Klage gegen Daimler - Mobilo Life Rostgarantie (Durchrostung von innen nach aussen)

Mercedes E-Klasse S210

Hallo Leidensgenossen,

ich habe mich sehr intensiv mit der Garantie gegen Durchrostung ( Mobilo Life ) auseinandergesetzt, da ich einfach keine klare Antwort darauf bekommen habe, unter welchen Umständen diese Garantie greift bzw. wie die Garantiebedingungen auszulegen sind. Ich habe letztlich gegen die Daimler AG geklagt. Wie es dazu kam und wie es ausgegangen ist, will ich euch hier berichten.

Ich bin Zweitbesitzer eines Mercedes-Benz E-Klasse Kombi (S210) Baujahr 2000.

Das Auto wurde lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet.

Ich erwarb den Wagen im Jahr 2011. Es rosteten die verdächtigen Stellen: Radläufe, Türen (unter den Dichtgummis), Kofferraumschloss, Kotflügel etc.

Chronik:

2011:

Hinweis auf die Roststellen bei einer Mercedes Fachwerkstatt. Die Werkstatt lehnte eine Behebung der Roststellen ab. Folgende Gründe wurden genannt: „Das Blech müsse in der Mitte beginnen zu rosten, da Kantenrost von der Garantie ausgeschlossen sei; der Rost kommt darüber hinaus nicht von innen nach außen“. Ich habe mich damals mit dieser Aussage abgefunden und ließ einzelne Roststellen auf eigene Kosten beheben.

Im Nachhinein kann ich nun sagen, dass man auf diese Aussagen überhaupt keinen Wert legen darf. Um es mal vorsichtig auszudrücken, handelt es sich hierbei um planloses Geschwätz. Es geht nur darum, Ansprüche abzuwimmeln.

2012:

Da der Wagen weiter fleißig rostete und ich nicht bereit war trotz Rostgarantie auch weitere Reparaturen selbst zu tragen, wand ich mich mit einem Brief an das Mercedes-Benz Customer Assistance Center in Maastricht.

Zunächst sagte man mir, dass die Garantie nicht mehr bestünde, da ich die Rostreparaturen nicht bei einem Mercedes Stützpunkt habe durchführen lassen. Unglaublich, aber das haben die wirklich geschrieben. Nicht nur eine Frechheit mir zunächst die Garantie zu verweigern und mir dann vorzuhalten, ich hätte das nur bei Mercedes machen lassen dürfen. Es ist darüber hinaus auch eine glatte Lüge. Denn heute weiß ich, dass Rostreparaturen keinen Einfluss auf die Garantiehaben, solange sie bei einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.

Als man in Maastricht gemerkt hat, dass man mit dieser Argumentation nicht wirklich weiterkommt, unterstellte man einfach es sei kein Rost von „innen nach außen“, sondern von „außen nach innen“ – der Klassiker in der Argumentation von Daimler/Mercedes. Als das aber auch nicht mehr so plausibel erschien, kam man mit dem Argument der Wagen sei nicht lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet worden. Drei Lügen hintereinander……

Soviel für euch schon mal vorab: Bei den typischen Unter- bzw. Durchrostungen dieser PKW, handelt es sich zu 99 % um Rost von innen nach außen. Dies bedeutet, dass aufgrund von Konstruktionsmängeln das Blech -ohne äußere Einwirkungen- anfängt zu rosten. Lasst euch auch von dem anderen Gequatsche nicht abwimmeln. Diese Vorgehensweise zieht sich wie ein roter Faden durch die ganzen Instanzen. Man soll nur zermürbt werden, bis man eben irgendwann aufgibt. Traurig aber wahr.

2013:

Ich hatte nun zwei Möglichkeiten, meine Ansprüche geltend zu machen. Entweder zunächst durch ein selbständiges Beweisverfahren oder direkt durch eine Klage. Ich entschied mich für das Beweisverfahren. Hier sollte, durch einen vom zuständigen Gericht beauftragter Gutachter, folgendes festgestellt werden:

Sind die Schäden auf eine selbständige Durchrostung zurückzuführen (von innen nach außen)?

Schädigen die Durchrostungen die Substanz des Fahrzeugs und haben eine Schwächung des Karosserieblechs zur Folge?

Beide Fragen wurden in dem Verfahren wie erwartet mit „Ja“ beantwortet. Die Schadenhöhe wurde auf ca. 10.000 € beziffert.

Wer nun glaubt, dass Daimler nun endlich einlenkt und zu seinem Garantieversprechen steht, hat weit gefehlt. Was nun kommt ist eine wochenlange Verzögerungs- und Hinhaltetaktik, die einfach nur als absurd und unverschämt bezeichnet werden kann. Man besann sich nämlich bei Daimler nun wieder auf die Garantievoraussetzung „lückenlos scheckheftgepflegt bei einem Mercedes Stützpunkt“ und unterstellte mir einfach mal ganz frech, der Wagen sei nicht regelmäßig in Mercedes Werkstätten gewartet worden, obwohl dies schon mehrfach anhand des Scheckheftes nachgewiesen wurde.
Ziemlich unwürdig für die „Marke mit dem Stern“ finde ich. Nach weiteren Wochen mit Unterstellungen, Fristverlängerungen etc. habe ich Klage eingereicht.

2014:

Klage beim Landgericht in Stuttgart

Hier wieder das gleiche Bild in der mündlichen Verhandlung:

Unterstellung der Wagen sei nicht regelmäßig gewartet worden. Als das Scheckhaft dann keine Zweifel mehr zuließ, versuchte man es mit dem Argument die Durchrostung sei noch nicht erreicht. Es handele sich lediglich um eine Unterrostung. Und hier ist eigentlich auch der einzige Knackpunkt der ganzen Thematik. Das Blech sollte nämlich entweder schon eine Durchrostung aufweisen oder kurz davor stehen durchzurosten. Wenn es allerdings schon durchgerostet ist, wird die Beweisführung schwierig, ob der Rost von innen nach außen kommt. Beginnende Durchrostung war bei mir nicht an allen Stellender Fall. Sehr wohl jedoch an etlichen. Als auch das nicht mehr wegzudiskutieren war, behalf man sich mal wieder einer weiteren Variante die Garantieansprüche abzuerkennen.
Nach dem das Scheckheft nicht mehr angreifbar war, von „innen nach außen“ zweifellos festgestellt wurde und die bevorstehende Durchrostung gegeben war, behauptete man, dass Türen, Kotflügel und Kofferraumklappe nicht zur Karosserie gehören und damit nicht von der Garantie umfasst sind (kein Witz, leider brutaler Ernst). Aber da hatte der Richter dann auch keine Lust mehr drauf und drängte auf einen Vergleich. Daimler machte mir letztlich ein Vergleichsangebot, dass ich annahm (mehrere Tausend Euro).

Voraussetzung für eine erfolgreiche Inanspruchnahme:

1) Ab dem 5. Jahr muss der Wagen spätestens alle 2 Jahre bei Mercedes zur Inspektion. Wenn das nicht der Fall ist/war habt ihr keine Chance.

2) Ihr sollte einen langen Atem und eine Verkehrsrechtschutzversicherung haben.

3) Die rostigen Stellen sollten schon einen gewissen „Rostgrad“ erreicht habe. Ein paar kleine Rostbläschen reichen nicht.

4) Macht ein Beweisverfahren, bevor es richtig bröselt, da man euch sonst unterstellt, dass man nicht mehr nachvollziehen kann, ob der Rost nicht doch von außen nach innen kam.

5) Lasst euch nicht erzählen, dass der Rost nicht von der Garantie umfasst ist („innen nach außen“, „Kantenrost“).

Tipp: Spart euch die überteuerten Inspektionen bei Mercedes und investiert das gesparte Geld in die Entrostung eures Autos ;-)

Viele Grüße
Tobias

Beste Antwort im Thema

Hallo Leidensgenossen,

ich habe mich sehr intensiv mit der Garantie gegen Durchrostung ( Mobilo Life ) auseinandergesetzt, da ich einfach keine klare Antwort darauf bekommen habe, unter welchen Umständen diese Garantie greift bzw. wie die Garantiebedingungen auszulegen sind. Ich habe letztlich gegen die Daimler AG geklagt. Wie es dazu kam und wie es ausgegangen ist, will ich euch hier berichten.

Ich bin Zweitbesitzer eines Mercedes-Benz E-Klasse Kombi (S210) Baujahr 2000.

Das Auto wurde lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet.

Ich erwarb den Wagen im Jahr 2011. Es rosteten die verdächtigen Stellen: Radläufe, Türen (unter den Dichtgummis), Kofferraumschloss, Kotflügel etc.

Chronik:

2011:

Hinweis auf die Roststellen bei einer Mercedes Fachwerkstatt. Die Werkstatt lehnte eine Behebung der Roststellen ab. Folgende Gründe wurden genannt: „Das Blech müsse in der Mitte beginnen zu rosten, da Kantenrost von der Garantie ausgeschlossen sei; der Rost kommt darüber hinaus nicht von innen nach außen“. Ich habe mich damals mit dieser Aussage abgefunden und ließ einzelne Roststellen auf eigene Kosten beheben.

Im Nachhinein kann ich nun sagen, dass man auf diese Aussagen überhaupt keinen Wert legen darf. Um es mal vorsichtig auszudrücken, handelt es sich hierbei um planloses Geschwätz. Es geht nur darum, Ansprüche abzuwimmeln.

2012:

Da der Wagen weiter fleißig rostete und ich nicht bereit war trotz Rostgarantie auch weitere Reparaturen selbst zu tragen, wand ich mich mit einem Brief an das Mercedes-Benz Customer Assistance Center in Maastricht.

Zunächst sagte man mir, dass die Garantie nicht mehr bestünde, da ich die Rostreparaturen nicht bei einem Mercedes Stützpunkt habe durchführen lassen. Unglaublich, aber das haben die wirklich geschrieben. Nicht nur eine Frechheit mir zunächst die Garantie zu verweigern und mir dann vorzuhalten, ich hätte das nur bei Mercedes machen lassen dürfen. Es ist darüber hinaus auch eine glatte Lüge. Denn heute weiß ich, dass Rostreparaturen keinen Einfluss auf die Garantiehaben, solange sie bei einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.

Als man in Maastricht gemerkt hat, dass man mit dieser Argumentation nicht wirklich weiterkommt, unterstellte man einfach es sei kein Rost von „innen nach außen“, sondern von „außen nach innen“ – der Klassiker in der Argumentation von Daimler/Mercedes. Als das aber auch nicht mehr so plausibel erschien, kam man mit dem Argument der Wagen sei nicht lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet worden. Drei Lügen hintereinander……

Soviel für euch schon mal vorab: Bei den typischen Unter- bzw. Durchrostungen dieser PKW, handelt es sich zu 99 % um Rost von innen nach außen. Dies bedeutet, dass aufgrund von Konstruktionsmängeln das Blech -ohne äußere Einwirkungen- anfängt zu rosten. Lasst euch auch von dem anderen Gequatsche nicht abwimmeln. Diese Vorgehensweise zieht sich wie ein roter Faden durch die ganzen Instanzen. Man soll nur zermürbt werden, bis man eben irgendwann aufgibt. Traurig aber wahr.

2013:

Ich hatte nun zwei Möglichkeiten, meine Ansprüche geltend zu machen. Entweder zunächst durch ein selbständiges Beweisverfahren oder direkt durch eine Klage. Ich entschied mich für das Beweisverfahren. Hier sollte, durch einen vom zuständigen Gericht beauftragter Gutachter, folgendes festgestellt werden:

Sind die Schäden auf eine selbständige Durchrostung zurückzuführen (von innen nach außen)?

Schädigen die Durchrostungen die Substanz des Fahrzeugs und haben eine Schwächung des Karosserieblechs zur Folge?

Beide Fragen wurden in dem Verfahren wie erwartet mit „Ja“ beantwortet. Die Schadenhöhe wurde auf ca. 10.000 € beziffert.

Wer nun glaubt, dass Daimler nun endlich einlenkt und zu seinem Garantieversprechen steht, hat weit gefehlt. Was nun kommt ist eine wochenlange Verzögerungs- und Hinhaltetaktik, die einfach nur als absurd und unverschämt bezeichnet werden kann. Man besann sich nämlich bei Daimler nun wieder auf die Garantievoraussetzung „lückenlos scheckheftgepflegt bei einem Mercedes Stützpunkt“ und unterstellte mir einfach mal ganz frech, der Wagen sei nicht regelmäßig in Mercedes Werkstätten gewartet worden, obwohl dies schon mehrfach anhand des Scheckheftes nachgewiesen wurde.
Ziemlich unwürdig für die „Marke mit dem Stern“ finde ich. Nach weiteren Wochen mit Unterstellungen, Fristverlängerungen etc. habe ich Klage eingereicht.

2014:

Klage beim Landgericht in Stuttgart

Hier wieder das gleiche Bild in der mündlichen Verhandlung:

Unterstellung der Wagen sei nicht regelmäßig gewartet worden. Als das Scheckhaft dann keine Zweifel mehr zuließ, versuchte man es mit dem Argument die Durchrostung sei noch nicht erreicht. Es handele sich lediglich um eine Unterrostung. Und hier ist eigentlich auch der einzige Knackpunkt der ganzen Thematik. Das Blech sollte nämlich entweder schon eine Durchrostung aufweisen oder kurz davor stehen durchzurosten. Wenn es allerdings schon durchgerostet ist, wird die Beweisführung schwierig, ob der Rost von innen nach außen kommt. Beginnende Durchrostung war bei mir nicht an allen Stellender Fall. Sehr wohl jedoch an etlichen. Als auch das nicht mehr wegzudiskutieren war, behalf man sich mal wieder einer weiteren Variante die Garantieansprüche abzuerkennen.
Nach dem das Scheckheft nicht mehr angreifbar war, von „innen nach außen“ zweifellos festgestellt wurde und die bevorstehende Durchrostung gegeben war, behauptete man, dass Türen, Kotflügel und Kofferraumklappe nicht zur Karosserie gehören und damit nicht von der Garantie umfasst sind (kein Witz, leider brutaler Ernst). Aber da hatte der Richter dann auch keine Lust mehr drauf und drängte auf einen Vergleich. Daimler machte mir letztlich ein Vergleichsangebot, dass ich annahm (mehrere Tausend Euro).

Voraussetzung für eine erfolgreiche Inanspruchnahme:

1) Ab dem 5. Jahr muss der Wagen spätestens alle 2 Jahre bei Mercedes zur Inspektion. Wenn das nicht der Fall ist/war habt ihr keine Chance.

2) Ihr sollte einen langen Atem und eine Verkehrsrechtschutzversicherung haben.

3) Die rostigen Stellen sollten schon einen gewissen „Rostgrad“ erreicht habe. Ein paar kleine Rostbläschen reichen nicht.

4) Macht ein Beweisverfahren, bevor es richtig bröselt, da man euch sonst unterstellt, dass man nicht mehr nachvollziehen kann, ob der Rost nicht doch von außen nach innen kam.

5) Lasst euch nicht erzählen, dass der Rost nicht von der Garantie umfasst ist („innen nach außen“, „Kantenrost“).

Tipp: Spart euch die überteuerten Inspektionen bei Mercedes und investiert das gesparte Geld in die Entrostung eures Autos ;-)

Viele Grüße
Tobias

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Koala 150: Herzlichen Glückwunsch! Manchmal zahlt sich Dickköpfigkeit wohl doch aus, mir wäre das in Anbetracht des Zeitwertes zu viel Aufwand und Ärger gewesen und darauf spekuliert Daimler wohl.
A-D : Deine Bemerkung zu Ford in allen Ehren - aber Opel?🙄 Ausgerechnet jetzt? 😎

Aktuelle Opel sind viel besser als ihr Ruf.

Das meine ich nicht!

Besser krisenerprobte französische Eigner als unfähige Amis. Europe first! 🙂

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Es freut mich, dass du 2 Daumen für "unfähige Amis" bekommen hast! Allerdings sind die Franzosen noch unfähiger. Ich will hier gar nicht großartig politisch werden, sondern beziehe mich auf den aktuellen Konflikt . Ist es ein Glück für Opel, von PSA bestimmt zu werden? In einem anderen Thread habe ich dazu geschrieben:
Zu China, dem nach eigenen Angaben wichtigsten Markt für PSA. Der chin. Automarkt wächst seit 1990 jährlich in Folge und hat 2016 einen Rekord von > 28 Mio Fahrzeugen erreicht, darunter > 24 Mio sog. "Light vehicles" Der US Markt wurde schon vor Jahren überholt und stand 2016 bei >17 Mio Autos. Um die Größenordnungen grob abzuschätzen: Die 17 Mio US -Autos wurden von einer Gesamtbevölkerung von 320 Mio als vorwiegender Ersatzbedarf gekauft, die 24 Mio China - Autos wurden bei einer Bevölkerung von 1 400 Mio als vorwiegender Neubedarf gekauft - da ist noch gewaltig Platz nach oben und im neuen 5-Jahresplan ist eine Stärkung der Massenkaufkraft um 100% vorgesehen. Wie sieht es nun bei PSA aus? Peugeot baut und verkauft in China 12 Fahrzeugtypen, darunter 3 SUVs (2008, 3008, 4008); Citroen verkauft und baut 13 Typen , aber nur einen SUV (C3-XR) und DS 4 Typen, darunter ebenfalls 1 SUV (DS6). Der SUV-Markt umfasste 2016 > 9 Mio Fahrzeuge und ist seit Jahren der am schnellsten wachsende Automarkt in China. Wahrscheinlich wird er zum Jahresende den Limousinenmarkt eingeholt oder gar überholt haben. Der beste PSA-SUV ist der Citroen. 2016 lag er auf Platz 43 im Modellranking bei SUVs und ist im Januar auf Platz 91 zurückgefallen. Der beste PSA-PKW, ein Renault 408, lag im Januar 2017 auf Platz 61 der Limousinen - Charts. Alle anderen PSA- Modelle liegen weit schlechter, egal ob Limo oder SUV! Während der chin . Automarkt und besonders der SUV-Markt boomen, sacken alle PSA- Modelle aktuell, teilweise seit Jahren, absolut (stückzahlmäßig) und relativ (gemessen am Marktanteil) ab! Und das im wichtigsten Markt! Eigentlich ist es grotesk, hier noch von "Erfolg" zu sprechen - und im zweitwichtigsten Teil des Weltmarktes, den USA, ist PSA überhaupt nicht vertreten!

PSA ist seit Jahren auf dem chin. Markt vertreten und hat sich hier eine stabile Nische als größter ausländischer Loser - Konzern geschaffen - kein anderer ausländischer Konzern hat es dort auf Dauer geschafft, mit jeder seiner Marken/ Modelle in einem expandierenden Markt zu scheitern.

Im Fall von Mercedes schimpfst du immer wieder auf die offenbar starke Ausrichtung auf asiatische Märkte und auf die daraus resultierende "Abwendung vom Abendland", bei den Franzosen (PSA) ist das Umgekehrte aber auch wieder falsch?

Oder sollen die Chinesen Opel als nächstes europäisches Unternehmen übernehmen, so wie (höchst erfolgreich) bei Volvo?

*grinsendeinenSesselhole*

...wird interessant...

Über kurz oder lang werden nur maximal 8 Automarken überleben.

Ich behaupte mal, nur 5-6.

Interessantes Thema. Dongfeng ist neben dem franz. Staat selbst Anteilseigner bei PSA als einer der 4 großen chin. Auto-Staatskonzerne. Der fr#nz. Staat ist nicht nur für seine aktive Industriepolitik im Sinne Frankreichs ( bzw. seiner Kapitaleigner) bekannt, sondern ist seit Nov.2015 im Ausnahmezustand und wünscht sich nichts sehnlicher als Ruhe an der Heimatfront. Nach den letzten großen Unruhen und Streiks wegen der Arbeitsgesetze ist es klar, dass im Falle von Kürzungen aller Art bis hin zu Werksschließungen ausschließlich Opel betroffen sein wird - eine Auseinandersetzung mit der kampffähigen französischen Belegschaft wird es nicht geben.
Interessant ist die Haltung von Dongfeng zur Frage, einen Fuß in die europ.Tür zu bekommen - da steckt ganz offen der chin. Staat dahinter . Mir kommt es hier nur auf die große Linie und nicht auf's Detail an. 1. Entscheidend sind die Märkte und für Autobauer eben die produzierten und verkauften Autos, nicht "Sanierer", die nur Geld einsparen, aber nicht generieren können. Da sieht es für PSA nicht gut aus. 2. Von größter Bedeutung ist China als weltgrößter Markt sowie der US - Markt als zweitgrößter Markt für einen Massenhersteller. Alle anderen Märkte sind nachrangig, auch der europäische, deutsche und erst recht der französische Markt, von den Minimärkten in Afrika, Lateinamerika oder Asien ganz zu schweigen - selbst in Indien, einem großen, potentiellem Wachstumsmarkt, ist PSA schlecht aufgestellt. In den beiden Hauptmärkten ist PSA entweder nur dürftig (China) oder gar nicht ((USA) vertreten. 3. Weltweit bilden SUVs (noch?) den größten Wachstumsmarkt - auch hier ist PSA schlecht aufgestellt. 4. Die von PSA angekündigte Neuheiten-Flut trifft überall auf entweder gesättigte oder schwer umkämpfte Märkte mit etablierten Teilnehmern, denen Newcomer schwer Marktanteile auf dem Massenmarkt abringen können. Wer sich mit japanischen, südkoreanischen'oder chinesischen Herstellern ein wenig beschäftigt hat, kann sich über die PSA- Ankündigungen eigentlich bestenfalls wundern, zum Lachen ist das schon nichts mehr, das ist selbst den US-Großkonzernen auch schon vor Jahrzehnten vergangen. 5.Miteigentümer von PSA sind Dongfeng und der französische Staat. Letzterer befindet sich im Ausnahmezustand und wird auch unabhängig davon die nationalen Interessen von PSA zu vertreten verstehen. Dongfeng ist eine Wundertüte - man weiß wenig über die dortigen Absichten für Europa , speziell für PSA oder Opel. 6. PSA und Opel haben die gleichen Märkte im Visier - macht eigentlich für eine Kooperation ohne erheblichen Abbau bei Opel wenig Sinn. Andere Kooperationen unter anderen Bedingungen waren auch nicht per se erfolgreicher oder erfolgloser, nur weil ein "Partner" dazugekauft wurde. Sinnvoll ist am ehesten, einen Konkurrenten weniger am Hals zu haben. 7. GM befindet sich in einer schweren Krise. Ihre Kennzeichen zu verdeutlichen, erfordert einen eigenen Thread. Der Verkauf von Opel ist absolut nachvollziehbar, ebenso Marktaufgaben in vielen Ländern. Militärisch nennt man das "Frontbegradigung" und hier tobt in der Tat ein erbitterter Krieg. Frau Barra ist eben gerade nicht der Affe, der mit der geschlossenen Faust mit Nuss am Astloch verhungert, weil er die Faust mitsamt der Beute nicht aus dem Astloch herausbekommt, aber nicht auf die Beute verzichten kann. Respekt! Wer einen kapitalistischen Konzern führt, muss auch an den Profit denken -und zwar in erster Linie! 8. Aus allem folgt: Wenn sich 2 Lahme unterhaken, wird daraus kein Schnellläufer!

mein Lieber DSD....
ich gebe dir grundsätzlich recht, aber es gibt derzeit weltweit kaum einen Automobilkonzern der keine Probleme hat.

ausgenommen Porsche....

da werden einige auf der Strecke bleiben, vor allem wenn in naher Zeit Dieselfahrzeuge massiv eingeschränkt werden.

Wird beginnen mit Stadtfahrverboten bis schlussendlich es keine Diesel mehr geben wird.....

Wird eine Politische Lösung werden...

Zitat:

@bonscott1 schrieb am 1. März 2017 um 13:15:26 Uhr:


mein Lieber DSD....
ich gebe dir grundsätzlich recht, aber es gibt derzeit weltweit kaum einen Automobilkonzern der keine Probleme hat.

ausgenommen Porsche....

...

Lieber Bonscott, bei dieser Aussage dürftest du aber kaum an die chin. Autokonzerne gedacht haben - die zählen zwar schon zu den Größten, das passt aber noch nicht so recht in unser eurozentrisches Weltbild, das erst die Amis , dann die Japaner, die Südkoreaner und jetzt auch noch die Chinesen erschüttern - Schreck lass nach! Gottseidank sind wir ja noch Exportweltmeister - aber vielleicht sind wir das schon gar nicht mehr!🙄 Vielleicht erweist sich das am Ende nicht als Segen, sondern als Fluch!? Und vielleicht haben wir den Chinesen selbst den Strick verkauft, an dem sie uns aufhängen werden, wie Lenin ja angeblich einmal gesagt haben soll!.🙄 Das sind ja schöne Aussichten!🙁😎

Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 1. März 2017 um 17:04:48 Uhr:


... Und vielleicht haben wir den Chinesen selbst den Strick verkauft, an dem sie uns aufhängen werden, wie Lenin ja angeblich einmal gesagt haben soll!.🙄 Das sind ja schöne Aussichten!🙁😎

Das sehe ich fast als gegeben. Der "Nabel der Welt" ist Europa schon lange nicht mehr und die USA sind auch am verblassen.

Hallo,

Ist es bei der Rostproblemmatik egal ob man erst, zweit oder dritt Besitzer des Fahrzeugs ist?
Mein s210 ist Scheckheftgepflegt bis 2015 bei MB, die haben wohl damals auch schon ein paar Rostverhinderungsversuche am Motorträger gemacht laut Vorbesitzer. Jetzt sind Türen, ein Kotflügel, Rahmen ( Tür hinten zum Schweller hin) und Heckklappe befallen.
Würde mich ja interessieren ob es sich lohnt das durch zu ziehen.

Zitat:

@KalleGrabowski_Do schrieb am 1. März 2017 um 20:53:02 Uhr:


Hallo,

Ist es bei der Rostproblemmatik egal ob man erst, zweit oder dritt Besitzer des Fahrzeugs ist?
Mein s210 ist Scheckheftgepflegt bis 2015 bei MB, die haben wohl damals auch schon ein paar Rostverhinderungsversuche am Motorträger gemacht laut Vorbesitzer. Jetzt sind Türen, ein Kotflügel, Rahmen ( Tür hinten zum Schweller hin) und Heckklappe befallen.
Würde mich ja interessieren ob es sich lohnt das durch zu ziehen.

Bis 2015? Wann wäre denn die nächste Wartung gewesen?

Mfg

Meine Worte erst garnicht einen Mercedes kaufen,jeder Japaner ist was Rost angeht weitaus besser!
Ich habe gerade auch so einen Fall und bereue sehr den c320 AMG gekauft zu haben.ich habe den Wagen aus erster Hand mit 62TKM und lückenloses Scheckheft von Mercedes übernommen aber die Türpfalzen sind innen rostig was ich leider nicht gesehen habe da der Lack sich gehoben hat.
Ich rate jedem lässt die Finger von diesen Rostblasen es kostet nur ein Haufen Geld und man hat nie Ruhe!

Und der Service bei Mercedes ist unter aller s...
Anhang von außen nicht sichtbar aber innen!!

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