Hintere Bremsscheiben freibremsen

VW Golf 8 (CD)

Hallo in die Runde...

Heute hätte ich mal eine schöne technische Frage und bin gespannt wie ihr das handhabt.

Es ist ja kein Geheimnis das die Bremsen beim Golf nicht unbedingt mit besonderer Haltbarkeit glänzen.
Andere Fahrzeughersteller bekommen das haltbarer hin... aber egal.
Das war beim 3er und 4er schon so... wie auch beim 7er und befürchte das auch beim 8er.
Auf allen Fahrzeugen musste ich während sie in meinem Besitz waren grundsätzlich nicht nur die Beläge sondern auch neue Scheiben montieren lassen da offensichtlich meist beides gleichzeitig kaputt ist wenn man kein Vielfahrer ist.

Ein Mechaniker hat mir dann mal beim 7er Golf die Augen geöffnet warum...

Rost durch die Standzeiten ist angeblich das Gift.
Bei Vielfahrern werden die Scheiben regelmäßig freigebremst.
Die Handbremse kann festrosten wenn man sie anzieht wenn es nass ist und das Auto länger steht... das ist nicht so gut für die Scheiben.
Weiterhin ist die Bremswirkung zum größten Teil vorne und nur gering hinten.
Vorne reichen dann auch kleinere Strecken meist zum freibremsen aber hinten ist auch nach 50Km vorausschauendem Fahren noch Rost zu sehen.

Fazit: Zu viel bremsen ist schlecht da Mehrverbrauch und erhöhter Abrieb der Bremsbeläge... zu vorausschauend fahren und kaum bremsen ist auch schlecht für die Bremsscheiben.

Der Tipp des Mechanikers...
Bei langsamer Fahrt (kein Fahrzeug hintendran) in kurzen Intervallen an der elektronischen Handbremse ziehen... somit würde man gezielt die hinteren Scheiben frei bekommen.
Hab ich beim 7er Golf dann auch hin und wieder mal gemacht wenn die Scheiben Rost angesetzt hatten.

Beim 8er sieht man auch nach wenigen Wochen schon die ersten kleinen Roststellen auf den Scheiben hinten. Durch die Rekuperation beim GTE wird die Bremse wahrscheinlich noch weniger genutzt wie sonst.
Hab heute auch mal versucht über die elektronische Handbremse kurz zu bremsen... sofort hat mich der Insassenschutz in den Sitz gezogen. Hab mich etwas erschrocken und aufgehört bevor der Emergency Assist noch nen Notruf absetzt. ;-)

Hab keine Lust in den 36 Monaten Leasinglaufzeit neue Bremsen zahlen zu müssen. Habe zwar Wartungspaket aber ohne Verschleißteile und wie ich VW einschätze ist ja klar das das dann der Kunde zahlt auch wenn die nur 2 Jahre halten sollten.

Wie geht ihr damit um?

72 Antworten

Ich bin bis vor 3 Wochen den Golf 7 FL gefahren, bis ich auf den Golf 8 eTsi umgestiegen bin. Beide Fahrzeuge Automatik. Ich habe beim 7er auf anraten in Foren und auch der Werkstatt einmal im Monat bei 70-80 km/h auf der Landstraße die Parkbremse betätigt. Das ganze immer 2-3 mal kurz, während dieser "Bremsfahrt". Man hat dort deutlich gemerkt, dass das Fahrzeug auch vorne bremst. Das Fahrzeug "tauchte deutlich ein" auf der Vorderachse. Mit diesem System bin ich in den 3 Jahren Leasing ganz gut gefahren.

Am Ende der 3 Jahre waren meine Bremsen sowohl vorn, als auch hinten noch gut. Beläge hinten gingen langsam zur Neige. Ich hab es daher lieber günstig beim freundlichen wechseln lassen, als das ich nachher die teuren Positionen im Gutachten stehen habe. Die Beläge hätten privat aber noch einige Zeit gehalten. Zum Zeitpunkt der Rückgabe hatte der Golf knapp 60.000km gelaufen. Ich denke ich werde mit dem 8er ebenso verfahren. Hat zumindest bei mir scheinbar recht in Ordnung funktioniert 🙂

@Christian1090
Wird beim Leasing auf die Bremsen geschaut?
Was machst du? Restwertleasing oder Kilometerleasing?

Zum Thema Parkbremse...
Wenn diese bei voller Fahrt betätigt wird und nur hinten gebremst werden würde, mit voller Kraft... na dann Halleluja. Ab ins Beet...
Zumindest beim Passat B6 wird > 7 Km/h vorn und hinten gebremst.

Wenn während der Fahrt die Parkbremse betätigt wird, werden die Radbremsen über das ABS-ESP-System angesteuert. Der Effekt ist also vergleichbar mit einem beherzten Tritt aufs Gaspedal. Von daher also auch alle vier Räder. Nur unter Schrittgeschwindigkeit bzw. beim Stillstand werden die Stellmotoren zum Andrücken der Bremsbeläge an der Hinterachse aktiviert.
Von daher braucht man zum Freibremsen nicht extra die Parkbremse während der Fahrt ziehen, sondern muss nur ab und zu mal stärker verzögern. Da bieten sich zum Beispiel Verzögerungsstreifen bei der Autobahnausfahrt ganz gut an. Hier kann man gut vom Autobahntempo auf ein niedriges Tempo herunterbremsen.

@AXR 763 Dienstfahrzeug über Arbeitgeber mit KM-Leasing. Bei einem Kollegen hat der letzte Dekra-Prüfer beim Endgutachten auch die Bremsanlage kurz vor Verschleißgrenze mit berücksichtigt. Das wurde uns dann in der Endabrechnung auch mitberechnet. Daher wollte ich bzw. mein Chef da lieber auf Nummer sicher gehen.

@autopilot2 Danke für die Information! Ich fahre leider nicht so oft Autobahn und auf der Landstraße gibt es die Geschwindigkeit mit Ausfahrt leider nicht ;( Aber ich werde es auch mal so versuchen, das nicht immer die Parkbremse dafür her halten muss bzw. missbraucht wird 🙂

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Zitat:

@autopilot2 schrieb am 5. Februar 2021 um 13:48:39 Uhr:


Wenn während der Fahrt die Parkbremse betätigt wird, werden die Radbremsen über das ABS-ESP-System angesteuert. Der Effekt ist also vergleichbar mit einem beherzten Tritt aufs Gaspedal. Von daher also auch alle vier Räder. Nur unter Schrittgeschwindigkeit bzw. beim Stillstand werden die Stellmotoren zum Andrücken der Bremsbeläge an der Hinterachse aktiviert.
Von daher braucht man zum Freibremsen nicht extra die Parkbremse während der Fahrt ziehen, sondern muss nur ab und zu mal stärker verzögern. Da bieten sich zum Beispiel Verzögerungsstreifen bei der Autobahnausfahrt ganz gut an. Hier kann man gut vom Autobahntempo auf ein niedriges Tempo herunterbremsen.

Bremspedal, sorry

Ab und an, aber regelmäßig, kurz vor Ortschaften von 100 auf 50 oder ordentlich bei Autobahnausfahrten abbremsen reicht. Da braucht man auch nicht am Wählhebel spielen.
Die Bremsscheibenqualität bei VW bzw. dem Zulieferer ist wirklich unterirdisch. Da sind verrostete hintere Scheiben der häufigste Mangel.

Zitat:

@Hobbybastlerin schrieb am 5. Februar 2021 um 20:10:25 Uhr:


Ab und an, aber regelmäßig, kurz vor Ortschaften von 100 auf 50 oder ordentlich bei Autobahnausfahrten abbremsen reicht. Da braucht man auch nicht am Wählhebel spielen.
Die Bremsscheibenqualität bei VW bzw. dem Zulieferer ist wirklich unterirdisch. Da sind verrostete hintere Scheiben der häufigste Mangel.

Ist das bei deinem Plug-In Hybrid so?
Bei mir hat es nämlich nicht so geholfen.

Dann bist du nicht tief genug in die Eisen gestiegen.
Fahre selbst keinen Hybrid, aber bei genug Druck auf dem Bremspedal werden auch beim Hybrid die Bremsen ausreichend beansprucht um die Scheiben freizubremsen.

Kann ich alles nicht nachvollziehen. Fahre/Bremse immer vorausschauend mit meinen GTI‘s. Habe noch nie Probleme mit meinen Bremsen, egal welcher Art, gehabt.

Zitat:

@Auke49 schrieb am 5. Februar 2021 um 20:55:58 Uhr:


Kann ich alles nicht nachvollziehen. Fahre/Bremse immer vorausschauend mit meinen GTI‘s. Habe noch nie Probleme mit meinen Bremsen, egal welcher Art, gehabt.

Ist eben der Unterschied, dass ein GTI nicht rekuperiert. Wenn man beim Plug-In Hybriden auf die Bremse geht, wirken halt nicht die Bremsscheiben sondern rein die Rekuperation. Erst wenn es ernst wird und man ziemlich hart auf die Bremse tritt, greifen leicht die vorderen Bremsen ein.

Schwachsinn. Die Rekuperation derzeit erzielt nicht annähernd die Bremswirkung der normalen Bremse. Sonst hätten sämtliche E-Autos verrostete Bremsen vorne und hinten.
Außerdem: bitte nicht immer zitieren wenn der zitierte Beitrag direkt über deiner Antwort steht 😉

Jawohl Chef. Mach ich.
Als „Schwachsinn“ kam, war die vernünftige Diskussion eh vorbei. @Hobbybastlerin

Aber hier zusätzlich mal ein Text zum Audi e-tron:

Zitat:

Im Fahralltag werden die Radbremsen selten benötigt, was sich positiv auf den Verschleiß auswirkt. Damit die stählernen Scheiben möglichst frei von Oxidation bleiben, verfügt der Audi e-tron über eine Bremsreinigungsfunktion. Diese nutzt bei einer Verzögerung automatisch in gewissen Zeitabständen die Reibbremse anstatt der Rekuperation. So ist das System stets in einem optimalen Betriebszustand.

Doch doch, iLuke hat absolut Recht. Eine Rekuperationsbremsung hat durchaus eine nutzbare Bremsenergie wie eine mechanische Bremse. Physikalisch gesehen werden die PMSYM-Elektromotoren im generatorischen Betrieb versetzt und nutzen dabei die Bewegungsenergie des Fahrzeuges und formen diese in elektrische Energie um. Beispielsweise beim eGolf (PMSYM) ist die Rekuperationsleistung proportional zur Drehzahl, deshalb sind die Rekuperationsleistungen bei höheren Geschwindigkeiten (=Drehzahlen) größer als bei kleinen. Dabei spreche ich von Fahrzeugen mit permamenterregten Synchronmaschinen. Und aus eigener Erfahrung mit dem eGolf kann ich die Situation 100% bestätigen. Man gewöhnt sich mit der Zeit regelrecht die Nutzung der mechanischen Bremse ab. Und dann kann es durchaus dazu kommen, dass die Bremsen so aussehen.

Natürlich ist das generatorische „Bremsen“ der permanentmagneterregten Synchronmaschine nicht mit der Motorbremse eines GTI vergleichbar...

Zitat:

@aovbde schrieb am 5. Februar 2021 um 22:17:01 Uhr:


Doch doch, iLuke hat absolut Recht. Eine Rekuperationsbremsung hat durchaus eine nutzbare Bremsenergie wie eine mechanische Bremse. Physikalisch gesehen werden die PMSYM-Elektromotoren im generatorischen Betrieb versetzt und nutzen dabei die Bewegungsenergie der bewegten Masse und formen diese in elektrische Energie um. Beispielsweise beim eGolf (PMSYM) ist die Rekuperationsleistung proportional zur Drehzahl, deshalb sind die Rekuperationsleistungen bei höheren Geschwindigkeiten (=Drehzahlen) größer als bei kleinen. Dabei spreche ich von Fahrzeugen mit permamenterregten Synchronmaschinen. Und aus eigener Erfahrung mit dem eGolf kann ich die Situation 100% bestätigen. Man gewöhnt sich mit der Zeit regelrecht die Nutzung der mechanischen Bremse ab. Und dann kann es durchaus dazu kommen, dass die Bremsen so aussehen.

Natürlich ist das generatorische „Bremsen“ der permanentmagneterregten Synchronmaschine nicht mit der Motorbremse eines GTI vergleichbar...

Dem Stimme ich vollkommen zu. Das ist beispielsweise auch der Grund, wieso der ID3 hinten Trommelbremsen hat. Die verschleißen lange nicht so stark wie Scheibenbremsen bei geringer Nutzung.

Also. Ich würde mich auch nicht trauen bei hohen Geschwindigkeiten die Hand Bremsen zu ziehen.
Könnte furchtbar enden.
Der Meister bei meinem VW sagte auch. Alle 1-2 Wochen 1-2 mal kurz kräftig auf die Bremse gehen. Gut is.
Genau so will ich es bei meinem Golf eHybrid auch handhaben.

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