Ist das Ford-Öl wirklich so schlecht? (5W30)
Hallo,
ich habe heute endlose Diskussionen gelesen bezüglich den verschiedenen Ölen. Alle haben gesagt das Ford-Öl 5W30 A1 sei mist, ich merke wie laut der Motor bei hohen Drehzahlen wird. Meine Frage, ist das Öl wirklich so schlecht und ist das 0W40 wirklich besser? Sollte man das Ford-Öl verwenden oder eher nicht? Am Montag steht bei mir nämlich ein Ölwechsel an und der Meister will 5W30 A1 reinmachen. Ich bin eigentlich so weit ihm zu sagen er soll bitte 0W40 reinkippen.
Kommt das dann durch die Dichtungen? Warum wird überall geschrieben das Öl sei schlecht, Ford muss sich doch was dabei gedacht haben? Wie gesagt, bei hohen Drehzahlen schreit der Motor und bringt wenig Leistung, in wie fern das an dem Öl liegt weis ich nicht.
Ich wäre über Eure Hilfe dankbar auch wenns der xte Öl-Thread ist.
Beste Antwort im Thema
erstens hat Ford bis zum 1.0/1.5 EcoBoost und den Endura 1.8 TDDI noch nie ein Motor eigenständig selbst entwickelt (1.6 EB basiert auf den 1.6 Zetec-SE Mazda/Ford Kooperation bzw EB 2.0 auf den 2.0 Duratec-HE aus der Volvo/Ford Kooperation)
zweitens die Hersteller die den gleichen Motor verbauen verwenden für Motoren andere Spezifikation (5w40, 0w30 ACEA A3 statt Ford 5w30 ACEA A1/A5)
drittens gibt es die ACEA A1 bei Ford schon seit 2002 nicht mehr, mit Einführung der Ford Freigabe WSS-M2C 913-C setzt es die ACEA A5 voraus, genau wie bei der neuen 5w20 der Freigabe WSS-M2C948-B
viertens das ein erhöhter Verschleiß durch Öle mit abgesenkten HTHS (A1/A5) entstehen kann jeder selbst durch eine Ölanalyse nachweisen,
hier ein Video als Beispiel 5w30 A1 -> *klick*
und ein Beispiel von meiner Analyse die ich zusätzlich verglichen habe mit einer der mir von einem Mitglied eingereicht wurde -> *5w40 vs Ford 5w20 -> klick*
das neue Ford 5w20 hat im übrigen nur noch ein HTHS von 2,6 mPa*s..und wenn ich mich nicht täusche kommen Gleitlager schon bei <2,6 mPa*s in den Bereich der Mischreibung, das ist dann ja ein Tanz auf Messers Schneide 😰
Meine Meinung, meide das Öl nach Ford Freigabe wenn du dich nicht in der Garantie befindest, es gibt genug preisgünstigere Öle die weitaus höhere Freigaben erfüllen z.b. MB 229.5, solche Öle gibt es bereits für 22€/5L, alternativ wenn du ein Sauger fährst reicht auch ein 5w40 nach MB 229.3,Porsche, VW u.s.w für 13,49€/5L
im übrigen beim Praktiker ist ja gerade Ausverkauf, dort kann man sich noch mit dem Praktiker SAE 5w40 für jetzt 17€/5L für Jahre eindecken 😉 wie man ja an der Analyse aus meinem Motor sieht hat man ein guten Motor und Verschleißschutz und ich fahre es ja auch schon seit knapp 6 Jahren und über 90TKm in meinen Ford 1.8er Motor ohne Probleme weder Ölverbrauch noch andere Dinge
97 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Aygo Club
Bei Toyota gibt's teilweise bei 10 Jahre alten Motoren noch Kulanz, wenn dort vermehrte Probleme bekannt sind.
Das wäre mir neu, kein Hersteller verschenkt Motoren oder Teile.
Doch.. Es gab z.B. mal Probleme mit dem Shortblock des 1.8 VVT-i Motors. Dieser wurde bis zu einem Alter von 7 Jahren oder 150.000 km kostenlos getauscht. Oder die elektrische Wasserpumpe von bis zu 10 Jahre alten Prius. Nur mal um ein paar Beispiele genannt zu haben.
Diese Regelungen betreffen natürlich nur bekannte Serienfehler. Für unspezifische Einzelfälle gibt es natürlich auch bei Toyota nach 10 Jahren keine Kulanz mehr.
Zitat:
Ich habe aber auch bei einigen gelesen dass das 0W40 aus den Dichtungen läuft, weil sie eben auf andere gehört haben. Manchmal ist man sich auch gar nicht sicher, ob die User dann nicht vielleicht von dem Unternehmen sind, welches sie so hochbeten.
sowas ist grundsätzlich dummes zeug. es gibt kein zu dünnes öl. es gibt aber defekte dichtungen.
Die ACEA A1/B1 - 2010 Sequenz erlaubt eine HTHS größer als 2,9 und kleiner als 3,5. Außer xW-20 Öle die dürfen runter gehen bis 2,6.
http://www.lubrizol.com/.../ACEA-A1B1-10.html
Die A5/B5 erlaubt grundsätzlich zwischen 2,9 und 3,5.
http://www.lubrizol.com/.../ACEA-A5B5-10.html
Die ACEA ist der Zusammenschluß europäischer Autobauer. Vorgänger war die CCMC.
Ähnliche Themen
@Robbi22
Das ist richtig. Deswegen kann das besagte 5W-20 Ford-Öl auch nur nach ACEA A1 spezifiziert werden, da HTHS <2,9.
Ich selber fahre (im Yaris) ein 0W-20 von Rowe, was nach ACEA A5 eingestuft ist. Von daher bietet dieses Öl trotz der praktisch gleichen Viskositätslage einen höheren Verschleißschutz als das "Ford-Öl" WSS-M2C948-B.
Wundern muss ich mich allerdings über die Empfehlung von Ford, dass dieses Öl auch in fast alle älteren Motoren eingefüllt werden sollte. Das kann so eigentlich nicht auf Dauer funktionieren. Der Motor muss schon über bestimmte technische Voraussetzungen verfügen, um Öle mit derart abgesenkter HTHS zu vertragen.
Zitat:
Original geschrieben von ShoxxxDeluxe
Der Absatz ist sehr interessant, ich dachte jedes Auto hat Hydros?
Mittlerweile wird die Zahl der Hydro-Fahrzeuge wieder kleiner, da "feste" Schlepphebel und Tassenstößel bessere Befehls- bzw. Steuerzeiten erlauben, was für die Abgasvorschriften wichtig ist.
Im Übrigen hat der 2000er Ford Puma meiner Frau auch Tassenstößel, deren Spiel habe ich im letzten Juni eingestellt, als der Zahnriemen neu musste nach zehn Jahren (vor zehn Jahren war die Servopumpe kaputt, da hat Ford den ZR nach bereits drei Jahren erneuert).
Nun geht das bei dem Auto relativ leicht und ist auf Dauer billiger als ständig kaputte Hydros zu erneuern. Die halten nämlich auch nicht ewig. Unser 2008er Fusion 1.4 hat auch Tassenstößel.
Bei Opel gibt es ab 2005 die Volumenmotoren nicht mehr als Hydrostößel, außer vielleicht die Turboversionen, und auch da nicht alle, siehe 1.6 Turbo 132 kW.
Ich persönlich habe bewusst Autos mit Hydrostößeln wegen LPG.
Und die Kulanz bei Toyota kann ich bestätigen. Meine Frau hat einen Avensis 2,2 Diesel und der hatte wahrscheinlich einen Haarriss im Zylinderkopf. Weil nun viele Motoren gleicher Bauart bei Toyota und Lexus da Probleme hatten und unser Avensis jünger als sieben Jahre und 180.000 km war, haben wir kostenlos einen neuen Motor mit 0 km (praktisch) gekriegt.
cheerio
So schlecht kann das "Ford" Oel nicht sein da alle Ford auf der Strasse noch fahren. 😉
Ich gehe mal davon aus das wir hier von Benzinern reden und nicht schon wieder Diesel...
Pete
Zitat:
Original geschrieben von blackisch
erstens hat Ford bis zum 1.0/1.5 EcoBoost und den Endura 1.8 TDDI noch nie ein Motor eigenständig selbst entwickelt (1.6 EB basiert auf den 1.6 Zetec-SE Mazda/Ford Kooperation bzw EB 2.0 auf den 2.0 Duratec-HE aus der Volvo/Ford Kooperation)
Oho! Ford hat schon den Motor für das Modell T selbst entwickelt und so ist das durch die Jahrzehnte weiter gegangen. In den 80er Jahren traf ich öfter einen Entwicklungsingenieur aus der Motorabteilung von Ford Köln. Der erzählte mir, wie sie die damaligen neuen Motoren für den Escort entwickelt und getestet haben. Amerikanische und europäische Divisionen von Ford haben immer selbständig Motoren entwickelt und gebaut.
Der Basismotor für den 1,6er Ecoboost ist der alte 1,25er der in den 90ern im Fiesta debütierte und seinerzeit von Yamaha entwickelt wurde, zusammen mit dem 1,7l aus dem Puma.
Übrigens weil die eigenen Abteilungen keine Kapazitäten frei hatten. Yamaha ist in Japan Das was Porsche Weissach in Deutschland ist, Entwicklungen aller Art für alle die keine Kapazitäten oder Ahnung haben.
Ford entwickelt durchaus selbst Motoren, aber wenn ein Konzern mehrere Firmen und Beteiligungen unter einem Dach vereint lassen sich die Anteile der jeweilgen Firmen schlecht auseinanderdividieren.
Da Motoren selten komplett Neu entwickelt werden sondern ein vorhandener Motor als Planungsbasis verwendet wird kann zb ein Fordmotor trotz Mazdabasis ein reiner Fordmotor sein. Denn im Kern wurde alles was aktuell auf dem Motorenmarkt ist schon mal von irgendeinem Hersteller verwendet. Die gezielte Unwucht der Schwungmasse beim 1.0 Ecoboost als Ersatz für Ausgleichswellen dürfte eine der größten Neuerungen der letzten Jahre sein, aber vermutlich findet man die Beschreibung dieser Methode schon in Patentschriften aus der Vorkriegszeit, wie so viele Weltneuheiten der letzten 20 Jahre.
So war zB das W-Bauprinzip des VW-V12 ein alter Hut und keine Erfindung von Piech, nur sahen die ganzen anderen Konzerne keinen Sinn in dieser problematischen Bauweise, wie auch der VR ein alter Hut war der wegen seiner Nachteile nur bei VW eingesetzt wurde.
Aber zurück zum Öl, seit Jahren gilt bei Ford die ...913C und nicht mehr die B und damit A5/B5. Aber wegen der kaum meßbaren 0,8-1,1% Spritsparpotential auf dem Prüfstand weicht Ford vom Wege der Besserung wieder auf den problematischen Weg ab auf dem Zuverlässigkeit einer minimalen Spritersparnis geopfert wird.
Das Fordmotoren trotzdem halten liegt wohl daran das die Ingenieure einen guten Job machen, der typische Fordfahrer kein Sportler ist und viele Fahrer auf die Vorgaben pfeifen und anständiges Öl einfüllen. Wenn auch oft nicht weil Sie wissen das das von Ihnen verwendete Öl besser ist sondern nur weil 0W40,5W40 oder 5W30 mit Mercedes oder VW-Freigaben schlicht im Handel verbreiteter sind und auch in der Regel billiger.
Was Hydrostößel angeht, die Teile müssen im Winter mit dem sirupartigen kalten Öl klarkommen, da macht heissen Öl nichts aus da deutlich dünner. Bei heissem Motor ist eher das Problem das das Öl zu dünn wird. Nur Kalt kann man aber die Hydros killen, mit zu hoher Kaltviskosität.
Das Ford "WSS-M2C948-B" ist derzeit das "dünnste" Öl, welches für Serien-PKW zu kaufen ist. Viele 0W-20/5W-20 Öle haben HTHS-Werte von 2,9 mPas oder knapp darüber, was an der ACEA A5 Spezifikation erkennbar ist.
Laut meinen Informationen will Honda demnächst in Serie ein 0W-16 Öl einführen, was nur einen mindest HTHS-Wert von 2,3 mPas erfordert.
Zitat:
Original geschrieben von Aygo Club
Motoren werden während der Entwicklung bewusst auf bestimmte Öle vorbereitet und optimiert. Wenn der Hersteller 5W-30 nach ACEA A1 vorgibt, dann sollte man das Öl verwenden. Einfach ein 0W-40 einzufüllen, weil manche der Meinung sind es wäre besser, halte ich hier eher für kontraproduktiv.
lol. Der 2003er Audi Motor 3.2 ist für niedrig HTHS ausgelegt, verreckt aber davon... mit dem entsprechenden Mobil1 0W-40 gibts keine Probleme... -------- soviel zum Thema Kontraproduktiv🙄
Niedrig HTHS öle sind in meinen Augen nur für "tolle" EU-Zyklen zahlen gedacht....
VW hat wenigstens draus gelernt und ist mit den neuesten normen zurückgerudert und wieder beim hohen HTHS gelandet...
Zitat:
VW hat wenigstens draus gelernt und ist mit den neuesten normen zurückgerudert und wieder beim hohen HTHS gelandet...
Und wieso hat der VW-Konzern dann die höchste Motor-Defektrate aller Hersteller? 😛
U.a. beim tollen TSI, der trotz VW 504.00 Öl (HTHS >3,5) oft keine 50.000 km unbeschadet übersteht. 😉
Weil die Probleme beim TSI nicht nur am Öl liegen?
Woher willst wissen das er die höchste Rate hat? Beweisen kann das keiner den VW wird keine Zahlen rausgeben.
Es gibt dazu aktuelle Studien. Audi ist der Spitzenreiter bei Motorschäden während der Gewährleistungszeit. 😉