Kirchhof: Firmenwagen

Volvo

Liebe Geschäftswagenfahrer,

unser voraussichtlich neuer Finanzonkel Kirchhof hat inzwischen auch seine Überlegungen zum Betriebsvermögen von Freiberuflern und Unternehmen dargelegt. Für unsere Elche würde das folgendes bedeuten.

Nicht mehr absetzbar sollen Aufwendungen sein, die teilweise auch privat genutzt werden können: Firmenwagen, Arbeitszimmer. Die Aufwendung für ein Geschäftsfahrzeug ist dann steuerlich abzugsfähig, wenn damit grundsätzlich nur Geschäftsfahrten durchgeführt werden. Das setzt den Besitz eines privaten Zweitwagens voraus oder eine große Überzeugungskraft des Steuerpflichtigen gegenüber dem Finanzamt. Denn alle Privatfahrten müßten bei Anerkennung des einzigen Wagens als Firmenwagen mit dem ÖPNV durchgeführt werden.

Das Kirchhof-Programm dürfte somit eine Sonderkonjunktur zum Erwerb eines Zweitwagens auslösen .....😉

Die Gurke mit Cabrio-Überlegungen 😁

243 Antworten

Aktion folgt immer Reaktion. Auch beim Kirchhof-Modell. Die können positiv als auch negativ sein. Perfekte Lösungen wird es nicht geben. Beispiel einer Negativwirkung - Streichung Pendlerpauschale.

Ausgangslage: Rund 25% der Ost-Arbeitnehmmer pendeln über 200 km (meist wöchentlich) nach Berlin und in die Altbundesländer. Sie sind zumeist in den aus Ostsicht oberen Einkommensgruppen. Damit tragen sie wesentlich (!) zur Steuerkraft/Kaufkraft ihrer Heimatkommunen bei.

Die Streichung der Pendlerpauschale würde die Abwanderung der Leistungsträger im mittleren und jüngeren Alter binnen 2-4 Jahren von Ost nach West beschleunigen. Es wäre für den Osten ein Verlust an dem volkswirtschaftlich wichtigsten Gut - dem Humankapital.

Folge: Steuereinnahmen und Kaufkraft brechen den Verlierer-Kommunen weg.

Folge: Die Fixkosten für öffentliche Infrastruktur bleiben und müssen auf die verbleibende Wirtschaft umgelegt werden (Abwasser, Strom, Kommunalabgaben) was auch deren Abwanderung befördert.

Folge: Ein Teufelskreis kommt in Gang.

Folge: Die bleibenden, (verfassungsrechtlich vorgeschriebenen) sozialen Fixkosten der Kommunen (Hartz IV) könnten die Verliererkommunen zu einem noch geringeren Teil aus eigenem Steueraufkommen decken.

Folge: Neue Transferströme in wirtschaftlich schwache Regionen würden in Gang gesetzt, um die Grundsicherung zu gewährleisten (Soziales, Polizei, Verwaltung etc.)

Innerhalb vieler Flächenländer ist diese Schieflage nicht finanziell ausgleichbar, da die Gewinner-Regionen in anderen Bundesländern liegen. Den zusätzlichen finanziellen Ausgleich innerhalb des Länderfinanzausgleichs halte ich für utopisch.

Fazit: Die Streichung der Pendlerpauschale würde in einigen Landstrichen somit zum makroökonomischen Crash führen mit allen politischen Folgen. Der Staat müsste darauf vorbereitet sein....

Die Gurke will repace hinsichtlcih Gängelband bestätigen und meint, dass die einfachen Lösungen bezüglich Folgewirkungen noch zu optimieren sind 😉

Zitat:

Original geschrieben von rapace


Wieso wären sie das? Verlieren würden die Extremsteuersparkünstler. Egal ob Medienfond, Büro im eigenen Haus, Arbeitszimmer, Bauherren oder sonstwas. An einem progressiven tarif kann ich nichts gerechtes Entdecken (durch die Freibeträge ist es ja eh nicht linear - 3*8TEuro steuerfrei sind doch ne Menge)

Zuerst subventioniert man billiges Bauland auf dem Land, dann den Bau selbst, dann die höheren Wegekosten zur Arbeit, dann den ÖTV weil die Kinder es weit zur Schule haben und die verzettelte Infrastruktur kostet ja auch. Das ist pervers.

Ich glaube es würde der Wirtschaft besser gehen wenn nicht so viel aus steuerlichen Gründen gemacht würde. Und wie man zB am Unsinn der Lebensversicherungen sieht würde es auch viele Privatleuten besser gehen. Aber die Hoffnung ist klein. Viele wollen ja zB eine Pflichtzusatzrentenversicherung einführen, damit im Alter niemand von einer Rente in höhe der Sozialhilfe leben muss. Warum denn? Lasst doch die Leute selbst entscheiden ob die Kohle jetzt oder mit 65 ausgegeben wird.

Rapace - der mal wieder am gängelband zerrt

Sehr interessanter, und, wie ich finde, genau den Nagel auf den Kopf treffender Beitrag! So wenig Staat wie eben nur nötig, so viel Eigenverantwortung und Eigenverpflichtung für seine eigene Zukunftsperspektive wie möglich!!

Gruss Michael (gegen die grosszügige Beglückung leistungsunwilliger Bevölkerungsteile durch "melken" der Leistungsträger!)

Hi

zum Thema Steuern habe ich keine gefestigte Meinung, tendiere aber dazu, ALLE Ausnahmetatbestände zu streichen.

Irgendwo sieht meine Vorstellung so aus, wie die von März. Allerdings mit einem progrssiven Tarif, keine Stufen. Es gäbe einen progressiven Tarif, der mit 15% bei 6001 Euro beginnt (jede Person hat 6000Euro frei, auch jedes Kind, bei 2 Erwachsenen und 2 kinder wären das 24.000E frei) und endet bei 35% bei 100.000E.

den von Spreewald angeführte Berechnung und Szenario kann ich nicht ganz folgen, weil er einen wichtigen Punkt vergessen hat: der Streichung der Steuerfreiheit von Sonn- und Feiertagszuschlägen geht eine Senkung des Tarifs einher. Von daher bitte das Gesamtbild betrachten. Eine Krnakenschwester mit KR8 bekommt für Arbeit zwischen 4,58 und 13,09 Euro (Weihnachten) Zuschläge. Rechnen wir mal:

2 WE Arbeit= 8 x 4 Tage * 4,58= 156,46 Euro Zuschlag. Der wäre Steuerfrei. das ganze mal 12 plus (jetzt mal grosszügig: 12 Stunden * 4 tage * 13,09= insgesamt steuerfrei: 2505 Euro Zuschläge (im Jahr)
Dazu kommt die Grundvergütung von 12*2020,77 plus 12*602,97 (Ortzuschlag) = 31484. Angenommener Steuersatz 25% = 7871E Steuern verbleiben: 31484 -7871 + 2505= 26117.

Dieselbe Rechnung, aber mit 5% Steuersatz weniger: 31484 +2505= 33989 *20% =6997, verbleiben = 33989- 6997 = 27191E

Wie gesagt, bevor man mit irgendwelchen Argumentationsketten kommt, sollte man viele Einzelfälle durchrechnen und dann entscheiden. Ich kann mich jetzt aber auch irren.

Ich bein jedenfalls ob der Steuerschlupflöcher arg im Zweifel, ob nsere Steuern noch gerecht sind. Schon mal gehört, wie viele Piloten ÜBERHAUPT noch steuern zahlen? Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit?

Allerdings wird das Thema Steuern immer europäischer. Und daher denke ich, sollten unsere Eurokraten mal wirklich wichtige Themen anpacken und lösen, anstatt die Leute vor dem Sonnenlicht schützen zu wollen.

Jürgen

Die Kirchhof / Märzansätze haben noch einen anderen unschlagbaren Vorteil :
Es ist ein kurzer harter Befreiungsschlag. Alle anderen Konzepte werden beim Marsch durch die pol. Instanzen sofort kleingeraspelt und durch Kompromißhäkelei verschlimmbessert.
Was ich letztendlich vermisse ist der Mut der pol. "Eliten" zu solchen Lösungen.

Die Grundidee der Eingenverantwortung *JA - bitte !!!* ist richtig, nur leider haben sich ganze Schichten willig der Entmündiguing hingegegben. Der Verzicht auch kapitalgedeckte Zwangsabsicherung würde mit Sicherheit zu einer völlig verarmtmen Rentnergeneration führen ! Warum ?

1. fällt es immer merhr Leuten schwer, Rücklagen zu bilden. Die Kosten steigen, der Konsum lockt etc.

2. Fehlt ganzen Bevölkerungsteilen m.E. nach die Fähigkeit, sich selber Ziele zu stecken (strategisches Denken) und die Ausdauer diese zu erreichen.Was wiederum durch die Entmündigung (= sozial gerecht 🙄 ) ja auch noch gefördert wird. Es ist ja immer gut gegangen - der Staat hat mich schließklich zu alimentieren ....
Und solche Leute sollen sich selber um ihre Altersvorsogre kümmern ?

In Anlehnung an die Steuerüberlegungen brauchen wir etwas ähnliches auch in den Sozialversichrungssystemen :

- Leistungsrodung auf einen Grundversorgungsteppich
- optional Sonderleistungen
- daraus resultiert eine massive Reduzierung der Sozialbeiträge.
- m. E. könntensich diesen Batzen die AG und die AN teilen : die einen verbilligen ihre Bruttoarbeitskosten, die anderen haben mehr Netto - dann lohnt sich auch Leistung wieder
- abgerundet wird das ganze noch durch Entmachtung der Gewerkschaften, Stärkung betr. Bündnisse und Reduzierung des Kündigungsschutzes auf das Notwendige

Zur Abrundung muß die heutige Rentnergeneration durch 0-Runden ihren Beitrag leisten ...

Das wärs dann im Prinzip auch schon :
Die Eigenverantwortung wäre da,
das Leitungsprinzip wieder eingeführt,
die Konjunkturbremsen entfernt ....

Damit können wir prima in einer globalisierten Welt antreten -

meint der eMkay

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Zitat:

Original geschrieben von [Emkay]


Und solche Leute sollen sich selber um ihre Altersvorsogre kümmern ?

@ emkay,

stimmt leider, die Schmarotzer im System werden leider nicht eines Besseren belehrt.

Heute morgen hies es, die Kirchhohreform sei nur ein Gedankenmodel und eigentlich nicht beschlossene Sache (im Fall eines Wahlsieges).

Grüsse

Volvo 174

Bezüglich der Eigenverantwortung, des Leistungsprinzips und dem Ende des ausufernden Sozialschnorrertums gleichen sich unsere Auffassungen 1:1. Der Leistungsanreiz dürfte mit Kirchhof gegeben sein.

Doch mir fehlt der zweite Schritt eurer Überlegungen. Die regionalökonomischen (strukturell geographischen) Auswirkungen. ich halte sie teilweise für problematisch.

Flächenländer werden Steuerkraft verlieren. Gleichzeitig werden jedoch Zuschüsse aus dem EU-Haushalt und Länderfinanzausgleich gekürzt. Zudem steigt für die Wirtschaft in den Verlierer-Ländern die Fixkostenbasis (immer weniger Leute müssen die nach Abwanderung teils überdimensionierte Infrastruktur abzahlen bzw. Entfernungen sind größer und somit teurer) im Vergleich zu den Stadtstaaten und Südländern. Nicht ohne Grund ist im Osten der Wasser- und Strompreis im deutschen Vergleich am höchsten, was Mittelständler regelrecht abschreckt.

Wenn man solch ein Steuermodell will, muss man eben auch sagen, dass es in Deutschland ähnliche Unterschiede geben wird wie zwischen Süditalien und Milano.

Ob diese Unterschiede die deutsche Gesellschaft jedoch politisch aushalten wird, wage ich zu bezweifeln.....da die Gesellschaft dann in eine kultivierte Egoismus-Form münden würde. Die strukturschwachen Regionen säßen in der Falle und kämen mit Selbsthilfe nicht wieder heraus, da die Leistungsträger weg sind. Wie gesagt - no chance den Schnorrern. Aber die Wirtschaftsgeographie nicht vergessen!

Die provozierende Gurke 😉

Ich fänd dazu jetzt mal eine Wahlumfrage für Volvofaherer interessant.
Was würdet Ihr wählen....ich finde das wird einem wirklich nicht leichtgemacht.
Zu Christiansen wär Sie besser nicht gegangen🙁

Gruß Martin

Zitat:

Original geschrieben von d5er


... Zu Christiansen wär Sie besser nicht gegangen🙁
Gruß Martin

Deswegen habe ich da auch schnell weggezappt ;-) Ich mag einfach nicht mehr ... :-(

Gute Fahrt!
Torsten - der XC-Fan (wir sollten mal einen Fred aufmachen, und Langzeit-Alternativparkplätze für unsere Elche ausserhalb der BRD diskutieren ;-) Dank Globalisierung wird dies natürlich auch nur temporär sein ... ;-)

Zitat:

Original geschrieben von d5er


Ich fänd dazu jetzt mal eine Wahlumfrage für Volvofaherer interessant.
Was würdet Ihr wählen....ich finde das wird einem wirklich nicht leichtgemacht.
Zu Christiansen wär Sie besser nicht gegangen🙁

Gruß Martin

Wieso - Sie hat sich doch ganz achtbar geschlagen !

eMkay, hatte da schlimmeres erwartet .....

PS Probeabstimmung im Volvoforum ? Yo das wär was !!

OLI !!!!!!!

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO


Flächenländer werden Steuerkraft verlieren.

Die können doch Tabak anbauen und auf EU-Kosten wieder vernichten...

Gruß

Martin

Dem es bei der jetzigen Lage/Aussicht vollkommen egal ist, wer die Wahl gewinnt...

Hmmm. Zynismus statt Antwort werte ich als Blligst-Polemik und diese wird nicht in die Wertung genommen 😉

Die Gurke hat von XC70D5 als Premiumanbieter schlagkräftige Argumente erwartet und keine billige Antwort 😉

Zitat:

Original geschrieben von XC70D5


... Gruß, Martin, Dem es bei der jetzigen Lage/Aussicht vollkommen egal ist, wer die Wahl gewinnt...

Ich muss mich XC70D5 aber anschließen, auch ich habe den Eindruck, dass es relativ egal ist, wer die Wahl gewinnt. Mit beiden möglichen Siegern, wird es nicht wirklich vorwärts gehen.

Ich habe allenfalls die Befürchtung, dass Fr. Merkel die zaghaften Versuche von Hr. Schröder (die Agenda 2010 zeigt zwar in die richtige Richtung, ist aber bereits total verwässert) zugunsten des kurzfristigen Parteierfolges wieder komplett aufhebt und sich das Dilemma nur noch länger hinzieht.

Gute Fahrt!
Torsten - der XC-Fan (und muss mal überlegen, wie man nun noch Impulse bei der Wahl setzen kann. Ist wie Billiard - man muss vermutlich über Ecken spielen/wählen ;-))

das Problem ist doch, daß, egal wer die Wahl gewinnt, nur verlieren kann.
Maßnahmen zur Entwicklung des Landes werden zwangsläufig viele vor den Kopf stoßen und zum Widerstand führen
(zb Rentner - Pensionäre - Beamte - Arbeitnehmer)
Damit ist die Wiederwahl im Eimer und da es in der Politik nur um Macht bzw deren Erhalt geht, wird sich keine Partei zu radikalen Maßnahmen durchringen können.

Also weiter mit wischi-waschi und damit ist auch mir langsam wurscht, wer regiert.

wir brauchen wieder einen Kaiser!

Ciao,
Eric,
weiß nicht, ob der Gedankenblitz eine gute Idee war

das haste recht. in berlin und potsdam wollen sie ja schlösser für ihn bauen 😁😁😁

die wählerische, ratlose gurke

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