Hilfe Halteschraube vom Gasdruckdämpfer Heckklappe abgerissen!!

Audi A4 B6/8E

Hallo Gemeinde,
mir Stehen die Nackenhaare hoch.
Bei der letzten Wagenwäsche, hoppla, warum ist der Gasdruckdämpfer von der Heckklappe so los?
Beim näheren Hinsehen, was ist das denn, die innen liegende Befestigungsmutter vom Dämpfer war weg.
Habe direkt die Verkleidung der C-Säule gelöst (sehr viel Arbeit und Zeitaufwändig, fast komplette Seitenverkleidung muss ab) um zu schauen was los ist und siehe da, das kann doch nicht wahr sein, die C-Säule ist in sich geschlossen. Das heißt, man kommt von innen an die Stelle, wo die Mutter ehemals angeschweißt war, nicht mehr heran. Jetzt kann ich den Dämpfer nicht mehr befestigen.
Ich zum Freundlichen, er nur, das haben wir noch nie gehabt.
Meine Frage an Euch, hatte jemand von Euch schon mal etwas Ähnliches erlebt?
Dies ist doch wohl ein Scherz. Was soll ich jetzt machen?
Mein hochgelobtes Qualitätsprodukt von AUDI ist erst 6 Jahre alt, sieht aus wie aus dem Ei gepellt und dann das.
Habe natürlich gleich an AUDI geschrieben, schauen was daraus wird.

Werde Euch auf dem Laufenden halten.

LG R.G.

Beste Antwort im Thema

Uralter thread, aber da er nun schonmal aufgewärmt wurde... 😉

Ich habe bei der Wintervorbereitung an meinem A4 das gleiche entdeckt und erstmal die diversen threads durchforstet. Das Phänomen dürfte relativ häufig vorkommen. Soweit ich gesehen habe, betrifft es aber immer die rechte obere Schraube (also am Rahmen).
Meine habe ich zum Glück gerade noch rechtzeitig entdeckt. Sie hing schon schief drin, die Mutter muss also zumindest teilweise abgerissen sein. Sie hatte aber gerade noch genug Biss, um sie wieder festzuziehen.
Die Beilagscheibe hat aber schon mit ihrer Kante den Lack bis zur Grundierung abgetragen. Demnächst ist also auch etwas Lackausbesserung fällig, weil da öfter auch Wasser vorbeikommt.

Meine beste Idee, ein neuerliches Loslösen zu verhindern, war (mangels Schraubensicherung) ein Tropfen Superkleber vor und hinter die Beilagscheibe kurz bevor die Schraube wieder fest war. Regelmäßige Kontrolle steht ab jetzt trotzdem am Reinigungsplan.

Zur Ursache habe ich mir natürlich auch Gedanken gemacht. Mein Schluss:
Die Kugelköpfe liegen nach den Jahren völlig trocken in den Pfannen der Dämpfer. Das bisschen Fett da drinnen ist ausgetrocknet und verdreckt. Also entsteht Reibung beim Öffnen und Schließen der Klappe. Dazu kommt der relativ starke seitliche Druck auf die Kugelkopfschraube. Eines Tages ist die Reibung groß genug um die Schraube zu lockern. Ab dann geht's praktisch von alleine: Mit jedem Öffnen ein Stück weiter auf, beim Schließen (vielleicht) wieder etwas zu, jedenfalls nie wieder fest.
Dazu kommt, daß die Bohrung relativ groß ist, wodurch die Schraube genügend Spiel hat um ordentlich seitlich wegzukippen.

Beim Abnehmen beider Dämpfer habe ich auch gesehen, daß der rechte Kugelkopf bereits blank geschliffen ist, während alle übrigen noch eine halbwegs schwarze Oberfläche hatten. Das bestätigt mir meine Theorie.

Erkennt man das Malheur nicht rechtzeitig, kommt die Gemeinheit: Der Kopf des Dämpfers steht am inneren Rahmenblech (also bei der Klappendichtung, siehe erstes Foto) an und drückt bei jeder weiteren Linksdrehung stärker gegen die Mutter, bis die Schweißung auf der anderen Seite aufgibt. 🙁

Wichtigste Maßahme daher: Dämpfer runter (geht ganz einfach), Kugel und Pfanne gründlich reinigen, etwas Lagerfett rein und regelmäßig kontrollieren. Kann man jedem Avant-Fahrer nur empfehlen, selbst wenn da alles noch gesund aussieht. So kann man sich die diversen Erfahrungen der anderen Pechvögel ersparen.

Wenn man sich die Häufigkeit des Problems vor Augen führt, könnte man meinen das sei Audi's erster Versuch mit einer Heckklappe gewesen. Irgendwo habe ich gelesen, daß später auf einen größeren Schraubendurchmesser geändert wurde.

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Das ist nix anderes als Cyanacrylat (Sekundenkleber), der mit Glasmehl verstärkt wurde. Kommt bei der Festigkeit nicht mal ansatzweise an Metall ran.

Nietmutter einziehen lassen, gut ists. Das Spezialwerkzeug, vor allem gescheites für Edelstahl ist teurer als es machen zu lassen.

Zitat:

@GaryK schrieb am 9. Juli 2020 um 09:14:14 Uhr:


Das ist nix anderes als Cyanacrylat (Sekundenkleber), der mit Glasmehl verstärkt wurde. Kommt bei der Festigkeit nicht mal ansatzweise an Metall ran.

Nietmutter einziehen lassen, gut ists. Das Spezialwerkzeug, vor allem gescheites für Edelstahl ist teurer als es machen zu lassen.

Von mir aus könnte das auch Fischmehl sein, solange es seinen Zweck ansatzweise erfüllt!
Wäre zumindest einen Versuch wert, der keine Lackarbeit oder Werkstatt erfordert!

Ich schwärme von der "Schweißnaht aus der Flasche". Aber ich fürchte auch, dass sie diese Beanspruchung aushält. Ich würde tatsächlich die Schraube des Dämpfers einschweißen lassen. Vielleicht bekommt man es so hin, dass man nur innen lackieren muss und der Lack außen keinen Schaden nimmt.

Zitat:

@GaryK schrieb am 9. Juli 2020 um 09:14:14 Uhr:



Nietmutter einziehen lassen, gut ists. Das Spezialwerkzeug, vor allem gescheites für Edelstahl ist teurer als es machen zu lassen.

Finde den Ansatz gar nicht mal so verkehrt. Hier gibts mal ein Beispiel, wie das Teil zur Anwendung kommt:

https://youtu.be/624tHJ9g38Q

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Ist ne gute Idee mit der Mutter auf einer Schraube mit passendem Gewinde, hatte ich für "zur Not geht das" gar nicht auf dem Radar. Mit einem Ratschenschlüssel unten und einer Stecknuss oben wärs weit weniger Gefummel gewesen 😉

Die Dinger sind auch nicht teuer - siehe https://www.ebay.de/.../111815693709

Würde aber bei der Heckklappe Stahl statt Alu Nietmutter nehmen, zudem eine gehärtete Schraube / Mutter als "Werkzeug". Schön lang, dazu halt Ratschenschllüssel und eben ne Nuss obendrauf. Nix schweissen, keine Lackierung, das sollte es gewesen sein. Wegen dem dünnwandigen Blech würde ich eine SPREIZMUTTER nehmen, siehe https://www.ebay.de/.../130811409293 .... sowas wie ein "Hohlraumdübel" für Blech.

Ich hatte auch mal geschaut wegen dieser blindniemuttern, allerdings habe ich nur welche gefunden mit 16mm Köpfen bei M8, die in ein 11mm Locht eingeschraubt werden. Das hieße, entweder ich bohre neu an einer neuen Stelle, die dann nicht verstärkt ist, wie die jetzige Position, oder ich muss eine Blindnietmutter finden, die bei gleichem Gewinde größer ist. Werde heute nachmittag nochmal vorsichtshalber das entstandene Loch ausmessen, aber es scheint mir größer als die besagten 11mm zu sein. So ein Hohlraumdübel mit Gewinde wäre natürlich auch eine nette Sache... die Gibt es ja auch mit extremer Spreizung...

https://www.bueromarkt-ag.de/...035101171,l-google-css,pd-b2c.html?...

Habe so etwas hier gefunden, fraglich nur, ob dahinter noch 55mm Platz sind.
Edit: Macht kein Sinn, da der frühestens nach 9,5 mm spreizt, so dich wird da das Blech nicht sein...

Ähm, so ein Dübel geht nicht. Alleine weil diese "Hausdübel" für daumendicken Gipskarton sind und nicht für dünnes Blech.

Du willst eine Blindnietmutter, die aber für sehr dünnwandige Bleche geeignet ist - also als "Spreiz-/Käfigmutter". Gibt halt Bauformen, die eher für dicke Bleche sind und sich mehr "im Loch breitmachen". Geht bei den dünnen Blechen im PKW nicht, also eher die deutlich aufpilzende Variante. Welches Gewindemaß hat das Teil überhaupt?

Wenn M8 - https://www.ebay.de/.../130364993767

Dazu dann eben eine lange M8 Schraube plus passende M8-Mutter zwecks Montage kaufen. Schaftdurchmesser steht da 12,5mm ... also 13er Loch vermutlich.

Kurzes Update:

Habe zuerst versucht eine Blindnietmutter einzuarbeiten, aber die greift nicht wirklich in diesem dünnen Blech. Warum? Weil die direkt in das Loch passte.
Nach erfolglosem Gedrehe hat sich die Blindnietmutter komplett verdreht und war damit ein Fall für die Mülltonne.
Der Vorteil, sie hat das Loch ein wenig aufgeweitet, so dass auch die Spreizmutter gefühlvoll hineingehämmert werden konnte.
Die hat einen größeren Kopf und ließ sich problemlos befestigen. Das wirkt jetzt alles stabil und der Dämpfer ist erst einmal wieder angebracht. Langzeiterfahrung habe ich jetzt natürlich nicht, drücke mir nur die Daumen, dass es so gut hält, wie es aussieht :-).

Viele Grüße

Ich hätte bei dem dünnen Blech eh keine Blindnietmutter genommen. Die Dinger pilzen sich nur begrenzt auf und verkanten sich mehr im Loch als alles andere. Setzt halt ein "stabiles Loch" voraus. Für sehr dünne Bleche sind die Spreizmuttern daher kaum zu schlagen, bei dickeren Blechen hingegen die Blindnietmuttern vorteilhaft. Aber gut dass das nun geklärt ist - was haste denn für eine Spreizmutter genommen? War das M6 oder M8?

Hi GaryK, ist eine M8 und sitzt jetzt gut fest dadrin.
Was mir aufgefallen ist, dass die letzten Zentimeter des Kofferraumdeckels immer sehr zügig aufgehen. An den Scharnieren oben gibt es ein Symbol, welches so aussieht, als wenn man den Öffnungswinkel einstellen könnte. Ist dem so? Habe das jetzt nicht aufgemacht, aber wenn dem so wäre, dann könnte ich wenigstens einstellen, dass die Haube nicht komplett öffnet.

Vielen Dank für den Tipp und beste Grüße

Musst mal in der BDA nachlesen. Da brauchst Du nichts öffnen. Man kann da mit nem Schraubendreher rein und es verstellen, wenn ich mich recht erinnere.

Für alle die das Problem - so wie ich - jetzt auch haben.
Eine M8 Spreiznietmutter funktioniert super.

Diese hier hatte ich, die schienen etwas dünnere Bleche zu können und einen etwas breiteren Kopf zu haben:
"Presslaschen Blindnietmutter M8 Stahl klemmt von 0,5 bis 7,1 mm"
https://www.ebay.de/itm/173297088108?var=472007519935

Das Loch hat von der Dicke her gut gepasst, beim mir war die Innen-Mutter nach draußen gerissen.

Unbenannt

Und wer keine Zange hat - eine Nietmutter zu setzen geht "eigentlich" ganz einfach. Siehe https://youtu.be/624tHJ9g38Q?t=48 ... dazu brauchts ne passende Schraube wie hier M8, eine Mutter in M8 und eine Unterlegscheibe. Ein Ratschenschlüssel um die untere Mutter zu drehen und eine Ratsche mit Stecknuss um die Schraube festzuhalten machens deutlich einfacher.

Bei diesen dünnen Blechen im KFZ würde ich immer auf die Spreizmuttern gehen, die "normalen" wie im Video zu sehen sind eher was für deutlich dickere Bleche. Und wie man "oben" gesehen hat, die billigen ohne Spreizfunktion machen mehr Ärger als alles andere.

Zitat:

Und wer keine Zange hat - eine Nietmutter zu setzen geht "eigentlich" ganz einfach. Siehe https://youtu.be/624tHJ9g38Q?t=48 ... dazu brauchts ne passende Schraube wie hier M8, eine Mutter in M8 und eine Unterlegscheibe. Ein Ratschenschlüssel um die untere Mutter zu drehen und eine Ratsche mit Stecknuss um die Schraube festzuhalten machens deutlich einfacher.

Bei diesen dünnen Blechen im KFZ würde ich immer auf die Spreizmuttern gehen, die "normalen" wie im Video zu sehen sind eher was für deutlich dickere Bleche. Und wie man "oben" gesehen hat, die billigen ohne Spreizfunktion machen mehr Ärger als alles andere.

Funktioniert wunderbar, wenn man das A & O des Schlosser-Wissens berücksichtigt. Ich hatte das Problem beim Verarbeiten einer M8-Spreitz-Blindnietmutter, dass sich das Gewinde nicht nah genug rangezogen hatte von der nicht zugänglichen Seite, und dadurch noch zu weit weg war, um den Audi-Kugelkopf daran zu befestigen. Ich hatte für die Übung eine A2-Edelstahl-Schraube verwendet (was halt gerade so zur Hand war), und die Mutter, auf die die Kraft ausgeübt wurde, hat sich nach einiger Zeit im Gewinde festgefressen - daher dachte ich zuerst, dass ich fertig bin. Warum festgefressen? Weil ich kein Schlosser bin und daher nicht wusste, dass man Edelstahl-Gewinde-Verbindungen schmieren muss, um Gewindefraß zu vermeiden. Es hat sich beim Gespräch mit meinem wissenden Nachbarn rausgestellt, dass das mein Problem war, und mit neuer Schraube und neuer Mutter, diesmal mit Fahrradkettenöl geschmiert, konnte ich das Werk vollenden, und es hält bombenfest.

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