Kesy und der Datenschutz
Hallo....
Ob das so geplant gewesen sein kann und ob der Bundesgerichtshof das so meinte finde ich mehr als Zweifelhaft
Kesy- (Kennzeichen im Vorbei Scannen) soll eigentlich die polnischen Diebe schrecken
Wurde aber anscheinend jetzt gegen den Schwager der verschwundenen Jessica angewendet
Datenschutzrechtlich mehr als bedenklich!
Ich will jetzt auch nicht darüber reden ob der Inhaftierte schuld ist ober nicht- aber gegen den gläsernen Bürger mit immer mehr Vernetzung habe ich schon einigen Klärungsbedarf - wie seht ihr das?
Beste Antwort im Thema
....ich habe da keine Bedenken! 😁
174 Antworten
Ihr habt euch aber schon anständig vonn KESY entfernt.
Hoffentlich findet ihr den Rückweg.
Moorteufelchen
MT-Moderation
Zitat:
@Skodadriver0815 schrieb am 11. März 2019 um 08:41:59 Uhr:
Zitat:
@Bahnfrei schrieb am 10. März 2019 um 16:51:15 Uhr:
Man ist nicht gezwungen, die Autobahn zu benutzen, das macht man ganz freiwillig ... 🙄Ist man auch nicht, es gibt Land- und Bundesstraßen, Inlandsflüge und die Bahn.
Dann sind wir uns ja einig, dass es keine Rolle spielt, ob AFG die Daten zentral für dich sammelt oder der Staat über die Mautbrücken. Beides hat einen faden Beigeschmack.
Im Gegensatz zu Dashcam-Aufnahmen (die in so einem Zusammenhang immer wieder in Spiel gebracht werden): Diese werden dezentral gespeichert. Es gibt keinen zentralen Angriffspunkt, um auf begehrliche Daten zuzugreifen (sei es durch Hacker oder Staat), die Einzelpersonen verfolgbar machen könnten (eindeutig verbotswidriges Veröffentlichen z.B. in YT mal außen vorgelassen).
Zitat:
@Moorteufelchen schrieb am 11. März 2019 um 17:22:31 Uhr:
Ihr habt euch aber schon anständig vonn KESY entfernt.
Hoffentlich findet ihr den Rückweg.Moorteufelchen
MT-Moderation
Das ist bei diesem Thema aber auch schwierig. Es ist ja nicht Kesy an sich das Problem, sondern die Tatsache, dass mit Kesy eine automatische Verkehrsüberwachung besteht, die im Zusammenspiel mit anderen gesammleten Daten zu einer unzulässigen Überwachung des Einzelnen führen könnte.
Wenn Kesy jedes registrierte Kennzeichen nach Abgleich mit der Fahndungsliste sofort und ohne Manipulationsmöglichkeit wieder löschen würde, sobald der Abgleich negativ ist, wäre Kesy nur ein elektronisches anstatt eines menschlichen Auges am Fahrbahnrand, das Nummernschilder liest und nur Alarm gibt, wenn ein gesuchtes entdeckt wird (soweit ein Mensch das mit dieser Präzision überhaupot könnte). Das halte ich für tolerierbar. Wir können nicht die Fahndungsmethoden auf die Möglichekeiten des 19. Jahrhunderts zturückschrauben, nur weil man den bequemsen Weg sucht, kein Problem mit dem Datenschutz zu bekommen. Datenschutz als Tatenschutz ist nicht der Grund des Datenschutzes.
Werden auch die Daten von negativen Abgleichen zwischengespeichert, kann man diese, wie im zugrundeliegenden Fall, zu Zwecken nutzen, die eigentlich nicht Ziel der Arbeit von Kesy waren. Das ist dan so eine Art "Beifang". Das kann, wie die Nutzung von Daten aus Mautbrücken, zwar in bestimmten Fällen helfen, Straftaten aufzuklären. Es hat aber auch den Nachteil, dass Datwen vom zum Zeitpunkt der Speicherung nicht gesuchter Personen "auf Vorrat" gespeichert werden, nämlich von jedem, der an dem Gerät vorbeifährt. Das ist problematisch.
Grüße vom Ostelch
Ich denke auch dass es nicht nur an Kesy liegt...
Kesy ist der Anfang- die Mautbrücken werden folgen!
die "Blauen Säulen" an Bundesstraßen sind doch auch nichts anderes...
Es muss nur der eine kleine Schalter umgelegt und ein Kabel anstelle in 2 - in den 5ten Port gesteckt sein
Big - Brother is (not) watching You
er sitzt in deinem Auto!
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Hier nochmal die Erklärung wieso der Wagen vom Schwager im besagten "Rebecca-Fall" erfasst wurde:
https://www.stern.de/.../...-daten-von-rebeccas-schwager--8616076.html
Insofern ist das eben so das zahlreiche Unbescholtene mitgescannt werden, um dann einen Etwaigen zu finden.
Zitat:
@AndyW211320 schrieb am 12. März 2019 um 08:14:42 Uhr:
Hier nochmal die Erklärung wieso der Wagen vom Schwager im besagten "Rebecca-Fall" erfasst wurde:https://www.stern.de/.../...-daten-von-rebeccas-schwager--8616076.html
Insofern ist das eben so das zahlreiche Unbescholtene mitgescannt werden, um dann einen Etwaigen zu finden.
Das "Mitscannen" ist ja nicht das Problem. Täglich werden Millionen Unschuldiger an Sicherheitskontrollen durchsucht und abgetastet. Millionen Bonitätsprüfungen gemacht. Politessen "scannen" täglich Millionen Autos auf der Suche nach Parksündern. Überwachungskameras erfassen uns und zeichnen die Bilder zum Teil zumindest vorübergehend auf. (Nur) Wer sucht, der findet. Und suchen muss man nur, wenn man nicht weiß wo etwas oder jemand ist. Die Frage ist, was passiert mit den Daten derer, die nicht gesucht, aber "gefunden" wurden? Sofort löschen oder als "Beifang" auch speichern? Für Kesy bleibt nur sofortiges Löschen bei negativem Abgleich, so dass nur gesuchte Fahrzeuge gemeldet wurden.
Grüße vom Ostelch
Ostelch, also so wie ich das verstehe wird dann ein gewisses Suchfenster gespeichert. Und da war der Wagen vom Schwager durch Zufall dabei.
Demnach erfolgt der Abgleich wohl nicht zeitgleich inkl. Löschung und zahlreiche Unbescholtene werden erstmal mitgespeichert.
Durch den richterlichen Beschluss scheint das wohl in Ordnung zu sein - im Hinblick auf die Verfassungsmäßigkeit.
Zitat:
@AndyW211320 schrieb am 12. März 2019 um 08:46:55 Uhr:
Ostelch, also so wie ich das verstehe wird dann ein gewisses Suchfenster gespeichert. Und da war der Wagen vom Schwager durch Zufall dabei.
Demnach erfolgt der Abgleich wohl nicht zeitgleich inkl. Löschung und zahlreiche Unbescholtene werden erstmal mitgespeichert.
Durch den richterlichen Beschluss scheint das wohl in Ordnung zu sein - im Hinblick auf die Verfassungsmäßigkeit.
Normalerweise werden die Daten wohl bei negativem Abgleich sofort gelöscht. Hier war das Fahrzeug wohl legaler "Beifang", weil zu dieser Zeit auf richterlichen Beschluss alle Daten länger gespeichert wurden.
Solche Vorgänge öffentlich zu diskutieren ist sicher schwierig, weil so geheime Fahndungsmethoden bekannt werden. Ob hier Fehler gemacht wurden, sollte der Datenschutzbeauftragte prüfen.
Grüße vom Ostelch
Vermutlich war der Verdächtige ins Visier der Drogenfahndung geraten und sein Bewegungsprofil mit Kesy erfasst worden. Das hat zwar mit dem vorliegenden Verdachtsfall erstmal nichts zu tun, würde aber eine Erklärung dafür liefern, warum seine mobilen Daten im Fall Rebecca auftauchen.
Zitat:
@d118bmw schrieb am 12. März 2019 um 09:25:51 Uhr:
Vermutlich war der Verdächtige ins Visier der Drogenfahndung geraten und sein Bewegungsprofil mit Kesy erfasst worden. Das hat zwar mit dem vorliegenden Verdachtsfall erstmal nichts zu tun, würde aber eine Erklärung dafür liefern, warum seine mobilen Daten im Fall Rebecca auftauchen.
Es wurde doch schon erklärt warum die Daten gespeichert wurden:
https://www.motor-talk.de/.../EditPost.html?...Gruß Metalhead
" soll eigentlich die polnischen Diebe schrecken "
Ich glaube das zielt auch gegen Diebe anderer Nationen 😉
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 12. März 2019 um 09:50:12 Uhr:
Zitat:
@d118bmw schrieb am 12. März 2019 um 09:25:51 Uhr:
Vermutlich war der Verdächtige ins Visier der Drogenfahndung geraten und sein Bewegungsprofil mit Kesy erfasst worden. Das hat zwar mit dem vorliegenden Verdachtsfall erstmal nichts zu tun, würde aber eine Erklärung dafür liefern, warum seine mobilen Daten im Fall Rebecca auftauchen.
Es wurde doch schon erklärt warum die Daten gespeichert wurden:
https://www.motor-talk.de/.../EditPost.html?...Gruß Metalhead
Damit hast du natürlich recht. Ich wollte eigentlich in dem Zusammenhang nur darauf hinweisen, dass aus Gründen der Ermittlung von strafbewehrten Delikten Mobildaten aus älteren Aufzeichnungen herangezogen werden können, deren Hintergründe oftmals unbekannt sind.
Ich sehe das System keineswegs so kritisch, wie es einige beschrieben haben. In erster Linie wird ja ein Abgleich polizeilicher Ermittlungen mit der Verkehrsdokumentation ala Kesy gemacht und das zur Aufklärung und Gefahrenabwehr. Mir ist schon bewußt, dass Fehlerquellen wie Lesefehler, Softwareprobleme o.ä. unschuldige Bürger in den Fokus geraten können, aber das ist doch bestimmt in 99,9% aufklärbar.
Weil "Orwell und sein beschriebener Überwachungsstaat" immer wieder genannt werden, es sich dabei um einen totalitären Staat handelt, gebe ich zu bedenken, dass es zum einen den "gläsernen" Bürger über verschiedenste Medien schon gibt, zum anderen ein totalitäres Staatssystem Gesetze und Verordnungen zur totalen Überwachung nach ihrem Belieben abändert.. Beispiel Hitlers Ermächtigungsgesetz.
Das Problem liegt nicht allein in der Frage, welche Daten wie lange gespeichert werden und wer darauf Zugriff hat. Das Problem liegt vielmehr darin, dass mit Kesy und vielen anderen vermeintlich harmlosen Maßnahmen Infrastrukturen aufgebaut werden, die missbraucht werden können.
Leider wird in nahezu allen Diskussionen um neue Überwachungstechniken mit schweren Straftaten argumentiert um zu suggerieren, dass der "unbescholtene und gesetzesteue Bürger" nicht betroffen ist. Später, wenn sich die Wogen dann geglättet haben und die Technik eingeführt ist, wird die Verwendung aber immer weiter ausgedehnt. Das Argument ist dann immer das gleiche: wenn die Daten sowieso schon da sind, warum soll man die nicht nutzen?
Warum wurde eigentlich die Stasi in der DDR kritisiert?
Was spricht gegen das soziale Punktesystem in China?
Wenn man nichts zu verbergen hat, ist das doch alles kein Problem...
Mag sein, dass der unser Staat *heute* die gesammelten Daten (noch) nicht gegen mich verwendet. Aber welche Garantie gibt es, dass sich das nicht irgentwann ins Gegenteil verkehrt?
Ich empfehle daher jedem die Lektüre dieses Editorials: https://www.heise.de/.../...Editorial-Nichts-zu-verbergen-2755486.html
PS: ich nutze weder Facebook, noch WhatsApp, Twitter oder Instagram. In den Augen der US-Grenzschutzbehörden mache ich mich schon alleine dadurch verdächtig...
Zitat:
@katylemon schrieb am 12. März 2019 um 13:33:54 Uhr:
Das Problem liegt nicht allein in der Frage, welche Daten wie lange gespeichert werden und wer darauf Zugriff hat. Das Problem liegt vielmehr darin, dass mit Kesy und vielen anderen vermeintlich harmlosen Maßnahmen Infrastrukturen aufgebaut werden, die missbraucht werden können.
Leider wird in nahezu allen Diskussionen um neue Überwachungstechniken mit schweren Straftaten argumentiert um zu suggerieren, dass der "unbescholtene und gesetzesteue Bürger" nicht betroffen ist. Später, wenn sich die Wogen dann geglättet haben und die Technik eingeführt ist, wird die Verwendung aber immer weiter ausgedehnt. Das Argument ist dann immer das gleiche: wenn die Daten sowieso schon da sind, warum soll man die nicht nutzen?Warum wurde eigentlich die Stasi in der DDR kritisiert?
Was spricht gegen das soziale Punktesystem in China?
Wenn man nichts zu verbergen hat, ist das doch alles kein Problem...Mag sein, dass der unser Staat *heute* die gesammelten Daten (noch) nicht gegen mich verwendet. Aber welche Garantie gibt es, dass sich das nicht irgentwann ins Gegenteil verkehrt?
Ich empfehle daher jedem die Lektüre dieses Editorials: https://www.heise.de/.../...Editorial-Nichts-zu-verbergen-2755486.html
Diese Argumentation ist etwas zu schwarz/weiß. Wir leben weder in der DDR noch in China. Potentiell lässt sich alles mißbrauchen. Auch Menschen, wie frühere und heutige Unrechtssysteme gezeigt haben und zeigen. "Garantieen" gibts es auf dieser Welt für gar nichts. Es gibt nur Wahrscheinlichkeiten, die wir in diesem Fall beeinflussen können. Immer "nein" sagen, wenn Mißbrauch nur möglich ist, würde das Leben zum Stillstand bringen. Man muss also schon klipp und klar sagen, welche Risiken man will und welche nicht. "Keine Risiken" ist nur eine theoretische Alternative. Es ist eben eine Frage, ob man solche Systeme einsetzt und wenn ja, wie man den Einsatz überwacht. Nicht alles, was möglich ist, ist auch erforderlich. Aber was erforderlich ist, sollte auch möglich sein. Gesetzliche Schranken, der Richtervorbehalt, Überwachung durch Datenschützer - alles Wege, Mißbrauch weitestgehend zu verhindern. Wenn staatliche Stellen alle über uns legal irgendwo gespeicherten Daten zusammenführten, hätten wir schon einen Überwachungsstaat. Haben wir aber nicht. Auf welchen Entwicklungen in Deutschland fußt denn deine Befürchtung?
Grüße vom Ostelch
Dass Daten mißbraucht werden können, ist ja nichts Neues. Jeder Steuerbeamte könnte die Daten seiner "Kunden" entgegen seiner "Treuepflicht" als Beamter mit krimineller Energie vielfältig verwenden. Den allumfassenden Schutz davor gibt es nämlich nicht.
Genauso verhält es sich mit jeder Datenerhebung. Kein Mißbrauch ist auszuschließen und das trotz allen möglichen Vorkehrungen, die man trifft und Regularien wie Datenschutzbeauftragte zur Einhaltung datenrechtlicher Grundsätze.
Überwachungspraktiken gibt es nicht zum Null-Tarif. Das ist unmöglich. Terrorgefahren z.B. werden nicht weniger, wenn man sie leugnet. Auf der einen Seite wird beklagt, dass der Staat zu wenig für die Sicherheit und Schutz der Bürger tut, kommt er auf der anderen Seite seiner Verpflichtung mit modernsten Mitteln nach, ist es auch wieder nicht recht.
Es gilt daher, das richtige Maß anzusetzen und Vorkehrungen zu treffen, die den Mißbrauch erschweren, sowie Lücken zu erkennen und Abhilfe zu schaffen. Ein bischen Vertrauen in unsere Sicherheitsorgane kann allerdings auch nicht schaden.