Hauptsache - die Bremsen sind gut ... !

BMW 3er E90

Kennt ihr das? Es war ein guter Tag im Büro, viel geleistet, es ist später geworden. Mittlerweile acht Uhr, die Sonne geht langsam unter. Es ist warm. Man steigt ins Auto und nähert sich der AB zur Heimfahrt an den schönen Ammersee. Welchen roten mache ich heute auf? Den guten Sangiovese aus der Toscana (im Holzfass ausgebaut) oder doch den lieb gewonnenen Spanier aus dem Calatayud (Garnacha + Tempranillo Blend).

Langsam steigert man die Geschwindigkeit, die AB ist weitgehend leer. In der Ferne sieht man einen netten A4 - den will man sich mal näher ansehen. Die linke ist absolut frei, auf der rechten dümpelt sehr weit entfernt ein LKW und dahinter irgendein Seat oder eine ähnliches Stückwerk automobiler Konstruktion aus Fernost.

Man sieht den A4 am LKW vorbeiziehen, wird selber schneller, nähert sich der 200km/h-Schwelle. Schönes Auto! Macht immer wieder Freude. Das Tagfahrlicht gibt einem das Gefühl immer zeitig gesehen zu werden. Schön.

Der LKW kommt näher, ist nur noch 100m entfernt, das fahrende Ding dahinter hat die Seitenfenster herunter, den Arm mit der Kippe in den Fingern lässig heraushängen - schön, da genießt noch einer die Fahrt.

Nur - plötzlich steht der vor einem. Schert einfach auf die Linke aus, ohne Blinker, ohne schauen! Du hast plötzlich bei Tempo 200 ein Hindernis mit 80 km/h und Abstand 100m vor dir stehen!!

Erste Reaktion: Mit beiden Füßen voll in die Eisen!! Ich erwische mich dabei, wie ich einen Sekundenbruchteil daran denke dieses A****Loch abzuschießen. Aber der Reflex des Bremsens ist stärker. Ich komme Zentimeter vor seiner Stoßstange auf die erforderlichen 80 runter.

Adrenalin pumpt durch die Adern. Alles, was irgendwo im Fahrzeug Rumlag findet sich jetzt im Fußraum wieder. Erst jetzt komme ich dazu die Hupe zu betätigen, ein verzweifelter Ruck an der Lichthupe. Wie Sinnlos. Jetzt.

Gott sei Dank, dass der e91 so fantastische Bremsen hat!

Ich fahre erst 'mal vor dem LKW mit 8o weiter. Der D*pp ist direkt nach dem Überholvorgang des Lkws gemütlich wieder eingeschert und fährt unverdrossen weiter.

Als ich mich einigermaßen gefangen hatte und langsam am Auto des D*pp vorbei fuhr - saß der ganz gemütlich drin, als wenn nichts gewesen währe. Nicht einmal rübergeguckt oder die Hand gehoben. NICHTS!

Der hätte gerade von einer Sekunde auf die andere sein und mein Leben auslöschen können. Und das ist ihm dann nicht einmal eine Reaktion wert?

Mich hat dies noch den ganzen Abend beschäftigt. Ich bin viel unterwegs - aber eine solche Situation hatte ich noch nie. Klar oft wird man geschnitten, ausgebremst oder macht natürlich auch selber den ein oder anderen Fehler. Aber ich habe mir angewöhnt mich immer zu entschuldigen. Als Geste mit der Hand, per Blickkontakt oder wie auch immer. Und auch mir gegenüber hat sich noch jeder ähnlich verhalten.

Fazit: Ich werde wohl nie wieder in einer solchen Situation bei hoher Geschwindigkeit arglos an einem LKW mit "Anhang" vorbeiziehen. Das ist einfach zu gefährlich.

Frage:
1.Weiß eigentlich einer was einem rechtlich passiert, wenn ich ihn doch abgeschossen hätte? Teilschuld?

2. Ich hatte bei der Vollbremsung das Gefühl, ich hätte gar kein ABS. Das Pedal hat nicht pulsiert. Und ich meine auch ein konstantes, leichtes Reifenquietschen vernommen zu haben. Kann es sein, dass das ABS in diesem Fahrzeug anders ist als z.B. bei meinem Vorgänger einem e39?

64 Antworten

auf jedenfall teilschuld denn richtgeschwindigkeit ist in D 130km/h alles drüber hat man ne teilschuld wenn man an einem unfall beteiligt ist. Klingt blöd ist aber so.

Mir ist vor ein paar Jahren das Gleiche passiert, damals mit nem e30 320i ohne ABS. Werd ich nie vergessen. Bin an dem "Deppen" (der dann doch wieder rechts rein ist) und dem LKW irgendwie vorbeigeschlingert, weil mein Heck durch das starke abbremsen so leicht wurde. Wäre der Sonntagsfahrer nicht wieder rechts rein, wär ich ihm voll rein. Mit Bremsen keine Chance. War verdammt knapp. Hatte (wie du auch) nen guten Schutzengel.
Zu Frage 2 kann ich nichts sagen, zu Frage 1:
Du hättest wohl auf jeden Fall Teilschuld bekommen, da du ja schneller als die gesetzlich "empfohlenen" 130 km/h gefahren bist.

Das mulmige Gefühl, wenn ein Auto dicht hinter nem LKW auf der BAB fährt und man auf der linken Spur kommt, wirst so schnell nicht wieder los....

Zitat:

Ich hatte bei der Vollbremsung das Gefühl, ich hätte gar kein ABS. Das Pedal hat nicht pulsiert. Und ich meine auch ein konstantes, leichtes Reifenquietschen vernommen zu haben. Kann es sein, dass das ABS in diesem Fahrzeug anders ist als z.B. bei meinem Vorgänger einem e39?

Die ABS haben sich seit den 80er Jahren etwas weiterentcwickelt und regeln heute viel schneller als früher, so dass ein Pulsieren fast nicht mehr spürbar ist. Und nun überlege mal wie das Gefühl ist, wenn man mit einem 330i aufwärts mit der brachial zugreifenden 17 Zoll Bremsanlage in die Eisen steigt, das ist echtes Ankerwerfen, welches auch etwas überrascht, da die Bremsanlage vor allem bei Zuhilfenahme des Bremsassistenten wirklich maximal verzögert.

Als du auf die Bremse getreten bist, müssstest du gemerkt haben, dass das Bremspedal "weich" war.
Sobald du schnell den Fuß vom Gas nimmst, merkt die Elektronik, dass du in einer Gefahrensituation bist, es wird maximaler Bremsdruck aufgebaut und es werden die Bremsbeläge an den Scheiben angelegt. Selbst wenn du in dieser Situation das Bremspedal nur leicht berührst, führt das Auto eigentständig eine Notbremsung aus. Es ist egal wie stark du das Bremspedal berührst. Es wird erst aufgehört, wenn du wieder runter von der Bremse gehst.
BMW baut schon immer sehr gute Bremsanlagen in den Autos ein.
Zum Blockieren der Räder, das habe ich auch schon öfters bemerkt, entweder es ist wirklich noch im ABS-Regelbereich oder es hat irgendwelchen Vorteil, die Reifen leicht Blockieren zu lassen.
Beim M5/M6 ist die Startautomatik so ausgelegt, dass 10% Reifenschlupf vorhanden ist. Vielleicht ist es beim Verzögern genau so, was aber wieder die Vorteile von ABS zu nichte macht, da ja ABS dafür sorgt, dass man bei Vollbremsungen immernoch Ausweichmanöver durchführen kann...
Die BMW Bremsen sind eigentlich überdimensioniert, wenn ich sehe, welche großen Bremsen unser 116i hat, dann kann man sich Vorstellen, für welche Anforderungen BMW die großen Bremsen wirklich entwickelt.

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Hat nicht der 325d auch die große bremsanlage?

kimble,

ich kann mir bestens vorstellen, wie du dich gefühlt hast. ein freund von mir hat in so einer ähnlichen situation mal nen 911 komplett geschrottet, zum glück neimandem sonst was passiert.

man muß höllisch aufpassen, weil die geschwindigkeitsdifferenzen einfach so groß sind. selbst wenn die typen nicht mit 80 sondern mit 180 rausziehen würden und du sie auch nur leicht touchierst, dann sind die impulse so groß, daß das kein spass ist.

ich fahre auch gern mit gummi über die AB abends nach der arbeit, aber nur wenn die AB frei ist. sobald rechts eine schlange irgendeiner art auftaucht, ob mit oder ohne LKW, geht ich mit dem speed runter. ist es nicht wert.

bzgl des ABS. das hat sicherlich geregelt. erstens stimmt was hier schon gesagt wurde, daß die dinger inzwischen etwas sanfter und feiner eingreifen. das quietschen kommt daher, das immmer wieder bis an das optimum hinangebremst wird und sobald es rutscht dann wieder losgelassen wird. dadurch hast du max verzögerung. vor allem bei hoher geschwindigkeit überschreitet das rad natürlich schneller mal den punkt, wo es anfängt zu rutschen.

Re: Hauptsache - die Bremsen sind gut ... !

Hi @Kimble,

Zitat:

Original geschrieben von kimble2001


Kennt ihr das? Es war ein guter Tag im Büro, ...

Ja, leider nur zu gut. Ich habe dieses Horrorszenario erst am letzten Freitag durchlebt. Ich fahre mit ca. 190 km/h auf linken Spur als so ein Beschleunigungsspur-Zombie durch 2 LKW durchzieht und wenige Meter vor mir auf der linken Spur landet. Es liegt für mich auf der Hand, dass mich nur die guten Bremsen des E90 gerettet haben. Ich hab den Kerl - ebenso wie du das getan hast - angehupt (wie sinnlos). Es hat diesen *insertverybadword* aber überhaupt nicht interessiert, dass er beinahe ein Menschenleben ausgelöscht hätte. Saß da am Lenkrad mit seiner coolen Sonnenbrille ... 😠

Zu Frage 2:

Zitat:

Ich hatte bei der Vollbremsung das Gefühl, ich hätte gar kein ABS...

Das Gefühl hatte ich auch. Es war eher als ob man einen Anker wirft (gut so). Dass das Auto aber dennoch voll lenkbar war, habe ich daran gemerkt, dass ich etwas nach rechts korrigieren musste (was ohne Probleme möglich war), da das Auto doch etwas in Richtung Leitplanke tendierte.

Zur Frage 1:

Ist das wirklich so, dass man in so einem Fall eine Teilschuld bekommt? Ich meine, wer von euch befährt im normalen Autobahnbetrieb mit Richtgeschwindigkeit die linke Spur ? Teilschuld empfinde ich hier als ziemlich unangemessen. Oder ist es in der Tat so, dass man heute nur dann keine Teilschluld bekommt, wenn das Auto zum Zeitpunkt des Unfalls in der Garage stand (Zitat Anwalt).

Gruesse Fox

Hallo Kimble,

ich kann sehr gut nachvollziehen was du durchlebt hast.

Die sehr gut dosierbaren und standfesten Bremsen des E9x waren für mich auch ein Hauptgrund dieses Auto zu kaufen.
Eben auch, weil die von dir so vortrefflich geschilderte Situation im Alltag leider viel zu oft auftritt.

Das ABS denke ich ist bei der hohen Geschwindigkeit noch nicht gefragt. Bei trockener Fahrbahn und passablen Reifen sollte es nicht möglich sein die Räder bei 150km/h zum blockieren zu bringen - gute Bremsen hin oder her.

Zum Thema Audi A4:
Das erinnert mich an eine ebenso kritische Situation, die ich vor ein paar WOchen er/über-leben durfte.
Zweispurige Autobahn früh um 5 Uhr.
Ich links mit ca. 200 km/h.
Rechts vereinzelt LKWs, freie Bahn.
An eine Autobahnauffahrt verstecken sich 2 Fahrzeuge links neben dem LKW auf der Beschleuigungsspur und quetschen sich noch vor dem Laster auf die Autobahn.
Der vollends blinde A4 Fahrer war nun anscheinend der Meinung seine 130 nagelnden Pumpe-Düse Pferdchen könnten den Kombi raketenartig auf Reisegeschwindikeit bringen und zieht sofort direkt vom Beschleunigungsstreifen VOR dem LKW auf die Überholspur.
Das war sowas von knapp und auch da hab ich die von dir beschriebene Lust verspürt den Volli****en einfach abzuschiessen. Aber irgendwie hängt man ja an seinem Leben.

Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass generell an allen Autobahnauffahrten eine gewisse Strecke eine durchgezogene Linie hingehört um diese Sofort-Ganz-Links-Zieherei zu vermeiden.

Jetzt bin ich so in Rage, dass mir noch mehr Sachen einfallen die auf Autobahnen massiv bestraft gehören:

1. Blinkzieherei
Der Blinker dient oft nur als Meldung des Vollzugs. Schon mit 2 Räder auf der anderen Spur, da wird kurz der Blinker angetippt.

2. zu frühes Blinken.
Hinter Dir ist alles frei und der Volli***t auf der rechten Spur blinkt schon mal vorsorglich kurz bevor du neben ihm bist, obwohl er gesehen hat dass Du viel schneller bist und er erst hinter Dir einscheren will.
Jedesmal eine Wahnsinns-Schrecksekunde

Danke für eure Beiträge.

Einerseits beruhigend, dass nicht nur ich in einer solchen Situation war - andererseits auch erschreckend.

Das DIlemma ist aber auch, dass vielen AUtofahrern das Ganze gar nicht bewusst ist. Die stempeln Autos die auf der linken Spur schnell herannahen oftmals pauschal als aggresive Raser ab. Und verspüren manachmal wohl auch ein bisserl Lust darauf, diese auszubremsen.

Vielleicht eine kühne Behauptung - aber zumindest habe ich das Gefühl dabei. Denn es sind eigentlich meistens die etwas untermotorisierten oder älteren Fahrzeuge die gerne mal auf die Linke ziehen ...

Bitte, bitte keine ANfeindungen deswegen. Man kann das nicht pauschalisieren. Denn auch so jemand spielt nicht leichtfertig mit seinem Leben. Aber ich glaube, wer noch nie 200km/h gefahren ist, der kann das Risiko und den Bremsweg eines herannahenden Autos auch nicht einschätzen.

So ein gutes Fahrzeug hätte ich schon damals während meiner BUND-Zeit benötigt - jeden Freitagmittag von Mengen aus zu mir nach Hause, wo ich ab Memmingen bis MUC durchfahren konnte. Hatte mir extra ein größeres, weil sicheres Fahrzeug statt dem Fiesta gekauft - ein Nissan Primera - aber die Bremsanlage konnte man leider sehr schnell an die Belastungsgrenze bringen...so eine Situation wie Dir, Kimble passierte mir leider Gottes viel öfters als mir recht war! Da pochte in mir auch immer alles, wenn ich wieder soweit war. 🙁 🙁
Was die Teilschuld im Falle eines Unfalls betrifft - ich gehe schon davon aus, da es ja heißt, man müsse auch in solchen Situationen damit rechnen, dass der bzw. ein Vordermann genau dann mit langsameren Tempo ausschert. Die Hauptlast jedoch müsste der eigentliche Verursacher tragen. 😉

wie man sieht passiert das leider jedem der etwas schneller auf der AB unterwegs ist, das gibt schon zu denken.
So eine wirklich kritische Situation hatte ich noch nicht, trotzdem hat man beim überholen von LKWs mit Anhang immer ein mulmiges Gefühl, das ich die Leute nicht verstehen kann die da mit 200+ vorbeiblasen.

Aber in der Tat sind das oft Leute mit kleineren, älteren Autos, also vermutlich die, die wenig AB Erfahrung haben. Gibt natürlich auch genug andere die sofort beim auffahren rausziehen weil sie denken ihr 130PS Diesel ist die Rakete schlechthin, wie es hier auch schon jemand beschrieben hat.

Auch wenn ich gegen ein generelles Tempolimit bin, wären da solch kritische Situationen sicherlich seltener.

Zitat:

Original geschrieben von kimble2001


Das DIlemma ist aber auch, dass vielen AUtofahrern das Ganze gar nicht bewusst ist. Die stempeln Autos die auf der linken Spur schnell herannahen oftmals pauschal als aggresive Raser ab. Und verspüren manachmal wohl auch ein bisserl Lust darauf, diese auszubremsen.

Gar nicht so kühn, Deine Behauptung. Ich habe einen Arbeitskollegen, der nur sporadisch mit einem KFZ unterwegs ist, sonst ÖPNV. Als ich nach einer ähnlichen Situation, die Dir widerfahren ist, in einer Kollegenrunde darüber berichtet hatte, meinte dieser *zuböseswortumeshierzuschreiben*, er fände das gut, dass diese "Raser" mal in die Schranken gewiesen werden. Da fiel mir dann nix mehr ein...

Meines Erachtens sind auf unseren Strassen und vor allem auf den Autobahnen z.T. Menschen unterwegs, die komplett überfordert sind mit dem heutigen Verkehr und seinen Erscheinungen.

Bei 50.000km jährlicher Fahrleistung kommt einem genug solcher Dinge unter, dass sich der Eindruck immer mehr erhärtet.

Also, Kopf hoch, Gott sei Dank ist Dir nix passiert dank Deiner guten Bremsen.

Allzeit weiterhin gute Fahrt !!!

Zitat:

Das ABS denke ich ist bei der hohen Geschwindigkeit noch nicht gefragt. Bei trockener Fahrbahn und passablen Reifen sollte es nicht möglich sein die Räder bei 150km/h zum blockieren zu bringen - gute Bremsen hin oder her.

Kleine Korrektur:

Die Bremse ist kraftmässig jederzeit in der Lage, die Räder auch bei Vmax zum Blockieren zu bringen.

Ansonsten zeigt der Beitrag mal wieder überdeutlich, dass nicht unbedingt die absolute Geschwindigkeit auf der BAB das Problem ist, sondern die Differenzgeschwindigkeit. Ich halte es mittlerweile auch mit einem eher gemässigten Tempo (ca. 160 km/h) - damit kommt man auch gut vorwärts und der Verbrauch ist auch noch akzeptabel.

Aber das nur am Rande ...

Ansonsten Glückwunsch zum Ausgang dieser Situation 🙂

Gruss Fredl

...kenne ich leider auch, es kann dich aber noch heftiger treffen.

Ähnliche Situation vor einigen Jahren; eine so gut wie leere AB,
am Horizont ein LKW. Reisegeschwindigkeit jenseits der 200km/h.
An einer Auffahrt eine ältere Dame, welche direkt von der Beschleunigungsspur auf den linken Fahrstreifen wechselt (der LKW etwa 100m nach ENDE der Beschleunigungsspur auf dem rechten Fahrstreifen, Beginn des Manövers am ANFANG der Beschleunigungsspur).
Nunja, zu der Zeit leider mit etwas weniger guten Bremsen bestückt (Alfa 166) betätige ich diese umgehend und rausche mit regeldem ABS auf dem rechten Fahrstreifen an der Guten vorbei und schaffe es gerade so nicht in den LKW zu donnern.
Gemütlich überholt mich nun die Dame, und ein freundlicher Herr auf dem Beifahrersitz bemüht alle Gesten die man so im Straßenverkehr bemühen kann. Ich wechsel hinter dem Duo wieder auf die linke Spur, betätige ebenfalls sinnloser Weise die Lichthupe und zeige auf den Innenspiegel. Im Heckfenster des Duos sehe ich nur zwei Zeigefinger, welche sich in ermahnender Weise von links nach rechts bewegen. Wahrheitsgemäß muss ich zugeben, dass auch ich jetzt einige Gesten bemühte.

Etwas Zeit geht ins Lande und ich erhalte einen nette Brief von Staatsanwaltschaft: Ihnen wird zur Last gelegt....
Nötigung (Lichthupe), Verkehrsgefährdung (ein Versuch zwischen den Nasen und dem LKW "durchzufahren"😉...
Das Ende vom Lied ist ein Freispruch...

Eine Teilschuld wird es wohl immer geben; wer schneller als Richtgeschwindigkeit fährt ist sich der Risiken bewust und geht diese auch bewust ein. Das "Rausziehen" ist ein unbewuster, dummer Fehler. Lediglich wenn Vorsatz nachweisbar ist, könnte man ohne Teilschuld davon kommen.

Grüße

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