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GP Monaco

Themenstarteram 22. Mai 2002 um 23:34

Ich persönlich freue mich immer ein ganzes Jahr auf den GP von Monaco, weil er meiner Meinung nach durch seine einmaligen Rahmenbedingungen der für den Zuschauer interessanteste und reizvollste GP ist.

Seht ihr das auch so oder seid ihr anderer Meinung?

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32 Antworten
am 26. Mai 2002 um 12:03

Der kommt dann bestimmt nicht mehr raus. Ich glaube nämlich nicht, daß der Geld dabei hat.

Gewichtsersparnis:D

Gruß Jürgen

am 27. Mai 2002 um 7:12

Nachdem hier im Vorfeld des Rennens über die Möglichkeit zur Rettung des Regenwaldes sinniert wurde, jetzt mal ein kleiner Erfahrungsbericht:

Sicher hast Du Dich gewundert, daß ich so lange nichts habe von mir

hören lassen. Das hatte einen triftigen Grund: Ich habe kurzfristig

beschlossen, mich aktiv für unsere Umwelt einzusetzen.

Gestern morgen habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gesehen

dem zu entnehmen war, daß die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein

beispielloses Projekt zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen

haben: Für jeden getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden sie 1m²

Urwald retten.

In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten

verborgen gewesene Naturfreund und Umweltschützer und so beschloß ich,

auch

meinen Beitrag zur Rettung der Urwälder beizutragen. Ich überwand

meine Abneigung gegen promillehaltige Getränke und begann mit der

Rettung .

Während ich so mit der Rettung des einen oder anderen Meters Regenwald

beschäftigt war, kam meine Frau nach Hause. Bei der anschließend

geführten,

hitzigen Debatte mit ihr machte ich vermutlich die gleiche

Erfahrung, wie tausende andere Umweltschützer vor mir auch: Ich stieß

auf völliges Unverständnis. Der Urwald schien ihr völlig egal, mein

Engagement für die Natur und das Leben aller Menschen lehnte sie

völlig ab. Sie wollte nicht verstehen, daß man eine so große Aktion

wie die Rettung der Natur nicht aufschieben kann, ganz gleich, ob es

erst Vormittag ist oder nicht.

Da sie in keinster Weise einsichtig war und man(n) bereit sein

muß, für die Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen, verließ ich

das Haus. Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst ziellos

umher. Angst beschlich meine Gedanken. Angst um die Wälder.

Verzweiflung

machte sich tief in meinem Inneren breit, denn mit jeder

verstrichenen Minute hätte ich wieder einige Quadratzentimeter

unwiederbringlicher Natur retten können. Die Angst schnürte meine Kehle

zu,

die Verzweiflung ließ meinen Hals austrocknen. Wie groß war da meine

Freude, als ich unerwartet auf eine Versammlung gleichgesinnter

Umweltaktivisten traf! Ich erkannte sie sofort, denn

als Zeichen ihrer Verbundenheit hielten sie alle eine Flasche

Krombacher in der Hand, die sie demonstrativ leerten. Schnell nahmen

sie

mich in ihre Mitte auf und so erfuhr ich sehr bald, daß einige von

ihnen

sich bereits seit Jahren mit der Rettung ganzer Kontinente

beschäftigen,

unbeachtet von der Öffentlichkeit, genau hier, an diesem Kiosk! Ich

bewunderte die Zeichen ihres teilweise jahrelangen Kampfes: Die von den

Entbehrungen ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten nötigen, prallen

Bäuche, den Geruch nach jahrtausendealtem Urwaldboden, die

mannigfaltigen

Insekten und ich übersah auch nicht, daß sich einige beim Kampf um die

Natur wohl die Zähne ausgebissen hatten.

Nachdem wir zusammen eine ungefähr tennisplatzgroße Menge natürlichem

Urwaldes gerettet hatten stellte ich fest, daß der Schutz und die

Rettung der Umwelt ihren Tribut zollten. Durch das lange Stehen

schmerzten meine Füße, die Waden krampften, selbst die Zunge war durch

die langen Debatten in ihrer Funktionsweise beeinträchtigt: Ich

hatte immer größere Mühen beim Aussprechen der großen Buchstaben

eines Satzes oder Wortes. Aus diesem Grund beschloß ich, die

Versammlung zu verlassen und machte mich auf die Suche nach weiteren

Mitstreitern.

In einer Gaststätte ganz in der Nähe wurde ich dann auch sofort

wieder fündig: Gut ein halbes Dutzend Umweltler hatte sich dort

eingefunden und arbeitete hier im Verborgenen an der Rettung der

natürlichen Ressourcen. Schnell war ich aufgenommen. Ich war gerührt

als

der Wirt meine Hand nahm und mir sagte: "Junge, rette den Urwald, wir

zählen auf Dich", und orderte die 4te Lokalrunde um unsere Aktion

voranzutreiben. Da die anderen Gäste darauf bestanden, neben dem

Urwald auch zusätzlich Gebiete wie die Sahara, die Wüste Gobi und

Offenbach wieder aufzuforsten und somit auch den Aufbau des heimischen

Waldbestandes zu unterstützen, blieb mit nichts anderes übrig, als

zu der Runde noch Jägermeister zu ordern.

Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel später die

Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen Augen! Leicht

verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, daß sich unsere

gute Mutter Erde drehte. Nicht gleichmäßig und in eine Richtung, nein,

es waren eher ruckartige Bewegungen in abwechselnde Richtungen. Welch

eine Erfahrung!

Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem Auto und beschloß, einen

Demonstrationszug durch die Kneipen der Innenstadt durchzuführen, um

die vielen, anderen Menschen auf die Probleme aufmerksam zu machen.

So fuhr ich in Richtung Stadt und war gerade einem Ozonloch

ausgewichen als ich am Straßenrand einen Streifenwagen entdeckte.

Auf der Fahrbahn standen mehrere Polizisten und schauten in meine

Richtung. Sie mußten von meinem Vorhaben erfahren haben, denn sie

hielten gezielt mein Fahrzeug an. Von Vorkontrollen bei

Demonstrationen hatte ich ja bereits gehört, war aber dennoch

verwundert,

wie schnell sich das rumgesprochen hatte.

Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloß

ich mich zu einer spontanen Sitzblockade auf der Straße. Wenn ich

im Nachhinein darüber nachdenke, war es keine rationell erklärbare

Aktion, eher ein Zwang meines Unterbewußtseins. Ich saß und mein

Körper weigerte sich, wieder aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche

Schicksal wie Sitzblockierer in Brockdorf oder entlang der

Castor-Strecke:

Ich wurde durch die Polizisten weggetragen. Auch sie wollten den

ernst

der Lage nicht verstehen, obwohl ich sie immer wieder darüber

aufklärte.

Später, auf dem Revier erschien dann endlich ein Vernünftiger Mensch.

Er hörte sich mein Problem in aller Ruhe und sichtbar interessiert

an und erklärte mir dann, daß er die Anzahl der von mir geretteten

Bäume feststellen wolle. Ich hätte den Schutz der Umwelt quasi im Blut

und er bräuchte aus diesem Grund etwas davon. Ich war glücklich, diesen

verständnisvollen Menschen getroffen zuhaben. Mein Engagement

würde amtlich festgehalten und der Nachwelt erhalten! Dafür gab ich

ihm gerne mein Blut.

Wenig später befand ich mich zu Fuß auf dem Weg nach Hause. Meinen

Wagen hatten die netten Beamten behalten, damit er durch seine

Abgase nicht alle meine Bemühungen wieder zerstört, wie sie mir

erklärten. Auch haben sie mir fest versprochen, nach dem

Recyclingverfahren aus meinem Führerschein ein Flugblatt zur

Unterstützung der Rettungsaktion zu machen.

Froh und mit der Gewissheit, etwas großartiges getan zu haben ging

ich dann nach Hause. Unterwegs rettete ich an der Tankstelle noch

ein paar Pflänzchen und erinnerte mich an eine alte Weissagung der

Indianer: Erst, wenn die letzte Ölplattform versenkt, die letzte

Tankstelle geschlossen, das letzte Auto stillgelegt, die letzte

Autobahn

begrünt ist, werdet Ihr feststellen, daß Greenpeace nachts kein Bier

verkauft.

In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Arbeitstag. Ich geh jetzt

nochmal'n bischen Wald retten.

am 27. Mai 2002 um 8:56

Ein kurzes Resümee wollte ich zum Rennwochenende dann doch noch los werden ;)

Monte Carlo ist und bleibt eine Bereicherung für den Formel 1-Sport! Während sich auf anderen Rennstrecken fast durchweg die Langeweile eingestellt hat, ist Monaco immer für eine

Überraschung gut. Selbst dann, wenn der Überholvorgang als solcher hier fast nicht zu praktizieren ist.

Wann hatten wir zuletzt mal eine Endphase, bei der sich gleich drei Zweikämpfe zum Schluß fortgesetzt haben: MS jagt DC an der Spitze, Fisichella jagt Trulli und auch Rubinho versucht Frentzen einen schwer verdienten Punkt streitig zu machen. Am Ende gewinnt ein glücklicher David Coulthard und auch Frentzen nimmt einen hart erarbeiteten Punkt mit nach Hause. An Trullis Wagen wird von der Rennkommission hingegen ein Elektronikteil beanstandet, was jetzt näher untersucht werden soll. Ab Platz 4 der Wertung können also noch Veränderungen eintreten.

Den Skandal von Spielberg haben die Fans noch nicht vergessen. Gerade zum Trainingsauftakt gab es viele Pfiffe gegen MS und eindeutige Sympathiebekundungen gegenüber Rubens Barichello. Nach dem Rennen konnte man dann allerdings doch den Eindruck haben, dass sich der Großteil der Fans entschädigt sah. MS hat einen ehrlichen zweiten Platz heraus gefahren, der mit ein bisschen mehr Glück auch hätte der Erste sein können. Aber was nützen die besten Rundenzeiten, wenn sich kein Möglichkeit zum Überholen bietet.

Ich bin gespannt, wie sich die Verhältnisse von Monte Carlo im nächsten Rennen fortsetzen. Montreal gilt als Material mordende Strecke mit hohen Anforderungen an Kraftübertragung und Bremsen. Nicht zu vergessen die Anforderungen an die Fahrer: Michael Schumacher hat hier

fast schon einmal einen sicheren Sieg verspielt, weil er auf der rutschigen Strecke in einem unkonzentrierten Moment minimal von der Ideallinie abkam.

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