H-Kennzeichen Gutachten verweigert
Hallo zusammen
Habe vor 5 Tage einen VW-Polo Baujahr 1981, 93000km,
ungeschweißt,ohne Unfall , Zustand drei,100% original, kein Rost mater Lack mit leichten Kratzer beim TÜV für ein H-Kenzeichen-Gutachten vorgestellt. Das Gutachten hat der Prüfer wegen schlechten Pflegezustand abgelehnt. Der Lack hat Ihm nicht gefallen. Er hat eine
HU vorgeschlagen die ohne Mängel verlief. Außerdem kam die Aussage
der Polo ist kein kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut. Frage kann sich
der Prüfer so verhalten??. Ich weiß jetzt nicht wo ich eventuell
investieren kann um ein H-Kennzeichen zu bekommen.
Gruß
VW-Oldi
Beste Antwort im Thema
"Harz-IV-Hocker" ist ein Begriff, der mir nicht gefällt. Es geht mir zu sehr in die Richtung dieses "Unterschicht"-geschwafels, von dem man hier auch immer wieder liest (leider).
Ganz egal was man für einen Karren unterhält, sollte man NIE vom Auto auf den Eigner schließen.
Bei mir im Ort fährt ein mittelmäßiger Jetta I mit "H" herum. Der Typ, dem der Karren gehört ist leitender Versuchsingenieur bei RR, welches hier eines der größten Montage- und Versuchsprüfstände unterhält.
Der fährt das Ding, weil es ihm gefällt. So einfach kann das sein. Und wem ein 86c, oder was auch immer gefällt, na dann. Auch Massenware ist irgend wann verschwunden.
Mir ist ein selbst erhaltener, in Eigenregie gepflegter Youngie manchmal lieber als ein Scheckheft-gepflegter, tot-restaurierter Hochpreis-Klassiker, dessen Eigner im wahren Leben keinen Nagel unfallfrei in die Wand bekommt😁
Bronx
75 Antworten
"Harz-IV-Hocker" ist ein Begriff, der mir nicht gefällt. Es geht mir zu sehr in die Richtung dieses "Unterschicht"-geschwafels, von dem man hier auch immer wieder liest (leider).
Ganz egal was man für einen Karren unterhält, sollte man NIE vom Auto auf den Eigner schließen.
Bei mir im Ort fährt ein mittelmäßiger Jetta I mit "H" herum. Der Typ, dem der Karren gehört ist leitender Versuchsingenieur bei RR, welches hier eines der größten Montage- und Versuchsprüfstände unterhält.
Der fährt das Ding, weil es ihm gefällt. So einfach kann das sein. Und wem ein 86c, oder was auch immer gefällt, na dann. Auch Massenware ist irgend wann verschwunden.
Mir ist ein selbst erhaltener, in Eigenregie gepflegter Youngie manchmal lieber als ein Scheckheft-gepflegter, tot-restaurierter Hochpreis-Klassiker, dessen Eigner im wahren Leben keinen Nagel unfallfrei in die Wand bekommt😁
Bronx
Zitat:
Original geschrieben von kadettoman01
Ich sehe lieber einen originalen, verwitterten Lack auf einem alten Polo als einen hochglänzenden Benz Flügeltürer mit neuem Lack.
Du schon, die Prüfer wohl nicht.
Mir gefällt die Gangart des Prüfers auch nicht. Ich kenne das so, daß eine Prüfung, die keinen Erfolg verspricht, einfach abgebrochen wird, ohne Kosten zu verursachen.
Ich kenne weder Dich noch Dein Auto persönlich. Es ist halt immer so, daß der Ton die Musik macht. Eventuell hast Du auch den Empörten gegeben und der Prüfer hat auf Stur gestellt... (will ich jetzt aber nicht unterstellen)
Ich würde folgendes probieren:
Mach das Auto schön sauber (waschen, saugen, Fenster reinigen, Kunststoffteile mit Armor-All oder Silikonspray auffrischen, Armaturenbrett entstauben) und fahre zu einer anderen Prüfstelle. Dort fragst Du den zuständigen aaS (Sachverständigen), was er haben will, um das H-Gutachten zu machen oder ob er bei dem Auto eine Chance sieht und falls nicht, warum.
Mit diesen Informationen kannst Du entscheiden, ob Du den Vorgaben entsprechen möchtest oder nicht.
Danach richtet sich, ob Du ein Gutachten bekommst oder nicht.
Es gibt immer zwei Seiten der Medaille:
Die Leute, die seit Jahren ihre Karre hätscheln und pflegen, dafür beträchtliche Zeit und viel Geld einsetzen. Durch das H-Kennzeichen sind sie etwas begünstigt und können so ein Schätzchen überhaupt auf der Straße bewegen (Hubraum/ Kraftstoff-Verbrauch)
Die Leute, die eine abgehalfterte Billigkarre irgendwie billig weiter fahren wollen und das auch in Umweltzonen .
Dein Auto ist rot lackiert. Rot bleicht am schnellsten aus und sieht schäbig aus. Weiß jeder, der sich damit beschäftigt.
Aber eine 20 Jahre alte Schickt aus verwittertem Lack ist jetzt kein Indikator für ein Liebhaberstück.
Der Lack alleine sollte (auch laut Aussage meines Prüfers) kein alleiniges Kriterium sein. Der Allgemeinzustand macht´s.
Du schreibst, alle Verschleißteile usw. wurden immer gemacht, Sandersfett etc. auch.
Wenn das Auto wirklich in so gutem technischen Erhaltungszustand ist, sollte auch mit etwas Kosmetik ein H-Kennzeichen möglich sein.
Viel Erfolg!
Moin,
Seltsame Argumentation! Auch ein Opel Diplomat war irgendwann mal ein Verbrauchsauto bevor er dann zu einem Kultmobil weitergewchsen ist.
Ein Oldie muss nicht - auch nicht bei einem B&B Auto - wie neu oder besser als neu aussehen. Er muss ordentlich da stehen - das ist aktuell nicht gegeben - und zwar zurecht kein H - aber das kann realistisch abgestellt werden.
Und aus EINIGEN Alltagsautos werden/wurden über die Zeit geliebte Familienmitglieder. Und da ich auch mal einen roten Erstserien Polo 86c mein eigen nannte - der Lack sieht bei dem Auto schon mit 10-15 Jahren und bei echt ordentlicher Pflege so aus (mit Ausnahme der z.T. schlecht gemachten Lackverletzungen). Der taugte nämlich ab Werk nich die Bohne ... Die Optik sagt recht wenig über die technische Pflege aus, die der Wagen erhalten hat. Im Innenraum isser sogar für sein Alter recht ordentlich dabei.
Da muss halt nur ein bisschen was investiert werden, damit man dem Auto dann auch ansieht - das es ne Nummer über den Müllkisten steht, die es en mass gibt (die dann aber im Innenraum schlimmer und technisch übler sind - ich sage nur problemlos bestandene HU ...).
Was zu tun ist - ist im Endeffekt nich viel anders als eine Minirestauration - damit das Auto nicht wirklich in wenigen Jahren richtig Müll ist. Und DAS was ich jedem anderen Auto zugestehe - um seinen Zustand zu verbessern und konform zu machen ... DAS steht dann auch einem Polo zu.
MFG Kester
Zitat:
Original geschrieben von Diplomat28E
SoSo. Herzblut hängt an diesem Auto?Zitat:
Original geschrieben von Rotherbach
... Der soll ruhig merken, dass Herzblut dran hängt ...).
...Erkennbar an dem Pflegezustand und belegbar dadurch, dass er stets 1x jährlich in der Werkstatt war?
Dann hängt an meinem Stromzähler auch Herzblut - da kommt auch jedes Jahr Einer zum Ablesen. Wenn er die Zahlen wegen Staub nicht mehr lesen kann, wischt er auch mal drüber über das Schutzglas.
Technisches Kulturgut also.Gibt ja leider kein 'H' für so einen etwas anderen technischen Gegenstand.
Ob ich mal versuche... Weltkulturerbe?
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Rotherbach wrote:
"Auch ein Opel Diplomat war irgendwann mal ein Verbrauchsauto bevor er dann zu einem Kultmobil weitergewchsen ist."
Stimmt, aber in der Zeit der "Verbrauchsphase" (ist die bei jedem Diplomat schon vorbei??)wurden weder Steuersubventionen und Vergünstigungen erbeten noch gewährt. Die Eigner haben diese "Alltagsautos" über eine lange Zeit hinweg selbst finanziert - ich weiß da, wovon ich rede mit meinem Käfer, der mit seinen archaischen 1200ccm Hubraum lange Jahre mehr Steuern gekostet hat als mein neuer Porsche 911. Also: Wenn jemand einen Oldtimer "züchten" will, soll er es tun. Aber nicht zwangsläufigerweise auf Kosten der Allgemeinheit. Und ich gebe den Forumsbrüdern recht, die schreiben, dass dieser Polo zum einen noch sehr zahlreich vertreten ist und andererseits der Pflege- und Erhaltungszustand dieses Exemplars bei mir nicht zwingend den Eindruck erwecken, dass da ein liebevoll gepflegtes Fahrzeug der Nachwelt erhalten bleibt.
Zitat:
Original geschrieben von roboprof
Stimmt, aber in der Zeit der "Verbrauchsphase" (ist die bei jedem Diplomat schon vorbei??)wurden weder Steuersubventionen und Vergünstigungen erbeten noch gewährt. Die Eigner haben diese "Alltagsautos" über eine lange Zeit hinweg selbst finanziert - ich weiß da, wovon ich rede mit meinem Käfer, der mit seinen archaischen 1200ccm Hubraum lange Jahre mehr Steuern gekostet hat als mein neuer Porsche 911.
Zu der Zeit war das Autofahren ja auch noch einigermaßen bezahlbar.
Sowohl von den Anschaffungs-, als auch von den Fix- und Verbrauchskosten her.
Das ist heute m.E. deutlich anders geworden.
Die Sache mit dem Käfer dürfte in den Nach-Verbrauch-aber-vor-Oldie-Zeiten gewesen sein.
In den ersten Jahren meiner Fahrerei ab 1969 war die KfZ-Steuer überhaupt kein großes Thema.
Ebensowenig die Versicherung.
Mein Auto war ein VW 1300 aus dem Jahr 1965.
Wenn ich mich mal einklinken darf.
Das Argument, das es den Polo 86C (Bj.81-90) noch ui oft gibt, zieht nicht so recht, dann müsste der Käfer ja auch kein H-Kennzeichen bekommen, denn der dürfte noch ähnlich oft vertreten sein, wie der Polo. 😉
MfG
So siehts nämlich aus.
Zitat:
Original geschrieben von roboprof
Stimmt, aber in der Zeit der "Verbrauchsphase" (ist die bei jedem Diplomat schon vorbei??)wurden weder Steuersubventionen und Vergünstigungen erbeten noch gewährt.
Um mal auf diesen Punkt einzugehen: bist Du allen ernstes der Meinung, dass der Staat ein Minus in der Kasse hätte, wenn die H-Voraussetzungen wie von mir angesprochen, ein zu definierendes Mindestalter und Verkehrssicherheit, aufgeweicht werden?
Unter Umständen könnte man als zusätzliche Bedingung, wie bei den Versicherern auch, ebenfalls ein Alltagsfahrzeug voraussetzen?
Dann wage ich sogar die These, dass Mehreinnahmen generiert werden könnten, da vielleicht einige Fahrzeuge nicht entsorgt, aber trotzdem durch ein zusätzliches, neueres Fahrzeug ersetzt werden würden....
Moin,
Es geht mir NICHT darum, ob ein Auto x subventioniert wurde oder nicht - sondern darum ... dass für jedes Auto, egal ob Häufig da oder selten - die gleichen Anforderungen gelten müssen. Gleiches Recht für alle ... ist ein Grundsatz unserer Gesellschaft. Weiters bemängel ich die Einstellung, dass man ein Auto nicht mit Herzblut betreiben kann, oder sich die Einstellung zu einem Auto ändern kann - man soll einfach nicht mit sovielen Vorurteilen ran gehen!
Das heißt - auch ein Polo hat, wenn er die gleichen Anforderungen wie ein Diplomat erfüllt - das Recht auf ein H. Er muss nicht "besser" als Neu sein - sondern nur BESSER als Schrott. Er darf patiniert sein, er darf sein bisheriges Leben zeigen (Das macht Oldies auch aus! Ich hasse todrestaurierte Alltagsfahrzeuge die aus Angst vorm Wassertropfen nicht mehr gefahren werden). Wenn du meine Beiträge aufmerksam gelsen hast (was ich wie öfters etwas bezweifel) wirst du feststellen, dass ICH schon in meinem ersten Beitrag erwähnte - dass man als Besitzer sehr gut mit der eigenen Einschätzung zum Zustand daneben liegen kann und auch weiters die Meinung vertrat - dass der Polo im AKTUELLEN Zustand nicht gut genug dasteht und dass noch Investitionen notwendig sind. Wenn der Wagen etwa 20% verbressert wird - wird er das H bekommen.... und das völlig ZU RECHT!
Übrignes -ist bisher noch kein Staat daran verreckt, dass eine beschränkte Anzahl an Fahrzeugen erhalten werden. Zu einen werden die Steuer"geschenke" normalerweise durch die Verbrauchssteuern (Höherer Verbrauch, Häufigere Wartungen, erhöhter Teilebedarf usw.) kompensiert. Oldies sind - auch wenn sie aktuell Modeerscheinung sind - dennoch immer eine Randerscheinung. Die meisten Menschen schätzen eher neuere Fahrzeuge.
MFG Kester
Rotherbach wrote:
"Er muss nicht "besser" als Neu sein - sondern nur BESSER als Schrott."
Da solltest Du Dir aber sicherheitshalber die neuen Richtlinien zum H-Kennzeichen (gültig ab 1.11.2011) noch einmal durchlesen - der TÜV-Prüfer hat heute deutlich mehr Ermessensspielraum bei der Erteilung eines H-Kennzeichens. Das, was Du hier behauptest, stimmt daher so sicher nicht, da hilft auch kein genaueres Lesen.
Kannst Du nachlesen hier:
www.handelsblatt.com/.../4628550.html
oder hier:
www.oldtimer-recht.de/h-kennzeichen.html
und hier auch:
www.classic-cars-lifestyle.de/index.php/themen/technik-werterhalt (v.a. die Antwort auf die Frage 3).
Und sorry, dem Staat geht es sehr wohl darum, was er subventioniert. Und da ist er in den letzten Jahren zunehmend empfindlicher geworden. Und "Dein" Diplomat" ist sicher nicht im "Verbrauchszustand" zum H-Kennzeichen und zur Subvention gekommen ...
@Der schwarze 2er:
Heute sind noch 44 540 Käfer mit Erstzulassung vor 1979 zugelassen, davon 23.380 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen. Vor Bj. 1957 (Ovalfenster und Brezel) sind es meines Wissens nach noch ca. 1.200 Fahrzeuge Wieviele heruntergerittene Polos noch zugelassen sind, weiß ich nicht.
Hab mal den alten Thread aus der Versenkung geholt, weil ich mit selbst gerade mit dem H-Kennzeichen oder vielmehr den Prüfern herumplage.
Ich war mittlerweile bei zwei Prüfern und beide hingen sich an jeweils einem anderen, aus meiner Sicht absolut belanglosen Detail auf.
Ein Prüfer bemängelte, daß an den Blinkergläsern bzw. dem Gehäuse jeweils ein klitzekleines Stück abgebrochen ist und meinte, daß ich fürs H-Kennzeichen unbeschädigten Ersatz beschaffen soll. Dabei ist dadurch weder die Funktion noch die Optik (da im geschlossenen Zustand sowieso von der Motorhaube verdeckt) beeinträchtigt. Es ist ja nicht so, daß diese Teile auf Bäumen wachsen würden, bezeichnender Weise war denn auch bei ziemlich allen angebotenen Gebrauchtteilen ebenfalls schon irgendwo ein Stück abgebrochen.
Ein anderer Prüfer monierte, daß er die Fahrgestellnummer nicht ablesen konnte. Diese ist an der Stirnwand eingeschlagen und wurde vermutlich schon damals im Werk mit irgendeinem dunklen Schutzlack versehen, in der Tat ist das nicht einfach abzulesen, aber mit etwas gutem Willen geht es schon. Die Auflage hier war, daß ich die Stelle abschleife und die Nummer mit Klarlack lesbar mache. Hallo? Ich dachte beim H-Kennzeichen wäre Originalität gefragt.
Ist diese Pedanterie mittlerweile Standard oder besteht eine realistische Hoffnung, daß ich auf einen Prüfer treffe, den beide Punkte ungerührt lassen?
Woanders hinfahren, fertig. Leider schreibst du nicht was das für ein Auto ist. bei Mercedes ist die FgNr. immer geschwärzt...
Die Fg-Nr. ist so wie sie ist. Dem Prüfer empfehle ich eine Brille. Ein angerissenes Blinkerglas kann bei einem sehr genauen Prüfer aber schon bei einer normalen HU zu Problemen führen, also lieber austauschen.
Fahrzeug ist ein Opel, aber das sollte ja eigentlich egal sein. Wobei, würde mich nicht mal wundern, wenn ein Mercedes o.ä. mit identischem 'Mangel' durchgewunken worden wäre.
Ich habe leider grad kein Bild von den Blinkergläsern, aber das Stückchen, das fehlt, ist wirklich lächerlich klein und liegt nicht mal im Sichtbereich, es besteht auch keine Rissgefahr. Den anderen Prüfer hat es ja nicht mal ansatzweise interessiert. Erstaunlicherweise ist die Stelle auf beiden Seiten gleich, möglicherweise eine 'Sollbruchstelle', die bei irgendwann beim Demontieren mal dran glauben musste.