Kauf und Zukunft eines alten US Cars?
Erstmal, hallo allerseits.
Ich heiße Sebastian (entschuldigt den etwas kuriosen Nickname, der hilft mir immer aus, wenn schon alle anderen vergeben sind 😁), bin 23 und derzeit in Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten. Aktuell bin ich an meinem Führerschein dran, konnte den aus gesundheitlichen Gründen (bin "geheilter" Epileptiker) vorher nicht machen.
Seit jeher faszinieren mich US Cars, hauptsächlich die alten Schlitten und Muscle Cars aus der Zeit zwischen 1960 und 1975.
Auch wenn man hier und da von irgendwelchen Aussagen mehr oder weniger auf den Boden der Realität zurück geholt wird, es würde mich nichts mehr reizen, als einen alten Ami zu besitzen, vorzugsweise mit V8. Ich werde regelmäßig mit so Aussagen konfrontiert wie "so ein Auto ist doch überhaupt nicht sicher, keine Airbags usw.", "der schluckt doch Sprit ohne Ende"... ich kann mir vorstellen, dass das einige hier auch kennen. Letzten Endes ist das ja auch alles die reine Wahrheit aber für mich ist ein Auto sehr viel mehr als nur ein vierrädriges Objekt um von A nach B zu gelangen. Bei mir lässt ein verrosteter Trans-Am schon das Herz höher schlagen.
Tatsache ist, mein derzeitiger Arbeitsplatz liegt 5 Minuten zu Fuß von meiner Wohnung entfernt (das ist das schöne an Kleinstädten). Mit dem Auto, egal welchem, zur Arbeit zu fahren wäre also so oder so purer Blödsinn.
Hinzu kommt, dass ich mit meinen 23 schon 5 Jahre über dem "Standard-Fahranfänger-Alter" liege und ich von mir selber behaupten möchte, dass ich froh bin, in dieser Zeit den Führerschein NICHT besessen zu haben. Wenn ich daran denke, wie viel unvernünftiges Gedankengut ich noch vor wenigen Jahren in meinem Hirn kreisen hatte, ohje... 😁
(Das ist jetzt rein subjektiv auf mich bezogen, ich traue vielen 18jährigen zu, sehr geschickt und vernünftig Auto fahren zu können, hab ich selber auch schon oft genug erlebt.)
Nun, bei einem Ami Oldtimer sehe ich für mich vor allem den Aspekt, dass allein das gemächliche Cruisen schon sehr schön sein kann und man gar nicht auf Teufel komm raus schnell fahren will (und evtl. auch sollte).
Soviel erstmal zur "persönlichen Basis". Jetzt zu meinen Fragen:
- Kann mir jemand eine generelle Empfehlung geben (bin offen für alles), was ich in meiner Situation am besten nehmen sollte in Bezug auf Fehleranfälligkeit, Ersatzteilangebot, "Durst" und natürlich Kaufpreis (bin nicht grade gut betucht)?
- Ich habe natürlich ein paar besondere Interessen und wüsste gerne, wie realistisch die für mich sind. Mich würde ein F-Body Camaro sehr reizen. Einem Mustang I, egal welcher Generation, wäre ich auch nicht abgeneigt. Ein Traum wären AMX, Nova oder Chevelle aber sowas würde ich selber auch lieber erst mit ein paar Jahren mehr Erfahrung (und ein paar tausend € mehr auf dem Konto) nehmen.
Bei den Fullsize Maschinen der 60s, von denen mir auch sehr viele gefallen, mache ich mir Sorgen wegen des Verbrauchs. Wenn ich bei egal welchem Fahrstil irgendwo über 15L unterwegs bin ist mir das dann doch etwas zu heftig. Aber hier gibts sicher ein paar Experten, die mich mit den echten Fakten vertraut machen können.
Fehlt noch zu erwähnen: Ich habe es nicht eilig. Wenn ich das Auto erst in einem Jahr oder später habe ist das überhaupt kein Problem. Ich möchte mir Zeit lassen um eine gute Entscheidung treffen zu können.
Ich danke für jede Art von Info, Hilfe und Tipps. 🙂
48 Antworten
Jetzt möchte ich auch noch mal darauf eingehen:
Zitat:
Original geschrieben von Obituary
Du kannst dich auch mal nach einem Ranchero umschauen die gibts es auch recht günstig. Darfst dich nur nich daran stören dass der nur 2 oder 3 Sitzplätze hat und du Gepäck auf der Ladefläche mitnehmen musst wenn du noch Leute dabei hast. Aber wozu gibts Planen und Hardtops.
Ranchero fällt für mich raus. Mit einer Ladefläche kann ich rein gar nichts anfangen.
Was mich allerdings interessieren würde wären andere Fords, mal den Mustang ausgenommen. Hab da hier noch nicht wirklich was zu lesen können. Wie sieht es aus mit Thunderbird, Crown Victoria etc. mit Baujahr, sagen wir mal 1975 - 1985?
Also Spechti hatte hier mal was zu einem 75er Thunderbird im sehr guten (?) Zustand gepostet.
Für max. 15k€ (weiß nicht mehr genau den Betrag)
Bemüh mal die Suche oder Wikipedia nach dem Thunderbird 😉
Ja, hab vorhin einen Thread zu nem 73er Thunderbird gefunden. War schonmal recht informativ.
Was ist denn beispielsweise von so einem Angebot zu halten? Scheint mir ein bisschen sehr günstig zu sein für den auf den Fotos erkennbaren Look. Und täusch ich mich oder fehlen da die Klappen über den Scheinwerfern die das 78er Modell doch eigentlich haben müsste?
edit/ Ich sehe grade, dass ein weiterer 78er TBird sogar nochmal 500€ günstiger angeboten wird. Gab es die auch mit V6? Vielleicht liegts ja daran...
Die Scheinwerferklappen werden vermutlich auch bei diesem Modell (wie bei vielen US-Cars dieser Zeit) per Unterdruck geschlossen und durch Federkraft aufgedrückt. Nach X Jahren ist dann meistens ein kleines Leck irgendwo in dem Schlauchsystem und dann gehen die Klappen nach kürzerer oder längerer Standzeit von alleine wieder auf. Ein Schönheitsfehler mehr nicht.
Die Bilder sagen übrigens fast nichts aus. Kein Bild vom Innenraum, Motorraum oder gar Unterboden. Ohne nicht wenigstens ein Dutzend gute Bilder aus allen wichtigen Richtungen kann man nichts zum Wert sagen.
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Zitat:
Original geschrieben von HolunderHase
Ja, hab vorhin einen Thread zu nem 73er Thunderbird gefunden. War schonmal recht informativ.Was ist denn beispielsweise von so einem Angebot zu halten? Scheint mir ein bisschen sehr günstig zu sein für den auf den Fotos erkennbaren Look. Und täusch ich mich oder fehlen da die Klappen über den Scheinwerfern die das 78er Modell doch eigentlich haben müsste?
edit/ Ich sehe grade, dass ein weiterer 78er TBird sogar nochmal 500€ günstiger angeboten wird. Gab es die auch mit V6? Vielleicht liegts ja daran...
T-Birds gab´s bis zum Aero-Bird (1983 bis 1988) nur als V8, den Aero dann auch als V6 und R4 Turbo. Auch die Nachfolger, die Super-Birds (1989 bis 1997) gab´s als V6. Die letzte Baureihe, der Retro-Bird (2001 bis 2005), hatte dann wieder ausschliesslich V8 Motoren.
Für weitere Infos zu den Donnervögeln kannst Du ja mal dem Link in meiner Signatur auf meine Homepage folgen… 😉
Grüsse
Norske
Der T-Bird von 1977-1979 ist ein sehr schönes und ausgereiftes Auto. Er hat viele Vorteile gegenüber anderen Autos der Epoche. Ford hatte bei diesen Autos bei der Verarbeitung die Nase deutlich vorn, der Wagen ist für amerikanische Verhältnisse sauber gebaut. Da kann GM nur mit der Oberklasse dran klingeln, wenn überhaupt.
Der Wagen war extrem erfolgreich. In drei Jahren wurden ungefähr eine Million Birds gebaut. Dadurch ist der Wagen auch heute noch häufig anzutreffen. Gut gepflegte Exemplare zu günstigen Preisen sind oft zu finden.
Es gab sehr schöne Ausstattungsvarianten.
Der T-Bird ist groß, aber nicht gigantisch, daher auch in Europa gut zu nutzen. Sein Kraftstoffverbrauch ist recht ökonomisch, da 1978 die Flottenverbrauchsgesetze eingeführt wurden und dies bei der Konstruktion bereits bedacht wurde.
Schwachstellen sind im allgemeinen keine bekannt.
Die Autos sind ehrlich durchschaubar und haben nichts zu verbergen.
Diese Baureihe wurde ausschließlich mit V8-Motoren gebaut. Basismotor war der 302W, dazu gab es noch zwei Motorvarianten des 351W. Alle mit Zweifachvergaser, Typ Motorcraft 2150. 1977 gab es nur für dieses eine Jahr noch den 400er aus dem Ford-Regal mit 166 PS. Ein genau so guter Kauf ist das Schwestermodell Mercury Cougar. Der ist allerdings seltener.
@norske
Kleine Korrektur: im T-Bird 1980-1982 wurde ein 200cid Reihensechszylinder angeboten. 1982 war die Heritage Edition zusätzlich mit einem V6 lieferbar. (Quelle: Standard Catalog of Thunderbird)
Wie viel verbraucht den so ein Big Bird genau ?
Aufgrund der Maße ist er wohl nicht ganz so gut für die Stadt geeignet...
Die CAFE-Vorgabe von 1978 waren 18 MPG. Ford erfüllte mit dem T-Bird nach Testzyklus diese Anforderungen. Das entspräche einem Verbrauch von 13 Litern/100 km.
Testverbräuche in Zeitschriften ergaben einen Durchswchnittsverbrauch von knapp über 15 Litern /100 km für die Basismotorisierung. Bekanntlich werden die Autos da auch nicht so zart gefahren.
Die Wahrheit dürfte also irgenwo dazwischen liegen.
Aus meiner Einschätzung ist das realistisch.
Übrigens ist der 77-79 kein Big Bird mehr, so werden nur die Jahre von 72-76 bezeichnet.
Ob. der Wagen Stadt-tauglich ist hängt wohl hauptsächlich von der Stadt ab. In den USA wurden die Autos ja auch nicht nur auf dem Land gefahren...
Allerdings, in deutschen Parkhäusern ist es schon etwas eng!
Zitat:
Original geschrieben von spechti
(…)
Kleine Korrektur: im T-Bird 1980-1982 wurde ein 200cid Reihensechszylinder angeboten. 1982 war die Heritage Edition zusätzlich mit einem V6 lieferbar. (Quelle: Standard Catalog of Thunderbird)
Du hast selbstverständlich Recht!
Bezüglich der Parkplatzprobleme mit einem Big Bird:
Spass macht es sicher, Samstag sehr früh am Morgen in die Innenstadt zu fahren und sich das best frequentierteste Parkhaus an der belebtesten Einkaufsstrasse zu suchen. Dort belegt man mit dem 5,73m langen Fahrzeug entweder den ersten Stellplatz direkt nach der Einfahrt oder alternativ den letzten Stellplatz vor der Ausfahrt. Dann gegenüber in einem Café den Vormittag geniessen. Das Unterhaltungsprogramm sollte gesichert sein…
😉
Grüsse
Norske
Erstmal muss ich sagen, dass es mir richtig Spaß macht hier zu lesen. Man wird hier mit Infos überhäuft zu so vielen Autos die man toll findet, klasse. 🙂
Ich hab mal noch ne Frage bzgl. Versicherung. Wenn ich in ein paar Monaten meinen Lappen hab (wegen meiner Krankheitsgeschichte zieht sich das alles, die blöde Führerscheinstelle will jetzt noch was von mir haben und vorher lässt mich mein Fahrlehrer nicht fahren), dann bin ich logischerweise Fahranfänger und "genieße" einen saftigen Prozentsatz bei der Versicherung (190% oder mehr soweit ich weiß). Wie verhält sich das dann bei den älteren Amis?
Hier gibts sicher noch andere die direkt mit nem Ami angefangen haben und ordentlich Versicherung zahlen mussten, in welchem finanziellen Rahmen bewegt sich das wenn ich z.B. n 78er Thunderbird oder 85er Caprice hab?
edit/ Achso, um vielleicht gewisse Ängste zu beseitigen, ich kann schon einigermaßen fahren, n Bekannter von mir ist Aushilfsfahrlehrer bei meiner Fahrschule und mit dem hab ich schon einiges an KM in nem alten 316i E30 ohne Servolenkung (kotz) hinter mir. Mal abgesehen davon kann ich besser einparken als einige mit Schein. 😁
Wenn Du Dir einen Oldie, also 30 Jahre +, zulegst, dann gibt es ja bekanntermaßen die Möglichkeit, das Fahrzeug als "historisches Kulturgut" mit dem so genannten H-Kennzeichen zu zulassen. Neben einer steuerlichen Erleichterung, der Steuersatz beträgt dann pauschal rund € 192,-, gibt es die Möglichkeit, das Auto mit einer "Oldtimer-Versicherung" zu versichern. Hieran sind allerdings gewisse Bedingungen geknüpft, wie beispielsweise ein Mindestalter des VN (i.d.R. 25 Jahre), eine Kilometerbegrenzung auf z.B 10.000 km pa oder das Vorhandensein eines "Daily Drivers", also eines Alltagsautos. Hier werden i.d.R. aber auch Firmenwagen mit privater Nutzung oder die Bestätigung eines Verwandten über die regelmäßige Nutzung eines auf diesen angemeldeten Fahrzeuges akzeptiert.
Die Tarife der Versicherungen variieren natürlich, daher schaust Du Dir das Ganze am besten selbst einmal an.
Oldie Car Cover
ADAC
Zürich Versicherung
Die hier genannten Versicherer sind natürlich nur eine willkürliche Auswahl.
Grüsse
Norske
Das mit der Oldtimerversicherung ist mir schon bekannt, mit meinen 23 Jahren bin ich aber leider noch rund 2 Jahre (hab im September Geburtstag) von diesem Mindestalter entfernt. Und deswegen wollt ich gern wissen, wie es kostenmäßig bei einer "normalen" Versicherung aussieht. 😉
btw. Sollte man dann Teilkasko oder Vollkasko nehmen?
Mal abgesehen von der Tatsache, daß mittlerweile viele Versicherungen Autos, die älter als 10 Jahre sind gar nicht mehr annehmen und Exoten erst recht nicht, gibt es doch noch einzelne, die mit viel Gesülze und Belabern einen Vertrag rausrücken.
Dann ist so ein US-Fahrzeug - bis auf einige Ausnahmen - recht günstig. Auch als regulär versichertes Auto. Allerdings muß man erst einmal von den hohen Prozenten runter.
Beispiel:
Mein Cadillac ist als normales Auto versichert. Bei der HUK Coburg. Die Jahresprämie bei 35% SF in der Haftpflicht beträgt etwa 250 Euro.
Hab das mal durchgerechnet. Da käm ich rein theoretisch auf ca. 1700€ Haftpflicht bei den üblichen 240% (nicht 190%) für Fahranfänger... aua... aber hab grad mal bei der Debeka nachgeguckt (da haben meine Eltern ihr Auto versichert) die bieten eine Sonderregelung für unter 25jährige an wo man dann mit 140% eingestuft wird. Da wäre man dann bei knapp 1000€. Hm, keine günstige Angelegenheit aber ein "normales" Auto kommt für mich nicht in Frage.
Und wenn ich ab und zu meine Eltern fahren lasse geben die mir vielleicht was dazu. Hoffentlich muss ich dann nicht aufpassen, dass aus dem "ab und zu" mehr wird... 😁
Da ich inzwischen nicht nur optisch den 25 Jahren weit entsprungen bin, ist diese Bedingung für mich nicht sehr interessant, aber die von mir aufgezählten Beispiele müssen nicht auf alle Versicherer zutreffen, so mag es auch Unternehmen geben, die die Oldie-Versicherung auch jüngeren VN zugestehen. Das herauszufinden wäre doch eine Aufgabe um die Zeit bis zum "Lappen" zu überbrücken… 😉
Eventuell bestünde ja auch die Möglichkeit, das Auto auf Deine Eltern zuzulassen und später, wenn Du dann über 25 bist den Vertrag zu übernehmen? Ob das versicherungstechnisch legal und machbar ist, oder im Schadensfall zu Schwierigkeiten führen kann, weiß ich allerdings nicht.
Grüsse
Norske