HVO100 Synthetischer Diesel

BMW 5er G30

Hi,

für die meisten kein Thema aber trotzdem interessant:

BMW erlaubt jetzt HVO100 in allen Dieselmodellen ab März 2020. Der hier (Südschweden) angebotene HVO100 reduziert nach Herstellerangaben den CO2 Ausstoß um 90% und wird nicht aus Palmöl hergestellt.

Ich tanke schon seit Januar nu HVO und kann nur Gutes berichten. Keinerlei aromatische Verbindungen und schwefelfrei. Ein positiver Effekt: der DPF regeneriert viel seltener.

LG,
Masala

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Hi,

für die meisten kein Thema aber trotzdem interessant:

BMW erlaubt jetzt HVO100 in allen Dieselmodellen ab März 2020. Der hier (Südschweden) angebotene HVO100 reduziert nach Herstellerangaben den CO2 Ausstoß um 90% und wird nicht aus Palmöl hergestellt.

Ich tanke schon seit Januar nu HVO und kann nur Gutes berichten. Keinerlei aromatische Verbindungen und schwefelfrei. Ein positiver Effekt: der DPF regeneriert viel seltener.

LG,
Masala

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Wie sage Rummenigge, das ist halt ne andere Kultur.
Wir sollten mal Jamal Khashoggi befragen was er zu Investitionen in solchen Ländern hält. Oh halt da war ja was. Oder die 6000 Toten Zwangsarbeiter die für die Fußballstadien gestorben sind. Auf den den andern Baustellen läuft es bestimmt nicht besser.

Zitat:

Ich hasse zerpflückte Zitate von kurzen Texten....

Ich liebe sie. Der ganze Text steht ja weiter oben, Vollzitate stören den Lesefluss also unnötig. Das Zitat soll ja nur den Bezug zur gemachten Aussage geben.

Die gesellschaftspolitische Lage mag in vielen arabischen Staaten ganz sicher nicht unseren Vorstellungen einer freien und gerechten Gesellschaft entsprechen, keine Frage. Dies ist aber nur wenig relevant, wenn wir uns über die Sicherheit von dort getätigten Investitionen unterhalten. Die ist so lange gegeben wie wir nicht wieder Menschen Bomben auf den Kopf werfen (müssen).

Ferner bedeutet die Investition weiter östlich nicht sicher, dass eine Pipeline nach Westeuropa nur schwer bis gar nicht gebaut werden kann. Schließlich fließt schon heute Gas aus Nigeria nach Europa.

Unbeschadet dessen steht noch die weitere Umwandlung in flüssige Energieträger zur Verfügung: Gerade in Verbindung mit existierenden Strömen aus Rohöl ließe sich so wirkungsvoll CO2 einsparen, und das ganz ohne die gesamte Infrastruktur zwangsweise und auf einen Schlag umkrempeln zu müssen.

Bezogen auf die Sahara, also die Naheliegenste Sandwüste mit "Wasseranschluss" ist die politische Lage aber ein Desaster. Da investiert keiner...

Zitat:

@Provaider schrieb am 5. März 2021 um 12:38:05 Uhr:


Der Wirkungsgrad BEV ist immer besser als den Umweg über Synthese zu gehen.

Etwa Faktor 6-7. Wer mag, der kann abschätzen wie viel Strom wir bräuchten um aus CO2 und "Wasser" über Strom an E-Fuels zu kommen.

Ganz grob:

* 3 H2O -> 3H2 + 3/2 O2
* 3 H2 + CO2 -> -CH2- + 2H2O --> 2/3 des Wasserstoffs wird wieder durch Reduktion von CO2 zu Wasser
* Wasserstoffanteil nach Masse in Synthesesprit ist 2/14tel (aus den Molgewichten)
* etwa 39 kWh/kg "Brennwert"

Ein Liter E-Fuel mit etwa 800 Gramm Gewicht (Mittelwert Benzin und Diesel) hat also 2/14tel mal 800 Gramm als Wasserstoff im Treibstoff. 114 Gramm.

Wegen der Synthese aus CO2 braucht man die dreifache Menge an Rohwasserstoff, also 342 Gramm. Diese 342 Gramm Roh-Wasserstoff sind mit 70% Wirkungsgrad aus "Öko-Strom" erzeugt alsp

0,342 kg * 39kWh/kg / 0.7 --> 17 kWh Strom. Für einen Liter E-Fuel als Treibstoff. Selbst wenn du nen Superspardiesel mit 4 Liter/100km hättest statt den üblichen 5-6 --> der Strom eines einzigen Liters E-Fuel reicht einem Batteriestromer bereits für 100km mittlere Reichweite. Faustformel sind da 17 kWh/100km. Mit aktuellen und realen Verbrauchswerten "um 6l" ist das Faktor 6 schlechter als auf Batteriestromer zu gehen.

Oder anders ausgedrückt: Wenn die 130 TWh Strom bereits reichen um quasi alle deutschen PKW rein elektrisch zu betreiben, dann reicht die gesamte deutsche Stromerzeugung nicht aus um deren Treibstoffbedarf als E-Fuel zu decken.

Bezogen auf den gesamten Treibstoffabsatz: 25 Mrd Liter Benzin und 50 Mrd Liter Diesel sind mit je 17 kWh/l gerechnet mehr als das doppelte der aktuellen deutschen Stromerzeugung. Die wir also zusätzlich brauchen.

Es wird am Ende übrigens etwas etwas besser, wenn man statt CO2 als "Kohlenstoffquelle" auf -CH2OH- wie Biomasse setzen würde. Spart einmal Wasserstoff. Macht das Desaster nur etwas weniger desaströs, da wir die Mengen an Biomasse nicht bekommen. Und damit sind wir wieder beim HVO und "Tropfen auf nen heissen Stein".

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Also wäre es wieder lukrativer den Strom per Kabel nach Europa zu bringen, trotz emenser Leitungsverluste.

Zitat:

Bezogen auf die Sahara ... ist die politische Lage aber ein Desaster. Da investiert keiner...

Googlen Sie mal Marokko und erneuerbare Energien. 🙂

Zitat:

Strom per Kabel nach Europa

In manchen Fällen mag das sogar ganz gut klappen, wird aber nicht in jedem Fall die bessere Lösung sein.

@Gary
eFuels werden in der Dieselfraktion kaum 830 kg/1000 Liter erreichen. Paraffinische Diesel liegen eher bei 770 bis 800kg/1000 Liter.

Ihre Rechnung vernachlässigt den wichtigsten Punkt, dass es auch mit größten Anstrengungen nicht gelingt, den gemittelten CO2-Ausstoß je kWh in Deutschland im erforderlichen Maße zu senken. Außer, natürlich, über Hütchenspiele, in denen man unseren östlichen Nachbarn Kohlestrom zubilanziert und aus dem Westen Atomstrom zukauft. In der EU Strom allein auf nationaler Ebene zu betrachten ist Scheuklappendenken und landet immer bei der Milchmädchenrechnung.
Und Sie wünschen dann noch 130TWh zusätzlich... Ja, genau.

Der Bedarf wird nur sinnvoll gedeckt werden können, wenn Industrieregionen in gemäßigteren Breiten auch auf das Energiepotenzial in energieintensiven (sonnen- oder windreichen) Regionen zurückgreifen.

Die Diskussion zeigt vor allem eines: Ein Tropfen mag zwar den heißen Stein nicht kühlen, steter Tropfen aber höhlt diesen sogar. Wir werden also alle Möglichkeiten, also sowohl die elektrifizierung als auch eFuels (und HVO) brauchen, um den Bedarf an fossilen Energieträger und den Ausstoß weiter zu senken.

- - - OT - - -

Die 2/14el H2 im eFuel sind übrigens ein spannender Punkt, der eDiesel sogar als Wasserstoffträger qualifiziert: die 114g/Liter sind 64% mehr als tiefkalter, verflüssigter Wasserstoff in Reinform.
Ein Liter XTL beinhaltet also mehr Wasserstoff als ein Liter flüssiger Wasserstoff. Rechnet man die Tankanlage dazu, ist dieselbe Menge Wasserstoff-Energie im Dieseltank insgesamt leichter, als im Wasserstofftank. Nutzte man in Brennstoffzellen auch das Oxidationspotenzial aus den Kohlenstoffatomen, wäre man einen entscheidenden Schritt weiter.

Marokko will bis 2030 52% des eigenen Bedarfs aus Erneuerbaren, und? Wird dann wohl noch Jahrzehnte dauern bevor an eine Versorgung Mitteleuropas zu denken wäre...
Seit 2009 werden dort Investoren gesucht, bis 2030. Scheint so als wolle nur die KfW was geben. Nichtmal eine Milliarde. Großinvestoren die dann auch eine Versorgung Europas anpeilen, seh ich da nicht...

https://www.gtai.de/.../...gsstory-mit-green-energy-geht-weiter-239430

@der_zieher

Es sind 1300 TWh zusätzlich (und nicht 130, da fehlte wohl ne Null) und das ganze war unter der Maßgabe dass wir sowohl nix anders machen UND über E-Fuels CO2 neutral sein wollen. Dass das realistisch ist - hab ich nicht behauptet. Reines Rechenspiel um den Umfang dieses Desasters klarzumachen.

Ergänzend - 2,5 Gigawatt eines AKW Isar (von der Größe her) und 6500 Volllaststunden im Jahr sind 16 TWh Strom. 1200 TWh Strom für "E-Fuels" sind nur 75 Reaktoren dieser Größe. Also etwa 4-5 solcher Blöcke je Bundesland.

@GaryK

Fazit: wir elektrifizieren sofort und setzen jetzt alles auf eine einzige Karte.

Werfen Sie augenblicklich Ihren BMW-Sechsender fort und kaufen Sie sich einen Tesla 😁

Problem erledigt.

Die Frage ist eher welche Infrastruktur im großen Maß auszubauen wäre. Synthetische flüssige Treibstoffe werden sicher eine große Rolle spielen aber vielleicht eher da wo Flüssigtreibstoff schwer oder garnicht zu ersetzen ist.

Nachhaltigkeit ist auch die langlebige Nutzung. Der BWM wäre mit einer geringen KM-Leistung und Pflege 100x umweltfreundlicher als sich alle zehn Jahre ein neues Wegwerfauto zu kaufen.

Man könnte ja auch ein CNG Tank einbauen und Biomthan tanken 😁

Ich wiederhole mich gerne, für Pkws werden es BEVs, allein schon deshalb, weil es politisch so entschieden ist. Ob das sinnvoll ist oder nicht, da teilen sich die Ansichten.

Für LKWs..... einige politische Strömungen sehen nur BEV, H2 und Oberleitung, andere sehen auch Bio- und E-Fuels(zumindest als Brückenlösung)..... man wird sehen, welcher Kompromiss gefunden wird.

Akut kann man alles tanken... Biomethan wird eine Nische im Verkehr bleiben, bin ich mir eigentlich völlig sicher. Biomethan wird eher thermische als mechanische Probleme lösen. Da bringt es den entsprechenden Wirkungsgrad.

Zitat:

@mozartschwarz schrieb am 11. März 2021 um 10:36:10 Uhr:


Die Frage ist eher welche Infrastruktur im großen Maß auszubauen wäre. Synthetische flüssige Treibstoffe werden sicher eine große Rolle spielen aber vielleicht eher da wo Flüssigtreibstoff schwer oder garnicht zu ersetzen ist.

Bei der Lufthansa zum Beispiel. Bio- und E-Fuels zusammen erreichen bestenfalls 10% der aktuellen Mengen. Und ich wette, die Lufthansa hat weniger Probleme 2-5€/kg zu bezahlen als Otto Normal.

Zitat:

Ich wiederhole mich gerne, für Pkws werden es BEVs, allein schon deshalb, weil es politisch so entschieden ist.

Und ich wiederhole mich gerne ebenfalls: Politik kann sich ändern, wenn sich die Mehrheitsverhältnisse ändern. So ändern sich auch Entscheidungen.

In den 70'ern wurde sogar in Schulbüchern noch Werbung für Kernkraft gemacht. In den 80ern durfte man die Seiten gar nicht mehr aufschlagen: das sei jetzt alles falsch 😁

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