Kaufberatung EQA

Mercedes EQA H243

Hallo Leute, ich überlege mir seit geraumer Zeit, auf elektrisch umzusteigen. Infrage käme ein EQA oder ein EQB. Was würdet Ihr empfehlen, wo gibt es Schwachstellen? Hält das Fahrwerk lange oder bekommt man vom Gewicht Probleme? Gibt es Batteriefehler?
Danke im Voraus

72 Antworten

Klar sind die Akkus wahrscheinlich haltbarer als es den Anschein hat. Nur.......es kauft halt keiner ein Auto ohne Batteriegarantie. Wenn es anders wäre, müßten wir nicht diskutieren.
Das ist es ja was mich bei meiner Kauffindung abschreckt.......ich halte im Schnitt 7 Jahre meine Autos....zumindest war es bisher in etwa so.
Da ich aus Vernunftgründen keinen Neuwagen kaufe, sondern eher Ein- bis Zweijährige, wäre ich nach dieser Zeit aus der Garantie für den Drivetrain. Da gibts Herstellerseitig die vom Staat aufgelegte 8 Jahre respektive 160tkm. Danach ist tuk. Und ein Modell mit 10 Jahren /250tkm wie den EQS möchte ich mir nicht leisten auch wenn ich´s könnte....

Dass es keinen Markt geben soll ist Quatsch. Für den richtigen Preis kann man alles verkaufen. Und nach 8 Jahren und 160tkm ist auch ein GLA nur noch 10-12 TEUR wert. Das wird der EQA auch bringen. Und wenn der Akku komplett den Geist auf geben sollte (sehr unwahrscheinlich) wirst du noch nen Händler finden, der die restlichen Teile verwertet und dir noch die Hälfte gibt. Das echte Risiko ist also seeehr überschaubar. Sich deshalb ins Hemd zu machen ist typisch deutsch (German Angst) 😁

Die Ängste der Deutschen kann man sich beim Kauf eines Jahreswagens jetzt zunutze machen ! - Ich habe das auch im August getan.

Unseren EQB - noch kein Jahr alt und nur 9.772 km gelaufen, mit einer sehr vollständigen Ausstattung - habe ich für ca. den halben Listenpreis kaufen können, wenn man die Überführungskosten eines Neuwagens mit einrechnet.

Gefunden hatte ich ihn über:
https://traumsterne.mercedes-benz.de/

Auf dieser Plattform bieten die MB-Niederlassungen ihre "Jungen Sterne" an. MB sponsert den Verkauf gebrauchter E-Mobile noch mit einem sogenannten FlexBonus (beim EQB 2.500 EUR) und legt noch kostenlos ein Garantiepaket im Wert von ca. 860 EUR oben drauf. Die Garantie gilt für weitere 5 Jahre ! - Die Batteriegarantie für die Dauer von 8 Jahren bzw. 160.000 km bleibt dabei natürlich weiter bestehen.

Vergleichbare VW id.4 oder Skoda Enyak werden zu höheren Preisen als Jahres- oder Vorführwagen gehandelt.

Ich persönlich halte den Akkusatz für ca. 300.000 km für sinnvoll nutzbar (Restkapazität über 75% - danach hat der Akkusatz noch seinen Wert und ggf. ein weiteres Leben als Stromspeicher im Netz. Es wird vermutlich auch Unternehmen geben, die die Akkus preiswerter tauschen - es bleibt natürlich die Frage, ob der EQB nach 300.000 km noch wirtschaftlich mit neuem Akkusatz weiter betrieben werden kann.

Für mich stellt sich die Frage nicht, denn wir fahren den EQB vielleicht 6.000 km p.a. und können, wenn alles gut geht noch 20 Jahre damit fahren. Dann hat der EQB mit den derzeit 11.150 km Tachostand erst ca. 131.150 km auf dem Zähler und dürfte für unsere Kurzstrecken noch topfit sein. Geladen wird der Akku schonend daheim und der Stand zwischen 20 und 80% gehalten. Selbst wenn wir mehr fahren sollten als die 6.000 km (die werden in 6-7 Monaten gefahren, wenn wir daheim sind), ist noch reichlich Luft.

In Verbindung mit der PV-Anlage gab es für uns eigentlich keine andere Handlungsweise, als ein E-Auto zu kaufen.
Der bis dahin gefahrene VW Tiguan TDI 4Motion mit DSG und allen elektronischen Helferlein ist für den dauernden Kurzstreckenbetrieb nicht optimal motorisiert.

Ich glaube, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, ein gebrauchtes E-Auto mit Garantien zu kaufen. Es könnte gut sein, dass sich die Gebrauchtwageninteressenten überzeugen lassen, dass die althergebrachten Vorurteile (geringe Reichweite, kurze Akkulebensdauer) nicht mehr für die heutigen Autos gelten. Dieser Prozess dauert sicher noch etwas - ich hatte bis Juli auch noch so darüber gedacht - mein Wissenstand war jedoch auf dem Stand von 2014, wo ich mich kurz mit dem damals neuen BMW i3 als Zweitwagen befasst hatte - zu teuer, Reichweite (der hatte anfangs nur 60 Ah) mit Hilfsmotor dann noch teurer ... für einen Zweitwagen ? Nein !

Gruß aus'm Ländle
Uli

Kann ich nur zustimmen. Auch ich habe noch mal zugeschlagen und mich wieder für einen EQA aus vom Traumsterne-Portal entschieden. Wird im Oktober beim Händler eintreffen. 5 Jahre Junge Sterne Garantie + 2,5k Flex Bonus war dann ein no brainer für mich. Auch wenn der EQA nicht mehr die neueste Technik hat, er ist grundsolide und das MBUX rundet es gut ab.

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Gerade die 1-2 Jahre alten Gebrauchtwagen sind die, bei denen es den Erstfahren völlig wurscht war, wie sie den Akku zurücklassen. 2 Jahre auf 100% gehalten. nach mir die Sintflut. Ich kenne selber einen an sich vernunftbegabten und ansonsten realistischen Zeitgenossen, der mir genau das ins Gesicht gesagt hat.
Viel Spass damit.
Bitte nicht antworten! Ich schreibe diesen Post für die Zukunft und will 2030 darauf referenzieren können, wenn hier das grosse Wehklagen losgeht. Mein Akku wird dann noch wie neu sein, weil ich den neu gekauft hab und von Anfang an geschont habe.

So, jetzt aber nach dem emotionalen noch eine konstruktiven Beitrag zur Kaufberatung:
Wenn man einen gebrauchten Mercedes kauft, sollte man sich beim Vorbesitzer die Nutzungsstatistik des Akkus zeigen lassen. Der EcoCoach loggt alles mit und man kann das zum Glück ankucken (hier mal ein ausdrücklliches Lob an Mercedes!) (zu finden unter "Persönliche Bilanz / Gesamt"😉
Meine Daten mal als Idealbeispiel im angefügten Bild.
Hier sieht man den durchschnittlichen Ladezustand beim Parken.
Die 50% sind ideal aber im Normalfall nicht notwendig. 60-70 sind auch noch ok. Bei mehr würde ich die Finger davon lassen.
Der durchschnittliche Ladehub errechnet sich aus (Ladezyklen/Ladevorgänge), bei mir also 34/138 = 25%.
D.h. im Mittel bewege ich meinen Akku zwischen 37 und 63% (50 +- 25/2). Das entspricht sehr genau der Realität.
Wenn ihr also einen EQA mit 75% Parkzustand und 50% Hub seht, ist es wahrscheinlich, dass der überwiegend von 50 bis 100% geladen wurde. Da besser Finger weg.

Akku-zustand

Daher ist es wichtig zu wissen, wer das Fahrzeug zuvor gefahren ist. Ich konnte die Fahrzeughistorie anhand der Fahrgestell-Nr. durch einen mir gut bekannten MB-Mitarbeiter mit Systemzugang checken lassen. Zumindest mein EQB wurde durch einen MB-Mitarbeiter schonend geladen (er war nie an einer Schnelladesäule über 22 kW) - er wurde fast ausschließlich an einer Wallbox des Mitarbeiters geladen, der die 80% nicht überschritten hatte. Diese Möglichkeit der Vorrecherche hat aber nicht jeder und aus Datenschutzgründen ist das wohl auch nicht so ganz legal.

Bei Jahreswagen von WA mit unter 10.000 km hätte ich jetzt weniger Sorge um den Akkuzustand. Die WA's gehen i.d.R. sehr sorgfältig mit den Fahrzeugen um - allein schon, um keine Unannehmlichkeiten bei der Rückgabe zu haben. Meiner hatte überhaupt keine Beanstandungen im Rückgabeprotokoll - was sich bei der Abholung auch bestätigte.

Etwas anders verhält es sich mit den sogenannten Vorführwagen. Die wurden durch ständig wechselnde Fahrer, die das Fahrzeug testen wollten, stärker belastet. Aber geladen wurde dann meist wieder beim Händler. - Und was stehen da i.d.R. für Ladesäulen ? - Meist nur solche bis 22 kW. Die Händler laden aus Zeit- und Kostengründen nicht voll auf.
Die von mir zur Probe gefahrenen EQ-Modelle waren nur zu max. 50% geladen.

Trotzdem heißt es aufgepasst - es werden EQ-Modelle angeboten, die schon länger als 1 Jahr beim Händler rumstehen und sich immer noch nicht mit dem Preis beim "Point of Sale" befinden. Hier könnte es mangels Nachfrage nach Probefahrten gut möglich sein, dass solche Exemplare länger mit nur geringer Ladung herumgestanden sind.

Ich kann nur immer wieder empfehlen, die Fahrzeuge kontrollierend auch über autouncle.de zu suchen. Dort kann man sehen, wie lange die Fahrzeuge schon angeboten werden und sogar der Preisverlauf ist in einer Grafik zu sehen. Das Wissen um die Standzeit beim Händler kann auf jeden Fall nicht schaden, wenn es in die Preisverhandlung geht.

Neukauf ? - Mache ich nur, wenn es ein Auto nicht in der von mir gewünschten Mindest-Ausstattung gibt.

Beim VW Tiguan war das bei der Bestellung im Sommer 2017 so und beim Wohnmobil machte es - aufgrund unserer sehr vom Mainstream abweichenden Ausrüstungsvorstellungen (kein Sat.TV, keine Markise, keine AHK) - keine andere Möglichkeit, als neu zu bestellen und dann auch noch 11 Monate zu warten, um dann nochmals einige Umbauten zu realisieren, bevor es auf die erste Testreise vor der Skandinavientour (11 Wochen fern der Heimat) ging.

Bei dem Preisverfall von E-Autos im ersten Jahr, ist es - nach meiner persönlichen Auffassung - nicht verkehrt, einen Jahreswagen zu kaufen, wenn die gewünschte Mindest-Ausstattung vorhanden ist. Ich hätte bei der Neuwagenbestellung ganz gewiss kein "X" beim HUD gemacht - das hatte ich noch nie, das brauche ich nicht - doch jetzt war im EQB eines vorhanden (ist eigentlich nur selten anzutreffen, ebenso wie der elektrisch verstellbare Beifahrersitz) und nun finde ich das richtig gut und ich würde nie wieder ein Auto ohne HUD kaufen wollen.

Bei meinem BMW Z4 e89 war es ähnlich - ich habe ihn als Halbjahreswagen gekauft, der umfangreicher ausgestattet war, als ich es je bestellt hätte. Den fahre ich jetzt schon über 9 Jahre und hatte keine Probleme damit.

Aber das muss jeder selbst wissen. No risk - no fun.

Gruß aus'm Ländle
Uli

Zitat:

@Kitzblitz schrieb am 7. September 2024 um 14:49:41 Uhr:


Bei Jahreswagen von WA mit unter 10.000 km hätte ich jetzt weniger Sorge um den Akkuzustand. Die WA's gehen i.d.R. sehr sorgfältig mit den Fahrzeugen um - allein schon, um keine Unannehmlichkeiten bei der Rückgabe zu haben. Meiner hatte überhaupt keine Beanstandungen im Rückgabeprotokoll - was sich bei der Abholung auch bestätigte.

Sorry, aber das ist wirklich Unsinn. Gerade im WA-Geschäfft, wo man das Auto nur 1 Jahr hat ist es den Leuten schon extra egal wie sie den Akku behandeln. Das wird bei der Rückgabe in keinster Weise geprüft. Da kucken sie nur nach Kratzern. Mein besagter Zeitgenosse ist ja genau so einer.

Klar, 1 Jahr auf 100% kostet nur so ca. ein Drittel Akkuleben. Hat man immerhin noch 2/3 übrig. Bei nem Zweijährigen sieht's da schon schlechter aus.

Zitat:

@Eddie_DL schrieb am 8. September 2024 um 00:38:41 Uhr:



Klar, 1 Jahr auf 100% kostet nur so ca. ein Drittel Akkuleben. Hat man immerhin noch 2/3 übrig. Bei nem Zweijährigen sieht's da schon schlechter aus.

Das ist tatsächlich Unsinn.

Du kennst da wohl eher die falschen WAs und solltest Deinen Erfahrungshorizont nicht verallgemeinern.
Warum sollte eine MB-Niederlassung dann noch Batteriezertifikate ausstellen ?

Die WAs, die in den letzten Jahren E-Autos fahren, haben wegen der Lademöglichkeit i.d.R. ein Haus und laden daher und auch aus Kostengründen daheim und zwangsweise schonend. Alle anderen fahren lieber Verbrenner. Eingesetzt werden die E-Autos der WAs überwiegend zum Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsstätte - so war das auch bei meinem EQB.

1 Jahr werden die auch nicht gefahren - i.d.R. ist die Haltedauer kürzer. Meiner war nur 8 Monate zugelassen und stand 74 Tage beim Händler.

Gruß
Uli

Na dann, da liegt meiner ja top.
@Eddie_DL
Bin da bei dir. Mein Vertrauen in WA Wagen ist gering.
Da wird nur äußerlich geguckt und ich sehe schon, wie vom Hof in der Rhinstr. oder Salzufer gefahren wird.
Reicht mir.

Gruß aus Berlin ohne Ländle.

Img

Ja, sehr gut. Den könnte man guten Gewissens kaufen. Aber du wirst ihm ja hoffentlich erstmal treu bleiben ...

Zitat:

@Eddie_DL schrieb am 8. September 2024 um 14:57:32 Uhr:


… Aber du wirst ihm ja hoffentlich erstmal treu bleiben ...

Als Leasingfahrzeug - mit kalkuliertem Restwert weit über tatsächlichen Marktwert - wahrscheinlich nicht. ??

Aber wir können in 2030 gerne unsere Erfahrungen und Batterierestkapazitäten zum Besten geben.

Der EQB bleibt als Alltagsfahrzeug bei uns im Fuhrpark. Ich fürchte fast, dass der EQB der letzte Wagen sein wird, den wir aktiv fahren werden. Z4 und TR6 werden an unsere Kinder gehen, wenn ich nicht mehr aussteigen kann. Der MAN wird auch in der Familie bleiben.

Gruß aus‘m Ländle
Uli

@Cali65

Danke für den Anhang. Die App ECO Coach hatte ich mir noch gar nicht genauer angeschaut. Die Meldungen zu irgendwelchen Punkten für‘s Parken hatte mich anfangs irritiert. Aber die persönliche Bilanz ist eine feine Sache.

Bei mir steht allerdings noch nicht viel drin, da ich die App erst am 02.09.2024 installiert habe.
Aber immerhin ist der Durchschnittsverbrauch mit 17,7 kWh/100km trotz starker Nutzung der Klimaanlage in dieser Zeit niedriger als erwartet.

Die längste Fahrt mit 25 km hatte ich heute - ohne Klimaanlage - 12,8 kWh/100km.

1 Ladezyklus und durchschnittlicher Ladezustand beim Parken 58%.

Gruß aus’m Ländle
Uli

In Ergänzung zu meinem Post weiter oben (durchschnittlicher SoC) noch ein Tip:
Man kann auch leicht die durchschnittliche Ladeleistung bestimmen. (Lädt jemand immer am Schenllllader oder bei 11 kW oder noch langsamer ..)
Dazu gibt es im EcoCoach die verbrauchte Energiemenge (hier 2147 kWh) und die Ladedauer (hier 629 Stunden).
Ersteres durch zweites dividiert ergibt bei mir 3,4 kW. Mit Ladeverlusten gehen also im Mittel 3,8 kW ins Auto.
Stimmt perfekt. Ich lade praktisch ausschliesslich einphasig mit 16A = 3,7 kW und fast nie am Schnelllader.

Ich muss noch checken, ob er hier die reine Ladezeit misst, oder auch die Zeit, die er nach dem Laden noch angesteckt ist, obwohl nichts mehr reingeht. Das wäre schade und unsinnig. Aber so ungefähr stimmts trotzdem.

Ladegeschwindigkeit

@Eddie_DL: ich fürchte, es wird die angesteckte Zeit zugrunde gelegt.
Denn: auch ich lade zuhause einphasig/16A.
Allerdings muss ich als Langstreckenfahrer im Sommer naturgemäß auswärtig laden.

Am 14.07.24 hatte ich bei km 13.062 die Werte 2190 kWh mit Ladezeit 535h = 4,1 kW / h.
Zu diesem Stichtag hatte ich aber "nur" 61% WB, dazu 23% AC (11kW) und 17% DC (mit ca. 49kW Mittelwert).

Aktuell habe ich 3132 kWh in rund 525h geladen, ecoApp misst aber 641h.

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