Japanische obere Mittelklasse 80er Jahre - wer hatte die Nase vorn?
Hallo liebe Community,
ich interessiere mich für die Fahrzeuge der oberen Mittelklasse aus Japan von Ende der siebzieger bis Ende 80er/Anfang neunziger. Ich spreche hierbei von Modellen wie z.B.:
Mazda 929, Nissan Laurel, Mitsubishi Sapporo, Honda Legend, Toyota Camry/Crown etc.
Hat jemand Erfahrungen mit solchen Modellen? Und: welcher Hersteller hatte damals die Nase vorn in dieser Klasse? Konnten die Fahrzeuge heimischen Marken wie Mercedes, Bmw und Audi paroli bieten? Wie siehts mit Ersatzteilen für solche Exoten aus?
Grüße ans Forum
AdApTiz
Beste Antwort im Thema
Hallo liebe Community,
ich interessiere mich für die Fahrzeuge der oberen Mittelklasse aus Japan von Ende der siebzieger bis Ende 80er/Anfang neunziger. Ich spreche hierbei von Modellen wie z.B.:
Mazda 929, Nissan Laurel, Mitsubishi Sapporo, Honda Legend, Toyota Camry/Crown etc.
Hat jemand Erfahrungen mit solchen Modellen? Und: welcher Hersteller hatte damals die Nase vorn in dieser Klasse? Konnten die Fahrzeuge heimischen Marken wie Mercedes, Bmw und Audi paroli bieten? Wie siehts mit Ersatzteilen für solche Exoten aus?
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AdApTiz
67 Antworten
Ich freue mich auch, dass es hier um die Japaner geht.
Ich bin mit Mazda quasi aufgewachsen. Es war April 1983 als sich mein Papa einen neuen Mazda 626 Stufenheck Typ GC kaufte. In dunkelrot-metallic, 2.0 Liter und 101PS. Und dann der ganze Schnickschnack, wie ZV, eFH, Colorglas, Velourausstattung, ewig verstellbarer Fahrersitz, Ddurchlademöglichkeit usw. Ich war echt stolz auf Papas Auto. 🙂
Den fuhr er 8 Jahre und kaufte sich dann einen 626 Typ GD. Der war zum Zeitpunkt des Kaufs 2,5 Jahre alt. Das Auto ist ein 2.2 Liter 12-Ventiler, mit Automatik. Die Karosserieform ist ein Fließheck, Farbe silbergold (5G). Mit Tempomat, Automaikgetriebe, Standheizung usw. Den fährt er immer noch.
Ich mag diese Mazda-Typen. Genauso mit die 323s (BD, BF, BG), 929 (HB und HC) und die RX7.
Sowas fuhr ich selber 6 Jahre als Sonntagsauto, einen Typ FC als Sauger. Hat wirklich Spaß gemacht.
Was ich aber eigentlich sagen wollte: wo sind die ganzen o.g. Mazdas geblieben?
Greetz
MadX
Da, wo die meisten Autos sind, die man hier nicht mehr sieht: In Osteuropa und Afrika. Japaner nehmen die Afrikaner besonders gerne, wegen der einfachen und zuverlässigen Technik und gerade die frühen Modelle, weil sie bei uns meist noch im neuwertigen technischen Zustand vom Tüv wegen Rost aussortiert wurden und viel billiger waren als z.B. ein Mercedes.
Einen GD konnte ich so 2005 rum noch verkaufen. Der war absolut mager ausgestattet, dafür ordentlich rostig, hatte einen Unfallschaden, ist nicht mehr gelaufen und hatte nur noch wenig TÜV. Der ging für immerhin €200 an Exporteure.
Zitat:
Was ich aber eigentlich sagen wollte: wo sind die ganzen o.g. Mazdas geblieben?
Viele gingen in den Export - speziell vom sechs-zwo-sechs Typ GD ist kaum einer übrig geblieben. Diese Wagen krankten kaum an irgendwelchen chronischen Macken, sondern eher an altersbedingten Problemzonen sowie daran, dass viele Zweit- und Folgebesitzer ihre sechs-zwo-sechs und drei-zwo-drei nicht mehr gepflegt haben. Die robusten Mazdas stecken das zwar relativ lang ohne Probleme weg, aber irgendwann bricht so ein Wartungsstau auch bei einem Japaner alter Schule aus. Gepaart mit geringem Restwert, teuren Ersatzteilen, attraktiven Ankaufpreisen durch Exporteure und nicht zuletzt oftmals geringen Emotionen der typischen Mazda-Fahrer zu ihren Autos, ergibt sich hier schnell der Schritt in den Export.
Auf dem Schrottplatz trifft man Japaner (auch Mazdas) kaum an. Diese Autos rollen nicht wie ein Kadett, Mondeo oder Peugeot 405 auf den Schrott, wenn sie aufgeben, sondern in den Export. Das äußert sich auch darin, dass es beim "normalen" Verwerter kaum gebrauchte Japaner-Teile gibt (gut sortierte Betriebe mögen mehr auf Lager haben).
Noch etwas zum Typ GD:
Der "sechs-zwo-sechs", wie ich ihn gern nenne (ich schreibe den Namen gern aus; das liest sich so nett🙂), war ein sehr solides Auto zu reellen Preisen und wurde insbesondere als Typ GD (1987-1992) von der Presse sehr gelobt. Er setzte sich unter anderem gegen Peugeot 405, Citroen BX, Ford Sierra und Audi 80 B3 im Mittelklasse-Fünfertest 1988 vom Start weg durch und war der erste Japaner, der ein deutsches Auto besiegte und mehr als nur eine Komplettausstattung für relativ wenig Geld bot.
Beim Nachfolger gerieten dann die Preise zu selbstbewusst, entsprechend selten ist der heute auch, zumal die Qualität des rundlichen "sechs-zwo-sechs" ab 1992 nicht mehr so robust geriet. Rost an Schnittkanten und Radläufen, beim Typ GD allenfalls eine Alterserscheinung von natürlichem Verfall, gehörte auf einmal nach wenigen Jahren dazu.
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Wohl wahr, die sind fast alle weg.
Mein Vater pflegt sein Fahrzeug nach wie vor und der sieht immer noch echt klasse aus.
Greetz
MadX
Teilweise haben die Japaner selber dafür gesorgt, dass die Autos gar nicht erst in großen Stückzahlen anzutreffen waren. Warum war wohl der Toyota MR2 in Frankreich unverkäuflich? 😁
Ist zwar etwas OT, sorry; aber das ist einfach zu geil.
mfg
na warum war er denn nun unverkäuflich? ergibt das ausgesprochen irgendwas doofes? aaaaah. warte mal. MR2 = emmmrrrrdööö = schei..e?
Fast vergessen zu erwähnen:
Meine Eltern hatten mal diesen Mitsubishigeländewagen...2,8L Diesel wenn ich das richtig entnehme, auch ein unglücklicher Name weshalb er in spanischsprachigen Ländern Montero heißt😁
Ob es das Ding wohl noch gibt....
Müsste mal im Archiv nach Bildern kramen. Eins der ersten Autos an die ich mich erinern kann. Als kleiner Wurm am Lenkrad gespielt.... und Plastik überall 😁
Den Pajero gab´s mit 2,5l Turbodiesel ... und in Langversion mit Hochdach und dem riesigen Gleit-Schiebedach...🙂.
Vor zwei oder drei Wochen hatte ich nach langer Zeit wieder mal einen der 1.Generation gesichtet.
Zitat:
Original geschrieben von motorina
Den Pajero gab´s mit 2,5l Turbodiesel ... und in Langversion mit Hochdach und dem riesigen Gleit-Schiebedach...🙂.
Vor zwei oder drei Wochen hatte ich nach langer Zeit wieder mal einen der 1.Generation gesichtet.
Die allerersten hatten einen 2,3 Turbo Diesel, dann 2,5 TD, die
letzten 2,8 TD (in DE seltener ). Benziner hatten 2,6 L 4-Zyl, 3,0 L V6, 3,5L V6....
V6 auch als 24Ventiler..... Kurzversion auch als "Cabrio"......
Gruss
Ich kann mich noch sehr gut an den Mitsubishi Galant E30 (1988-1993) als meiner Meinung nach letzten Vertreters des "Japan-Barocks" plus Komplettausstattung erinnern. Das war ein wirklich feines Auto! Der Innenraum in Braun-Beige-Kompositionen wirkte damals unzeitgemäß und kantig, im Kontrast zum modernen Äußeren dieser schönen Modellreihe, aber heute findet man das schon wieder "cool", mit ein wenig Erinnerung im Herzen.
Einen Bericht zum Galant E30 (Ende '90) habe ich beigefügt. Vielleicht freut ihr euch darüber.
Interessanter Testbericht, danke dafür. Wenn noch irgendjemand weitere Berichte zur Verfügung hat bitte posten. :-)
Da eingangs ausdrücklich nach dem Legend gefragt wurde, spätestens mit jenem war Honda 1987 in der oberen Mittelklasse angekommen. Und das ist umso erstaunlicher, nur 11 Jahre nach dem ersten richtigen Mittelklassemodell Accord.
Nachdem Ende der 60er ein erster Versuch in der Mittelklasse mit dem luftgekühlten 1300 flopte, wurde der Accord SJ (1976 - 81) mit Minimalaufwand aus dem Civic Regal entwickelt. Der Verkaufserfolg rechtfertigte eine sofortige Neuentwicklung der Technik, der Wagen wurde in kürzester Zeit komplett neu konstruiert und dies von 1977 – 79 in die laufenden Produktion eingearbeitet.
Ab 1979 umfangreiche Modelloffensive mit Prelude, Quintet, Jazz, CRX, Innovationen wie Allradlenkung (ab 1987 im Prelude BA4), dynamische Ventilsteuerung VTEC...
Pardon, jetzt bin ich wohl doch ins Schwafeln geraten. 😁
Eigentlich wollte ich doch nur, da ausdrücklich gewünscht, noch einen frühen Test des Accord einstellen, auch wenn der für den TE wohl aus dem Zeitraster fällt...