Grauenhafte Ersatzteilversorgung bei Mercedes-Benz

Mercedes E-Klasse W211

Moin aus Hamburg!

Ich fahre zur Zeit einen E320 cdi V6 aus dem Jahr 2008. Im vergangenen Dezember fuhr Morgens ein anderes Auto bei mir auf. Der Schaden wurde auf ca. 11.000 Euro taxiert. Wiederbeschaffungswert 19.800 Euro. Also wurde das Fahrzeug bei einer Mercedes Fachwerkstatt in Hamburg repariert. Bis auf einige nötige Nacharbeiten wie nicht zurückgestellte ausgelöste Kopfstützen und nicht richtig angepasste Stoßstange ist das auch ganz gut gelungen. Bei dem Unfall wurde unter anderem das rechte Auspuffendrohr beschädigt. Dieses Ersatzteil ist seitdem nicht lieferbar, sodaß ich mit einem verbogenem Endrohr herum fahren muss. Ich habe auch das Kundendienstzentrum in Maastricht kontaktiert. Dort bekam ich die Auskunft das ich auf einen Bescheid meiner Werkstatt warten soll, da man momentan nichts für mich tun kann. Was für eine Arroganz! Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder kann mir einen heissen Tip geben wie ich jetzt verfahren sollte. Das war dann wohl mein letzter Benz.

Gruß Nolte

Beste Antwort im Thema

Frage mich ernsthaft wer hier arroganter ist !?!

Ich finde die Ersatzteilversorgung gerade bei Mercedes erstklassig und wenn man bedenkt wie lange die für ein Model Teile liefern ist es bemerkenswert und wenn dann mal ein Teil länger brauch oder wie gesagt wegen Qualitätsmangel gesperrt ist dann kann das nur als Vorteil gewertet werden !!!

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Zitat:

@Jan Henning schrieb am 31. Dezember 2024 um 12:53:24 Uhr:


Naja, die Teileversorgung ist ja selbst bei aktuellen Modellen mittlerweile Unterirdisch. Letztes Jahr ist bei einem guten Freund bei dessen E53 die Frontschürze nicht lieferbar gewesen. Der Wagen war wegen fehlendem Teil für Monate unreparierbar, der Lesingvertrag ist dann unrepariert beendet worden, der Wagen ging ohne Schürze zurück….

Ich bin es einfach aus den 90er nicht gewohnt mir 6 Wochen vorher einen Termin zum Räderwechsel geben lassen zu müssen. Hier in Niedersachsen fährt man die Winterreifen A bis A (Advent bis Aschermittwoch) da kann es für den Händler kaum überraschend sein das in dem Zeitfenster zumindest die Autos mit bei ihm eingelagerten Rädern zum Wechsel kommen. Wenn er dann schon Anfang Oktober bis 1.12. keine Termine mehr hat, Wechsel ich in Zukunft vielleicht selbst. Ging ja auch mal früher….

Munter bleiben: Jan Henning

Immer mehr Modelle, alle zwei Jahre eine "Überarbeitete Version" spätestens alle vier Jahre, das neue Modell.
Überleg bitte einmal wie viele BR bei MB das Thema SUV bedienen oder in diese Richtung abzielen ..!

Am Ende dieser unendlichen Modellvielfalt stehen aber immer größere Ersatzteillager, trotz Baukastenprinzip und der Aufwand und die Kosten dafür laufen den Herstellern langsam aber sicher davon. Da ist es dann günstiger, den Kunden warten zu lassen, bis es DAS Teil wieder gibt, als riesige Mengen Teile an Lager zu halten.
Die Anzahl der Verkauften Autos (jetzt einmal Hersteller bezogen betrachtet) steigt nicht, sie Verteilt sich aber auf viel mehr BR / Varianten, erfordert aber immer mehr Aufwand an z.B. Ersatzteilbevorratung, bei relativ kleinerem Umsatz an Ersatzteilen.
Und dann gehen noch Zulieferer Pleite, Vorprodukte sind nicht mehr Lieferbar usw. .

Zu den Werkstätten, wir haben halt zu wenige und hatten z.B. früher eine Menge Leute die den Wechsel von SR auf WR .. selber gemacht haben, die meisten fahren heute in die Werkstatt und die haben für diesen Mehraufwand kaum Personal.
Werden auch kein Personal mehr dafür bekommen, weil ZUWENIG Ausgebildet wurde und der Job unattraktiv ist.
In Deutschland hat mit den "Händen arbeiten" so einen "Bäh" Beigeschmack und ist Gesellschaftlich wenig akzeptiert.
Dazu wird in diesen Bereichen relativ wenig bezahlt.
Ich möchte nicht wissen, was ein KFZ Mechatroniker in einer Freien Werkstatt so verdient ..!?
Vielleicht kann ja, der eine oder andere hier posten, was die Brutto bei XX h Woche verdienen.
Das macht es nicht leichter Menschen zu finden, die diesen Beruf erlenen und ausüben wollen.
Dazu kommt für die Werkstätten selber, der Bürokratische Irrsinn in diesem Land.

Das wird nicht besser werden, Garantiert nicht.

MfG Günter

Der Tarif ist für ganz Deutschland zumindest recht einfach zu finden… hier müsste man dann nur noch den jeweiligen Ecklohn wissen.

Freie bezahlen meist weniger, dafür gibts halt andere Annehmlichkeiten, die ich oben schon näher beleuchtet habe.

Viele bei uns sind schon in die industrie abgewandert. Dort gibts mehr Geld und weniger Stunden.

https://www.igmetall.de/.../...92cf90487d96eaa88d7e091601df3da7ae0.pdf

https://www.igmetall.de/.../...c7b78592654b4222ffa0d871286f800e6d6.pdf

Hej, ich habe mit einigen KFZ Mechatronikern Einstellungsgespräche geführt!
Die erzählten mir alle, dass ihnen der Beruf eigentlich Spaß macht, sie sich aber lieber in der Fabrik an die Maschine stellen, denn von 1400 Euro Netto kann man keine Familie ernähren! Bei uns bekamen die sofort fast das doppelte!

Für 1400€ netto geht tarifgebunden vermutlich heute keiner mehr los. Da muss er schon ein richtiger Nichtskönner bei ner freien Bude sein. Gibt bei uns der aktuelle Tarif und Eingruppierung im Ecklohn nichtmal her für nen gelernten.

Ich bin im 27. Jahr im Autohaus. Da hat sich einiges getan über die Jahrzehnte in Sachen Lohn. Ich habe mit 600DM Ausbildungsvergütung angefangen und 2001 der erste Lohn nach der Lehre waren knapp unter 2000DM.

Heute bekommen Azubis schon 1000€. Leider gibt’s in der Industrie schon 350/400€ mehr im 1. Lehrjahr. Auch das ist neben den schon angesprochenen ein Problem fehlenden Nachwuchses.

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Zitat:

@4matic Guenni schrieb am 1. Januar 2025 um 18:48:09 Uhr:



[...]

Dazu wird in diesen Bereichen relativ wenig bezahlt.
Ich möchte nicht wissen, was ein KFZ Mechatroniker in einer Freien Werkstatt so verdient ..!?
Vielleicht kann ja, der eine oder andere hier posten, was die Brutto bei XX h Woche verdienen.
Das macht es nicht leichter Menschen zu finden, die diesen Beruf erlenen und ausüben wollen.
Dazu kommt für die Werkstätten selber, der Bürokratische Irrsinn in diesem Land.

Das wird nicht besser werden, Garantiert nicht.

MfG Günter

Ein ehemaliger Kollege hat vor 5 Jahren bei einem Daimler AH in der Region 2000€ brutto bei einer 40 Stunden Woche bekommen, war kurz nach der Ausbildung, schrauben am eigenen Auto durften die dort auch nur, wenn Teile dort gekauft wurden, bei den absurden Mondpreisen bei Daimler kannst das also vergessen.
Die Bude kennend, werden die Lohnerhöhungen seit dem wohl eher durch den Mindestlohn als andere Faktoren entstanden sein.
Wenn man dem Tariflohn 2024 in NDS der Stufe 1 nach geht, so bleiben bei Steuerklasse 1 da so ca. 1610€ übrig. Das bekommt man auch bei Teilzeit im Edeka-Großlager, wozu 40 Stunden die Woche in der Werkstatt arbeiten gehen..

Dafür gibt’s aber Mitarbeiter Rabatte auf Ersatzteile. Ist bei uns auch immer schon so, das du eigentlich nur bei uns gekaufte Teile einbauen darfst. Und auch eben nur Autos aus der Familie, nicht alle möglichen die du kennst. Ist auch richtig so. Werkzeug, Bühne, etc. kostet alles Geld.

Stufe 1 dürfte kein Ecklohn sein… Ich denke das wird eher bei der 5 liegen.

Damit sind die Teile aber immer noch deutlich teurer als das Internet.
Klar hat die Werkstatt Kosten durch die Bühne, Verschleiß, Luft, Strom, aber wer es nicht macht, hat halt keine Leute, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Die Zeiten, wo man Mindestlohn zahlen konnte und so einen Scheiß wie "Kaffee-Flatrate" als Pluspunkt auf die Internetseite stellen kann, die Leute die eigenen Autos nicht reparieren lässt, sind vorbei. Wenn Autofit die gleichen Konditionen wie ein Daimler-AH bieten kann, läuft was schief.

Ich hole meine Teile bei einem kleinen örtlichen Vertrieb oder indirekt über Springer, die Sachen sind am nächsten Morgen zu überschaubaren Preisen da. Daimler meide ich, seit dem die Windschutzscheibe beim 221 3 Monate dauern sollte und keine Krümmer beim 202 lieferbar waren. Die typischen Serviceteile sollten beim 203 mehr als doppelt soviel kosten, wie im Netz. Mein 205 geht, solange die MB100 läuft, noch dahin zum Service, danach mache ich es beim Spezi für die Hälfte.
Ich bin in unserer Firma für den gesamten Fuhrpark >150LKW zuständig, bisher nahezu alle Daimler. Mittlerweile ist die Teilesituation dort genau so, die Dinger stehen und stehen, weil keine Teile lieferbar sind. Wir gehen jetzt Richtung MAN und DAF. Wir sind nicht die Einzigen damit. Wenn man in Stuttgart & Berlin nicht mal langsam den Kopf aus dem eigenen Popo zieht, können die noch so sehr Lohndumping betreiben und die Preise hochdrücken, 0 mal 1000€ bleibt halt 0.

Vielleicht hat ja der Ola auch kein Bock mehr auf NFZ. Bei den Taxis haben sie ja schon einen Strich gemacht. Für die Trucks gibts es eigene Aktien. Passt halt nicht in die Luxus-Strategie. Dafür machen sie lieber einen Maybach, der wie eine Handtasche aussieht, weil er hunderte von Maybachemblemen auf der Motorhaube und anderen Bauteilen kleben hat.

Zitat:

@sixles67 schrieb am 1. Januar 2025 um 19:07:00 Uhr:


Hej, ich habe mit einigen KFZ Mechatronikern Einstellungsgespräche geführt!
Die erzählten mir alle, dass ihnen der Beruf eigentlich Spaß macht, sie sich aber lieber in der Fabrik an die Maschine stellen, denn von 1400 Euro Netto kann man keine Familie ernähren! Bei uns bekamen die sofort fast das doppelte!

Und in welcher Branche bist du tätig?

Bei uns im Maschinenbau fangen die mit 3800Eu brutto an, ungefähr. Ausgelernte Industrie Mechaniker/ Mechatroniker.

MfG Günter

Zitat:

@GT-Liebhaber schrieb am 1. Januar 2025 um 19:29:06 Uhr:


Für 1400€ netto geht tarifgebunden vermutlich heute keiner mehr los. Da muss er schon ein richtiger Nichtskönner bei ner freien Bude sein. Gibt bei uns der aktuelle Tarif und Eingruppierung im Ecklohn nichtmal her für nen gelernten.

Ich bin im 27. Jahr im Autohaus. Da hat sich einiges getan über die Jahrzehnte in Sachen Lohn. Ich habe mit 600DM Ausbildungsvergütung angefangen und 2001 der erste Lohn nach der Lehre waren knapp unter 2000DM.

Heute bekommen Azubis schon 1000€. Leider gibt’s in der Industrie schon 350/400€ mehr im 1. Lehrjahr. Auch das ist neben den schon angesprochenen ein Problem fehlenden Nachwuchses.

Und in den 2000ern bekam ich als junger Bursche lange keinen Ausbildungsplatz, obwohl ich mehr als alles andere gewollt hätte, von mir aus auch umsonst. Hauptsache Ausbildung machen.

Hatte Hauptschulabschluss.

Darf ich dich mal ganz direkt was fragen, bist Du Lehrer?

Zitat:

@chruetters schrieb am 3. Januar 2025 um 16:48:43 Uhr:


Darf ich dich mal ganz direkt was fragen, bist Du Lehrer?

Klar. Bin Lehrer an einer Realschule.

Habe damals nach einigem Warten mit viel Mühe und Not doch noch eine Lehrstelle im Handwerk bekommen. Anschließend Abi nachgeholt und studiert.

Zitat:

@Haddam_Sussein schrieb am 3. Januar 2025 um 13:51:57 Uhr:



Zitat:

Und in den 2000ern bekam ich als junger Bursche lange keinen Ausbildungsplatz, obwohl ich mehr als alles andere gewollt hätte, von mir aus auch umsonst. Hauptsache Ausbildung machen.

Hatte Hauptschulabschluss.

Ja, da haben alle noch aus den gut gefüllten Reihen an Facharbeiter*innen gelebt, die früher ausgebildet wurden.
Dann kamen so langsam die Klugen Absolventen der ganzen Uni´s , usw. die meinten: Ausbilden ist aufwendig und kostet Geld, das können ANDERE machen. Nur blöde, wenn die ANDEREN genauso denken ..!!
Wir haben als BR (Betriebsrat) so um 2020 ein Meeting mit unserem damaligen Geschäftsführer gehabt und ihn gefragt ob wir (Firma) nicht wieder ausbilden sollten?
Seine Antwort (Original Zitat!!): "Wenn ich Facharbeiter brauche, dann nehme ich mir einen Bus, fahr zum Bahnhof und hol mir welche ..!"
Noch fragen??
Der GANZE Facharbeiter MANGEL, den hat die Industrie/ das Handwerk und alle die jetzt so Lautstark jammern, selber zu verantworten.

MfG Günter

Das wurde bei uns ne zeitlang von den obersten auch schon mal erzählt… die Fachkräfte warten draußen in Schlangen vor der Tür… so von wegen wer hier nicht mehr mitziehen will, kann gehen… komisch mittlerweile gehen mehr als Nachkommen. Das Gap an der Stelle wird jede Woche größer…

Wir bilden eigentlich über Bedarf aus, müssen aber zur Zeit auch jeden noch so geistig minderbemittelten Azubi übernehmen, um überhaupt die Stellen zu besetzen von denen die aus dem System Handwerk flüchten. Früher hast vier ausgebildet und vielleicht die zwei guten davon behalten. Heute bleibt dir gar nichts anderes übrig wie alle zu behalten.

Wir sind froh um jeden, der noch eine Ausbildung im Handwerk anfangen will.

Aber die Rückseite der Medaille ist eben auch, das es auch schon so weit ist, das man nun Azubis in der Probezeit entsorgt, wenn es wirklich nicht geht trotz diverser Gespräche und Einnordungen. Früher war man so eingestellt, das man die trotzdem bis zur Prüfung bringt.

Hallo zusammen
Dieses Seitenthema hat ja auch was mit Ersatzteilversorgung zu tun…
Ich fürchte, es ist in allen Branchen das gleiche. Ich bin zusammen mit acht Kollegen zuständig für die interne Materialversorgung. Ich gehe auf die 60 zu; Altersdurchschnitt 52. Noch Fragen?
Uns kann egal sein wird schon gut gehen.

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