ForumSharan 2
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Sharan
  6. Sharan 2
  7. Hardware-Nachrüstung bei Sharan/Alhambra

Hardware-Nachrüstung bei Sharan/Alhambra

VW Sharan 2 (7N)
Themenstarteram 16. Februar 2018 um 18:08

Hallo zusammen,

sorry, wenn es da Thema schon gibt, aber die SuFu hat mir nichts angezeigt.

Seit neuestem hört man immer wieder, daß Experten das Software-Upgrade (ich selbst habe es bisher nicht machen lassen) für unzureichend halten und für eine Abwendung von Fahrverboten, blaue Plakette etc. ein Hardware-Upgrade ran müsse.

Nun habe ich mich gefragt, was das wohl sein könne und wenig später wird dann festgestellt, daß ein SCR-Kat die Lösung aller Probleme wäre.

Nun frage ich mich: Unsere Sharans/Alhambras haben ja alle trotz offizieller Euro 5 schon einen SCR-Kat - anders als baujahrsgleiche Golfs, Polos etc.

Was also bedeutet das für die, die den SCR-Kat schon haben?

Weiß da einer was genaues?

VG

Stephan

Beste Antwort im Thema

Der Euro 5 Sharan verwendet nur eine Minimaldosis AdBlue, die gerade so reicht um auf dem Prüfstand das AGR (mit an sich identischer Regelung zu Passat) so weit zu ergänzen, dass damit Euro5 sicher erreicht wird (Dosierstrategie von Bosch). Der Sharan ist schwerer und der Motor muss mehr leisten und ist damit öfter in den Lastbereichen, wo das AGR zurückgenommen wird, um das Rußen im Zaum zu halten. Allerdings wird im Prüfzyklus trotzdem kaum beschleunigt - im Praxisbetrieb gibt man noch viel mehr Gas, das AGR geht noch mehr zu und das AdBlue reicht bei weitem nicht aus, um das NOx zu reinigen.

Nun könnte man das AdBlue einfach voll dosieren (dh. so viel einspritzen, wie gerade vom SCR Kat wirklich für das NOx gebraucht wird) und warmgefahren damit locker in den Bereich von Euro6 und darunter kommen (vor allem auf der Langstrecke, wo der Euro 5 Sharan bestimmt erheblich NOx emitiert).

Leider enthält der Prüfzyklus einen Kaltstart und fast die Hälfte der Strecke dürfte der SCR Kat noch nicht warm genug sein, für die volle Dosis (selbst per OBDeleven mal getestet). Das ist das Problem bei einem SCR Kat, der nicht direkt am Motor ist (Euro 6 Sharan) sondern weit unten am Unterboden.

Somit dürfte mit einer reinen SW-Änderung Euro 6 auf dem Prüfstand nicht realistisch erreichbar sein, aber im Realbetrieb wäre ein volles Einhalten der Euro 5 mit Tendenz zu Euro 6 Level sicherlich möglich.

Sowas sollte dann meiner Meinung nach mit einer blauen Plakette belohnt werden.

Das Problem ist beim Sharan aber die Mischdüse für das AdBlue. Wegen der oft geringen Abgastemperaturen am Unterboden (<200Grad) wird nicht alles verdampft und zu Amoniak zersetzt. Dann entstehen getrocknete Harnstoffkristalle, die den SCR Kat zusetzen. Das wird schlimmer, je mehr man einspritzt, oder je kühler das Abgas ist. Also genau kontraproduktiv zum Wunsch, möglichst viel, möglichst früh und möglichst ständig (z.B. auch bei Frost) zu dosieren.

Wenn man also die Dosierung aggressiv hochschraubt, müsste man eine andere Mischmethode verbauen (Twintec heizt elektrisch) oder den SCR Kat alle x0.000km mal mit Wasser ausspülen.

24 weitere Antworten
Ähnliche Themen
24 Antworten

Irgendwann haben wir größere AdBlue Tanks als Diesel Tanks...

am 22. Februar 2018 um 21:58

Zumindest die Ölbrenner-Fraktion....

Zitat:

@parker153 schrieb am 22. Februar 2018 um 22:47:32 Uhr:

Irgendwann haben wir größere AdBlue Tanks als Diesel Tanks...

Sehr unwahrscheinlich, wenn man sich diese riesigen Tanks bei den LKW anschaut.

AdBlue Tank Größen von 15 Litern reichen vollkommen aus, so lange es einen separaten Nachfüllstutzen außen neben dem für Diesel gibt. Damit kann man ganz bequem an der Zapfsäule nachfüllen. In den nächsten Monaten/Jahren wird die Anzahl der PKW AdBlue Säulen immer weiter zunehmen.

am 2. Oktober 2018 um 10:58

Genau die oben gestellte Frage beschäftigt mich auch.

Nun gibt es ja seit heute neue Regeln nach dem Euro5 nachgerüstet werden sollen.

Aber werden auch die Euro5 die bereits Adblue besitzen nachgerüstet? (z.B. wie oben gefragt der Sharan/Alhambra). Weiß da schon jemand was genaueres? Geht das überhaupt? Oder müsste ein ganz neuer Motor rein?

Liebe Grüße

Ich bin auch ein Besitzer des TDI Sharans (BJ 2015).

Laut Bild wurde schon ein Passat (BJ 2014) durch Amminex erfolgreich nachgerüstet.

Wäre doch beim Sharan auch machbar oder?


Zwei Hersteller arbeiten an Nachrüstsets für den Umbau von Dieseln auf die Euro-6-Norm: der Katalysator-Hersteller Twintec/Baumot und die dänische Faurecia-Tochter Amminex. Beide wollen mithilfe von SCR-Nachrüst-Kats das Abgas in Diesel-Pkw reinigen.
Amminex arbeitet an einem System, das die schädlichen NOx-Emissionen nach eigenen Angaben um rund 95 Prozent reduziert. Der BlueFit genannte Kat verwendet festes Ammoniak, das in zwei Patronen in der Reserveradmulde untergebracht wird. Das neue System soll in der zweiten Jahreshälfte 2018 in Kleinserie angeboten werden.
TwinTec/Baumot setzt auf das BNOx-System und verspricht eine drastische Reduktion des schädlichen NOX,was in diversen Tests nachgewiesen wurde. Als Prototyp diente ein VW Passat TDI von 2014 (Euro 5), der mit der Betrugssoftware aus dem VW-Abgasskandal ausgerüstet war. Sein NOx-Ausstoß sank laut Twintec von rund 1000 Milligramm pro Kilometer (EU-5-Grenzwert: 180 mg) auf unter 80 Milligramm – im Realbetrieb.
Herzstück des Umbausatzes ist eine weiterentwickelte AdBlue-Anlage. Twintec spritzt das Additiv nicht ins Auspuffrohr, sondern erzeugt daraus vorher in einem kleinen elektrischen Generator Ammoniak. In einer herkömmlichen SCR-Anlage geschieht die Bildung von Ammoniak erst im Auspuffrohr.
Für den chemischen Prozess sind Temperaturen von 200 Grad erforderlich ein Problem etwa im Kurzstreckenbetrieb oder bei motorferner Anordnung des SCR-Kats.
Und so funktioniert das Prinzip des BNOx-Abgas-Nachbehandlungssystems zur Partikel- und Stickoxidminderung:
Die wässrige Harnstofflösung (DEF = Diesel Exhaust Fluid) wird über ein Dosiersystem in einen Generator eingesprüht, wo die Aufbereitung zu Ammoniak stattfindet.
Das Ammoniak strömt über den Mischer in das Abgasnachbehandlungssystem ein. Für die Aufbereitung steht dem Generator Energie aus dem Abgaskrümmer vor dem Turbolader zur Verfügung. Zusätzlich ist der Generator mit einem Heizkatalysator ausgestattet, um bei tiefen Temperaturen elektrische Energie zuzuführen. Die erforderliche Heizleistung und die Dosiermenge werden über das Abgassteuergerät (ACU) aus den Betriebsdaten und der Systemsensorik aus Temperatur- und NOx-Sensoren ermittelt.
Die Kosten für eine Umrüstung liegen nach Angaben von Twintec Baumot bei 1500 Euro plus Einbau.
Eine weitere Möglichkeit, die Grenzwerte zu erreichen ist die Nachrüstung einer Software-Lösung.
Ein neues Konzept von der Hochschule Heilbronn für "Euro 5+" ermöglicht, den Stickoxid-Ausstoß von Euro-5-Dieseln durch eine Optimierung der vorhandenen Abgasreinigung zu senken. So sollen im innerstädtischen Bereich die NOx-Jahresmittelwerte unter den Grenzwert fallen.
Die Studie geht davon aus,dass sich die Straßenemissionen der Euro-5-Diesel von derzeit durchschnittlich 900 Milligramm NOx auf unter 350 Milligramm reduzieren ließen. Damit wären die "Euro 5+"-Diesel sauberer als der Großteil heutiger Euro-6-Diesel.
Vorteil der Software-Lösung: Hohe Kosten wie bei der Nachrüstung von SCR-Technik fielen nicht an.
Einige Experten sind allerdings skeptisch, halten eine Reduzierung der NOx-Emission um 200 bis 250 Milligramm pro Kilometer per Software durchaus für machbar, die angenommenen Werte der Studie aber für viel zu optimistisch.

Quelle: http://www.autobild.de/.../...en-auf-euro-6-so-geht-s-2823697.html?...

Weiteres Info: Amminex gewinnt Preis für Euro-5-Diesel-Nachrüstung

 

Hier noch ein relativ frischer Artikel von SZ Diesel-Autos offenbar doch gut nachrüstbar.

Bei mir entsteht langsam der Eindruck dass die Hersteller extra die Idee der Nachrüstung reduzieren bzw. so weit wie möglich in den Hintergrund drücken um den Kunden lieber noch schnell neue Autos mit "großzügigen Rabatten" anzubieten.

am 3. Oktober 2018 um 6:02

es gibt ja verschiedene Nachrüstoptionen

es wird von 270mg/km geredet: als "ziel"

https://www.motor-talk.de/.../...umruester-sollen-haften-t6456592.html

der Sharan ist jetzt schon mehr oder weniger EURO5+

müsste also garnicht nachrüsten?!

https://www.schwaebische.de/.../936066_1_DUH_1.pdf

Dank SCR-Kat ist der EU5 Sharan auf der Autobahn relativ sauber, nachdem die Abschaltung deaktiviert wurde (Speicherkats funktionieren da nicht gut und lassen Unmengen NOx raus).

In der Stadt oder bei Kälte bleibt aber das Problem, dass die Abgastemperatur bei der AdBlue Einspritzung am Unterboden zu niedrig ist und nur ganz wenig oder kein AdBlue eingespritzt werden kann.

AdBlue besteht größtenteils aus Wasser, welches das Abgas beim verdampfen stark abkühlt. Dennoch muss es danach noch heiß genug sein, um den Harnstoff vollständig(!) zu zersetzen. Ansonsten entstehen feste Amine, welche den SCR-Kat verstopfen. (Daher wird beim EU6 nun direkt am Krümmer eingespritzt, sogar noch vor dem OxyKat.)

So ein Amomniak-System mit beheiztem Verdampfer oder Generatorkartuschen würde also aich beim Sharan erheblich helfen und die Werte gerade in der Stadt und im Winter erheblich verbessern.

Oder man kombiniert das SCR System mit einem Speicherkat für Kälte und Stadt (wo er recht gut funktioniert), welcher aber kaum nachrüstbar ist.

Nicht zu vergessen: Die bei EU5 übliche AGR basierte NOx-Reduktion funktioniert ja gerade bei Kälte auch nicht gut (Thermofenster), weswegen das NOx-Problem der Innenstädte gerade im Winter akut ist. Da wäre der normale EU5 Sharan dann auch eher Teil des Problems und könnte eine Verbesserung gebrauchen.

Wir fahren einen 2013er Sharan mit 177 Diesel PS. Natürlich Euro 5 und hat schon Ad Blue.

Die von der Bundesregierung "ausgehandelte" Lösung sieht soweit ich bisher lesen konnte nicht vor, dass ich als Pendler, der in einer ländlichen Region wohnt, in irgendeiner Form entschädigt werde bzw. auf Nachrüstungen hoffen kann.

Dies ist für mich ein Unding, ich pendele in eine mittelgroße deutsche Stadt, die bisher eben nicht von Fahrverboten betroffen ist. Trotzdem könnte ich dann bald nicht mehr nach beispielsweise Köln fahren.

Es ist meiner Meinung nach nicht damit getan, dass die betroffenen Städte nur eine oder zwei Straßen sperren werden, ich denke eher, dass es über kurz oder lang die kompletten Innenstädte betreffen wird. Ist ja auch für die Leute, die dort wohnen, richtig so!

Allerdings komme ich dann mit einem nicht nachgerüsteten Diesel gar nicht mehr in diese Städte. Für mich eine Sauerrei, da wir mit drei Kindern und immer viel Gepäck ja schlecht vor der Stadt parken können, um dann mit Sack und Pack eine Art Völkerwanderung zum Zielort zu veranstalten.

Für mich von unserer Regierung eine vollkommen unzureichende Lösung!

Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich noch wählen soll.... Politik enttäuscht einfach nur noch!

Wir hätten uns damals wirklich besser für einen Toyota Sienna mit dickem Benziner entschieden!

Zitat:

@Stubbiflasche schrieb am 4. Oktober 2018 um 09:24:07 Uhr:

Allerdings komme ich dann mit einem nicht nachgerüsteten Diesel.

Vielleich lässt der sich ja bald nachrüsten.

 

Zitat:

Für mich von unserer Regierung eine vollkommen unzureichende Lösung!

Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich noch wählen soll.... Politik enttäuscht einfach nur noch!

Aus meiner Sicht sollten gerade Familienfahrzeuge Priorität haben. Es wird immer sonst von Handwerkerautos geschrieben die evtl. eine Ausnahme kriegen könnten aber über Großfamilien-Kutschen keine Rede.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Sharan
  6. Sharan 2
  7. Hardware-Nachrüstung bei Sharan/Alhambra