Ist Mercedes mit seinen EQ Modellen auf dem richtigen Weg oder eher auf dem falschen?
Dieser Artikel bzw. Kommentar/Meinung von Markus Fasse im Handelsblatt macht mich nachdenklich:
https://www.handelsblatt.com/.../28885452.html
Ich zitiere daraus:
Zitat:
Konkurrent Mercedes nennt sich jetzt „die wertvollste Luxus-Automobilmarke der Welt“, Konzernchef Ola Källenius hält den Vergleich mit Gucci für passend. Auch Siemens veredelte seine letzte Handy-Serie mit Swarovski-Steinchen. Kurz darauf präsentierte Apple sein iPhone.
Vergleicht man Siemens mit Mercedes, wer ist dann Apple heute im BEV Sektor? Tesla fällt mit als erstes ein, aber auch andere innovative Marken wie Polestar, BYD und Geely. Letztere eher in Asien zu finden.
Liest man hier in den EQ-Foren, so scheint Mercedes noch immer vom Glanz der vergangenen Tage zu leben. Spaltmaße und Lack sind top, aber was ist mit der Qualität und den Features vom Rest, bspw. von den Tugenden die bei Elektroautos zählen?
OTA Updates für wesentliche Funktionen? Bisher Fehlanzeige.
Ein echtes Betriebssystem auf zentraler Architektur? Nein.
Stauumfahrung im Navi bei gleichzeitiger Ladestoppplanung (was ein Wort)? Nö.
Dafür Funktionen, für die es keine Tasten gibt oder Probleme mit den Ladestationen.
Und das alles zu Premium Preise. Und Online Funktionen muss man auch noch extra bezahlen. Im Abo. Was bei der Konkurrenz einfach dabei ist. Und Funktioniert. Ganz ohne nerviges Aktivieren und gesonderte Subskriptionen.
Service? Eher so lala. Der gute, alte Händler ist oft nicht mehr der Ansprechpartner bei den komplexer gewordenen Autos und die Hotline ist, sagen wir mal ausbaufähig.
Zitat:
Tatsächlich zeigt ein Blick in die Bilanzen der deutschen Autoindustrie, dass die Risiken nach wie vor groß sind. Zum einen, weil sich der Gewinn fast ausschließlich aus China speist. Zwischen 30 und 40 Prozent des Absatzes erzielen die Konzerne in Fernost, der Gewinnbeitrag ist noch höher.
Und gerade in China kommen die EQ Flagschiffe wohl nicht gut an. Siehe EQS Thread. Dieser wurde massiv im Preis gesenkt weil die Verkaufszahlen katastrophal sind.
Der Chinese scheint wohl langsam landeseigene Marken zu kaufen. Wenn das Design schon asiatisch ist, dann kann man auch gleich ein asiatisches Modell kaufen. Wozu dann noch die teuren Deutschen?
Zumal die chinesische Kundschaft wohl enttäuscht von der deutschen Software, Online Funktionen, Konnektivität und Multimedia. Auch hier immer wieder Software als die große Baustelle.
Zumal auch die anderen Hersteller inzwischen Spaltmaße und den Innenraum im Griff haben. Die meisten zumindest. Und Ausreißer hat eh jeder. Siehe der Thread hier, bei dem ein EQE (oder EQS?) Kunde einen verdreckten Innenraum übergeben bekommen hatte.
Zitat:
Bei den Antrieben ist die Abhängigkeit vom Verbrennungsmotor eklatant. Zwischen 80 und 90 Prozent der von den deutschen Autokonzernen verkauften Neuwagen fahren immer noch mit Benzin und Diesel.
Auch wenn die Motoren immer größer und damit profitabler werden: Es ist der letzte Boom des Verbrenners. Dieses Produkt hat aber keine lange Zukunft mehr. Ab 2035 gilt in der EU ein Verkaufsverbot für Benzin und Diesel.
In der Elektrowelt ist die deutsche Autoindustrie noch nicht. Der holprige Start der ID-Modelle von Volkswagen ist exemplarisch für die gesamte Branche. BMW und Mercedes elektrifizieren ihre SUVs und Limousinen, den großen Wurf hat aber bislang keiner geschafft.
Das sehe ich leider auch so. Ich wüsste nicht, worin ein EQ Modell wirklich besser sein sollte als die Konkurrenz. Und das macht mir Sorge.
Zumal die echten Brot und Butter EQs fehlen. Der EQC ist kein "C", sondern eher ein veralteter GLC als BEV.
Seien wir mal ehrlich, Tesla macht sein Geschäft bspw. fast nur mit zwei Modellen: 3 und Y. Für beides hat Mercedes aktuell nicht wirklich was im Angebot. Und so findet man in den Top 20 der verkauften BEVs in Deutschland 2022 keinen einzigen Mercedes.
Platz 1 und 2 Tesla mit weitem Abstand. Danach folgt Fiat mit dem kleinen 500e. Gefolgt von zwei Wolfsburgern aus der Brot und Butter Liga.
Gibt Mercedes also die gute, alte Mittelklasse auf? Oder setzen sie alles auf eine Karte der elektrischen C-Klasse? Aber sind sie schon soweit? Werden dann die aktuellen Herausforderungen gelöst sein?
Zitat:
Geld mit Elektroautos verdient vor allem Tesla. Die Amerikaner fahren ihre Fabrik in Brandenburg weiter hoch. Tesla kommt mit seinen Elektroautos auf eine Rendite von 14,7 Prozent – ohne Gucci-Flair und leuchtenden Kühlergrill. Im November verkaufte sich Teslas Model 3 in Deutschland doppelt so gut wie die BMW-3er-Reihe.
Und auch die Chinesen fassen in Deutschland Fuß. Im Oktober verkündete Sixt eine Kooperation mit BYD. Der wichtigste deutsche Autovermieter, der bislang vor allem mit deutschen Marken wirbt, will in den kommenden Jahren 100.000 Elektroautos bei den Chinesen kaufen.
Da ist was wahres dran. Tesla ist minimalistisch. Online Vertrieb. Reduziert auf das Wesentliche.
Dafür funktioniert das Ladenetz ziemlich perfekt. Fast immer. Einfach und schnell.
Wohingegen die deutschen Premium Marken noch immer hadern mit komplizierten Tarifen und einer Trennung zwischen Ladeanbieter und Ladenetz. Richtig integriert ist es bis heute nicht. Weder technisch, noch zum Zwecke der Abrechnung.
Ich hoffe, die deutschen Hersteller wie Mercedes, BMW, Audi und VW bekommen bald die Kurve und hauen mal ein richtig gutes Produkt raus. Ich würde es unserer heimischen Industrie wünschen.
Ebenso hoffe ich, dass Mercedes bald nachlegt und seine Hausaufgaben macht, damit sie nicht zum Siemens werden, um mal im Bild des Handelsblatt Artikels zu bleiben.
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"Konkurrent Mercedes nennt sich jetzt „die wertvollste Luxus-Automobilmarke der Welt“, Konzernchef Ola Källenius hält den Vergleich mit Gucci für passend. Auch Siemens veredelte seine letzte Handy-Serie mit Swarovski-Steinchen. Kurz darauf präsentierte Apple sein iPhone"
Zu diesem Zitat aus dem Handelsblatt fällt mir nur ein "es ist nicht alles ein Vergleich, das hinkt": Zunächst war Siemens entgegen weitverbreiteter Meinung in der deutschen Öffentlichkeit nie ein Konsumgüterkonzern, sondern primär Hersteller von Industriegütern (die Waschmaschinen mit Siemenslogo werden z.B. unter Markenlizenz von Bosch hergestellt und vertrieben). Daher trennte sich das Konglomerat bei Problemen im Handygeschäft auch kurz- und schmerzlos von diesem Geschäftsteil ohne groß darum zu kämpfen und man konzentrierte sich auf B2B. Siemens ist heute hochprofitabel und einer der drei wertvollsten DAX-Konzerne. Was übrigend kompletter Schwachsinn ist, ist die Suggestion, dass Apple das Siemens-Handy-Geschäft gekillt hat:
- Siemens verkaufte die Handysparte am 30. September 2005
- Das erste iPhone wurde am 9. Januar 2007 vorgestellt
Offensichtlich hat hier der Handelblattredakteur nicht seine Hausaufgaben gemacht. Was das Problem des (global wenig bedeutenden) Handygeschäfts von Siemens und dem damaligen Weltmarktführer Nokia war, war die Einführung vom Klapphandy durch Motorola. Wenn jemand so schlecht recherchierte Beispiele in einem Artikel aufführt, sollte man auch dem Rest der Aussagen mit Skepsis folgen.
Schließlich frage ich mich, warum dieser Handelblattartikel zu einem Thread "Ist Mercedes auf dem falschen Weg" führt. Im Artikel werden Mercedes, BMW und VW gleichermaßen kritisiert. Außerdem haben Mercedes und VW immerhin die Zeichen der Zeit erkannt und führen reine E-Plattformen ein, während BMW versucht sich mit der Elektrifizierung von Verbrennern durchzuwurschteln (was mich vom BMW-Fahrer zum Mercedes-Besteller machte, der auch Tesla ansah und ausschloss, da hier Nachteile die Vorteil für meinen Geschmack überwiegen).
Nun zu Mercedes:
Es ist richtig, dass nicht alles super bei Mercedes ist und manches besser sein könnte, aber gleichzeitig ist mir leider die in jeder Hinsicht perfekte Automarke nicht bekannt. Was aber sicher falsch ist, ist die Stärken von Mercedes auf Lack und Spaltmaße zu reduzieren. Gerade der Fahrkomfort, die Akkustik, der Innenraum wird selbst von Teslafans bei EQS/EQE hochgelobt, was ich aus eigener Anschauung nachvollziehen kann.
Was das Design angeht ist dies immer so eine Sache: dem einen gefällts (ich finde den EQE/EQS geil) und andere hassen es, aber das ist ja bei allen anderen Fahrzeugen auch so - und vergessen wir nicht: selbst der Bangle 7er hat BMW nicht bankrott gemacht und wer fand den schon schön.
Auch mögen manche Youtuber den EQS für das schlechteste Auto halten, doch gibt es andere inkl. Tesla-Bjoern, die den EQS gepriesen. War das nicht immer so, dass es Rezensionen gab die ein Produkt lobten, während es andere verrissen?
Zuletzt zu den Preissenkungen in China. Diese betreffen nicht nur Mercedes, sondern auch die Wettbewerber inkl. Tesla. Der Grund dürfte hier primär makroökonomischer Natur sein: Das Wachstum in China ist auf dem niedrigsten Niveau seit der Öffnung des Landes und reicht nicht mehr die noch arme Bevölkerung im ländlichen Raum und in Tier 3+ Städten in den Mittelstand zu befödern. Gleichzeitig hat der bestehende Mittelstand sein Vermögen in eine Immobilienblase investiert, wo gerade die Luft rauszischt. Zuletzt leidet die Tech-Branche unter dem Misstrauen der KP und schafft nicht mehr den Boom von früher. Zusammengefasst, in China sitzt das Geld nicht mehr so locker.
Zusammengefasst, sollte man wegen einem offensichtlichen schlecht recherchierten Handelblattartikel nicht gleich die deutsche Automobilindustrie abschreiben. Natürlich ist die im Wettbewerb nie sicher, aber das ist eben die Natur des Kapitalismus.
Zitat:
@WBalm schrieb am 2. Januar 2023 um 12:20:56 Uhr:
"Konkurrent Mercedes nennt sich jetzt „die wertvollste Luxus-Automobilmarke der Welt“, Konzernchef Ola Källenius hält den Vergleich mit Gucci für passend. Auch Siemens veredelte seine letzte Handy-Serie mit Swarovski-Steinchen. Kurz darauf präsentierte Apple sein iPhone"Zu diesem Zitat aus dem Handelsblatt fällt mir nur ein "es ist nicht alles ein Vergleich, das hinkt": Zunächst war Siemens entgegen weitverbreiteter Meinung in der deutschen Öffentlichkeit nie ein Konsumgüterkonzern, sondern primär Hersteller von Industriegütern (die Waschmaschinen mit Siemenslogo werden z.B. unter Markenlizenz von Bosch hergestellt und vertrieben). Daher trennte sich das Konglomerat bei Problemen im Handygeschäft auch kurz- und schmerzlos von diesem Geschäftsteil ohne groß darum zu kämpfen und man konzentrierte sich auf B2B. Siemens ist heute hochprofitabel und einer der drei wertvollsten DAX-Konzerne. Was übrigend kompletter Schwachsinn ist, ist die Suggestion, dass Apple das Siemens-Handy-Geschäft gekillt hat:
- Siemens verkaufte die Handysparte am 30. September 2005
- Das erste iPhone wurde am 9. Januar 2007 vorgestelltOffensichtlich hat hier der Handelblattredakteur nicht seine Hausaufgaben gemacht.
Doch, hat er. Ich weiß zwar nicht, was das mit Mercedes und den Inhalt des Threads zu tun hat und wieso du dich auf den Redakteur einschießt und hier in die Details von Siemens und Apple Handys eingehst, aber er hat recht und du irrst.
Nur um das sachlich einzuordnen: Die Siemens Handys unter dem Label "BenQ" wurden am 31.12.2006 eingestellt und das iPhone wurde 9 Tage später vorgestellt. Das kann man durchaus als "kurz danach" bezeichnen.
Nun aber back to topic. Es geht hier schließlich um Mercedes und nicht um Handys von Siemens.
Danke ansonsten für die inhaltliche Diskussion und die verschiedenen Blickwinkel auf die EQ Modelle von Mercedes.
Zitat:
Doch, hat er. Ich weiß zwar nicht, was das mit Mercedes und den Inhalt des Threads zu tun hat und wieso du dich auf den Redakteur einschießt und hier in die Details von Siemens und Apple Handys eingehst, aber er hat recht und du irrst.
Nur um das sachlich einzuordnen: Die Siemens Handys unter dem Label "BenQ" wurden am 31.12.2006 eingestellt und das iPhone wurde 9 Tage später vorgestellt. Das kann man durchaus als "kurz danach" bezeichnen.Nun aber back to topic. Es geht hier schließlich um Mercedes und nicht um Handys von Siemens.
Danke ansonsten für die inhaltliche Diskussion und die verschiedenen Blickwinkel auf die EQ Modelle von Mercedes.
Du hast Deinen Thread mit diesem Zitat / dieser Analogie eröffnet und fragst jetzt ernsthaft, was dies mit Mercedes zu tun hat? Meinst Du das ernst?
Und zu Deiner Einordnung: Diese ist falsch. BenQ ist keine Siemens-Marke, sondern eine eigenständige taiwanesische Firma. Fakt ist: Siemens verkaufte die Handysparte bereits am 30. September 2005 an eine andere Firma und damit mehr als ein Jahr bevor das iPhone vorgestellt wurde. D.h. die Suggestion des Artikels, dass Apple einen Einfluss auf das Aus des Handygeschäfts für Siemens hatte ist damit Schwachsinn. Und selbst BenQ machte das Geschäft dicht bevor Apple mit einem Samrtphone an den Markt ging.
Zitat:
@cycroft schrieb am 1. Januar 2023 um 17:53:32 Uhr:
Mit Software haben alle deutschen OEMs so ihre Probleme, außer BMW, die schneiden da noch am Besten ab. VW und Mercedes sind da nicht auf der Höhe der Zeit. Eine App zum Fahrzeug und das Backend haben 24/7 zu funktionieren. Das erwarte ich wenn die Fahrzeuge allesamt mehr wie 70 TEUR kosten.
Also Deine Aussage bzgl. BMW kann ich nicht nachvollziehen. Jedes mal wenn es ein OTA-Update von BMW gibt, weiß ich, dass ich danach eine Stunde mit der Hotline verbringen kann, damit alles wieder funktioniert. Immerhin sind die an der Hotline sehr nett...
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Zitat:
@cycroft schrieb am 1. Januar 2023 um 18:59:26 Uhr:
Tesla ist was Batterie ?? und Ladetechnik angeht top. Innenraum, Fahrwerk und Assistenzsysteme inklusive Bedienung ist jedoch nicht so gut.
Hmm, So oft ich am Ionity lade, nuckeln die Dreier Teslas mit 60 KW bei 60 % herum. Da liegen wir mit dem EQS noch weit über 100.
Direkter Konkurrent des EQS, was Preis und Größe betrifft, ist ganz sicher das Model S Plaid. Und die Beschleunigungswerte dieses Fahrzeugs sind wirklich atemberaubend.
Aber das war’s für meine Begriffe schon. Wo ist denn das Alleinstellungsmerkmal von Tesla? Das Modell S fährt nicht weiter, es lädt nicht schneller, und die Lade-Planung im EQS ist ziemlich brauchbar. Die Connectivity im EQS klappt, der Innenraum ist topp, die 10 Grad Hinterachslenkung ist der Hammer, ob man in so etwas nüchternen wie im Modell S lieber sitzt, ist sicherlich Geschmackssache.
Tesla hat gezeigt, wie E-Auto geht, aber das können die anderen jetzt auch und in vielen Belangen auch besser.
Das ist auch der Grund, warum der Aktienkurs nach unten zeigt, nicht, weil Herr Musk so komisch ist.
Und zu den Youtubern: was bringt wohl mehr Klicks, „EQS ist toll“ oder „EQS ist das schlechteste Auto des Jahre“
Die App-Anbindung von Mercedes finde ich im Vergleich zu Tesla auf dem gleichen Niveau. Es gibt da und dort leichte Unterschiede, aber beides ist auf der Höhe der Zeit.
Meine Kritikpunkte am EQS sind (abgesehen vom Preis): dass man die Wärmepumpe vergessen hat. Und der Ladeport ist unverständlicherweise schlechter gemacht als in den PHEV-Modellen.
Zitat:
@Andreas.Mi schrieb am 2. Januar 2023 um 13:59:42 Uhr:
Hmm, So oft ich am Ionity lade, nuckeln die Dreier Teslas mit 60 KW bei 60 % herum. Da liegen wir mit dem EQS noch weit über 100.
Ich bin ja durchaus für Vergleiche, aber sie sollten sinnvoll sein. Ein Model 3 hat einen um 1/3 bis 1/2 kleineren Akku als der EQS (je nach Variante) - natürlich lädt letzterer damit bei höherem SoC dann noch schneller. 60kW bei 60% stimmt aber auch nicht - bei 60% liegen alle Model 3 LR-Varianten der letzten Jahre noch um die 100kW (
siehe Schaubild), 60kW werden erst um die 80% unterschritten. Teil 2 des hinkenden Vergleichs ergibt sich dann mit Blick auf die Preisschilder - der EQS ist doppelt so teuer. 😉
Zitat:
Direkter Konkurrent des EQS, was Preis und Größe betrifft, ist ganz sicher das Model S Plaid. Und die Beschleunigungswerte dieses Fahrzeugs sind wirklich atemberaubend.
Nein, von der fahrerorientierten Auslegung und der Größe, ist eher der EQE der direkte Konkurrent zum Model S - der EQS ist deutlich länger (5,21m vs. 4,97m) und spielt auch preislich in den meisten Varianten in einer höheren Liga - kein Wunder bietet er auch das eine oder andere Feature mehr, das zahlt man dann eben auch entsprechend (was ja auch ok ist).
Das fahraktivere Fahrzeuge ist hingegen das Model S, das (zu) hohe Gewicht des EQS kann auch Mercedes nicht verstecken...das ist übrigens allgemein ein Punkt, an dem ich hoffe, dass bei zukünftigen Plattformen Mercedes nachlegen wird - die Fahrzeuge sind im Vergleich noch zu schwer.
Und das Thema Börse lassen wir besser ganz raus...die Gründe für die aktuellen Kursverluste quer durch die gesamte Tech-Branche sind deutlich komplexer als nur an Fahrzeugen oder einzelnen Personen festzumachen.
Zitat:
@jymil schrieb am 2. Januar 2023 um 18:09:03 Uhr:
Meine Kritikpunkte am EQS sind (abgesehen vom Preis): dass man die Wärmepumpe vergessen hat.
Das ist sie wieder, die Geschichte der Wärmepumpe.
Bisher ist nicht bewiesen, dass die beim EQS/EQE irgendetwas bringt. Und das eine Wärmepumpe per se „das Beste“ ist, ist auch schon mehrfach widerlegt
Aus de.investing.com. von heute:
"Weitere Faktoren, die zu Teslas schwacher Performance beigetragen haben, sind die schwächelnden Verkäufe des Model 3 in China, Probleme mit dem Autopilot-System und zunehmende Konkurrenz von anderen Elektroauto-Herstellern."
Da können die anderen (auch deutsche) Hersteller nicht so ganz falsch liegen, mit ihrer Strategie.
Das denke ich mir auch jedes mal, wenn ich mit meinem EQB an einer Ionity-Säule neben einem Ioniq 5 lade. Während bei mir bei 80% noch immer mit 95 kW geladen wird, ist beim Nachbar die Anzeige bei 70% auf 65kW gesunken (mit ähnlichen Werten mehrfach beobachtet). Trotz der sagenhaften theoretischen Ladeleistung des Ioniq 5.
Liegt wohl auch an der Ladestopp-Planung im EQ, welche bei mir bisher (10.000km) nahezu perfekt funktioniert hat.
Dass ich gerne weniger zahlen würde, ok, geschenkt.
Es zwingt mich ja niemand einen Mercedes zu kaufen.
Ich bin jedenfalls zufrieden mit dem Gesamtpaket, sonst wäre es mir den Preis ja nicht wert gewesen.
Zitat:
@jymil schrieb am 2. Januar 2023 um 18:09:03 Uhr:
Meine Kritikpunkte am EQS sind (abgesehen vom Preis): dass man die Wärmepumpe vergessen hat. Und der Ladeport ist unverständlicherweise schlechter gemacht als in den PHEV-Modellen.
Wärmepumpe:
Aufgrund der sehr aufwendigen Zurückgewinnung der Abwärme aus dem elektrischen Triebstrang verzichtet Mercedes bewusst auf den Einsatz einer Wärmepumpe. Siehe: https://jesmb.de/7131/
Ladeport:
Was ist daran schlechter als bei anderen?
Zitat:
@repero schrieb am 2. Januar 2023 um 18:30:26 Uhr:
Ladeport:
Was ist daran schlechter als bei anderen?
Naja, eine Klappe statt des Gummistöpsels auf dem DC-Anschluss hätte dem Wagen gut gestanden, da hat sich die Rechenschieber-Abteilung ins Knie geschossen...
Zitat:
@jymil schrieb am 2. Januar 2023 um 18:09:03 Uhr:
Meine Kritikpunkte am EQS sind (abgesehen vom Preis): dass man die Wärmepumpe vergessen hat. Und der Ladeport ist unverständlicherweise schlechter gemacht als in den PHEV-Modellen.
Ich finde uninformierte Kritik immer schwierig. An diesem Wagen ist so ziemlich alles auf Verbrauch optimiert und ich traue dem Enticklungsteam durchaus zu, gute Gründe zu haben, auf ein derartiges Bauteil zu verzichten.
Wie schon gesagt wurde, ist (mindestens) ein Grund dafür das Wärme-Rückgewinnungssystem.
Zitat:
@navyneidi schrieb am 2. Januar 2023 um 18:16:21 Uhr:
Das ist sie wieder, die Geschichte der Wärmepumpe.
Bisher ist nicht bewiesen, dass die beim EQS/EQE irgendetwas bringt.
Zitat:
@David8974 schrieb am 2. Januar 2023 um 18:51:25 Uhr:
Ich finde uninformierte Kritik immer schwierig. An diesem Wagen ist so ziemlich alles auf Verbrauch optimiert und ich traue dem Enticklungsteam durchaus zu, gute Gründe zu haben, auf ein derartiges Bauteil zu verzichten.Wie schon gesagt wurde, ist (mindestens) ein Grund dafür das Wärme-Rückgewinnungssystem.
Selten so viel Stuss gelesen, uniformiert seid ihr eher. Wenn das Auto auf Winterverbrauch optimiert wäre, dann hätten sie eine Wärmepumpe eingebaut. Eine Wärmepumpe bringt in jedem Auto etwas, egal welches. Was glaubt ihr, warum Mercedes in den EQA und EQE SUV eine Wärmepumpe einbaut - um das Leergewicht zu erhöhen ?
Eine Wärmepumpe hat erstmal nichts mit Rückgewinnung zu tun. Der Witz an einer Wärmepumpe ist, dass man nur 1kW Energie reinstecken muss, um 2-3kW an Heizenergie herauszubekommen. Deswegen baut man auch Wärmepumpen in Häuser ein, weil das effizienter ist, als mit Strom direkt zu heizen. Und das ist genau das , was der EQS ohne Wärmepumpe macht. Eine Wärmepumpe bringt nur dann nichts, wenn ihr im Winter ohne Heizung fahrt.
Zitat:
@jymil schrieb am 2. Januar 2023 um 19:17:48 Uhr:
Eine Wärmepumpe bringt in jedem Auto etwas, egal welches. Was glaubt ihr, warum Mercedes in den EQA und EQE SUV eine Wärmepumpe einbaut - um das Leergewicht zu erhöhen ?
Na, deswegen hat VW seinen Kunden mit Wärmepumpe Geld zurück gezahlt, weil sie denen so viel gebracht hat.
https://efahrer.chip.de/.../...lten-dreistellige-entschaedigung_105064
Deine Pauschalaussage ist so auch - Deine Wortwahl, nicht meine - Stuss.
Die Wärmepumpe bringt vor allem was in der Übergangszeit und bei häufigeren Aufheizvorgängen aber wenn Du Langstrecken fährst, ist die Einsparung bei der Aufheizung überschaubar und so ist auch der Reichweitenvorteil. Und auf Langstrecke brauchst Du die Reichweite halt mehr als bei Kurzstrecken im Ballungsraum.
Das alles hat sich Mercedes überlegt und die Wärmepumpe erst eingebaut, als sie sich wirklich einen Vorteil davon versprochen haben, nicht so wie andere, die seit 2017 fahrerlos (oder besser: führerlos) quer durch Amerika fahren oder wie oben ihren Kunden lieber Geld zurück zahlen.
Klar ist das nicht so sexy und man kann prima drauf hauen, aber es gibt auch Leute, die es zu schätzen wissen, wenn man erst was verkauft bekommt, wenn es funktioniert.