Heckantrieb! Wofür?
Sehr geehrte Forenmitglieder,
schon seit längerer Zeit brennt mir eine wichtige Frage im Hirn. Seit dem nun auch Eis und Schnee auf unseren Straßen angekommen ist, wird die Frage noch interessanter:
Wofür ist ein Heckantrieb gut? Eine Frage, die man hier im BMw-Forum besonders gut anbringen kann!!
Nun ja, jetzt möchte ich bitte nichts davon hören, dass bei Maximaler Beschleunigung das Gewicht auf die Hintere Achse geht etc ... das nutzt man in der Formel 1 und bei vergleichbaren Veranstalltungen, auf der Straße braucht das niemand!!
Einen klaren Vorteil, den man als Otto Normal auch mitbekommt??? Sozusagen als Ausgleich dafür, dass man sich bei Eis schneller mal was bricht???
Vielen Dank und Gruß,
jP
202 Antworten
Zitat:
irgendwie komm ich mir hier vor wie wenn die meisten einen tick zu ps starken autos hätten???
was bitte bringen mir viele ps im winter ??? kann mir das jemand erklären??
das is toll ich kann durch kleines antippen vom gaspedal die reifen durchgehen lassen .. wohoooo!was soll der scheiss??
lebt ihr am mond???
Lieber frog_vr6, bei BMW heißt das "Freude am Fahren". Deswegen kann man bei jedem BMW auch Traktionskontrollen und DSC abstellen - damit der ambitionierte Freizeit-Schumi (klein) driften kann. Dummerweise geht das im Trochenen extrem aufs Material und erfordert höhere (und damit gefährlichere) Geschwindigkeiten. Daher freuen sich die BMW-Fahrer, wenn's endlich mal geschneit hat und der Winterdienst pennt.
Gruß
Also ich kann die Leute nicht verstehen die einen BMW oder überhaupt Hecktriebler als Winterauto fahren.Und dann auch nohc behaupten das wäre sicherer zu kontrollieren als ein Frontkratzer. *kopfschüttel*
Ich hab mit meinem M3 bei Regen schon Probleme mit Heckschleudern aber auf Schnee/Eis möcht ich gar nicht wissen wie beschissen sich eine Heckschleuder fährt.
iCh fahr schon weiterhin Fronttriebler im Winter (zur Zeit Golf2) und lass die anderen rumschlittern oder Gedenkminuten durch durchdrehende Reifen an der Ampel bei glätte machen.
Ich weiss nicht vielleicht ist ein Leistungsschwacher 318i oder sowas nicht so tückisch aber mir würde nie einfallen einen Hecktriebler als Winterauto zu fahren.
Da kann ich ja gleich meine Rs 250 im Schnee fahren da rutsch ich ja noch mehr...
Nix gegen HEckschleudern (fahr ja selber eine) aber auf Schnee/Eis haben die Dinger nix verloren...
Als ich gelesen habe "Heckantrieb! Wofür?", hab ich gleich gedacht, es wird ein typisches BMW-Thema sein. Und so wurde es leider auch.
Ich denke, daß der Thread-Eröffner gar nicht die Frage gestellt hat "BMW mit Heckantrieb gegen alle anderen", sondern einfach erfahren wollte, was die Unterschiede bzw. Vor- und Nachteile verschiedener Antriebsarten sind.
Wir alle sind Menschen mit subjektiven Erfahrungen (die einen mehr, die anderen weniger) und so haben viele von uns gute oder schlechte oder gar keine mit den Antrieben gemacht. Ich selbst habe auch schon einige Autos mit Heck- bzw. Frontantrieb gehabt und kann also dementsprechend über die Erfahrungen mit diesen Autos reden (einen BMW hatte ich vor Jahren auch - einen E30; hatte einen Scorpio mit Heckantrieb, ansonsten alles mit Frontantrieb, Audi, Renault, Peugeot usw.)
Meine SUBJEKTIVE Meinung ist folgende:
Frontantrieb:
Eignet sich für schwächere Motorisierungen besser. Eine klar definierte Grenze (ob 50 oder 100PS) möchte ich aber nicht festlegen, da auch die Reifendimensionen und Motorgewicht eine wichtige Rolle dabei spielen. Mein ehem. Peugeot 605 mit 3.0l Motor fuhr sich auch nicht schlecht, aber es gab auch Nachteile im Komfort gegenüber z.B. Mercedes.
Es ist nunmal so, daß man beim Fronttriebler mehr von der Strasse am Lenkrad mitbekommt, als beim Hecktriebler.
Vorteilhaft IMHO ist auch das Fahren auf glatten Strassen (wohne, wie auch der NOMDMA direkt am Schwarzwald). Es ist einfacher, es ist ein sichereres Gefühl und das wird man auch kaum bestreiten können. Wir reden hier nicht darüber, daß jeder von uns ein potentieller Schumi ist und um die Kurven "geil driften" will!!! Wir reden hier über die Unterschiede. Und da ist ein Fronttriebler klar im Vorteil.
Nachteile sehe ich bei den Achsgelenken usw (bin kein KFZ-Mechaniker, aber bezahlt habe ich schon oft und ich weiß also wovon ich, finanziell gesehen, rede). Die Teile halten natürlich nicht so lange, wie beim Hecktrieblern.
Heckantrieb:
Vorteilhaft für stärkere Autos. Für mich persönlich sind die Vorteile im Komfort! Wobei man natürlich auch nicht vergessen darf, daß man vor allem bei den älteren Hecktrieblern aufpassen soll beim fahren, sonst heult das Differential ja wahnsinnig (ausser man hat Automatik).
Nachteile bei der Tranktion auf glatter Strasse sind nicht zu unterschätzen! Bei meinem Scorpio hatte man überhaupt kein Fahrbahngefühl und man konnte nur leider unkontrolliert driften!!! Ich hatte zwar keine Unfälle mit meinen Hecktrieblern gebaut, aber das herumwedeln mit dem Hintern war einfach wahnsinnig und manchmal gefährlich. Klar, diese Autos hatten noch keine Elektronik an Bord, aber darauf sollte man sich sowieso nicht verlassen!
Allrad:
Wenn hier schon, auch in meinem Beitrag, soviel über Schnee u.ä. gesprochen wird, dann sollte man auch erwähnen, daß sich ein Allradangetriebenes Fahrzeug sowieso am besten eignet!
Hier im BMW Forum werden ja die meisten sagen, daß ein Allradler langweilig ist oder so, es ist aber am sichersten!
Ich bevorzuge im Schnee einen Fronttriebler (oder irgendwann vielleicht doch ein Allrad) am besten noch mit guten Spikes im Kofferraum!
Übrigens darf ich noch darauf hinweisen, daß z.B. Porsche auch Allrad baut und viele verkauft! Also werden wohl auch nicht alle Porsche-Fahrer der Meinung sein, daß Heckantrieb so geil sei😉
Bin schon Audi mit 150 PS gefahren, hab selbst einen BMW 320i mit ebenfalls 150 PS, gleichen Reifen und annähernd gleichem Gewicht. Der BMW ist ein Jahr älter als der Audi. Hier ein kurzer Vergleich:
AUDI:
Es ist fast unmöglich, die Leistung beim Anfahren, insbesondere bei Nässe, anständig auf die Straße zu bekommen. Hinzu kommt, dass das starke Nicken der Fahrzeugfront, z.B. beim Beschleunigen auf der Autobahn, sich sehr nachteilig auf Fahrverhalten und -komfort auswirkt. Außerdem ist der Audi, wenn er mal untersteuert fast unkontrollierbar. Hinzu kommt natürlich ein antiquiertes Fahrwerk mit extrem leichtgängiger Servolenkung, was den Fahreindruck ungefähr an den beim Steuern eines Kreuzfahrtschiffes heranbringen dürfte.
BMW:
Der BMW ist auch auf extrem nasser Fahrbahn und mit Vollgas beim Anfahren nahezu nicht zum durchdrehen zu bringen. Auch Nickbewegungen sind fast nicht feststellbar, im Vergleich zum Audi. Wenn sich dann im Winter mal das Heck verabschiedet, ist es, mit wenig Übung, viel einfacher, dieses wieder einzufangen, als den Audi unter Kontrolle zu bekommen. Durch eine präzise Lenkung, die frei von störenden Antriebseinflüssen ist, hat man den Eindruck, Kurven Zentimetergenau fahren zu können. Auch der viel kleinere Wendekreis ist beachtlich.
Doch der Hauptvorteil des Heckantriebs ist meiner Meinung nach ein ganz anderer: Nur durch den zusätzlichen Platz ist es erst möglich, Reihensechszylinder, die im Bereich bis 200 PS sicher die Krone des Motorenbaus darstellen, zu verbauen.
Insgesamt war ich, obwohl eigentlich fest entschlossen, einen Audi zu kaufen, von der ersten Minute an vom BMW und dem Fahrgefühl so überwältigt, dass meine Entscheidung feststand.
Alles in allem ist aber dennoch alles eine Geschmacks- und Empfindungsfrage, fahrt also was ihr habt und habt Spaß damit 😉
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Ich möchte jetzt überhaupt nicht bestreiten das, was Du geschildert hast, El Bandito! Es ist, wie ich schon sagte, Dein subjektiver Eindruck und diesen teilst Du eben mit.
Ich möchte aber behaupten, daß dieses Fahrverhalten im Rahmen einer Probefahrt erfahren wurde, oder? Ich hatte zwar einen relativ schwachen TDI (wenn wir von Audi reden), bin aber auch den neuen A4 TDI mit 130 PS gefahren und mir ist das, was Du schilderst, völlig unbekannt! Vielleicht bin ich einfach Fronttriebler eher gewohnt, als Du. Oder Du hast den Audi wirklich nur im Grenzbereich bewegen wollen (was ja bei Probefahrten oft der Fall ist). Ich habe ja auch einige Autos probegefahren, darunter einige BMW's (z.B. 523, 528, 735 usw) und Audi's. Ich konnte bei "normalen" Fahrten vom Antrieb her auf trockener Fahrbahn keinen Unterschied feststellen.
Desweiteren darf ich noch sagen, daß m.E. ist der BMW wirklich von der Traktion her sehr gut gebaut ist (bin zwar kein BMW Fan, ist aber so🙂) und bei weitem nicht alle Hersteller bauen Autos mit Heckantrieb, was mit dem vergleichbar ist, was jetzt überhaupt nicht heißen soll BMW wären beste Autos. Der Meinung bin ich nun wirklich nicht😉
Na ja, wie gesagt, ich denke, daß jede Antriebsart Vor- und Nachteile hat, das sicherste ist aber ein Allradler.
@ El Bandito
Dein Beitrag hat mich jetzt ein wenig verwundert. Ich kann zwar hinsichtlich stärkerer Fronttriebler nur den AR Spider und meinen Passat bewerten, jedoch haben beide auf trockener Fahrbahn keinerlei Traktionsprobleme. Und das von Dir angesprochene "Nicken" beim Beschleunigen (dazu noch auf der AB - also bei Geschwindigkeiten oberhalb 100km/h), sollte mit einer so geringen Motorleistung überhaupt nicht möglich sein!? Wenn ich bei 120km/h in den 3. Gang zurückschalte und Vollgas gebe, dann beschleunigt der Wagen - von einem "Nicken" ist jedoch nichts zu spüren (geschweige denn bei höheren Geschwindigkeiten bzw. Gängen).
Was das Beschleunigen auf nasser Fahrbahn angeht - ohne ESP und ASR wird dies auch mit einem Hecktriebler recht schwierig. Wenn ich z.B. am 190er (2.6) meiner Mutti das ASR ausschalte, die Automatik auf Sport stelle und bei Regen mit Kickdown losfahre, dann wird der Wagen recht unruhig auf der Hinterachse bzw. die Räder drehen durch (und das mit Automatik!). Noch lustiger wird es, wenn man aus dem Stand in eine 90° Kurve beschleunigt. Sogesehen kann ich hier also auch keinen markanten Unterschied zu einem Fronttriebler erkennen (wie gesagt - alles ohne elektronische Helferlein). An meinem bisherigen Firmenwagen (523 Automatik) trat dieser Effekt nicht auf, da hier die Elektronik alles einbremst bzw. regelt.
Bzgl. Platz im Motorraum durch Heckantrieb - wie man z.B. am VR6 sieht, lässt sich ein leistungsstarker Sechszylinder (aktuell 3.2l und 250PS) auch ohne weiteres in einen kleinen Golf bauen. Sogesehen wird also der gewonnene Platz nicht unbedingt benötigt, wenn man einen entsprechenden Motor konstruiert.
Grüssle
Frank
Moin,
Zur Fahrphysik mag ich nichts sagen ... Da ist einerseits IDEOLOGIE bei, ANDERERSEITS zuviel SUBJEKTIVES und schließlich auch noch eine Menge persönlicher Geschmack.
Aber ... Ich wollte noch kurz was zu einigen Dingen, die Gesagt wurden loswerden ...
Frontantrieb ist WARTUNGSINTENSIVER als Heckantrieb. Ebenso ist der Verschleiß bei Fronttrieblern an Antriebsteilen höher. Man muss hierbei bitte nicht den E30 mit einem aktuellen Golf vergleichen, sondern den E30 mit einem Golf II.
Für den Frontantrieb spricht hauptsächlich das er BILLIG zu realisieren ist und "nicht ambitionierte" Fahrzeuglenker am WENIGSTEN (gerade bei Lastwechselreaktionen) überfordert.
Elektronik kaschiert heute sehr viel ...
Und dann ist noch zu sagen, das Heckantrieb nicht gleich Heckantrieb ist ! Da gibt es FEINE Unterschiede, die sich STARK bemerkbar machen ...
kurze Aufzählung was mir spontan einfällt :
Mittelmotor/Heckantrieb
Frontmittelmotor/Heckantrieb
Frontmotor/Heckantrieb
Frontmotor/Transaxleheckantrieb
Frontmittelmotor/Transaxleheckantrieb
Heckmotor/Heckantrieb
Jedes Fahrzeug wird sich ANDERS verhalten !
Und jeder Fahrzeugfahrer wird sich SUBJEKTIV in einem anderen Auto sicher fühlen. Und DAS ist das wichtigste ... wenn eine solche subjektive Sicherheit auch zu Überheblichkeit dem Auto gegenüber führen kann ... ist ein unsicheres Gefühl IMMER der schlechteste Begleiter.
MFG Kester
@ automatik
Nein, das war keine Probefahrt. Der Audi gehört meinem Vater, ist Baujahr 1993 und ich habe ihn zwei Jahre lang regelmäßig gefahren. Ich bin zwar sportlich ambitioniert gefahren, aber sicher nicht am Grenzbereich. Dann hätte der mir wahrscheinlich die Reifen komplett weggekratzt. 😉
@ NOMDMA
Das Nicken tritt hauptsächlich zwischen 80 und 120 auf, also kurz bevor die Aerodynamik das ganze wieder ausgleicht. Besonders beim Auffahren auf die Autobahn oder Überholvorgängen (auch auf der Bundesstraße) ist das Nicken nahezu unerträglich für meinen Geschmack. Gut, vielleicht bin ich da auch etwas zu anspruchsvoll.
Zum Anfahren kann ich nur sagen, dass ein Automatik beim Kickdown sicher mehr Kraft auf die Räder knallt als mein BMW beim Beschleunigen mit Vollgas aus Drehzahlbereichen um die 1500 U/min.
Zu den Motoren kann ich nur sagen, dass der 1996er M3 mit identischem Hubraum und Reihensechszylinder bereits 321 PS hatte, die 250 PS des VR6 sind also nichts weltbewegendes. Warum der Reihensechszylinder die bessere alternative ist, und warum überhaupt V6-Motoren verbaut werden, kannst du übrigens unter http://www.e31.net/engines.html gut nachlesen!
@ El Bandito
Ist Dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass an dem Audi (ich vermute 100 2.6) etwas defekt war und er deshalb "genickt" hat? Oder meinst Du den Schaltvorgang vom 2. in den 3. Gang bei Tacho 120? Sorry, aber irgendwie kann ich das nicht ganz nachvollziehen. Sollte es sich um das vermutete Fahrzeug handeln - mit dem bin ich auch schon mal unterwegs gewesen. Ein laufruhiger Motor zum gemütlich fahren, aber von übermässig viel Leistung habe ich nicht viel gespürt.
Bzgl. Automatik - normalerweise spricht der Schalter schneller an und bringt die Leistung sofort an die angetriebenen Räder. Bei der Automatik hat man meistens eine leichte Verzögerung, bis der Wandler anspricht (speziell bei älteren Fahrzeugen). Und wenn Du halt nur mit 1500 Umin anfährst, dann liegt das an Dir und nicht an der manuellen Schaltung bzw. Getriebe/Kupplung.
Auch Dir sei noch einmal erklärt (sicher zum 1000sten Mal), dass der VR6 ein ganz normaler Sechszylinder ist und nichts mit einem reinem Sportmotor wie dem M3 zu tun hat (obwohl die Fahrleistungen nahezu identisch sind). Wenn, dann mußt Du ihn mit dem 3.0l von BMW bzw. dem 3.2l von MB vergleichen.
Abgesehen davon kostet ein M3 rund 23.000 € mehr als ein Golf - dafür könnte man dem VR sicherlich mehr als nur 93 zusätzliche Pferdchen entlocken. 😛
Grüssle
Frank
zum Anfahren kann ICH nur sagen das ein Automat (den den ich z.B. kenne) mit Sicherheit WENIGER Kraft an die Räder bringt..... genau das is ja das Problem! bei nem Schalter kann ich bei der Drehzahl anfahren wie ich will, bei nem Automat kann ich nur auf's Gas latschen 🙁
bei neueren teuren Autos is das eventuell was anderes... der M3 CSL hat z.B. so ne Anfahrautomatik, da geht schon richtig die Post ab aber wie das genauer funktioniert hat, weiß ich net mehr.....
@yan ram
hatte einen gechippten Omega 2,5 td gehabt mit 180Ps,automatik und heckantrieb!
zur Automatik kann ich nur sagen voll die bremse durchdrücken und vollgas geben der wandler hält die drehzahl bei 2200 u/min! Bremse schnell lösen und ab gehts! Gegen einen schalter habe ich noch nich einen ampel start verloren!
@ all denkt mal an die breite masse der menschen viele sind alt und auch junge die können ihr fahrzeug nicht so gut kontrolieren! ohne die ganzen elektronischen helferlein wäre der heckantrieb im winter deutlich schlechter! ( viele wissen auch nicht wie sie sich zu verhalten beim ausbrechenden heck)
Deshalb sage ich für den Winter sind frontriebler deutlich besser da besser kontrolierbar.
MFG ASTRAMPIFREAK