drehen wir uns Mal um und schauen weiter vorne den Verlauf der Strasse an.
Der Radfahrer kann doch einfach gerade aus genau wie der Radler im Streetview link?
Muss nicht, aber kann. Wer mit dem PKW rechts abbiegt, muss halt schon den Radweg im Auge behalten.
Also theoretisch kann der Radfahrer beide Wege nutzen um gerade aus zu fahren, nur wenn es sich dafür entscheidet den Weg von rechts zu nutzen und einmal quer, muss er sicher stellen dass er keine Autos oder andere Verkehrsteilnehmer dabei behindert, ähnlich wie wenn es ein Auto wer, er muss ja schauen ob die Autos links losfahren oder nicht.
Zitat:
@Spardynamiker schrieb am 5. Juni 2025 um 12:47:12 Uhr:
Muss nicht, aber kann. Wer mit dem PKW rechts abbiegt, muss halt schon den Radweg im Auge behalten.
Ja abbiegt schon, aber wenn er rüberzieht und ich nicht mal einen Meter gefahren bin, hat noch kein Abbiegen stattgefunden, dann muss der Fahrradfahrer schauen dass von der linken Spur keiner kommt, typischer Spurwechel.
Sorry aber der Radfahrer in dem Streetview Link hat sich wesentlich schlauer eingeordnet.
Der markierte Radstreifen fängt ja eh erst ein paar Meter vor der Ampel an und bis dahin fahren die Fahrräder ja eh mit auf der Fahrbahn. Da sind links abbiegende Radfahrer besser gleich in den links abbiegende Autos eingereiht.
Der markierte Radweg ist und bleibt bescheuert
Zitat:
@PHIRAOS schrieb am 5. Juni 2025 um 13:04:43 Uhr:
Sorry aber der Radfahrer in dem Streetview Link hat sich wesentlich schlauer eingeordnet.
Unbestritten. Natürlich ist das schlauer. Die "Beschilderung" sagt aber, dass erstmal auf der rechten Seite ein Fahrradstreifen ist (den der Radfahrer nicht benutzen muss, aber kann).
Wäre doch eigentlich schlauer, wenn bei beiden Radfahrersymbolen (die am rechten Rand)) ein rechtsabbiege-Pfeil wäre und die Linie im vorderen Teil (direkt an der Ampel) durchgezogen wäre. So wie es ausgeschildert ist dürfen Radfahrer beide Möglichkeiten nutzen.
Zitat:
@Quertraeger schrieb am 5. Juni 2025 um 11:06:21 Uhr:
Nogel, du scheinst meiner Meinung nach auch zu dieser Gattung Zeitgenossen zu gehören, die da glauben, dass alles Unheil im Straßenverkehr von den Radlern ausgelöst wird. 😁Was für'n Stuss!
Traurig, wenn man ohne Ahnung zu haben einfach die Moralkeule rausholt und Aussagen anderer pauschal als "Stuss" bezeichnet.
Zudem eine dumme Unterstellung
alles Unheil im Straßenverkehr von den Radlern ausgelöst
Nichts dergleichen habe ich gesagt. Sondern nur, daß Radler vor Gericht in den verrücktesten Fällen Recht bekommen.
Beispiel dafür: Der Autofahrer biegt von einer Nebenstraße nach rechts in die Vorfahrtsstraße ein, hält dabei an (!) und beobachtet den Verkehr. Als frei ist und er losfährt kommt von rechts (!) auf dem Gehweg (!) ein Radler angeschossen und knallt ihm in die vordere Rechte Ecke des Autos.
Der Radfahrer hat NICHTS auf dem Gehweg verloren, und schon gar nicht auf dem für ihn linken Gehweg.
Ergebnis vor Gericht: der Autofahrer bekommt volle Haftung zugeschrieben, seine Versicherungsprämie steigt wegen dem kaputten Fahrrad und dem (leicht) verletzten Radfahrer. Zudem bekommt er, weil er Fahranfänger ist, noch eine teure Nachschulung aufgebrummt. Und auf dem Schaden an seinem Auto bleibt er auch noch sitzen, weil beim Radfahrer schlicht nix zu holen ist.
Die Verkehrsführung ist IMO sehr schlecht gelöst.
Ein ortskundiger Radfahrer wird / sollte sich rechtzeitig in der Mitte einordnen.
Ein ortsunkundiger Radfahrer wird den Radweg bis vorne benutzen, wo er dann feststellt, dass er von dort in die Mitte wechseln muss.
Für mich gehören dort zusätzlich Fahrradampeln hin.
Zitat:
@Oetteken schrieb am 4. Juni 2025 um 23:01:49 Uhr:
Man muss das als Autofahrer beim abbiegen berücksichtigen.
und vor dem Anfahren in den rechten Außenspiegl schauen ... und gegebenenfalls warten wenn das Fahrrad schon auf Höhe des Fahrzeugs ist bzw. im Anfahrmoment kommt.
Sieht also leider nicht so gut für dich aus.
Denke ich auch ... und wäre vermutlich auch mit einer 360-DC nicht günstiger.
P.S. allerdings ist es auch nciht so einfach zu sagen das man selbst kurz gewartet hätte. In der Situation muß man wohl drinstecken.