keine Preislisten mehr
wenn man wegen der Hochpreisstrategie keine ordentlichen Verkaufszahlen präsentieren kann, muss man alternativ die Transparenz reduzieren.
Viel Spass im Dienstwagengeschäft.
78 Antworten
Das sehe ich nicht so. und das der "gießkannenrabatt" wie du ihn nennst heute
höher sein soll, glaube ich nicht, da ich weis was ich früher, wie oben beschrieben,
bekommen habe. Zudem gingen die Autos früher nach dem Leasing zum Händler,
heute zu MB. Darum die niedrigeren restwerte u.a. Und Zinskosten habe alle Hersteller.
Dafür hat MB eine eigene Bank.
Heute steuert der Hersteller alles selbst, entscheidet je nach Marktlage über Rabatte
oder Aktionen, nach dem Motto das muss weg. und das mit dem jetzigen Modell Kunden
erreicht werden die man früher nicht erreicht hat, halte ich für falsch.
Moin,
was hier bei allen den Listenpreisdiskussionen nicht betrachtet wird, ist das Problem, dass in den Verträgen zukünftig wesentlich weniger Informationen stehen, die bisher anhand der Preisliste eindeutig beschrieben worden sind. Ich habe dazu die Infos aus meiner letzte AB verglichen mit den Infos aus der Preisliste. Es fehlen z.B. Informationen zu den genauen Assistenten/Bestandteilen des Fahrerassistenzpakets, zur Beschaffenheit des Lenkrades, zu Lackierungen der Felgen etc. Hier öffnet sich der Hersteller die Tür zu liefern was er möchte, und man könnte das als Kunde bei Abnahme nicht mal mehr bemängeln. Das stellt für mich aktuell das größere Problem dar.
Gruß
FilderSLK
Zitat:
@Topschnucki schrieb am 5. August 2024 um 12:11:29 Uhr:
mit dem jetzigen Modell Kunden
erreicht werden die man früher nicht erreicht hat, halte ich für falsch.
1. Semester VWL - Preis und Nachfrage
Es wurden im Handelsmodell im Maximum mehr Nachlässe gegeben, im Schnitt weniger. Die Kunden die man nur mit dem Max-Nachlass bekommen hat fehlen jetzt, dafür zahlen jetzt einige Kunden weniger als vorher (was ich aus Kundensicht ja absolut gut finde).
Die Nachlässe hatte MB vorher auch in der Hand, die Händler haben aus ihrer Marge 6-8% geben können (aber eben nicht müssen!), der Rest kam über Verkaufsunterstützung vom Hersteller (Prämien, Boni, Verkaufsprogramme)
Doofe andere frage: wenn es keine Preisliste mehr gibt, wie informiert man sich über die Fahrzeuge? Sorry falls es beantwortet wurde. Gibt es eine PDF ohne Preise? Nur die highlights, Ausstattungen, baubarkeitsbedingungen, etc?
"Doofe andere Frage: wenn es keine Preisliste mehr gibt, wie informiert man sich über die Fahrzeuge?"
man kann sich eben nicht mehr ordentlich informieren, der ADAC hat es sehr zutreffend beschrieben:
https://www.adac.de/news/hersteller-schaffen-preislisten-ab/
einige Highlights aus dem ADAC Text:
"Dass sich die Hersteller hier lieber nicht so genau festlegen wollen, hat seinen Grund: Gerade bei Modellen mit langen Lieferzeiten scheinen die Autobauer nicht garantieren zu wollen, dass der Ausstattungsumfang bei Auslieferung noch derselbe ist. Und dass der Preis gleich bleibt."
"Preiserhöhungen sind das eine, Kürzungen im Ausstattungsumfang das andere. ADAC Autotester Martin Ruhdorfer hat zum Beispiel festgestellt, dass manch Ausstattungsdetail im Lauf der Produktionszeit des Modells dem Rotstift zum Opfer fällt.
Nur ein Beispiel: Beim aktuellen BMW X1 wurde einfach die Beleuchtung des Handschuhfachs gestrichen. Selbst wer für das Topmodell der Baureihe 70.000 Euro und mehr ausgibt, tappt nachts jetzt im Dunkeln. Dass dort vorher eine Lampe war, zeigt ein Loch im Inneren des Handschuhfachs. Kommuniziert wurde die Änderung nicht.
Wie sieht es rechtlich aus? Fehlen Preis- und Ausstattungsliste, hat der Kunde keinen Beweis, was er zu welchem Zeitpunkt genau bestellt hat. Es sei denn, der Ausstattungsumfang von der Handschuhfach-Beleuchtung bis zur Ziernaht ist detailliert im Kaufvertrag aufgeführt.
Die Ausstattung eines Autos darf nach Vertragsschluss zwar nicht geändert werden. Allerdings betrifft das nur relevante Ausstattungsdetails. Was genau als relevant betrachtet wird, ist im Zweifel unklar. "
Zitat:
@mymodda schrieb am 5. August 2024 um 16:55:44 Uhr:
wenn es keine Preisliste mehr gibt, wie informiert man sich über die Fahrzeuge? Sorry falls es beantwortet wurde. Gibt es eine PDF ohne Preise? Nur die highlights, Ausstattungen, baubarkeitsbedingungen, etc?
Du könntest im Konfigurator Screenshots machen....😰
Beim neuen 5er ist wohl mittlerweile auch das Eine oder Andere sang- und
klanglos entfallen. Da gibt´s zwar noch eine Preisliste, aber da steht nicht
viel drin. Viele Sachen bekommt man nur über Umwege oder gar nich raus.
Viel Besser als bei Mercedes ist das auch nicht. Nur wird da der BLP und der
Nachlass in € noch ausgewiesen beim Angebot. Die Betonung liegt auf "noch"
Bei Volvo sind die Preislisten nachwievor sehr umfangreich mit einer relativ
kpl. Beschreibung der Ausstattung.
Zitat:
@jetflyer schrieb am 5. August 2024 um 17:03:01 Uhr:
…Was genau als relevant betrachtet wird, ist im Zweifel unklar. "
Und die Hersteller haben die bei diesen Dingen erfahreneren Anwälte…
Zitat:
@Topschnucki schrieb am 5. August 2024 um 12:11:29 Uhr:
Und Zinskosten habe alle Hersteller.
Dafür hat MB eine eigene Bank.
Ja, nur früher haben die Händler die Zinsen an die herstellereigene Bank bezahlt (es war ein Geschäft für MB) - jetzt hat MB die Bestände komplett auf „eigener“ Rechnung / zu eigenen Zinskosten. Im Gegenzug spart MB ca. 9-10% Händlermarge, gibt aber auch eben mindestens 6% Standardrabatt aus jetzt eigener Tasche.
Man muss aber anmerken dass MB auch schon vorher - im Gegenzug zu quasi allen anderen Herstellern / Importeuren Fahrzeuge dem Handel „in Kommission“ gestellt hatte.
Ich muss weinen.....MB tut mir echt richtig leid....
Schau mal den Ertrag bzw. die Rendite an. Ich denke die werden nicht so
schnell am Hungertuch nagen.
Aber richtig, die Hersteller und die Aktionäre können einen so richtig leid
tun....schnief, schnief......
Zitat:
@jetflyer schrieb am 5. August 2024 um 17:03:01 Uhr:
"Preiserhöhungen sind das eine, Kürzungen im Ausstattungsumfang das andere. ADAC Autotester Martin Ruhdorfer hat zum Beispiel festgestellt, dass manch Ausstattungsdetail im Lauf der Produktionszeit des Modells dem Rotstift zum Opfer fällt.Nur ein Beispiel: Beim aktuellen BMW X1 wurde einfach die Beleuchtung des Handschuhfachs gestrichen. Selbst wer für das Topmodell der Baureihe 70.000 Euro und mehr ausgibt, tappt nachts jetzt im Dunkeln. Dass dort vorher eine Lampe war, zeigt ein Loch im Inneren des Handschuhfachs. Kommuniziert wurde die Änderung nicht.
Das ist ein alter Hut und mehr als bekannt. Am Anfang schaut der OEM, dass er bei Veröffentlichung das beste Auto hat und durch die Reviews gut durchkommt und der Ersteindruck stimmt. Nach 1-2 Jahren kommen die ersten Reduktionen, besonders an Stellen wo man es nicht merkt. Hier fehlt mal eine LED, das Handschuhfach hat ein Scharnier weniger, usw. Ist seit Jahren so und gängige Praxis. Fällt eben maximal in iwelchen Foren mal mit der Zeit auf, die meinungsbildenden Reviews sind aber schon längst draußen
Hallo ins Forum,
Zitat:
@Topschnucki schrieb am 5. August 2024 um 12:11:29 Uhr:
Das sehe ich nicht so. und das der "gießkannenrabatt" wie du ihn nennst heute
höher sein soll, glaube ich nicht, da ich weis was ich früher, wie oben beschrieben,
bekommen habe.
never ever ist der aktuelle Rabatt höher als die frühere Variante. Bei mir hat sich durch das Agenturmodell eh nix geändert, da in meiner Region nur die NL die Neuwagenverkaufslizenz hatte. Also habe ich eh immer bei MB direkt gekauft. Heute gibt's aktuell ohne Sonderregeln für den 214er 6% auf einen frei konfigurierten Neuwagen. Beim 213er-Mopf (direkt nach der Einführung, nach der die Sätze normal niedriger waren) habe ich damals 8% unmittelbaren Rabatt (keine Sonderregeln einschlägig) bekommen. Der Rest wurde über die Inzahlungnahme (höherer Annahmepreis) und über andere Maßnahmen geregelt, so dass am Ende fast zu einer Verdoppelung gekommen ist.
Somit ist der Regelrabatt schon niedriger (obwohl die Rahmenbedingungen schlechter für MB sind) und versteckte Aktionen über Inzahlungnahmen hat MB auch abgeriegelt. Wenn ich die Infos richtig habe, darf die Inzahlungnahme nur noch nach DAT (angeblich sogar ohne Regional- und Ausstattungsfaktoren) erfolgen. Somit geht auch kein versteckter Rabatt mehr.
Von daher ist das Agenturmodell nicht wirklich günstiger für den Kunden. Übrigens auch nicht für die Händler/NL, da durch die zentral gestellten Vorführer auch solche Aktionen wie bestellter Vorführer sich erledigt haben.
Viele Grüße
Peter
Als Händler/Verkäufer muss das neue Agentur-Modell sehr frustrierend sein.
Das erinnert an die 90er Jahe, als Mercedes Gebietsschutz bot, d. h. wenn man nicht beim örtlichen Händler kaufen wolllte, musste der Händler aus einer anderen Region einen Teil seiner Marge abgeben.
Erst mit der Marktliberalisierung änderte sich das. Und jetzt stellt Mercedes auf Direktvertrieb um, was auf Dauer nicht gut gehen kann...
Ich fürchte aber, wenn Mercedes damit "durchkommt" werden andere nachziehen.
Mercedes hat im Juli bei den Zulassungen um 7,7% gegenüber dem Vorjahresmonat
zugelegt. Also kann es ja alles nicht so schlimm sein - für Mercedes.
BMW liegäugelt auch mit dem Agenturmodell, evtl. schon für 2025.
Ich denke es gibt genug die einfach Stern fahren wollen egal was es kostet. Und wie
ich immer sage, wer einen Stern, hier E-Klasse, fahren will, der wird das auch tun. Und
ich denke Mercedes weis das auch. Das gewisse Image spiel da auch heute noch eine
gewisse Rolle.
Ich habe gelesen, dass VW das Agenturmodell bei seinen elektrischen ID-Modellen auch schon eingeführt hat.