ForumV168, W168 & W414
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. A-Klasse & Vaneo
  6. V168, W168 & W414
  7. Hört sih an wie'n Diesel

Hört sih an wie'n Diesel

Mercedes Vaneo, Mercedes A-Klasse W168
Themenstarteram 13. September 2015 um 18:42

Hallo, mein A 140 (83.500 km) hört sich beim Kaltstart tatsächlich an wie ein (lauter) Diesel. Eine Werkstatt meinte, es läge an den "Hydro-Stöpseln", die erneuert werden müssten. Kosten: ca, 600 Euro. Aber die nächsten 400 - 500 km würde der Wagen es noch tun.

Kann mir bitte jemand raten, was zu tun ist.

Danke! Klaus Stoll

Beste Antwort im Thema

Die Hydrostössel sind eine bekannte Schwachstelle beim W168.

Aber auch unkritisch. Man kann also auch tausende Kilometer so fahren, ohne schwere Schäden befürchten zu müssen.

Bei so einer geringen Laufleistung allerdings steht zu befürchten, dass Dein Motor völlig verschlammt ist, was bedeuten kann, dass Ölkanäle zu sind und Teile nicht mehr richtig geschmiert wurden/werden.

Mit Pech ist dann auch schon die Nockenwelle hinüber - das weiss man erst, nachdem man ihn aufgemacht hat.

Was wäre zu raten?

1) Man kann es erst mal mit einer Ölspülung probieren.

2) Man kann danach auf ein anderes Öl umstellen

3) Man kann den Motor teilzerlegen lassen und eine genaue Diagnose machen

4) siehe untenstehende Optionen

Genau in dieser Reihenfolge, 1) und 2) sollten/könnten zusammen durchgeführt werden.

zu 1)

Dies ist ein Additiv, welches dem Motor hinzugegeben wird, und nach einigen Kilometern Fahrt wird dann das Öl gewechselt.

zu 2)

Weiterhin wäre interessant, welches Öl Du derzeit fährst? Eventuell ist durch einen Wechsel des Öls etwas zu erreichen.

zu 3) und 4)

Wenn das nichts nutzt, wäre hier die mögliche Vorgehensweise für eine Instandsetzung:

Die Arbeit für eine anständige Diagnose ist zu 100% identisch mit der, die man für den Wechsel der Hydrostössel sowieso machen müsste:

- Teile im Motorraum abbauen (Luftfilter, Steuergerät, Saugmodul, Ventildeckel)

- Nockenwelle abbauen und zerlegen

Bis hierher dauert die Angelegenheit ca. 2 Stunden, eine Diagnose (+1 Stunde für weiteres Teilzerlegen und nachsehen) wäre also bei 60 EUR Stundensatz für etwa 180 EUR machbar.

Sollte die Entscheidung gegen eine Reparatur fallen und das Auto verschrottet werden, wäre es das an Kosten.

Der Wiederzusammenbau würde weitere ca. 2 Stunden verschlingen, Dichtungen etc. sind nicht unbedingt vonnöten, die alten Dichtungen können in aller Regel wieder verwendet werden. Einzig die Schrauben für das Nockenwellenrad sind Dehnschrauben und müssen neu (ca. 15 EUR).

Somit wäre die komplette Diagnose für ca. 300 EUR machbar.

Sollte hierbei festgestellt werden, dass es sich nur um die Hydros handelt, die Nockenwelle und die Kipphebel aber OK sind, kommt Material (die Arbeit ist bereits oben enthalten!) i.H. von maximal 200 EUR hinzu: 8 Stössel, 1 Ventildeckeldichtung, 4 Saugmoduldichtungen.

Hätten aber Nockenwelle und/oder Kipphebel Schaden genommen, ginge der Preis schnell in Richtung 1.000 EUR und mehr, je nach Werkstatt und Schaden ... man kann sowas günstig oder teuer reparieren.

Der von Deiner Werkstatt genannte Preis nur für das Instandsetzen der Hydrostössel ist meiner Meinung nach ein wenig zu hoch. Sollte bei maximal 500 EUR liegen.

Zusammengefasst:

Nur Diagnose ohne Wiederzusammenbau (-> Schrott): ca. 180 EUR

Diagnose mit Wiederzusammenbau (-> Verkauf): ca. 300 EUR

Diagnose und Reparatur Hydros: ca. 500 EUR

GAU: ca. 1.200-2.000 EUR

7 weitere Antworten
Ähnliche Themen
7 Antworten

Die Hydrostössel sind eine bekannte Schwachstelle beim W168.

Aber auch unkritisch. Man kann also auch tausende Kilometer so fahren, ohne schwere Schäden befürchten zu müssen.

Bei so einer geringen Laufleistung allerdings steht zu befürchten, dass Dein Motor völlig verschlammt ist, was bedeuten kann, dass Ölkanäle zu sind und Teile nicht mehr richtig geschmiert wurden/werden.

Mit Pech ist dann auch schon die Nockenwelle hinüber - das weiss man erst, nachdem man ihn aufgemacht hat.

Was wäre zu raten?

1) Man kann es erst mal mit einer Ölspülung probieren.

2) Man kann danach auf ein anderes Öl umstellen

3) Man kann den Motor teilzerlegen lassen und eine genaue Diagnose machen

4) siehe untenstehende Optionen

Genau in dieser Reihenfolge, 1) und 2) sollten/könnten zusammen durchgeführt werden.

zu 1)

Dies ist ein Additiv, welches dem Motor hinzugegeben wird, und nach einigen Kilometern Fahrt wird dann das Öl gewechselt.

zu 2)

Weiterhin wäre interessant, welches Öl Du derzeit fährst? Eventuell ist durch einen Wechsel des Öls etwas zu erreichen.

zu 3) und 4)

Wenn das nichts nutzt, wäre hier die mögliche Vorgehensweise für eine Instandsetzung:

Die Arbeit für eine anständige Diagnose ist zu 100% identisch mit der, die man für den Wechsel der Hydrostössel sowieso machen müsste:

- Teile im Motorraum abbauen (Luftfilter, Steuergerät, Saugmodul, Ventildeckel)

- Nockenwelle abbauen und zerlegen

Bis hierher dauert die Angelegenheit ca. 2 Stunden, eine Diagnose (+1 Stunde für weiteres Teilzerlegen und nachsehen) wäre also bei 60 EUR Stundensatz für etwa 180 EUR machbar.

Sollte die Entscheidung gegen eine Reparatur fallen und das Auto verschrottet werden, wäre es das an Kosten.

Der Wiederzusammenbau würde weitere ca. 2 Stunden verschlingen, Dichtungen etc. sind nicht unbedingt vonnöten, die alten Dichtungen können in aller Regel wieder verwendet werden. Einzig die Schrauben für das Nockenwellenrad sind Dehnschrauben und müssen neu (ca. 15 EUR).

Somit wäre die komplette Diagnose für ca. 300 EUR machbar.

Sollte hierbei festgestellt werden, dass es sich nur um die Hydros handelt, die Nockenwelle und die Kipphebel aber OK sind, kommt Material (die Arbeit ist bereits oben enthalten!) i.H. von maximal 200 EUR hinzu: 8 Stössel, 1 Ventildeckeldichtung, 4 Saugmoduldichtungen.

Hätten aber Nockenwelle und/oder Kipphebel Schaden genommen, ginge der Preis schnell in Richtung 1.000 EUR und mehr, je nach Werkstatt und Schaden ... man kann sowas günstig oder teuer reparieren.

Der von Deiner Werkstatt genannte Preis nur für das Instandsetzen der Hydrostössel ist meiner Meinung nach ein wenig zu hoch. Sollte bei maximal 500 EUR liegen.

Zusammengefasst:

Nur Diagnose ohne Wiederzusammenbau (-> Schrott): ca. 180 EUR

Diagnose mit Wiederzusammenbau (-> Verkauf): ca. 300 EUR

Diagnose und Reparatur Hydros: ca. 500 EUR

GAU: ca. 1.200-2.000 EUR

Themenstarteram 14. September 2015 um 9:10

Danke Button klicken ist nicht genug. Daher also extra "Danke" für die tolle Beratung! Gruss Klaus

Doch Klaus, das ist mir genug. ;)

Aber danke für das Extra-Danke und viel Glück, ich drücke die Daumen!

Zitat:

@Dama5cus schrieb am 13. September 2015 um 20:42:08 Uhr:

Hallo, mein A 140 (83.500 km) hört sich beim Kaltstart tatsächlich an wie ein (lauter) Diesel. Eine Werkstatt meinte, es läge an den "Hydro-Stöpseln", die erneuert werden müssten. Kosten: ca, 600 Euro. Aber die nächsten 400 - 500 km würde der Wagen es noch tun.

Kann mir bitte jemand raten, was zu tun ist.

Danke! Klaus Stoll

Hallo Klaus,

ich kenne das auch, dass die ersten Sekunden nach dem Starten mein A160 laut ist, dies ist am Anfang nur bei Kaltstart gewesen und nach 1 - 2 Sekunden verschwunden. Jetzt nach ungefähr 20 tKM ist das Klappern bei jedem Start wenn das Auto länger als ca. 1 Stunde stand und auch etwas länger ca. 3 - 5 Sekunden. Ich muss aber auch ehrlich zugeben, der Ölwechsel ist aktuell seit 3000 KM überfällig. Was mir auch aufgefallen ist, nach einer längeren Fahrt so ca. 300 KM überwiegend Autobahn, war es wieder eine Zeitlang besser. Auch mein Öl nahm über die ca. 18 tKM nicht ab, ich denke das bei mir Ölverdünnung das Problem noch verstärkt. Den Ölwechsel möchte ich nun schon seit 3 Wochen machen, wollte es zusammen mit den Wechsel der Antriebswelle machen, nur hat DHL für die Lieferung des Paketes mit der Antriebswelle eben 3 Wochen benötige :( soll Heute kommen, doch dieses Wochenende habe ich keine Zeit für den Elch ;(

Also ich denke, dass wenn man so weiter fährt gleich ein noch größerer Schaden entsteht, wenn die Nockenwelle und die Kipphebel bereits für das Geräusch verantwortlich sind, ist es eh zu Spät für diese und sind es nur die Hydros, dürfte es auch nichts ausmachen, solange es immer nur beim Kaltstart ist. In meinem Buch "So wird's Gemacht" allerdings für den Golf 3, steht dass die Hydros bis zum erreichen der Betriebstemperatur klappern dürfen und dies noch kein Fehler sein muss.

Schade ist nur, dass man ein Öldruckproblem nicht ausschließen kann, hätte die Kiste zumindest eine Öldrucklampe, könnte man zumindest das verspätete erlischen dieser als Indikator für einen schlechten Öldruck nehmen.

Gruß

Stephan

Zitat:

Also ich denke, dass wenn man so weiter fährt gleich ein noch größerer Schaden entsteht, wenn die Nockenwelle und die Kipphebel bereits für das Geräusch verantwortlich sind, ist es eh zu Spät für diese

Gruß

Stephan

Sorry, soll natürlich heißen:

Also ich denke, dass wenn man so weiter fährt nicht gleich ein noch größerer Schaden entsteht, wenn die Nockenwelle und die Kipphebel bereits für das Geräusch verantwortlich sind, ist es eh zu Spät für diese

Themenstarteram 24. September 2015 um 18:50

Ich möchte allen nochmals für die Beiträge danken. Es waren nun doch nicht die Hydro-Stössel. Bin einfach mal zu ATU gefahren und die haben die Spann- und Umlenkrollen erneuert und den Keilrippenriemen ersetzt. Nun ist Ruhe im Karton.

Danke für Dein Feedback. Ist schon merkwürdig, dass sich eine defekte Rolle nur beim Kaltstart meldet und wie ein Diesel klingt. Das sind eigentlich die typischen Symptome defekter Hydros, und da ja laut Deinem ersten Posting schon eine Werkstatt dran war, habe ich natürlich auch nicht weiter nachgefragt.

Schön auch, dass ausgerechnet der sonst immer verschriene ATU die preiswerte Lösung hatte. :cool:

Deine Antwort
Ähnliche Themen