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Golf 6 geht während der Fahrt aus
Hallo zusammen! Leider kenne ich mich mit Autos herzlich wenig aus, versuche hier aber mal mein Bestes, das Problem zu beschreiben.
Mein Golf 6 geht also während der Fahrt aus. Es ist ein Golf 6 1.2 TSI 86 PS, Bj. 2010.
Zuerst war das Problem, das die Abgassystem-Leuchte sporadisch leuchtete. Öffnen des Tankdeckels (mit Zischen) behob den Fehler kurzfristig, bis die Lampe dann ständig leuchtete. Eines Tages wollte ich das Auto dann starten und er sprang immer nur für ca. eine Sekunde an und ging dann wieder aus. Fast so, als würde nur "ein Schlückchen" Benzin in den Motor kommen. Ich muss dazu sagen, dass ich den dieses eine Mal den Schlüssel sofort auf Pos. 2 gedreht habe und nicht erst ein paar Sekunden auf Pos. 1 gewartet habe. Als der Abschleppwagen dann da war, sprag der Motor wieder ganz normal an. Ich bin in die Werkstatt gefahren, wo der Fehler "Tankentlüftung Durchsatz fehlerhaft" ausgelesen wurde.
Ersatzteil "Tankentlüftungsventil inkl. Verbingungsschlauch" wurde ersetzt und die Lampe bliebt seitdem (13.10.) auch aus.
Am nächsten Tag ging der Motor auf dem Arbeitsweg einfach aus und wieder nicht an (dieses Mal nur noch Zündung). Ein Mechaniker kam ca. eine Stunde später vorbei, hat das Auto in seine Werkstatt gefahren (er lief natürlich wieder). Er erzählte mit etwas von "er hat das Auto via Laptop entlüften lassen und man hätte auch ca. 10 Minuten ein Brummen gehört". Seine Vermutung war "vielleicht Fehlluft gezogen". Fehlerspeicher sei aber leer gewesen.
Auf dem Heimweg ist er an der Ampel beim Anfahren ausgegangen und ich durfte schieben. Am nächsten Morgen dann normal zur Arbeit gefahren und auf dem Heimweg wieder liegen geblieben. Nun steht er auf meinem Parkplatz und wartet auf einen Termin in der Werkstatt. Mein Arbeitsweg: 3 km Stadt, 10 km Autobahn, 1 km Ortschaft.
Was ich beobachtet habe: er fährt ganz normal; Fehlerspeicher ist leer; dieses Ausgehen passierte meist zwischen 25 und 35 km/h im 2. oder 3. Gang (einmal beim Hochschalten, dann an der Ampel und zuletzt einfach beim Fahren) gegen Ende der Strecke. Erst nach ca. 15 Minuten Wartezeit springt er wieder an und fährt weiter.
Zur Historie: habe das Auto Ende August gebraucht erworben (von einem Händler, der es privat von seiner Tochter weiterverkauft hat - dämlich von mir, ich weiß). Laut Kaufvertrag wurde die Steuerkette bei 69.000 km ersetzt (jetzt hat er 74.000). Kolben, Bremsklötze v/h, Zylinderkopfdichtung und Hydrostößel wurden vor dem Verkauf erneuert. Wastegatesteuerung-Update wurde laut Serviceheft gemacht.
1.) Hat jemend eine Vermutung, was hier los sein könnte? Ich weiß nicht mehr, welcher Werkstatt ich noch vertrauen kann. Bisher waren es immer freie Werkstätten, da ich VW so verdammt teuer ist (man wollte "mind. 300€" wenn jemand die 2 km zu mir rauskommt und die Batterie ersetzt werden muss).
2.) Kann er Fehler durch Wechsel der Tankentlüftung entstanden sein? Davor ist er (wenigstens) nicht ausgegangen.
Danke für alle Tipps!
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7 Antworten
Aus der Ferne ist so eine Diagnose natürlich noch schwieriger.
- Geht der Motor aus wenn der Motor heiß ist oder wenn der Motor kalt ist?
- Wenn der Wagen nicht mehr anspringt riecht es dann nach einigen Startversuchen am Auspuff nach Benzin?
- Hat der Wagen einen deutlich höheren Verbrauch?
- Treten die Probleme eher bei kalter/warmer/trockener/nasser Witterung auf?
Ich hätte aufgrund der fehlenden Fehlermeldungen im System und dem ausgehen während der Fahrt jetzt erstmal die Vermutung das der Motordrehzahlgeber ausfälle hat oder das die Stromversorgung des Motorsteuergerätes unterbrochen wird. Auch ein defekter Zündanlasschalter könnte so ein Problem verursachen. Die Werkstatt soll mal bei laufendem Motor den Motordrehzahlgeber bzw. Nockenwellen und Kurbelwellensensor mit dem Heissluftföhn erhitzen und gucken ob der Motor dann ausgeht. Zündanlasschalter mal am Schlüssel wackeln gegenschlagen wenn der Motor läuft. Interessant wäre ob im Fehlerfall an den Zündkerzen ein Zündfunke anliegt wenn ein Startversuch unternommen wird.
Der Fehlerspeicher der Wegfahrsperre wurde auch abgefragt?
Hallo,
- der Motor ging bisher kurz vor Ende meiner 15 km Strecke aus, wenn er schon eine Weile auf Betriebstemperatur war (Öltemperatur sind da immer so 87°C).
- die Aussetzer sind alle vorletzte Woche passiert, also bei herbstlichem Wetter. Ich würde mal unter 10 Grad vermuten und teilweise auch Regen (wobei er den einen kalten Morgen problemlos gefahren ist).
- der Verbrauch ist mit um die 6 Liter eigentlich gleich geblieben; jedenfalls nicht deutlich mehr.
- zum Fehlerspeicher der Wegfahrsperre kann ich nichts sagen.
Motordrehzahlgeber? Hm, mit fiel auf, dass er im Stand an der Ampel ganz leichte Änderungen im Motorengeräusch hat - so leicht unregelmäßig, als würde man zeitweise mimimal Gas geben. Die Drehzahl verändert sich dabei nicht. Die Werkstatt konnte nicht sagen, ob das normal sei.
Ich habe auch gelesen, dass es ein Update im August 2017 gab. Laut ADAC Code 45F2 "Aufgrund einer thermomechanischen Überlastung im ABS-Steuergerät kann es zu einer fehlerhaften Masseverbindung und in der Folge zu einer Unterbrechung des Stromflusses im Steuergerät kommen. Das ABS/ESP hat dann keine Funktion mehr." Dazu gibt es keinen Nachweis im Serviceheft. Kann mir aber schlecht vorstellen, dass das Auto 4 Jahre so gefahren wurde.
Ach so, Benzingeruch ist mir soweit nicht aufgefallen. Als der Mann vom Abschleppdienst das Auto gestartet hat, roch es schon nach Abgasen. Allerdigs hat er auch ordentlich Gas gegeben und ich stand direkt an der Fahrertür.
Ein Ausfall des ABS-Steuergerätes führt aber nicht dazu das der Motor ausgeht oder sich nicht mehr starten lässt. Das Update verbessert nur die Fehlererkennung - eine beschissene Lötstelle kann man nicht wegupdaten. Du hast normalerweise im Fahrzeug noch einen Aufkleber wo die Fahrzeugdaten drauf sind. Daneben wird bei Serviceaktionen normalerweise noch so ein kleiner Aufkleber mit dem Kürzel geklebt. Guck mal unter dem Teppich im Kofferraumboden.
Die Drehzahlanzeige im Kombiinstrument wird gefiltert - da werden kleine Schwankungen nicht sichtbar. Das was Du beschreibst nennt man "sägen", das ist gewissermassen ein unerwünschtes Schwingen des Regelkreises für die Leerlaufdrehzahl. In gewissen Grenzen ist das allerdings als normal zu betrachten, wenn es darüber hinausgeht kommen auch Dinge in Frage wie Falschluft (das Steuergerät versucht dann diese Störung auszuregeln) oder ich hatte das auch schonmal bei einer stark verkokten Drosselklappe. Die könntest Du vorsorglich aber auch einfach mal putzen :).
Mir stellen sich viele fragen auf, das Auto hast du mit 69.000km gekauft, das ist nichts. Hydrostößel wurden erneuert? Was war der Grund?
Steuerkette wurde gewechselt laut Serviceheft meintest du. Gibt es dazu auch eine Rechnung wo genau drin steht welche Teile der Steuerkette genau gewechselt wurden?
Ansonsten würde ich wie vorgeschlagen mal die Drosselklappe anschauen. Das kriegt man locker hin, auch wenn man nichts mit schrauben zu tun hat
Danke für die Ratschläge, ich werde das mal so aufnehmen.
Nein, eine Rechnung für die Steuerkette habe ich nicht - nur den Verweis "Steuerkette neu" im Serviceplan. Als Grund für den Teiletausch gab der Händler an, dass es sein Mechaniker sehr genau mit Geräuschen nehme und er deshalb alles getauscht habe, wo er ein Geräusch gehört habe. Die Rechnungen dieser Teile habe ich. Gelistet sind: 4x Kolben, Kette Ölpumpe, Dichtung Zylinderkopf, Schrauben Zylinderkopf, 8x Hydrostössel, Scheibenbremsbelag HA, Bremsbelag VA.
Kolben gewechselt?? Bei einem Kilometerstand von nur 69.000km klingt sehr merkwürdig. Da wurde an dem Motor aber so einiges rumgeschraubt. Das macht die ganze Sache schwieriger zu finden wo der Fehler für das ausgehen des Motors ist. Es ist nicht auszuschließen das beim ersetzen der Teile ein Fehler gemacht wurde. Aber gut du bist ja 5000km gefahren ohne Probleme.
Der Kraftstofffilter könnte verstopft sein. Das erklärt auch warum beim beschleunigen (Motor braucht ja viel sprit) er einfach ausgeht. Ihn zu wechseln wird nicht mal 100€ kosten.