Ich hab's getan: ein Neuer
Ich hab‘s getan. Ich habe einen Neuen! 🙂
Warum?
Der Alte brummte, beim Beschleunigen, auch im Leerlauf, selbst wenn er warm war.
Der Gangwechsel war immer spürbar, wenn nicht sogar manchmal ruppig.
Das Lenkrad ließ sich beim Start nicht mehr raus fahren. Beim Abstellen des Fahrzeugs tat sich am Lenkrad nichts mehr. Früher konnte ich komfortabel meinen Bauch hinter dem Lenker in Position bringen und dann bewegte es sich in die von mir bevorzugte Position.
Die Bremsen hinten befreundeten sich immer mehr mit Rost. Die Bremsscheiben zeigten Risse und der überstehende Rand ließ das Ende der Scheiben ahnen.
Der Keilrippenriemen wies auch nicht mehr die elastische Eleganz der jungen Jahre auf und wurde spröde.
13 Jahre und 252.000 Kilometer sind ja auch schon was.
Bei genauer Prüfung sah man, dass die Kupplungsstelle der Hydraulikleitung für die Servolenkung vorn links im Radkasten nicht mehr lange dem Innendruck stand halten kann. Die Metall-Muffe schälte sich bereits und der Schlauch war schon über das zulässige Maß angeschwollen. Nicht vorzustellen, wenn bei zügiger Autobahnfahrt die Servolenkung ausfällt.
Dazu muss ich sagen, dass ich alle vorgeschriebenen Inspektionen nach Bordbuch sorgfältig eingehalten habe. Meine Werkstatt, bei der ich das Fahrzeug auch gekauft habe, habe ich immer aufgefordert, alles, auch außerplanmäßig, zu tun, um den Dicken lange am Leben zu halten.
So leid es mir tut: bei den Befunden muss ein Neuer her!
Ich hab’s getan.
Natürlich ist es beim 6-Zylinder Diesel geblieben.
Aber er schnurrt leise wie ein Kater, wie ich es von den ersten Tagen vor 13 Jahren her kenne. Gangwechsel macht er angeblich, aber man spürt sie nicht mehr. Das Lenkrad ist auch freundlich zu meinem Bauch.
Eine Testfahrt von 350 Kilometern von Lüdighausen nach Hause ins Saarland lief nicht nur wie geschmiert, sondern wie ge-cremt. Die alten Ledersitze in Sonnenbeige waren zu schade, um sie wegzugeben. Ich hab sie behalten, nachdem meine Frau mit ihren Salben und Tinkturen die alte Farbe und Elastizität wieder herbei gehext hat.
Ihr ahnt es: Was Matthias und Zottel aus meinem alten Gaul gezaubert haben, ist einfach genial. Der Dicke hat kein Rheuma mehr. Alle Gelenke wurden gereinigt, geölt, geschmiert oder ersetzt. Der Lenkstock wurde durch einen neuen ersetzt. Natürlich wurde das Öl als auch das Getriebeöl ersetzt. Das letzte Mal bei 165.000 Kilometer.
Das Ganze war natürlich nicht umsonst. Aber warum macht das meine Werkstatt trotz Aufforderung nicht. Wir haben noch mehr Diskrepanzen entdeckt, über die ich mich hier nicht auslassen möchte.
Wenn ich so was in meinem Beruf könnte, würden Blinde wieder sehend, Lahme wieder flink auf den Beinen und Taube wieder Flöhe husten hören.
Ich freue mich auf die nächsten 100.000 Kilometer mit meinem Neuen Alten.
Hasel
Bei einer bekannten Schuhmarke hieß es früher in den Begleitheften für Kinder am Schluss des Abenteuers: „Lange schallt’s im Walde noch, unser Lurchi lebe hoch!“
Mein Lurch ist in Lüdinghausen.
Beste Antwort im Thema
Ich hab‘s getan. Ich habe einen Neuen! 🙂
Warum?
Der Alte brummte, beim Beschleunigen, auch im Leerlauf, selbst wenn er warm war.
Der Gangwechsel war immer spürbar, wenn nicht sogar manchmal ruppig.
Das Lenkrad ließ sich beim Start nicht mehr raus fahren. Beim Abstellen des Fahrzeugs tat sich am Lenkrad nichts mehr. Früher konnte ich komfortabel meinen Bauch hinter dem Lenker in Position bringen und dann bewegte es sich in die von mir bevorzugte Position.
Die Bremsen hinten befreundeten sich immer mehr mit Rost. Die Bremsscheiben zeigten Risse und der überstehende Rand ließ das Ende der Scheiben ahnen.
Der Keilrippenriemen wies auch nicht mehr die elastische Eleganz der jungen Jahre auf und wurde spröde.
13 Jahre und 252.000 Kilometer sind ja auch schon was.
Bei genauer Prüfung sah man, dass die Kupplungsstelle der Hydraulikleitung für die Servolenkung vorn links im Radkasten nicht mehr lange dem Innendruck stand halten kann. Die Metall-Muffe schälte sich bereits und der Schlauch war schon über das zulässige Maß angeschwollen. Nicht vorzustellen, wenn bei zügiger Autobahnfahrt die Servolenkung ausfällt.
Dazu muss ich sagen, dass ich alle vorgeschriebenen Inspektionen nach Bordbuch sorgfältig eingehalten habe. Meine Werkstatt, bei der ich das Fahrzeug auch gekauft habe, habe ich immer aufgefordert, alles, auch außerplanmäßig, zu tun, um den Dicken lange am Leben zu halten.
So leid es mir tut: bei den Befunden muss ein Neuer her!
Ich hab’s getan.
Natürlich ist es beim 6-Zylinder Diesel geblieben.
Aber er schnurrt leise wie ein Kater, wie ich es von den ersten Tagen vor 13 Jahren her kenne. Gangwechsel macht er angeblich, aber man spürt sie nicht mehr. Das Lenkrad ist auch freundlich zu meinem Bauch.
Eine Testfahrt von 350 Kilometern von Lüdighausen nach Hause ins Saarland lief nicht nur wie geschmiert, sondern wie ge-cremt. Die alten Ledersitze in Sonnenbeige waren zu schade, um sie wegzugeben. Ich hab sie behalten, nachdem meine Frau mit ihren Salben und Tinkturen die alte Farbe und Elastizität wieder herbei gehext hat.
Ihr ahnt es: Was Matthias und Zottel aus meinem alten Gaul gezaubert haben, ist einfach genial. Der Dicke hat kein Rheuma mehr. Alle Gelenke wurden gereinigt, geölt, geschmiert oder ersetzt. Der Lenkstock wurde durch einen neuen ersetzt. Natürlich wurde das Öl als auch das Getriebeöl ersetzt. Das letzte Mal bei 165.000 Kilometer.
Das Ganze war natürlich nicht umsonst. Aber warum macht das meine Werkstatt trotz Aufforderung nicht. Wir haben noch mehr Diskrepanzen entdeckt, über die ich mich hier nicht auslassen möchte.
Wenn ich so was in meinem Beruf könnte, würden Blinde wieder sehend, Lahme wieder flink auf den Beinen und Taube wieder Flöhe husten hören.
Ich freue mich auf die nächsten 100.000 Kilometer mit meinem Neuen Alten.
Hasel
Bei einer bekannten Schuhmarke hieß es früher in den Begleitheften für Kinder am Schluss des Abenteuers: „Lange schallt’s im Walde noch, unser Lurchi lebe hoch!“
Mein Lurch ist in Lüdinghausen.
18 Antworten
Moin Hasel....haben uns nur knapp verpasst. War am 16. Juni zum Boxenstop bei Zottel. Klimakondensator. Eine Wallfahrt wird es wohl nicht mehr geben...da hatten wir uns 2016 getroffen...auch das Zottelteam war dabei. Allerdings eine Pilgerstätte in Dresden gibt es so nicht mehr für uns ... eine andere Werkstätte in diesem Sinne ist uns gegeben. Gut so. Vielleicht trifft man sich ja dort noch einmal...Liebe Grüße auf diesem Wege auch an Juri, Uwe, Mario und Co.
Achso meiner ist inzwischen auch schon 13 Jahre alt und läuft.
Ja die Wallfahrt war schon toll.... !
naja und ein nettes Forenmitglied haste ja da auch noch getroffen :-)
LG Willy
Zitat:
@Paraglyder schrieb am 24. Juni 2020 um 12:19:12 Uhr:
naja und ein nettes Forenmitglied haste ja da auch noch getroffen :-)LG Willy
@Paraglyder
So isses.
Dich habe ich gesucht und nicht gefunden, wegen des "Y" anstatt "i" 😉 🙁
Ich hoffe, es ist alles gut gelungen einschließlich einer knitterfreien Heimfahrt.
Du könntest doch auch mal kurz Deine Story berichten, weshalb Du jetzt zum ersten Mal nach Lüdinghausen gekommen bist - und das trotz 300 km.
Wie sagte Deine Firma sinngemäß:
"Sie haben den Bowdenzug zur Öffnung der Haube mutwillig abgerissen. Da können wir nix machen. Sehen sie zu, wie sie klar kommen!" 🙁 🙁
So weit ich das mitbekommen habe, hat Matthias das Problem kostengünstig in wenigen Minuten gelöst.
Da kann man nur noch fassungslos den Kopf schütteln. Unbegreiflich.
Liebe Grüße
Hasel