Herstellungsort Cruze?
Hallo Cruze-Fahrer,
weiß einer von Euch, wo der Cruze hergestellt wird? Ist es auch ein umetikettierter Daewoo oder ein "richtiger" Chevy made in USA? Ich konnte die Info so schnell nicht finden.
Gruß,
Daniel,
Chevyfahrer.
Beste Antwort im Thema
Es gibt zwei Möglichkeiten, mit denen man in Europa und Deutschland bei vergleichsweise sehr hohen Kosten noch Autos produzieren kann:
1.) Ich verkaufe unglaublich viele Autos, so dass ich allein über die ausgestoßene Menge die Produktionskosten reduzieren kann.
2.) Ich verkaufe die Fahrzeuge mit einem derartigen preislichen Aufschlag im (primär europäischen) Markt, so dass ich die hohen Produktionskosten darüber wieder einspielen kann.
1.) ist der Weg, den Hersteller wie Peugeot, Citroen und Opel (jetzt mal bewusst, wie in Deutschland ja "gefühlt", außerhalb des GM-Konzerns betrachtet!) in den letzten Jahren gegangen sind, der aber in einem schrumpfenden Markt zunehmend nicht funktioniert. Insbesdondere auch deswegen, weil das Flotten- und Mietwagengeschäft hohe Verluste bei den Herstellern produziert.
2.) ist der Weg, den die deutschen Premium-Hersteller (Audi, BMW-Konzern, Daimler) gehen, der aber außhalb des europäischen Marktes nicht durchsetzbar ist (weswegen die Fahrzeuge dort im Verhältnis viel günstiger angeboten werden müssen und die Produktion für diese Märkte zunehmend auch aus Deutschland weg verlagert wird).
Da keiner der beiden Wege ein Königsweg ist, setzen alle großen Hersteller-Konzerne - wie Fiat, Ford, GM, VW - zunehmend auf eine Mischung der beiden Wege: Aufstellen des Konzerns entlang einiger weniger Plattformen, die im Konzern je Marke gesondert genutzt werden können. Produktion der Fahrzeuge jeweils an Orten, die dem Preisniveau der Absatzmärkte entsprechen. Dabei ist VW bereits sehr weit, GM holt auf, Fiat folgt.
Was bedeutet das nun für die Adam Opel AG und die Marken Opel sowie Vauxhall?
Die Adam Opel AG darf, und das ist immer wieder von "new GM" seit 2009 betont worden, jederzeit auch Fahrzeuge der Marke Opel in anderen Märkten außerhalb des europäischen Marktes verkaufen. Aber, und das ist die Bedingung, der dabei zu rechnende Business-Case muss im Rahmen einer Mittelfristplanung ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis für den neuen Markt aufweisen. D.h. durch die Etablierung der Marke Opel in anderen Märkten darf sich der Verlust von Opel nicht noch weiter erhöhen. Das ist verständlich, bei mehr als einer halben Milliarde Euro Verlust allein in 2011.
Betrachtet man die Entwicklung der Adam Opel AG als Träger der Marken Opel und Vauxhall, scheint es nicht einen Fall zu geben, in dem bislang ein ausgeglichener Beitrag dargestellt werden konnte. D.h. die Etablierung der Marken auf weiteren Märkten würde die Verluste der Adam Opel AG weiter erhöhen. Es ist daher populistisch, weil einfach klingend, immer wieder den Ruf nach den "neuen Märkten" erschallen zu lassen, es würde die Situation der Adam Opel AG aber noch verschlechtern. Dieser Ansatz ist also Unsinn.
Was bleibt dann noch?
Zunächst einmal die Erkenntnis, dass eine Lösung aus eigener Kraft der Adam Opel AG nicht möglich sein wird. Wenn überhaupt noch eine Lösung gefunden werden kann, dann nur eine GM-Konzernlösung. Das bedeutet aber auch, dass die Adam Opel AG und ihre Mitarbeiter sowie die sie vertretenden Gewerkschaften endlich einmal "in GM" ankommen müssten. Nicht GM ist auf die Adam Opel AG angewiesen, sondern die Adam Opel AG auf GM. Allein, ich habe Zweifel, ob dieses Gefühl sich absehbar einstellen wird. Allein das macht für mich die Lage problematisch.
Mag nun wieder der Kriegsruf ertönen: "GM ist auf die Adam Opel AG angewiesen, da dort das Know-how der deutschen Ingenieure steckt." Ja, dem stimme ich auch zu. Allerdings muss man dann auch ganz klar eines sagen: Das betrifft das Entwicklungszentrum Europa, nicht die Produktion bei der Adam Opel AG. D.h. wir reden über vielleicht 500 Arbeitsplätze, die sich mit dieser Begründung retten lassen.
Keinen Einfluss hat dieses Argument aber auf die viel zu hohen Produktionskosten für Fahrzeuge einer Marke wie Opel. Denn eines wird Opel nicht gelingen: Kurz- bis mittelfristig auf ein Preisniveau der deutschen Premiummarken Audi, BMW, Mercedes, Mini und Porsche zu kommen.
Bliebe also nur die Produktion von Fahrzeugen im Premium-Segment: Innerhalb von GM nimmt diese Aufgabe die Marke "Cadillac" war. Diese ist aber im europäischen Markt bislang nicht etabliert. Sie soll zwar, nach den Planungen von GM, hier ausgebaut werden, aber auch nur mittelfristig sind hier noch keine Aktivitäten wirklich erkennbar. Derzeit beschränkt sich GM darauf, über einige wenige Händler einige ausgewählte Luxusfahrzeuge dieser Marke mit "europäischer Ausrichtung" in Europa zu verkaufen. Das hilft der Adam Opel AG nicht.
Bleibt der teilweise bereits begangene Weg, für andere Konzernmarken zu produzieren:
- Buick: Der Buick Regal wird gemeinsam mit dem Opel Insignia bereits in Rüsselsheim produziert. Ob diese Produktion kostendeckend ist, beantwortet weder GM noch Opel. Es darf aber mit dem Blick auf andere Autohersteller bezweifelt werden, da allein auf Grund des Wechselkurses sich ein Export von Europa in die USA nicht anbietet. Deswegen bauen alle großen deutschen Hersteller derzeit ja Kapazitäten direkt in den USA auf.
- Chevrolet: Der - dem Regal und Insignia technisch ähnliche - Malibu wird für den Weltmarkt in Süd-Korea bei GM Korea produziert. Von dort kommen auch die in Europa angebotenen Chevrolet-Modelle. Das hat auch den Hintergrund, dass Chevrolet Europe historisch bedingt eine Tochter von GM Korea ist. Und deren Europageschäft wirft, darf man der koreanischen Presse glauben, satte Gewinne ab. Was spricht nun also dafür, die Produktion in Süd-Korea nicht weiter zu erhöhen und den europäischen Chevrolet-Markt nicht komplett aus Süd-Korea auch weiterhin zu bedienen. Wirtschaftlich, meine ich, nichts. Selbst die diskutierte Produktion von Chevrolet Cruze im Opel-Werk in Polen kann nur teurer sein, ohne das man erkennbar hierdurch etwas gewinnt. Noch unverständlicher ist das Argument, den Chevrolet Orlando in Bochum, dem teuersten (oder direkt gesagt: unwirtschaftlichsten) aller Opel-Werke zu produzieren. Denn in jedem Fall müssten dann die Preise für die in Europa angebotenen Chevys deutlich steigen.
Ein Preisanstieg würde aber auch den Druck auf Opel erhöhen, die Preise zu erhöhen, was ebenfalls nicht gut gehen wird.
Was bedeutet dies nun in Summe?
GM muss endlich eine Lösung für seine deutsches Tochterunternehmen Adam Opel AG finden. Und diese Lösung - schaut man den wirtschaftlichen Realitäten ins Auge - kann nur in einer konsequenten Umstrukturierung der Adam Opel AG liegen:
- Nutzung des deutschen Know-hows in der GM-Automobilentwicklung weltweit.
- Eröffnung eines Wettbewerbs zwischen den Opel-Werken in Europa und den GM-Werken in Süd-Korea über eine Opel- und Chevrolet-Produktion (einschließlich der Motoren- und Getriebefertigung in den Powertrain-Werken). Sofern sich die europäischen Werke hier nicht durchsetzen können (was ich für absehbar halte): Einstellung der Produktion in den europäischen Werken, soweit diese auf dem Weltmarkt nicht mehr wettbewerbsfähig sind (was ausser Rüsselsheim und dem Werk in Polen sowie dem Powertrain-Werk in Wien vermutlich für alle Werke gelten wird).
- Ersetzen der Marken Opel und Vauxhall in den nächsten fünf Jahren durch die Marke Chevrolet auf dem europäischen Markt.
- Anbieten der nicht mehr benötigten Werke an die deutsche Automobilkonkurrenz (die diese aber vermutlich nicht wird haben wollen). In der Folge: Abwicklung.
Das mag ein politisch inakzeptables Ergebnis sein. Aber ich halte es für wirtschaftlich absoult folgerichtig und notwendig. Opel und Vauxhall sind Marken, die niemand - auch GM - mehr benötigt. Und die sich unter den gegebenen sowie absehbar änderbaren Rahmenbedingungen nicht mehr wirtschaftlich in Europa produzieren lassen. Warum?
Die Standard-Aussage von GM ist, dass die Marken Chevrolet sowie Opel/Vauxhall sich keine Konkurrenz machen. Betrachte ich mich, einen mittlerweile überzeugten Chevrolet-Fahrer, stimmt das sogar. Die Gründe sind, ganz klar, ein Stück weit auch irrational:
- Ich gehöre der "Generation Golf" an, die in den 1980er und 1990er Jahren mit der Erkenntnis groß wurde: Jeder der es sich Leisten kann fährt VW, alle anderen Opel. Das ist quatsch, klar, hat mich aber dennoch stark geprägt und keine "positive Grundstimmung" gegenüber der Marke Opel geschaffen.
- Chevrolet ist für mich dagegen eine europäisch-amerikanische Marke, die extrem viel Auto für verhältnismäßig wenig Geld bietet, bei guter Qualität. Ich finde in den Wagen alles, was ich benötige. Mehr würde deutlich teurer bezahlt werden müssen, auch bei Opel/Vauxhall.
- Opel sieht man wie VW laufend, Chevrolet ist derzeit noch ein wenig "exklusiv", weil nicht so häufig zu sehen. Dennoch fallen die Wagen auf, mehr als jeder VW oder Opel.
- Der Fuhrpark meines ersten Arbeitgebers bestand in den 1990er Jahren weitestgehend aus Opel. Oh Gott, war das schrecklich! Opel, nein danke!
Daher finde ich es gut, Chevrolet zu fahren, einen Opel würde ich nur sehr bedingt fahren wollen. Dabei weiß ich auch, das die heutigen Opel mit meinen 1990er Erfahrungen nichts mehr zu tun haben. Aber Opel ist preislich schon sehr nah bei VW, und beides mir zu teuer. Gäbe es also kein Opel, wäre ich vielleicht bei Hyundai oder Kia (die mir aber nicht ansatzweise so gut gefallen, wie die Chevys).
Das heißt, mit Chevrolet hat GM mich als Kunden gefunden, mit Opel wäre das nicht gelungen. Umgekehrt wird Opel mich auch zukünftig kaum als Kunden gewinnen können.
Bei meinem Händler, der die Marken Chevrolet und Opel vertreibt, sehe ich immer wieder, das Kunden von Opel zu Chevrolet wechseln. In die andere Richtung sehe ich das eigentlich nicht.
Das heißt, Chevrolet bringt GM neue Kunden, knabbert aber am Ende doch an Opel. Am Ende kann Opel daher hier nicht gewinnnen.
Da mag jetzt jeder "Opelaner", die "IG-Metall" und jeder "Opel-Fan" in Wutgebrüll ausbrechen und damit drohen, niemals einen Chevrolet zu fahren. Emotional verständlich.
Aber wirtschaftlichen Rahmenbedingungen muss dennoch ins Auge gesehen werden. Je früher sich alle Seiten darauf verständigen, dass in Europa (das ganz wenige), was noch zu retten ist, gerettet werden muss, desto eher wird auch das noch gelingen.
Bleibt die politische Seite des Ganzen:
Einige Entwicklungen seit Januar 2012 lassen aufhorchen, ob GM die vorskizzierten harten Entscheidungen zu treffen wird bereit sein:
- Mike Arcamone, bis Mitte Januar 2012 CEO von GM Korea und ein Verfechter des Ansatzes weltweiten Wettbewerbs, verlässt kurzfristig GM, aus "persönlichen Gründen"
- Die Diskussion über die Zukunft der Adam Opel AG zwischen GM und den europäischen Gewerkschaften wird parallel hinter den Kulissen geführt (vgl. die diversen Presseberichte dazu)
- Mit viel "Tam, tam" wird der Export eines europäischen Dieselmotors in die USA für den Chevrolet Cruze intoniert (mit Know-how aus Rüsselsheim entwickelt, obwohl Opel nicht genannt wird). Unerklärt bleibt der Widerspruch, dass Chevrolet selbst über eigene Dieselmotoren aus der süd-koreanischer Entwicklung und Fertigung verfügt, diese bereits weltweit einsetzt, in die USA nun aber mit einem "europäischen Motor" geht.
- Die koreanischen Gewerkschaften drohen mit einem harten Kampf, sollte Chevrolet-Produktion von Süd-Korea nach Europa abgezogen werden.
Ich hoffe für GM und Chevrolet in Europa, dass dies nicht erste Anzeichen sind, das "Adam-Opel-AG-Problem" in Europa erneut politisch "lösen", also die unwirtschaftliche Situation fortsetzen zu wollen. Das hat in den letzten 30 Jahren nicht funktioniert und wird den Auftritt von GM in Europa am Ende nur weiter erschweren. Sicherlich ist es eine politisch extreme Entscheidung, ein etabliertes deutsches Unternehmen wie die Adam Opel AG faktisch (geht man etwa nach den verbleibenden Arbeitsplätzen) nahezu abzuwickeln. Aber auch das muss dann einmal durchgestanden werden. Lieber nun absehbar ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Und all denen, die nun wieder sagen werden, GM habe Opel in den 1980er und 1990er Jahren doch erst zu dem gemacht, was heute nicht mehr lebensfähig ist: Ja, Ihr habt recht. Aber GM hat sich verändert, findet nun weltweit gerade einen Auftritt, der dem Konzern eine Zukunft verspricht, und die Adam-Opel-AG passt dort als deutsches Unternehmen bisheriger Aufstellung nicht hinein. Da hilft auch kein Zurückblicken mehr. Es ist, wie es heute ist.
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25 Antworten
Die Cruze werden bei GM Korea hergestellt.
Mit einem umettikettierten Daewoo haben die aktuellen Chevrolet Modelle nicht viel zu tun.
Der Cruze nutzt die Delta 2 Plattform von GM, die von Opel entwickelt wurde und auf der Opel nach Einführung des Cruze den Astra J drauf baut.
Das ist mal ne Antwort, vielen Dank. Mir fiel auf, daß der Cruze ja auch in den USA angeboten wird, anders als "Matiz" und "Spark".
Für den gibt es da sicher keine MArkt, ansonst wurden doch die alten Deawoo´s dort doch auch schon angeboten!
Die umgelabelten Daewoo´s gibt es alle nicht mehr bzw. haben alle Nachfolger bereits
Der Spark wird ab Sommer in den USA erhältlich sein.
Intressant: In Indien werden Matiz und Spark angeboten wobei der Spark Matiz heisst und der Matiz Spark. Das soll einer verstehen 😕
Zitat:
Original geschrieben von chris_C
Die Cruze werden bei GM Korea hergestellt.Mit einem umettikettierten Daewoo haben die aktuellen Chevrolet Modelle nicht viel zu tun.
Der Cruze nutzt die Delta 2 Plattform von GM, die von Opel entwickelt wurde und auf der Opel nach Einführung des Cruze den Astra J drauf baut.
Das stimmt so nicht ganz:
Richtig ist, dass die aktuellen Chevys in West- und Zentral-Europa nichts mehr mit den Daewoos früherer Zeit zu tun haben - mit einer kleinen Ausnahme: dem Captiva sind auch in dem 2011er Modell noch gewisse GM Daewoo-Gene anzumerken, was aber nichts schlechtes bedeutet.
Die Delta-2-Plattform sollte ursprünglich unter Federführung des Entwicklungszentrums Europe von GM entwickelt werden (das ist heute bei Opel in Rüsselsheim angesiedelt, aber rechtlich selbstständig und untersteht auch nicht dem unmittelbaren Zugriff von Opel). Der Entwicklungsauftrag wurde wegen der Unsicherheiten rund um den Opel-Verkauf 2008/09 aber dort abgezogen und in das Entwicklungszentrum Asia bei - heute - GM Korea gegeben. Dort wurde die Delta-2-Plattform fertiggestellt und das erste Auto, das darauf aufbaute, war Anfang 2009 der Chevrolet Cruze.
Erst über ein Jahr später konnte dann Opel mit dem neuen Astra J nachziehen, nachdem klar war, dass Opel im GM-Verbund verbleibt.
Mit dem Cruze hat GM erstmals das sogenannte Weltauto verwirklicht. D.h. dieses wird mit leichten technischen Modifikationen, die der Anpassung an den jeweiligen Markt dienen, weltweit in Werken von GM produziert:
- West- und Zentraleuropa, Nordafrika: Südkorea
- Russland: Russland
- USA und Kanada: USA und Kanada
- Südafrika und afrikanischer Markt: Südafrika
- Mittelamerika: Mexiko
- Südamerika: Brasilien
- Asiatischer Raum: Korea
- Vietnam: Vietnam
- Indien: Indien
- China: China und Südkorea
- Australien und Neuseeland: Australien (dort verkauft als "Holden"😉
...
Die marktspezifischen Anpassungen beziehen sich primär auf Fahrwerksabstimmung, Bremsen, Motoren/Getriebe und Info-Entertainment.
Die Motoren und Getriebe des Cruze für den west- und zentraleuropäischen Markt stammen aus Südkorea (Dieselmotoren und Getriebe) bzw. Australien (Benzinmotoren).
Nach Cruze Limousine und Fließheck steht in Genf die Kombiversion, die zum Jahresende in den Handel kommt. Neu dabei ist endlich der Turbo-Benzin-Motor 1.4 Turbo mit 140 PS aus dem Opel-Regal und ein neuer 1.7 Diesel mit 136 PS.
http://www.autohaus.de/...et-faehrt-cruze-kombi-nach-genf-1097830.html
Zitat:
Original geschrieben von olds02
Nach Cruze Limousine und Fließheck steht in Genf die Kombiversion, die zum Jahresende in den Handel kommt. Neu dabei ist endlich der Turbo-Benzin-Motor 1.4 Turbo mit 140 PS aus dem Opel-Regal und ein neuer 1.7 Diesel mit 136 PS.<p sizcache="4" sizset="42"><p sizcache="4" sizset="46">http://www.autohaus.de/...et-faehrt-cruze-kombi-nach-genf-1097830.html
Opel-Regal? Wieso Opel-Regal? Ist Opel die zentrale Marke von GM? Sicherlich nicht!
Der Motor wird weitaus häufiger in Nordamerika im Cruze verkauft, als in Europa in den Opels.
GM-Regal, das passt!
GM bedient sich aber eiskalt an Opel`s Technik um damit sämtliche ihrer Marken zu puschen und dazu das gejammern dann immer von GM, Opel bringe kein plus, kein Wunder, wenn ich eine MArke so einenge und Konkurenz im eigenen Feld schaffe.
Aber Opel gehört doch schon seit über 80Jahren zu GM. Am ende zahlt die Zeche doch trotzdem GM als Besitzer, deswegen kann ich nicht die Kritik daran verstehen das die sich der Technik bedienen
Kann man so und so sehen, ich denke die Vorteile für GM sind größer als das was sie über die Jahre investiert haben.
Ich denke, die Kritik an GM meint die Fraktion der Konzernführung, die Opel den Verkauf außerhalb Europas untersagt und damit Schuld hat am mangelnden Umsatz Opels. Das "Weltauto" Cruze wird zwar in allen Erdteilen gebaut, aber Opel hat -wenn überhaupt- nur indirekt was davon.
Im Klartext heißt die Lage ganz einfach, daß der wahre Opel-Freund kein GM-Fahrzeug außer Opel kaufen dürfte, wenn er wirklich seiner Marke helfen will.
MfG Walter
Es gibt zwei Möglichkeiten, mit denen man in Europa und Deutschland bei vergleichsweise sehr hohen Kosten noch Autos produzieren kann:
1.) Ich verkaufe unglaublich viele Autos, so dass ich allein über die ausgestoßene Menge die Produktionskosten reduzieren kann.
2.) Ich verkaufe die Fahrzeuge mit einem derartigen preislichen Aufschlag im (primär europäischen) Markt, so dass ich die hohen Produktionskosten darüber wieder einspielen kann.
1.) ist der Weg, den Hersteller wie Peugeot, Citroen und Opel (jetzt mal bewusst, wie in Deutschland ja "gefühlt", außerhalb des GM-Konzerns betrachtet!) in den letzten Jahren gegangen sind, der aber in einem schrumpfenden Markt zunehmend nicht funktioniert. Insbesdondere auch deswegen, weil das Flotten- und Mietwagengeschäft hohe Verluste bei den Herstellern produziert.
2.) ist der Weg, den die deutschen Premium-Hersteller (Audi, BMW-Konzern, Daimler) gehen, der aber außhalb des europäischen Marktes nicht durchsetzbar ist (weswegen die Fahrzeuge dort im Verhältnis viel günstiger angeboten werden müssen und die Produktion für diese Märkte zunehmend auch aus Deutschland weg verlagert wird).
Da keiner der beiden Wege ein Königsweg ist, setzen alle großen Hersteller-Konzerne - wie Fiat, Ford, GM, VW - zunehmend auf eine Mischung der beiden Wege: Aufstellen des Konzerns entlang einiger weniger Plattformen, die im Konzern je Marke gesondert genutzt werden können. Produktion der Fahrzeuge jeweils an Orten, die dem Preisniveau der Absatzmärkte entsprechen. Dabei ist VW bereits sehr weit, GM holt auf, Fiat folgt.
Was bedeutet das nun für die Adam Opel AG und die Marken Opel sowie Vauxhall?
Die Adam Opel AG darf, und das ist immer wieder von "new GM" seit 2009 betont worden, jederzeit auch Fahrzeuge der Marke Opel in anderen Märkten außerhalb des europäischen Marktes verkaufen. Aber, und das ist die Bedingung, der dabei zu rechnende Business-Case muss im Rahmen einer Mittelfristplanung ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis für den neuen Markt aufweisen. D.h. durch die Etablierung der Marke Opel in anderen Märkten darf sich der Verlust von Opel nicht noch weiter erhöhen. Das ist verständlich, bei mehr als einer halben Milliarde Euro Verlust allein in 2011.
Betrachtet man die Entwicklung der Adam Opel AG als Träger der Marken Opel und Vauxhall, scheint es nicht einen Fall zu geben, in dem bislang ein ausgeglichener Beitrag dargestellt werden konnte. D.h. die Etablierung der Marken auf weiteren Märkten würde die Verluste der Adam Opel AG weiter erhöhen. Es ist daher populistisch, weil einfach klingend, immer wieder den Ruf nach den "neuen Märkten" erschallen zu lassen, es würde die Situation der Adam Opel AG aber noch verschlechtern. Dieser Ansatz ist also Unsinn.
Was bleibt dann noch?
Zunächst einmal die Erkenntnis, dass eine Lösung aus eigener Kraft der Adam Opel AG nicht möglich sein wird. Wenn überhaupt noch eine Lösung gefunden werden kann, dann nur eine GM-Konzernlösung. Das bedeutet aber auch, dass die Adam Opel AG und ihre Mitarbeiter sowie die sie vertretenden Gewerkschaften endlich einmal "in GM" ankommen müssten. Nicht GM ist auf die Adam Opel AG angewiesen, sondern die Adam Opel AG auf GM. Allein, ich habe Zweifel, ob dieses Gefühl sich absehbar einstellen wird. Allein das macht für mich die Lage problematisch.
Mag nun wieder der Kriegsruf ertönen: "GM ist auf die Adam Opel AG angewiesen, da dort das Know-how der deutschen Ingenieure steckt." Ja, dem stimme ich auch zu. Allerdings muss man dann auch ganz klar eines sagen: Das betrifft das Entwicklungszentrum Europa, nicht die Produktion bei der Adam Opel AG. D.h. wir reden über vielleicht 500 Arbeitsplätze, die sich mit dieser Begründung retten lassen.
Keinen Einfluss hat dieses Argument aber auf die viel zu hohen Produktionskosten für Fahrzeuge einer Marke wie Opel. Denn eines wird Opel nicht gelingen: Kurz- bis mittelfristig auf ein Preisniveau der deutschen Premiummarken Audi, BMW, Mercedes, Mini und Porsche zu kommen.
Bliebe also nur die Produktion von Fahrzeugen im Premium-Segment: Innerhalb von GM nimmt diese Aufgabe die Marke "Cadillac" war. Diese ist aber im europäischen Markt bislang nicht etabliert. Sie soll zwar, nach den Planungen von GM, hier ausgebaut werden, aber auch nur mittelfristig sind hier noch keine Aktivitäten wirklich erkennbar. Derzeit beschränkt sich GM darauf, über einige wenige Händler einige ausgewählte Luxusfahrzeuge dieser Marke mit "europäischer Ausrichtung" in Europa zu verkaufen. Das hilft der Adam Opel AG nicht.
Bleibt der teilweise bereits begangene Weg, für andere Konzernmarken zu produzieren:
- Buick: Der Buick Regal wird gemeinsam mit dem Opel Insignia bereits in Rüsselsheim produziert. Ob diese Produktion kostendeckend ist, beantwortet weder GM noch Opel. Es darf aber mit dem Blick auf andere Autohersteller bezweifelt werden, da allein auf Grund des Wechselkurses sich ein Export von Europa in die USA nicht anbietet. Deswegen bauen alle großen deutschen Hersteller derzeit ja Kapazitäten direkt in den USA auf.
- Chevrolet: Der - dem Regal und Insignia technisch ähnliche - Malibu wird für den Weltmarkt in Süd-Korea bei GM Korea produziert. Von dort kommen auch die in Europa angebotenen Chevrolet-Modelle. Das hat auch den Hintergrund, dass Chevrolet Europe historisch bedingt eine Tochter von GM Korea ist. Und deren Europageschäft wirft, darf man der koreanischen Presse glauben, satte Gewinne ab. Was spricht nun also dafür, die Produktion in Süd-Korea nicht weiter zu erhöhen und den europäischen Chevrolet-Markt nicht komplett aus Süd-Korea auch weiterhin zu bedienen. Wirtschaftlich, meine ich, nichts. Selbst die diskutierte Produktion von Chevrolet Cruze im Opel-Werk in Polen kann nur teurer sein, ohne das man erkennbar hierdurch etwas gewinnt. Noch unverständlicher ist das Argument, den Chevrolet Orlando in Bochum, dem teuersten (oder direkt gesagt: unwirtschaftlichsten) aller Opel-Werke zu produzieren. Denn in jedem Fall müssten dann die Preise für die in Europa angebotenen Chevys deutlich steigen.
Ein Preisanstieg würde aber auch den Druck auf Opel erhöhen, die Preise zu erhöhen, was ebenfalls nicht gut gehen wird.
Was bedeutet dies nun in Summe?
GM muss endlich eine Lösung für seine deutsches Tochterunternehmen Adam Opel AG finden. Und diese Lösung - schaut man den wirtschaftlichen Realitäten ins Auge - kann nur in einer konsequenten Umstrukturierung der Adam Opel AG liegen:
- Nutzung des deutschen Know-hows in der GM-Automobilentwicklung weltweit.
- Eröffnung eines Wettbewerbs zwischen den Opel-Werken in Europa und den GM-Werken in Süd-Korea über eine Opel- und Chevrolet-Produktion (einschließlich der Motoren- und Getriebefertigung in den Powertrain-Werken). Sofern sich die europäischen Werke hier nicht durchsetzen können (was ich für absehbar halte): Einstellung der Produktion in den europäischen Werken, soweit diese auf dem Weltmarkt nicht mehr wettbewerbsfähig sind (was ausser Rüsselsheim und dem Werk in Polen sowie dem Powertrain-Werk in Wien vermutlich für alle Werke gelten wird).
- Ersetzen der Marken Opel und Vauxhall in den nächsten fünf Jahren durch die Marke Chevrolet auf dem europäischen Markt.
- Anbieten der nicht mehr benötigten Werke an die deutsche Automobilkonkurrenz (die diese aber vermutlich nicht wird haben wollen). In der Folge: Abwicklung.
Das mag ein politisch inakzeptables Ergebnis sein. Aber ich halte es für wirtschaftlich absoult folgerichtig und notwendig. Opel und Vauxhall sind Marken, die niemand - auch GM - mehr benötigt. Und die sich unter den gegebenen sowie absehbar änderbaren Rahmenbedingungen nicht mehr wirtschaftlich in Europa produzieren lassen. Warum?
Die Standard-Aussage von GM ist, dass die Marken Chevrolet sowie Opel/Vauxhall sich keine Konkurrenz machen. Betrachte ich mich, einen mittlerweile überzeugten Chevrolet-Fahrer, stimmt das sogar. Die Gründe sind, ganz klar, ein Stück weit auch irrational:
- Ich gehöre der "Generation Golf" an, die in den 1980er und 1990er Jahren mit der Erkenntnis groß wurde: Jeder der es sich Leisten kann fährt VW, alle anderen Opel. Das ist quatsch, klar, hat mich aber dennoch stark geprägt und keine "positive Grundstimmung" gegenüber der Marke Opel geschaffen.
- Chevrolet ist für mich dagegen eine europäisch-amerikanische Marke, die extrem viel Auto für verhältnismäßig wenig Geld bietet, bei guter Qualität. Ich finde in den Wagen alles, was ich benötige. Mehr würde deutlich teurer bezahlt werden müssen, auch bei Opel/Vauxhall.
- Opel sieht man wie VW laufend, Chevrolet ist derzeit noch ein wenig "exklusiv", weil nicht so häufig zu sehen. Dennoch fallen die Wagen auf, mehr als jeder VW oder Opel.
- Der Fuhrpark meines ersten Arbeitgebers bestand in den 1990er Jahren weitestgehend aus Opel. Oh Gott, war das schrecklich! Opel, nein danke!
Daher finde ich es gut, Chevrolet zu fahren, einen Opel würde ich nur sehr bedingt fahren wollen. Dabei weiß ich auch, das die heutigen Opel mit meinen 1990er Erfahrungen nichts mehr zu tun haben. Aber Opel ist preislich schon sehr nah bei VW, und beides mir zu teuer. Gäbe es also kein Opel, wäre ich vielleicht bei Hyundai oder Kia (die mir aber nicht ansatzweise so gut gefallen, wie die Chevys).
Das heißt, mit Chevrolet hat GM mich als Kunden gefunden, mit Opel wäre das nicht gelungen. Umgekehrt wird Opel mich auch zukünftig kaum als Kunden gewinnen können.
Bei meinem Händler, der die Marken Chevrolet und Opel vertreibt, sehe ich immer wieder, das Kunden von Opel zu Chevrolet wechseln. In die andere Richtung sehe ich das eigentlich nicht.
Das heißt, Chevrolet bringt GM neue Kunden, knabbert aber am Ende doch an Opel. Am Ende kann Opel daher hier nicht gewinnnen.
Da mag jetzt jeder "Opelaner", die "IG-Metall" und jeder "Opel-Fan" in Wutgebrüll ausbrechen und damit drohen, niemals einen Chevrolet zu fahren. Emotional verständlich.
Aber wirtschaftlichen Rahmenbedingungen muss dennoch ins Auge gesehen werden. Je früher sich alle Seiten darauf verständigen, dass in Europa (das ganz wenige), was noch zu retten ist, gerettet werden muss, desto eher wird auch das noch gelingen.
Bleibt die politische Seite des Ganzen:
Einige Entwicklungen seit Januar 2012 lassen aufhorchen, ob GM die vorskizzierten harten Entscheidungen zu treffen wird bereit sein:
- Mike Arcamone, bis Mitte Januar 2012 CEO von GM Korea und ein Verfechter des Ansatzes weltweiten Wettbewerbs, verlässt kurzfristig GM, aus "persönlichen Gründen"
- Die Diskussion über die Zukunft der Adam Opel AG zwischen GM und den europäischen Gewerkschaften wird parallel hinter den Kulissen geführt (vgl. die diversen Presseberichte dazu)
- Mit viel "Tam, tam" wird der Export eines europäischen Dieselmotors in die USA für den Chevrolet Cruze intoniert (mit Know-how aus Rüsselsheim entwickelt, obwohl Opel nicht genannt wird). Unerklärt bleibt der Widerspruch, dass Chevrolet selbst über eigene Dieselmotoren aus der süd-koreanischer Entwicklung und Fertigung verfügt, diese bereits weltweit einsetzt, in die USA nun aber mit einem "europäischen Motor" geht.
- Die koreanischen Gewerkschaften drohen mit einem harten Kampf, sollte Chevrolet-Produktion von Süd-Korea nach Europa abgezogen werden.
Ich hoffe für GM und Chevrolet in Europa, dass dies nicht erste Anzeichen sind, das "Adam-Opel-AG-Problem" in Europa erneut politisch "lösen", also die unwirtschaftliche Situation fortsetzen zu wollen. Das hat in den letzten 30 Jahren nicht funktioniert und wird den Auftritt von GM in Europa am Ende nur weiter erschweren. Sicherlich ist es eine politisch extreme Entscheidung, ein etabliertes deutsches Unternehmen wie die Adam Opel AG faktisch (geht man etwa nach den verbleibenden Arbeitsplätzen) nahezu abzuwickeln. Aber auch das muss dann einmal durchgestanden werden. Lieber nun absehbar ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Und all denen, die nun wieder sagen werden, GM habe Opel in den 1980er und 1990er Jahren doch erst zu dem gemacht, was heute nicht mehr lebensfähig ist: Ja, Ihr habt recht. Aber GM hat sich verändert, findet nun weltweit gerade einen Auftritt, der dem Konzern eine Zukunft verspricht, und die Adam-Opel-AG passt dort als deutsches Unternehmen bisheriger Aufstellung nicht hinein. Da hilft auch kein Zurückblicken mehr. Es ist, wie es heute ist.
Zitat:
Original geschrieben von Cruezle
- Ich gehöre der "Generation Golf" an, die in den 1980er und 1990er Jahren mit der Erkenntnis groß wurde: Jeder der es sich Leisten kann fährt VW, alle anderen Opel. Das ist quatsch, klar, hat mich aber dennoch stark geprägt und keine "positive Grundstimmung" gegenüber der Marke Opel geschaffen.
Daher finde ich es gut, Chevrolet zu fahren, einen Opel würde ich nur sehr bedingt fahren wollen. Dabei weiß ich auch, das die heutigen Opel mit meinen 1990er Erfahrungen nichts mehr zu tun haben. Aber Opel ist preislich schon sehr nah bei VW, und beides mir zu teuer. Gäbe es also kein Opel, wäre ich vielleicht bei Hyundai oder Kia (die mir aber nicht ansatzweise so gut gefallen, wie die Chevys).
Ich weiss nicht wo Du groß geworden bist aber VW war eine langweilige Marke für langweilige Menschen bei uns. Viele fuhren bei uns Opel und schwärmten von geschoßen wie Monza, Manta, Commodore oder Kadett C Coupe. Geträumt von einen Scirocco oder GTi hat da keiner oder gar nur diese Autos erwähnt. Mir würde auch spontan kein VW Besitzer bei uns einfallen in der alten Siedlung, dafür Opelaner, diverse Japaner und Mercedes. In der Schule als man in das Alter kam wo es mit den Führerschein losging wollte keiner einen Golf oder Polo sondern Corsa GSi, Astra F CC oder einen Calibra.
Mein Vater wollte sich damals ein Kadett C GTE holen weil der aber zu teuer war musste ein Audi 50 her. Das erste mal das Leute von VW schwärmten merkte ich bei unseren Ostdeutschen Mitschülern in der Berufsschule (gab 4 Berufsschulen in Deutschland für die Ausbildung).
Ich bin zu GM gekommen weil mein Corsa damals aus Belgien kam und auf dem belgischen Fahrzeugbrief standen die anderen Marken bei, Chevrolet und Cadillac und GMC.
Ich habe mir den Spark geholt weil mir weder Agila noch Corsa D zusagten, der Preis war ehr nebensächlich