ist ein neues Auto nicht praktisch schon von gestern?

Hallo liebe Technikfreunde

Die Autowelt verändert sich mittlerweile so schnell das man bereits nach einem Jahr als Neuwagenbesitzer sich fragt "Ist meins denn noch so aktuell?)

Kennt sich jemand in der Industrie bzw Planung aus? Ab wann wird entschieden welche Systeme und Bauteile etc eingesetzt werden? Ein neues Auto braucht soviel ich weiss mehr als 5 Jahre Entwicklungszeit?

Danke für eine spannende Diskussion

Lg

Beste Antwort im Thema

Ich hol mir immer ältere gebrauchte und find das sogar gut so ...

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Heutige Berechnung kann natürlich sehr viel mehr eingrenzen als es früher möglich war.
Aber den Versuch quasi durch Berechnung zu ersetzen, eine Vorstellung die auch da und dort mitunter bestanden hat, ist natürlich unrealistisch.
Es tauchen immer neue Probleme auf, neue Materialen, neue Fertigunsmethoen, etc.,etc.
Besser einengen als früher ja, aber Versuch durch Berechnung gänzlich zu ersetzen, in keiner absehbaren Zeit.

Die Berechnungen sind halt auf eine Lebensdauer von ~150 TKM ausgelegt. Früher hat man lieber ein bisschen Sicherheit zugegeben, da hat es auch mal länger gehalten. Manchmal, wie bei den erwähnten Steuerketten funktioniert halt die Berechnung nicht so, da hält es nicht einmal so lange. Reserve ist keine drin.

Zitat:

@Destructor schrieb am 3. September 2018 um 00:57:27 Uhr:


Halte ich für ein Gerücht. Wurde schon immer erzählt.
Die Tatsache ist das Gegenteil, die Lebensdauer eines Autos wird immer länger.
Auch mein BMW hat inzwischen schon 270tkm runter und der Wagen macht locker nochmal 100tkm, eher das doppelte.
Null Rost und Motor und Getriebe laufen 1A.
Auch die ganze Elektronik die immer wieder verteufelt wurde macht keine Probleme.
Bis auf einen Bruch des Kabelbaums der Heckklappe, das hatten die vorherigen Modelle aber auch schon.
Der Ersatzkabelbaum hat 37€ gekostet.

Grüße
Alexander

Diese These können wir bei der durchschnittlichen Jahresfahrleistung der Deutschen erst in 20 Jahren verifizieren. Langstreckenfahrzeuge hielten immer schon gut durch.

Dein eigenes Auto ist das beste Beispiel: das ist doch gar kein aktuelles Modell, sondern zwei Generationen zurück. Konkret wurde es 2003 vorgestellt - also Anfang dieses Jahrtausends. Viel Elektronik ist doch da gar nicht drin im Vergleich zu aktuellen Modellen. Der hat noch nicht mal eine (schlechte) elektrische Servolenkung, wie heutzutage alle Fahrzeuge.

  • Der Vorgänger E39 von 1995 war ein Meilenstein. Ich habe ihn gefahren und geliebt.
  • "Dein" Modell E60 von 2003 war dann noch eine grosse Verbesserung. Leider design-technisch etwas geplagt vom Bangle-Einfluss. Ich habe ihn auch gefahren und war sehr zufrieden.
  • Der Nachfolger F10 von 2010 hat einfach nur die Bangle-Sünden abgelegt und ist hübscher geworden. Fuhr aber prinzipiell genauso.
  • Dessen Nachfolger wiederum, den G30 von 2017 kann man mit freien Auge nicht vom F10 unterscheiden. Wikipedia nennt als einziges Highlight: "die CO2 Bilanz wurde verbessert." Downsizing.

Der E39 war das iPhone 5; der E60 das iPhone 6; der F10 das iPhone 7; der G30 das iPhone 8. Merkst Du was?

Zitat:

@Destructor schrieb am 2. September 2018 um 21:48:32 Uhr:


Vollverzinkung gabs auch früher kaum. Schon vor 20 Jahren waren so gut wie alle Fahrzeuge nur teilverzinkt.

Bei Mercedes gab es vor 20 Jahren wahrscheinlich nicht mal Teilverzinkung. Dagegen war bei Audi und dann auch bei anderen VAG-Fahrzeugen (Golf IV-Plattform) damals Vollverzinkung Standard.

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Zitat:

@fred95 :
Der E39 war das iPhone 5; der E60 das iPhone 6; der F10 das iPhone 7; der G30 das iPhone 8. Merkst Du was?

Das du Iphone benutzer bist?

Zitat:

@Destructor schrieb am 3. September 2018 um 00:57:27 Uhr:


Auch die ganze Elektronik die immer wieder verteufelt wurde macht keine Probleme.
Bis auf einen Bruch des Kabelbaums der Heckklappe, das hatten die vorherigen Modelle aber auch schon.
Der Ersatzkabelbaum hat 37€ gekostet.

Und der Einbau des Kabelbaums bei einer Fachwerkstatt hätte gekostet? Hast du selbst gemacht und das verallgemeinerst du jetzt. Schon klar.

Dass die Elektronik "keine Probleme macht", sieht man ja aktuell sehr gut beim ACC-Defektethread im Golf VII-Forum. Bei dir hat die Elektronik glücklicherweise bisher noch keine Probleme gemacht.

Das heißt ja auch gar nicht, dass alles neue pauschal schlecht ist. Es ist nur so - umso mehr ich in ein Auto reinbaue, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer festen Zeitspanne noch alle verbauten Komponenten fehlerfrei funktionieren.
Man müsste also die einzelnen Ausfallwahrscheinlichkeiten der verbauten Komponenten ständig weiter runter drücken, um trotz der steigenden Komplexität die mittlere Zeit bis zum Auftreten eines Defektes gleich halten zu können. Das will aber keiner bezahlen.

Wenn man nun ein Typ ist, der mit dem Auto eigentlich nur von A nach B fahren will und das zwangsweise jeden Tag zuverlässig, dann sind viele der neu eingeführten Features eher unnütz - gehen aber trotzdem kaputt und verhindern HU, AU oder gar gleich den Motorlauf.

Zitat:

@fred95 schrieb am 3. September 2018 um 13:39:57 Uhr:



Diese These können wir bei der durchschnittlichen Jahresfahrleistung der Deutschen erst in 20 Jahren verifizieren. Langstreckenfahrzeuge hielten immer schon gut durch.

Richtig, deswegen reden die Schwarzmaler auch immer so selbstbewusst, ihnen das Gegenteil beweisen kann man frühestens 10 Jahre später.

Tatsache ist dass Autos in den letzten 20 Jahren trotz komplexerer Technik immer zuverlässiger und langlebiger werden. Es gibt keinen Anhaltspunkt der darauf hindeutet das wir gerade jetzt eine Trendwende erleben.

Zitat:

@fred95 schrieb am 3. September 2018 um 13:39:57 Uhr:


Dein eigenes Auto ist das beste Beispiel: das ist doch gar kein aktuelles Modell, sondern zwei Generationen zurück. Konkret wurde es 2003 vorgestellt - also Anfang dieses Jahrtausends. Viel Elektronik ist doch da gar nicht drin im Vergleich zu aktuellen Modellen. Der hat noch nicht mal eine (schlechte) elektrische Servolenkung, wie heutzutage alle Fahrzeuge.

Mein Auto hat schon dutzende Steuergerät drin und Bussysteme mit Lichtwellenleitern.

Teile des Autos wie z.B. die Klimaautomatik müssen über den iDrive Computer bedient werden.

Der E60 war bei BMW eines der ersten Modelle wo so richtig von analog auf digital umgestellt wurde. Technisch ein Quantensprung zum E39. Und dafür ist der unglaublich zuverlässig.

Auch 2006 gabs schon die Schwarzmaler die behauptet haben das diese Kisten mit spätestens 100tkm und Elektronik-Vollschaden aufm Schrottplatz stehen.

Zitat:

@fred95 schrieb am 3. September 2018 um 13:39:57 Uhr:


  • Der Vorgänger E39 von 1995 war ein Meilenstein. Ich habe ihn gefahren und geliebt.
  • "Dein" Modell E60 von 2003 war dann noch eine grosse Verbesserung. Leider design-technisch etwas geplagt vom Bangle-Einfluss. Ich habe ihn auch gefahren und war sehr zufrieden.
  • Der Nachfolger F10 von 2010 hat einfach nur die Bangle-Sünden abgelegt und ist hübscher geworden. Fuhr aber prinzipiell genauso.
  • Dessen Nachfolger wiederum, den G30 von 2017 kann man mit freien Auge nicht vom F10 unterscheiden. Wikipedia nennt als einziges Highlight: "die CO2 Bilanz wurde verbessert." Downsizing.

Der E39 war das iPhone 5; der E60 das iPhone 6; der F10 das iPhone 7; der G30 das iPhone 8. Merkst Du was?

Wir hatten auch den E39, ich sehe da keinen großen Meilenstein gegenüber dem E34. Für mich eine sanfte Weiterentwicklung.

Der E60 war dagegen ein Umbruch, nichtmehr zu vergleichen mit dem E39. Der F10 dageben wieder nur eine sanfte Weiterentwicklung. Wir haben oder hatten alle 4 Modelle. Vom G30 hab ich mir noch kein Urteil gebildet.

Zitat:

@chrisdash schrieb am 4. September 2018 um 18:27:57 Uhr:



Und der Einbau des Kabelbaums bei einer Fachwerkstatt hätte gekostet? Hast du selbst gemacht und das verallgemeinerst du jetzt. Schon klar.

Dass die Elektronik "keine Probleme macht", sieht man ja aktuell sehr gut beim ACC-Defektethread im Golf VII-Forum. Bei dir hat die Elektronik glücklicherweise bisher noch keine Probleme gemacht.

Ich hab als ungeübter 2 Stunden in meiner Tiefgarage gebraucht.

Rechne also 2 Stundensätze deiner favorisierten Werkstatt mit drauf dann weisst du was es dort kostet.

Alle Autos haben irgendwelche Probleme und Mist gebaut wurde immer.
Ob es jetzt Steuerketten, Pleuellager, Rost oder jetzt ein ACC ist, irgendwas gabs immer.
Aber das jetzt ACC grundsätzlich ein fehleranfälliges System ist stimmt auch nicht. Bei einem Großteil der Modelle funktioniert es problemlos.

Zitat:

@chrisdash schrieb am 4. September 2018 um 18:27:57 Uhr:


Das heißt ja auch gar nicht, dass alles neue pauschal schlecht ist. Es ist nur so - umso mehr ich in ein Auto reinbaue, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer festen Zeitspanne noch alle verbauten Komponenten fehlerfrei funktionieren.
Man müsste also die einzelnen Ausfallwahrscheinlichkeiten der verbauten Komponenten ständig weiter runter drücken, um trotz der steigenden Komplexität die mittlere Zeit bis zum Auftreten eines Defektes gleich halten zu können. Das will aber keiner bezahlen.

Wenn man nun ein Typ ist, der mit dem Auto eigentlich nur von A nach B fahren will und das zwangsweise jeden Tag zuverlässig, dann sind viele der neu eingeführten Features eher unnütz - gehen aber trotzdem kaputt und verhindern HU, AU oder gar gleich den Motorlauf.

Du kannst bei vielen Automodellen auch auf solche Ausstattung verzichten. Macht aber keiner, denn die Wahrscheinlichkeit das es ausfällt ist nicht sehr hoch.

Man drückt auch die Ausfallwahrscheinlichkeit der einzelnen Komponenten immer weiter. Alleine schon dadurch das man dort viel Mechanik in Elektronik umsetzt.

Kaputte Zündverteiler, festgehende Handbremsseile, verstellte Vergaser, undichte Servolenkungen gibts heute nichtmehr. Zumeist wird durch die Elektronik versucht ein System simpler zu machen, das spart nämlich viel Geld bei geringerer Ausfallwahrscheinlichkeit.

Grüße
Alexander

Zitat:

@Destructor schrieb am 4. September 2018 um 21:13:29 Uhr:


Ob es jetzt Steuerketten, Pleuellager, Rost oder jetzt ein ACC ist, irgendwas gabs immer.
Aber das jetzt ACC grundsätzlich ein fehleranfälliges System ist stimmt auch nicht. Bei einem Großteil der Modelle funktioniert es problemlos.

Das war auch nicht mein Punkt. Sondern, wie du selbst sagst: "irgendwas gabs immer", nur dass wir in den letzten Jahren die Menge an Komponenten, die das gewisse "irgendwas" sein können, immer schneller gestiegen ist und ich gehe davon aus, dass die Qualität da nicht mitziehen kann. Mein Radarsensor ist ein Beispiel für einen solchen Fall, denn offenbar sind die Sensorgehäuse nicht ausreichend abgedichtet und dadurch korrodiert die Elektronik innen. Ein Weg, wie Elektronik kaputt gehen kann, Vibrationen sind ein anderer, Überhitzung ein weiterer, häufige Temperaturwechsel ein weiterer. Und natürlich kann es auch Material- oder Fertigungsfehler im engeren Sinne geben, da stimme ich dir aber zu, ist eher selten.

Zitat:

@Destructor schrieb am 4. September 2018 um 21:13:29 Uhr:



Du kannst bei vielen Automodellen auch auf solche Ausstattung verzichten. Macht aber keiner, denn die Wahrscheinlichkeit das es ausfällt ist nicht sehr hoch.
Man drückt auch die Ausfallwahrscheinlichkeit der einzelnen Komponenten immer weiter. Alleine schon dadurch das man dort viel Mechanik in Elektronik umsetzt.

Kaputte Zündverteiler, festgehende Handbremsseile, verstellte Vergaser, undichte Servolenkungen gibts heute nichtmehr. Zumeist wird durch die Elektronik versucht ein System simpler zu machen, das spart nämlich viel Geld bei geringerer Ausfallwahrscheinlichkeit.

Verzicht auf bspw. Assistenzsysteme wird immer weniger möglich, das wird jetzt nach und nach zur Serie. Wobei VW hier noch hartnäckig die "bitte extra ankreuzen und extra bezahlen"-Schiene fährt, also bitte nicht dort schauen. Bei Honda oder Toyota sieht es schon anders aus. Sie haben ja auch einen echten Mehrwert, ich habe schließlich selbst die Systeme gekauft um mir das Leben auf der Autobahn zu erleichtern.

Ändert aber nichts an meiner ursprünglichen Aussage. Nicht weil Elektronik per se anfällig wäre, sondern weil es so viel mehr davon gibt im Auto von 2018. Das deckt sich auch mit deiner Feststellung, dass man einige ehemals mechanische Komponenten durch Umstellung auf Elektronik für sich genommen zuverlässiger machen kann (und damit erst mal auch das Ganze).

Ob das alles letztendlich dazu führt, dass diese heutigen Autos nach 10 Jahen auf dem Schrott sind, wage ich auch zu bezweifeln. Man wird die Reparaturen wohl machen, weil ein einzelner defekter Assistent oder wasauchimmer eben kein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Aber es werden mehr solche "kleinen Reparaturen" anfallen als bei einem 2001er Golf IV. Davon bin ich überzeugt.

Das Ersatzteil für's ACC kostet übrigens bei Volkswagen 1500 EUR. Ist aber hier nicht relevant, es geht ja ums Allgemeine.

ich finde, das es seit ewigen Zeiten der Automobilgeschichte immer wieder, mehr oder weniger langlebige Fahrzeuge und Fahrzeugteile gab. Wenn man sich mal auf youtube die Zusammenfassung anschaut namens "automobile Ärgernisse" 1978 bis 1984, sieht man das auch hier schon immer fehlerhafte Teile, Mechaniken und undurchdachte Bauteile in die Autos kamen. Oft wurde nachgebessert, teils aber auch gewollt weiter so verbaut da es Reparatur- und Ersatzteilkosten in die Höhe treibt und somit Geld in die Kassen.

Das die heute verbauten Assistenten oft nicht funtktionieren , kann ich nicht bestätigen - im Gegenteil. Der Tempomat funktioniert seit Jahrzehnten zuverlässig und mir persönlich hat der Notbremsassistent schon 2 mal den Arsch gerettet! Bei ca. 50km/h lief ein Reh über die Straße und bevor ich auch nur mit dem Fuß zucken konnte, stand der Wagen schon und das Tier konnte wacker weglaufen...und mein Auto blieb unversehrt.

Ich bin schon sehr zufrieden mit den passiven Helferlein und wie man sieht, kommen die auch zuverlässig zu Hilfe wenn es nötig ist. Was die Langlebigkeit der heutigen Fahrzeug angeht, sehe ich zumindest für mich ohnehin kein großes Potenzial, denn ich wechsel meine Fahrzeuge alle 2 bis 3 Jahre und da kommen kaum mehr als 40 oder 50 tausend KM zusammen. Wie lange der Motor und die anderen Bauteile da ohne Ausfälle mitmachen werde ich nie erfahren. Meine Frau fährt ihren Daihatsu Trevis seit 11 Jahren. Der Wagen hat 211000 Km runter und bisher wurden nur normale Verschleißteile gewechselt wie Reifen, Bremsbeläge und mal ein Schlauch hier und da oder Auspuffteil.

Ob das jetzt wieder den Asiaten angerechnet werden kann, weiß ich nicht. Mein Winterauto ist ein Audi B4 von 1994 mit 356000 Km und der machte auch nie Mucken :-)

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