ist ein neues Auto nicht praktisch schon von gestern?
Hallo liebe Technikfreunde
Die Autowelt verändert sich mittlerweile so schnell das man bereits nach einem Jahr als Neuwagenbesitzer sich fragt "Ist meins denn noch so aktuell?)
Kennt sich jemand in der Industrie bzw Planung aus? Ab wann wird entschieden welche Systeme und Bauteile etc eingesetzt werden? Ein neues Auto braucht soviel ich weiss mehr als 5 Jahre Entwicklungszeit?
Danke für eine spannende Diskussion
Lg
Beste Antwort im Thema
Ich hol mir immer ältere gebrauchte und find das sogar gut so ...
53 Antworten
Ich habe letzt die neue Werbung vom Tiguan gesehen. VW bietet jetzt ein Dienst an, wo mir mein Auto in einer App angezeigt wird. Beworben wird es damit, das man jetzt sein Auto wiederfinden kann, wenn man es geparkt hat. Nicht, dass da noch ein Waschbär sich drin einnistet, weil ich nicht in der Lage bin, auf einem Supermarktparkplatz meinen Wagen zu finden.
Hält VW wirklich ihre Kunden für so verblödet, dass das Not tut? 😰
Naja, einen kleinen Sinn hat das System: Wird das Auto umgesetzt (nicht verwahrt!) kann man es einfach finden und weg fahren. ("Wie umgesetzt? Nee! Nie nicht! Die Kosten zahle ich nicht!"😉
Wer hat schon mal sein Auto MONATE nicht wieder gefunden, weil er es wo geparkt hat?
Die Autobauer sollten eher neue Fertigungstechniken entwickeln, damit die Fahrzeuge leichter werden und trotzdem stabil und sicher sind. Schwachsinn, wie "Ich bin zu DUMM um mein eigenes selbst geparktes Fahrzeug zu finden"-Gimmiks braucht kaum ein Mensch! (Wer doch, ist wahrscheinlich eh nicht geeignet um ein Fahrzeug zu führen.)
MfG
Das ist es genau, bei den wichtigen Sachen tut sich eigentlich nichts, deswegen baut man LED-Beleuchtung in die Außenspiegel ein oder eben solche Apps und macht damit Marketing.
Es gibt viel, wo Zeit verbrannt wird. Einiges findet man nützlich, nutzt aber später doch nicht wirklich einer.
- Ich brauch auch keine SMS-Vorlesefunktion. (Kam vor 2-3 Jahren bei FORD. Da hat schon ewig kaum wer noch SMS gesendet! min. 5-8j. zu spät!)
- Auto soll selber einparken. Wie wäre es mit selber üben?
- Auto soll sich selbst ein Parkplatz suchen... Okay, brauch ich wieder ne App um meinen Wagen zu finden. Will aber auch nicht, das sich mein Auto neben nen alten Omega von irgendwelchen Spacken stellt, wo dem Fahrer scheiß egal ist, in welchen Lack er seine Tür donnert! Zudem, werden Parkplätze weniger bzw. teuer! Da sollte die Stadt mal dran arbeiten. Wo ich letztes Jahr noch gewohnt habe, wurde ein neues Wohngebiet erschlossen. Da wurden zu horrenden Preisen winzige Grundstücke verkauft. Kaum einer baut eine Auffahrt mit Parkplätzen für die eigenen Fahrzeuge. (Ich habe ne große Auffahrt. Keines meiner Fahrzeuge steht an der Straße! Das war mir wichtig.) Ich bin für ein Gesetz, welches Hausbesitzern ab 400m² Grundstück min. zwei volle Stellplätze vorschreibt! Bei Mehrfamilienhäusern min. 1.5 pro Wohnung ab 60m². Hier werden Einfamilienhäuser gebaut, wo zwischen den Häusern nicht mal ein PKW durch fahren kann. Fahrzeuge stehen an der Straße, die dadurch komplett dicht geparkt ist. Warten wir mal auf einen Notfall! (Egal ob RTW oder Feuer! Abends kann man dort Slalom fahren.)
- Navigationssysteme die gigantische Summen kosten und kaum besser oder meist schlechter als simple kostenlose Programme auf dem Handy sind.
- Kostenpflichtige Karten? Okay, aber garantiert keine 150€++ !! In Zeiten, wo AndroidAuto die Karten vom Handy nutzt, ist das einfach obsolet, diese Summen zu verlangen!
- Multimediasysteme, die sich nicht individuell anpassen lassen. Es gibt offene Systeme bzw. Software, die sich von jedem anpassen lässt. Da muss der Fahrzeughersteller nicht ein teures und wenig nutzerfreundliches System
entwickeln/basteln.
Warum gibt es keine guten kleinen Fahrzeuge? Kleine gute Fahrzeuge für den Arbeitsweg. Jeder SciFy-Hollywoodstreifen macht es einem vor! Da gibt es kleine ein-/zweisitzer Fahrzeuge, die gut aussehen und technisch den großen kaum nachstehen.
Es gab dazu ja schon Ideen:- AUDI Urban Concept
- OPEL RAK e
- VW Nils
Wurden nie Serienreif.
Der Renault Twizy ist eines der wenigen Fahrzeuge, der auf dem Markt ist. Leider nicht wirklich Wetter-tauglich (Wer hatte die blöde Idee, keine richtigen Türen zu verbauen?) und hässlicher als die genannten Konzepte.
Ein Mini-Auto hat für viele einen Reiz, wenn er nicht zu teuer ist. (max. 10k€!) Er ist auch nicht nur vorteilhaft für den Nutzer! Auch durch den geringen CO2-Ausstoß hilft er die Grenzen im Flottenverbauch zu erreichen. Selbst mit einem kleinen Verbrenner wäre er deutlich sauberer als ein großes Schiff. Selbst ein "Mini" ist groß wie der Golf. Verbraucht 6-8 ltr.!
Meine Wunschdaten: 110km/h um am nen LKW vorbei zu kommen, max. 500kg, min. 200km Reichweite, als Verbrenner unter 3 ltr./100km., keine 1000€/Jahr Akkumiete! (Dann kann ich auch mein Dickschiff weiter fahren!), wettertauglich! (Auch im normalen Winter! Muss nicht in der Arktis funktionieren! Aber, bei -10°C sollte er noch min. 120km weit kommen, auch wenn ich etwas den Innenraum beheize.), 4 Räder!
MfG
Mich stört das nicht. Bei meinem 308 habe ich das FL gekauft, nachdem das Multimedia-System aktualisiert wurde. Damit war es zügig genug und technisch auf dem Stand der Höhe, um für die 7-10J auszureichen. Was mir eher wichtig ist, war das Design und die Antriebstechnik. Ich steige sehr gerne jeden Tag ein, obwohl ich den Wagen nun schon 5 Jahre kenne. Ich bin weiterhin sehr begeistert von der Optik und mittlerweile vom angenehmen Fahrgefühl.
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Zitat:
@Drahkke schrieb am 26. August 2018 um 13:00:53 Uhr:
Nach 2010 kam da nicht wirklich viel Neues hinsichtlich der Technik (von Gimmicks mal abgesehen).
Da kam noch eine Menge, vieles was man auf den ersten Blick nicht sieht, gerade im Sicherheitsbereich.
Adaptive Airbags, hochfeste Stähle in der Fahrgastzelle bis runter in den Kleinwagenbereich, Carbonkarosse (z.B. i3), die ersten ernsthaften E-Autos, Notbremsassistenten (insbesondere auch im LKW-Sektor), ESP ist so günstig geworden dass es bis zum Dacia Logan serienmäßig ist, schrittweise Entwicklung bei Reifen die in den letzten 10 Jahren merklich mehr Grip bei weniger Rollwiderstand haben, adaptive Lichtsysteme, ...
Das Entwicklungstempo ging so etwa ab der Jahrtausendwende ziemlich hoch. Auslöser waren in den späten 90ern vor allem die öffentliche Wahrnehmung vom NCAP-Crashtest mit erheblich höheren Anforderungen als die vorherigen Tests wie auch ein gewisser Elchtest ohne den sich ESP nie so schnell verbreitet hätte.
Verbräuche sind in den letzten 10 Jahren nochmals merklich gesunken wenn man die mal in Relation zu heutigen Fahrleistungen und Fahrzeuggrößen setzt.
Aktuell geht das Entwicklungstempo bei Fahrerassistenzsysstemen immens nach oben. Mittlerweile ist die Rechnerentwicklung weit genug um 3d-kameraauswertungen usw.. in ausreichendem Tempo bei kleinen Rechnergrößen zu bewerkstelligen. Da wird sich in den nächsten 5-10 Jahren noch eine Menge tun.
Ein gutes Mini-Auto fände ich auch interessant. Die Marktchancen sehe ich aber vor allem hierzulande äußerst gering. Der Neidfaktor für den Nachbarn ist zu klein.
Zitat:
@Moers75 schrieb am 28. August 2018 um 16:19:00 Uhr:
Zitat:
@Drahkke schrieb am 26. August 2018 um 13:00:53 Uhr:
Nach 2010 kam da nicht wirklich viel Neues hinsichtlich der Technik (von Gimmicks mal abgesehen).Da kam noch eine Menge, vieles was man auf den ersten Blick nicht sieht, gerade im Sicherheitsbereich.
Aktuell geht das Entwicklungstempo bei Fahrerassistenzsysstemen immens nach oben. Mittlerweile ist die Rechnerentwicklung weit genug um 3d-kameraauswertungen usw.. in ausreichendem Tempo bei kleinen Rechnergrößen zu bewerkstelligen. Da wird sich in den nächsten 5-10 Jahren noch eine Menge tun.
Top Beitrag vielen Dank.
Ich finde es äusserst interessant das sich aktuell sogar Grafikkartenhersteller zu den Automobilkonzernen hingezogen fühlen. Was mich Wunder nimmt sind die nächsten zwei Jahre. Viele Länder und auch Hersteller haben gewisse Mobilitätskonzepte ab 2020 geplant. Mal sehen was die Entwicklung dann herausbringt. Selbstständiges Parkieren im Parkhaus sollte ja sogar dieses Jahr noch möglich sein?
Ansonsten, tolle Auflistung aller Beteiligten. Sehr informativ 🙂
Da muss ich jetzt aber manchen wiedersprechen, seit 2010 hat sich gewaltig was getan.
Vorallem in 2 Punkten:
1. autonomes Fahren
Das Tesla Model S wird seit 2014 mit Autopilot angeboten und fährt damit fast autonom.
Viele andere Hersteller haben einzelne Funktionen des Fahrens automatisiert abgebildet, z.B. Audi Stauassistent oder diverse automatische Einparksysteme.
Das sind die ersten Schritte in ein komplett neues Zeitalter des Fahrens. Komplett andere Liga wie so Details wie Wandlergetriebe oder Direkteinspritzung.
2. Elektrifizierung
Hier muss man auch wieder Tesla nennen, erstes Elektroauto das wirklich am Markt ankommt.
Es gab davor auch den ein oder Anderen, aber seit ein paar Jahren ist eine Welle losgetreten worden, nicht nur von reinen Elektroautos. Auch diverse Hybride, Plug-In Hybride oder Mild Hybride mit z.B. 48V Systemen.
Man kann sagen das etwa seit den 60er Jahren bis zu den späten 2000ern nur Evolution stattgefunden hat.
Die prinzipiellen Grundlagen wie ein Auto funktioniert hat und wie es bedient werden muss sind in diesem Zeitraum gleich geblieben, die Technik wurde nur verfeinert und durch Details ergänzt.
Im Moment finden jedoch 2 Revolutionen statt die die Funktion und die Nutzung eines Autos völlig verändern können. Und damit befassen sich die Entwicklungsabteilungen aktuell auch am massivsten.
Zum Entwicklungszeitraum:
Deine Einschätzung von 5 Jahren trifft es schon ganz gut, zu diesem Zeitpunkt ist das Fahrzeugkonzept fertig und man steigt in die Serienentwicklung ein, heisst man weiss was man bauen möchte wie es aussehen sollte und welche Technik verbaut wird.
Über die 5 Jahre der Serienentwicklung bis zum SOP geht aber auch die Entwicklung weiter, da kommen auch noch Details nach, bzw. Ausstattungen können nachgeliefert werden. Etwa 2 Jahre vor SOP muss aber die "Hardware" größtenteils stehen, dann werden die Serienwerkzeuge hergestellt. Etwa ein halbes Jahr nach SOP bekommst du das Auto zu Gesicht.
Grüße
Alexander
Mein Nachbar kam gestern mit einem neuen Audi Q3 nach Hause, stolz wie Oskar. Befürchte aber, dass ihm nicht bekannt ist dass das Nachfolgemodell vom Q3 demnächst beim Händler steht. (er interessiert sich nur für Fussball...)
Zitat:
@Destructor schrieb am 29. August 2018 um 00:06:38 Uhr:
Zum Entwicklungszeitraum:
Deine Einschätzung von 5 Jahren trifft es schon ganz gut, zu diesem Zeitpunkt ist das Fahrzeugkonzept fertig und man steigt in die Serienentwicklung ein, heisst man weiss was man bauen möchte wie es aussehen sollte und welche Technik verbaut wird.
Über die 5 Jahre der Serienentwicklung bis zum SOP geht aber auch die Entwicklung weiter, da kommen auch noch Details nach, bzw. Ausstattungen können nachgeliefert werden. Etwa 2 Jahre vor SOP muss aber die "Hardware" größtenteils stehen, dann werden die Serienwerkzeuge hergestellt. Etwa ein halbes Jahr nach SOP bekommst du das Auto zu Gesicht.Grüße
Alexander
Hallo Alexander
Danke für deinen Beitrag. Echt informativ.
Laut deinem Beitrag würde sich meine Vermutung bestätigen dass die Autos eben quasi mit der Technik von gestern sind? 2 Jahre sind in der aktuellen Entwicklung ein massiver Schritt nach vorne. Schon nur die Entwicklungen im autonomen Bereich sind ja so rapide. Auch die adaptiven Lichtsysteme haben in zwei Jahren nochmal einen Sprung zugelegt.
Lg
Vor allem wenn man bedenkt, das nach einer gewissen Zeit, die Software Updates spärlicher werden und dann irgendwann ganz aufhören, oder Elektronische Komponenten aus Altersgründen nicht mehr unterstützt werden.
Ein Auto ist eine Maschine.
Ich arbeite im Maschinenbau, kleine neue Technologien brauchen locker 1 Jahr bis zur Serienreife. Komplette Neuentwicklungen locker 5 bis 10. Laufend und schleichend werden aber Fertigungsprozesse und Abläufe optimiert.
Meine Frau hat einen Focus von 2016, davor einen von 2004. Die Art und Weise wie Karosserie und Anbauteile innen und außen gefertigt und verarbeitet sind ist immens. Der neue ist viel "einfacher" und durchdachter gefertigt als der Alte. Mein Cabrio - der Golf 1 stammt von 1974 - ist wieder eine ganz andere Evolution.
Na gut die Entwicklung geht ständig weiter.
Aber in Prinzip in kleinen Schritten.
Nicht einmal von einer Generation zur nächsten ist der Schritt meist sonderlich groß.
Wenn man 2- 3 Generation schaut, sagen wir 10 bis 20 Jahre dann ist natürlich schon Unterschied vorhanden.
Aber 1 Jahr?
Sicher kann der eine oder andere Hersteller ein Jahr später ein neues Modell mit irgendwas neuerm drin heraus bringen. Aber so groß sind die Unterschiede da nicht, meist eher kleine Dinge.
Moin
Die Automobilindustrie muss jedes Jahr mehr und mehr Autos verkaufen. Das schafft man nur durch geplante Obsoleszenz, indem man den Eindruck vermittelt, dass das alte Auto obsolet sei, obwohl es noch einwandfrei fährt. Fahrverbote und Umweltzonen für alte Abgasnormen verstärken das.
Edit: Die meisten Leute, wenn sie nicht gerade affin für Autos sind, kennen sich mit dem ganzen neuen Spielkram gar nicht aus. Ich bin Taxifahrer, und ungefähr ein Drittel der Fahrgäste wundert sich an der Ampel: "Oh Start-Stopp-Automatik". In einigen Fällen, meist bei älteren Fahrgästen, wird nachgefragt "Warum ist denn jetzt der Motor aus?" und haben noch nie von Start-Stopp gehört. Dabei gibt es das System schon seit über 10 Jahren. Die meisten Leute, mit denen man sich über Autos unterhält, sind auf dem Niveau von 2000-2005 stehen geblieben. Da ist ein Automatikgetriebe oder Tempomat schon das höchste, was bekannt ist. Mit den Begriffen "Adaptiver Abstandstempomat", oder "Adaptives Fernlicht" kann kaum jemand was anfangen. Von da aus ist es keine "Schande", ein altes Auto zu fahren.