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Ist Tesla ein schwieriges Umfeld für seine Manager?

Tesla
Themenstarteram 19. März 2018 um 17:42

Im Manager Magazin habe ich kürzlich einen Arikel mit folgendem Inhalte gelesen:

 

"Der Elektroauto-Hersteller Tesla muss den Abgang von zwei Topmanager aus dem Finanzierungsbereich innerhalb von wenigen Wochen verkraften. So soll Susan Repo, bislang Teslas Treasurer und Vizepräsidentin des Finanzbereichs, kürzlich das Unternehmen verlassen haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf mit dem Vorgang vertraute Personen. ... Erst in der vergangenen Woche gab Tesla bekannt, dass Chefbuchhalter Eric Branderiz Tesla aus persönlichen Gründen verlasse.

 

Bedrohlicher wirkt da schon der Topmanager-Exodus der vergangenen Monate, den Musk offenbar nicht so einfach stoppen kann. Neben Repo und Beranderiz hat auch John McNeill, Vorstand für Vertrieb und Service, Tesla im Februar verlassen. wechselte als Chief Operating Officer zum Fahrdienst Lyft.

In den vergangenen zwölf Monaten verlor Musk auch den Leiter des Autopilot-Teams: Der ehemalige Apple-Mitarbeiter Chris Lattner hielt es nicht mal sechs Monate bei Tesla aus. Ebenfalls von Bord gegangen sind der langjährige Batteriespezialist Kurt Kelty und den Vizepräsidenten für Geschäftsentwicklung, Diarmuid O'Connell. "

So wie es aussieht, scheint der Arbeitgeber Tesla ein nicht ganz so einfaches Umfeld für seine Manager zu sein. Da stellt sich die Frage, woran es liegt, wenn auch langjährige Manager das Unternehmen gehen. Verlassen sie das sinkende Schiff, nervt Musk zu sehr, wenn er, wie momentan, unter Druck steht? Langweilig ist es bei Tesla aktuell sicher nicht. Gehen die Finanzleute, weil sie mehr wissen als wir?

Beste Antwort im Thema
am 19. März 2018 um 19:09

Da ich im Silicon Valley wohne, kann ich das bestätigen. Tesla ist ein sehr engagiertes Unternehmen, wo "Low Performer" regelmäßig nach den Performance Reviews das Unternehmen verlassen müssen. Nachdem es nach wie vor quasi eine lange Schlange an Bewerbern gibt, kann sich das Unternehmen sowas auch leisten. Sehr hohe Wochen-Arbeitsstunden sind völlig normal - von unten bis oben in der Hierarchie. In den oberen Etagen geht es sicherlich weniger um die reine Arbeitszeit (die sehr gut entlohnt wird) als darum, wie gut man die Visionen des Chefs umsetzen kann. Bei Musk's Vorgaben kommen da sicherlich einige an ihre Grenzen und verlassen das Unternehmen. Solche Leute finden ganz schnell eine neue Position ein einer der vielen boomenden Firmen hier im Valley. Das ist völlig "normal".

Generell ist die Fluktuation von Arbeitnehmern im Valley größer als in Dtl. Das ist positiv wie auch negativ zu sehen. Firmen wie Apple, Google, Tesla, Facebook, Applied Materials haben einen großen Prestige-Wert und können sich ihre Arbeitsbienen förmlich aussuchen. Job-Interview Prozesse dauern relativ lange und es ist nicht selten, dass ein Bewerber 3x und mehr zum Interview kommt und von vielen Kollegen, Personalern, Chefs etc interviewed wird.

Wer was bewegen will und richtig ranklotzen kann, kommt i.d.R. auch schnell weiter. Wer mehr vor sich hin träumt fliegt schnell raus oder hat eine Nische gefunden, wo es wenig auffällt.

Gerade der Innovationsdruck hat aber auch ungeahnte negative Aspekte, wo Mitarbeiter förmlich nur noch Arbeitspakete bekommen und sich nicht im Bilde sind woran sie eigentlich arbeiten. "Top Secret" wird plötzlich zur Arbeitsmentalität, auch wenn es um belanglose Dinge geht. Wenn man in so einem Bereich landet, wird der lang ersehnte Arbeitgeber plötzlich uninteressant und es kommt wie es kommen muss: Man sucht sich entweder eine neue Stelle im gleichen Unternehmen oder wechselt den Arbeitgeber :)

Zurück zu den Top-Managern: gerade weil es so normal ist ab und zu die Firma zu wechseln, ist es für Headhunter leichter und akzeptiert in anderen Firmen zu "wildern". Sind die Aktienoptionen und Kompensationen in einem anderen Unternehmen interessanter, oder gibt es dort bessere Aufstiegschancen, wird schnell gewechselt. Gerade Start-ups sind vor einem Börsengang sehr interessante Arbeitgeber, weil man Optionen die vor einem Börsengang für Cents erwirbt, steuerfrei und schnell einige Millionen wert. Je höher man in der Hierarchie ist, desto lohnender sind die Optionen...

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Mit einem CEO wie Musk, für den buchstäblich nur der Himmel das Limit ist, und der alles will und das am besten gestern, ist es sicher nicht leicht. ;)

Themenstarteram 19. März 2018 um 18:04

Zitat:

@MartinBru schrieb am 19. März 2018 um 18:50:00 Uhr:

Mit einem CEO wie Musk, für den buchstäblich nur der Himmel das Limit ist, und der alles will und das am besten gestern, ist es sicher nicht leicht. ;)

Das ist ja nicht neu und muss in einem solchen Unternehmen auch so sein.

Wenn in einer solchen Phase einige Schlüsselleute das Team verlassen, fällt es schwer, das als konstruktives Neupositionieren zu verkaufen.

am 19. März 2018 um 19:09

Da ich im Silicon Valley wohne, kann ich das bestätigen. Tesla ist ein sehr engagiertes Unternehmen, wo "Low Performer" regelmäßig nach den Performance Reviews das Unternehmen verlassen müssen. Nachdem es nach wie vor quasi eine lange Schlange an Bewerbern gibt, kann sich das Unternehmen sowas auch leisten. Sehr hohe Wochen-Arbeitsstunden sind völlig normal - von unten bis oben in der Hierarchie. In den oberen Etagen geht es sicherlich weniger um die reine Arbeitszeit (die sehr gut entlohnt wird) als darum, wie gut man die Visionen des Chefs umsetzen kann. Bei Musk's Vorgaben kommen da sicherlich einige an ihre Grenzen und verlassen das Unternehmen. Solche Leute finden ganz schnell eine neue Position ein einer der vielen boomenden Firmen hier im Valley. Das ist völlig "normal".

Generell ist die Fluktuation von Arbeitnehmern im Valley größer als in Dtl. Das ist positiv wie auch negativ zu sehen. Firmen wie Apple, Google, Tesla, Facebook, Applied Materials haben einen großen Prestige-Wert und können sich ihre Arbeitsbienen förmlich aussuchen. Job-Interview Prozesse dauern relativ lange und es ist nicht selten, dass ein Bewerber 3x und mehr zum Interview kommt und von vielen Kollegen, Personalern, Chefs etc interviewed wird.

Wer was bewegen will und richtig ranklotzen kann, kommt i.d.R. auch schnell weiter. Wer mehr vor sich hin träumt fliegt schnell raus oder hat eine Nische gefunden, wo es wenig auffällt.

Gerade der Innovationsdruck hat aber auch ungeahnte negative Aspekte, wo Mitarbeiter förmlich nur noch Arbeitspakete bekommen und sich nicht im Bilde sind woran sie eigentlich arbeiten. "Top Secret" wird plötzlich zur Arbeitsmentalität, auch wenn es um belanglose Dinge geht. Wenn man in so einem Bereich landet, wird der lang ersehnte Arbeitgeber plötzlich uninteressant und es kommt wie es kommen muss: Man sucht sich entweder eine neue Stelle im gleichen Unternehmen oder wechselt den Arbeitgeber :)

Zurück zu den Top-Managern: gerade weil es so normal ist ab und zu die Firma zu wechseln, ist es für Headhunter leichter und akzeptiert in anderen Firmen zu "wildern". Sind die Aktienoptionen und Kompensationen in einem anderen Unternehmen interessanter, oder gibt es dort bessere Aufstiegschancen, wird schnell gewechselt. Gerade Start-ups sind vor einem Börsengang sehr interessante Arbeitgeber, weil man Optionen die vor einem Börsengang für Cents erwirbt, steuerfrei und schnell einige Millionen wert. Je höher man in der Hierarchie ist, desto lohnender sind die Optionen...

Themenstarteram 19. März 2018 um 21:15

Top Manager wechseln nicht einfach, wenn das Umfeld passt und man Potential sieht. VP in einer Firma mit einer Markkapitalisierung von BMW wird man ja nicht einfach so. Als „Low Performer“ wird man auch nicht woanders COO.

Gesund ist das nicht. Endweder ist die Stimmung richtig mies oder Teile des Managements glauben nicht mehr an den Erfolg.

Oder die Konkurrenz zahlt mehr, man möchte weniger arbeiten oder oder oder... Nix genaues weiss man nicht ;)

Oder Teile des Managements glauben, dass sie woanders mit weniger Aufwand zu mehr Geld kommen können. In der Liga gibt es einen Haufen Opportunisten.

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 19. März 2018 um 22:15:12 Uhr:

Gesund ist das nicht. Endweder ist die Stimmung richtig mies oder Teile des Managements glauben nicht mehr an den Erfolg.

In den letzten 6 Monaten ist der Aktienkurs um 20% eingebrochen.

Die Model 3 Produktion kommt nicht in Fahrt und vermutlich steigen bald die Zinsen, was gerade für hochverschuldete Firmen wie Tesla ein Problem werden könnte.

Die Nerven werden sehr angespannt sein bei Tesla.

https://www.google.de/.../...ngslos-verheizt-Amazon-seine-Manager.html

Passend zum Thema: ein Bericht über Amazon und deren Manager aus dem Jahre 2015

Bin froh nicht in so einem Umfeld arbeiten zu müssen.

Themenstarteram 19. März 2018 um 23:18

Wenn man wie Musk, an das Ziel glaubt, den Marktwert seines Unternehmens verzehnfachen zu können, der sucht sich als Top Manager sicher einen anderen Job, weil er da mehr verdienen kann. Man bekommt in solchen Unternehmen ja kaum Optionen oder Aktien als Bonus. :D

Ich denke, Europäer müssen in reinen US-Unternehmen eh umdenken. Das habe ich 2012 erlebt. Die Firma bestimmt sehr oft den Tages- und Wochenablauf, oftmals auch das Wochenende, letzteres meistens ohne relevante resp. aufwandgerechte Lohnanpassung.

am 20. März 2018 um 4:34

Zitat:

@ilovemy406c schrieb am 20. März 2018 um 00:22:26 Uhr:

Ich denke, Europäer müssen in reinen US-Unternehmen eh umdenken. Das habe ich 2012 erlebt. Die Firma bestimmt sehr oft den Tages- und Wochenablauf, oftmals auch das Wochenende, letzteres meistens ohne relevante resp. aufwandgerechte Lohnanpassung.

Das wird bei Japanern oder gar Chinesen nicht anders sein, was Zählt ist das schlussendliche Ergebnis und da sind offene Diskussionen ohne Egotrips mitentscheidend.

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 20. März 2018 um 00:18:18 Uhr:

Wenn man wie Musk, an das Ziel glaubt, den Marktwert seines Unternehmens verzehnfachen zu können, der sucht sich als Top Manager sicher einen anderen Job, weil er da mehr verdienen kann.

Verzehnfachen auf diesen langen Zeitraum ist im Silicon Valley nicht wirklich beeindruckend. Und Tesla ist wahrscheinlich nicht das einzige Unternehmen, das mit Optionen lockt.

Moin,

MT ist eine fahrzeugspezifische Plattforum, gedacht zum Austausch zur Technik, Problemen, Lösungen.

Bei Tesla ist dies teilweise schwierig, da es, rein auf die Stückzahlen betrachtet, noch keinen nennenswerten Fahrzeugbestand auf der Straße gibt.

Dementsprechend bestehen viele Diskussionen aus reinen Mutmaßungen.

Um diesen Themen hier auf der Plattform auch Raum zu geben, da wir nur EIN Teslaforum, ohne weitere Unterforen wie beispielweise Antriebstechnik, Batterie, Ladung ... haben, in denen man weiter Threads erstellen könnte, versuchen wir

nicht-fahrzeugspezifischen Diskussionen in wenigen Sammelthreads trotzdem Raum zu geben.

Dem Threadersteller wurde im Vorfeld mitgeteilt, dass die Moderation den von ihm für dieses Thema angedachten Finanzthread nicht öffnen wird, die Bedingung für dessen erneute Öffnung sind dort mitgeteilt worden.

Alternativ wurde der OT Thread angeboten, da wir dieses Thema eben nicht im fahrzeugspezifischen Bereich als praktikabel ansehen.

Ich ergänze noch zusätzlich um die Diskussionsmöglichkeit in einem Blog und schließe hier.

Gruß

Zimpalazumpala, MT-Moderator

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