Geschwindigkeitsüberwachung per Section Control - Pro und Contra

Moin ans Forum,

soweit ich weis, gibt es noch keinen Thread zu diesem Thema, daher dachte ich, ich mache mal den Anfang:

Thema: Section Control ...siehe z.B. Link
http://www.stern.de/.../653690.html

Mich würde mal eure Meinung interessieren... mir geht es nicht darum, ob man sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten soll oder nicht.. das is ja unbestritten, oder ? ;-)
Aber der Aspekt "Generalverdacht", "Datenschutz" (Begehrlichkeiten anderer Behörden bzgl. der gesammelten Daten) u.s.w. sind sicher gute Punkte für eine spannende Diskussion...

Bin gespannt...

Gruss

der Caster Paule

Beste Antwort im Thema

Am besten Section Control über längere Strecken (mind. ein Rastplatz während der Überwachung), also Vollgas, in Ruhe Pipi machen & nen Espresso schlürfen, dann wieder Vmax und der Schnitt stimmt!😁😁😁

Mal ehrlich, mir wird in D (nicht nur im Strassenverkehr) schon viel zu viel überwacht und kontrolliert...🙄 Ich habe so das Gefühl, das ein großer Teil unserer Bevölkerung nur dann wirklich glücklich ist, wenn ihm möglichst viele Vorschriften gemacht und diese dann auch noch lückenlos überwacht werden...🙄

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mal sehen, wie lange es dauert bis der statt die kosten wieer drin hat😁

allein schon der name - "section control". klingt irgendwie nach "haus 4, block c, zellentrakt sowieso". 'tschuldigung, dass ich nichts zum thema beizutragen habe, aber das ist alles so widerlich, in welche richtung es in diesem land (europa?) geht - ich musst' es mal loswerden. 😠

Wär Dir Lieber:

Straßenabschnittsgeschwindigkeitsmeßstrecke  😁

hab' mir noch nichtmal alles durchgelesen.😁 aber im ersten post vom luden ist doch alles gesagt.

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Zitat:

Original geschrieben von kiaora


Wär Dir Lieber:

Straßenabschnittsgeschwindigkeitsmeßstrecke  😁

Abschnittkontrolle reicht.

Aber das klingt gleich so, als ob da nur der ABVler messen dürfte.😰😁

Ich hatte mich gefragt, warum die section control in Deutschland nicht oder nur sehr wenig angewandt wird. Google ist mein Freund und so habe ich u.a. das gefunden:

Am 25. 05.2002 schlug in Österreich die Geburtsstunde der Section Control, der streckenweisen Tempoüberwachung an risikoreichen Straßenabschnitten. Ein Blick auf die Statistik zeigt eine sensationelle Erfolgsstory. Die „Vision Zero“ – kein einziger tödlicher Verkehrsunfall – wurde im Kaisermühlentunnel Wirklichkeit. Das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und die Bundespolizeidirektion Wien präsentieren die beeindruckende Bilanz.
....
Die durchschnittliche Anzahl der Unfälle pro Jahr ist seit Einführung um über 50%, die Zahl der Verletzten um über 60% zurückgegangen und seit 2002 war kein Todesopfer zu beklagen.
Der Rückgang bei den Anzeigen von 45.569 im Jahr 2008 auf 27.159 im Jahr 2011 (- 40%) ist auch ein Indiz für die gestiegene „Tempomoral“

Der Artikel stammt vom Mai 2012, der link zum Volltext lautet http://www.kfv.at/.../

Ich halte die section control für ein sehr gutes Instrument zur Kontrolle der Fahrgeschwindigkeiten, besonders im Hinblick auf die Personalknappheit bei der Polizei und der vielfach gewünschten Vermeidung privater Meßwagen.
Vorschriften, deren Einhaltung man nicht ausreichend kontrollieren kann, muss man gar nicht erst erlassen. Eine intensive section control würde ggf. sogar ein Tempolimit auf Autobahnen unnötig machen.

wen die erfassten daten nach dem verlassen der controlle und einer nicht überschreitung gelöscht werden dann spricht da ja nix gegen.

also reinfahren, rausfahren, alles ok, weg mit....

Im Originaltext steht bei der Funktionsbeschreibung, dass Fahrzeuge ohne Geschwindigkeitsüberschreitung überhaupt nicht erfasst/fotografiert werden.

Zitat:

Original geschrieben von rg4544


....
Die durchschnittliche Anzahl der Unfälle pro Jahr ist seit Einführung um über 50%, die Zahl der Verletzten um über 60% zurückgegangen und seit 2002 war kein Todesopfer zu beklagen.
Der Rückgang bei den Anzeigen von 45.569 im Jahr 2008 auf 27.159 im Jahr 2011 (- 40%) ist auch ein Indiz für die gestiegene „Tempomoral“

Der Artikel stammt vom Mai 2012, der link zum Volltext lautet http://www.kfv.at/.../

Der Post ist interessant. Bin ja sonst kein Freund von Leichenschändung 😉, aber in dem Fall habe ich sogar Verständnis für das Re-aktivieren eines Uralt-Threads.

Ich finde Section Control absolut inakzeptabel, da man hier nicht anhand einer unstrittigen "in flagranti" Messung belangt wird (zu schnell zum Zeitpunkt der Messung), sondern über ein quasi-eindeutiges Indiz der überhöhten Durchschnittsgeschwindigkeit. Nun lässt sich aus dieser Durchschnittsgeschwindigkeit aber niemals eindeutig ein spezieller Verstoß herauskristalisieren. Zusätzlich fallen viele Tatbestände, die technisch oder rechtlich nicht geahndet werden können, dürfen oder sollen, plötzlich unter die Strafbarkeit. Hier nur einige Beispiele:

1. Man macht einem Rettungsfahrzeug Platz und überschreitet dafür kurzzeitig die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Wird man direkt geblitzt, so kann ist auf dem Foto meist die Gesamtsituation zu erkennen und es wird von einem Bußgeldbescheid abgesehen - schließlich ist es kaum im Sinne des Gesetzgebers, dass Rettungsfahrzeuge an Engstellen von vorschriftsmäßig fahrenden Verkehrsteilnehmern unnötig ausgebremst werden.

2. Ich wähle meine Geschwindigkeit an einem Beschleunigungsstreifen nach dem Kriterium des "sich sicher in den Verkehr einordnen". Zu diesem Zeitpunkt kann die zHg nur zweitrangig sein, da ich bei deren sturer Befolgung möglicherweise einen Unfall provoziere. An solchen Stellen wird daher aus gutem Grund nicht geblitzt, Section Control würde es trotzdem erfassen.

3. Ich fahre aus Unaufmerksamtkeit kurzzeitig 120 statt 100 (jeder weiß, wie schnell dies bei stark motorisierten und gut gedämmten Fahrzeugen mal passiert). Obwohl ich den Rest der Strecke mit zulässigen 100 fahre, werde ich geblitzt. Gerecht?

4. Selbe Situation wie 3, aber ich bin ganz schlau und fahre statt erlaubter 100 den Rest der Strecke mit 80, um bei der Durchschnittsgeschwindigkeit auf jeden Fall nicht über 100 zu kommen. Ich bin also ein unnötiges Verkehrshindernis, mein Langsamfahren "heilt" meinen vorherigen Verstoß. Generell wären die meisten Autofahrer wohl zum Ende der Section Control so sehr mit der Frage beschäftigt, ob sie im Durchschnitt zu schnell waren, dass wir eine zum Ende der Section abnehmende Aufmerksamkeit und Geschwindigkeit hätten. Staus und Unfälle sind daher vorprogrammiert. Für alle Autofahrer ohne Tempomat ist Section Control eine zusätzliche Belastung beim Autofahren!

5. Man erfährt nicht unmittelbar vom Verstoß, da entweder alle Autofahrer geblitzt werden oder lediglich das Kennzeichen erfasst wird. Dies ist aber für mich von großem Interesse, da Mehrfachverstöße durchaus zu erhöhten Strafen führen können. Der Blitz dient bei der hochentwickelten Kameratechnik (selbst ISO 12.800 bietet heute ausreichende Bildqualität) doch heute kaum noch zur Ausleuchtung, als viel mehr zu Warnung des Fahrers: "Dich hats grad erwischt". Wenn man sowas nicht mehr eindeutig mitkriegt, kann es durchaus passieren, dass nach 3 Monaten das Fahrverbot einflattert, weil sich die Verstöße addiert haben, ohne dass man davon mitbekommen hat.

Für mich ist es eindeutig, eine Durchschnittsgeschwindigkeit sollte nicht mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit verglichen werden, sie gibt nur Indizien, keine Beweise auf einen konkret zu benennenden Verstoß. Zusätzlich besteh der Anreiz, nach einer versehentlichen oder mutwilligen Geschwindigkeitsüberschreitung zu langsam zu fahren. Das kann dann so weit gehen, dass jemand aus dem unbegrenzten Autobahnabschnitt mit Vollgas in die 100er Section Control Strecke einfährt und kurz vor Ende kurz auf dem Standstreifen hält. Sowas können wir nicht wollen!

Auch die Section Control hat eine Toleranzbreite.
Um die Durchschnittsgeschwindikeit nach unten zu drücken muß aber die Länge der Meßstrecke bekannt sein.

In Ergänzung hier noch eine (vorläufige) Auswertung von zwei "AKG"-Strecken in der Schweiz vom ASTRA

Dabei heißt es u.a.:

(...)
Dabei hat sich gezeigt, dass mit der Anordnung der AGK das
Geschwindigkeitsverhalten der Verkehrsteilnehmer grundsätzlich positiv beeinflusst worden ist. Mit der AGK konnte eine Harmonisierung der Geschwindigkeiten über den gesamten Abschnitt erreicht werden. Der Verkehrsablauf ist insgesamt homogener geworden, was sich im Rückgang der Standardabweichungen
der mittleren Geschwindigkeiten sowie in der Abnahme der Durchschnittsgeschwindigkeit manifestierte.
Die im Vorfeld der Pilotversuche befürchteten negativen Effekte auf das Fahrverhalten haben sich nicht bestätigt. So konnten keinerlei Indizien dafür gefunden werden, dass das AGK Eintrittsportal oder das AGK Austrittsportal zusammen mit dem Fahrererkennungssystem mit einer herkömmlichen Punktkontrolle verwechselt wird. In diesen Bereichen konnten keine übermässigen und unerwünschten Verzögerungsvorgänge festgestellt werden. Ebenso wenig hat sich die Befürchtung bestätigt, dass es innerhalb des Kontrollabschnitts zu Kompensationseffekten in der Geschwindigkeitswahl kommen könnte. Diesbezügliche Verhaltensmuster liessen sich nicht nachweisen.
(...)

Die in diesem Bericht untersuchten Anlagen hatten eine Toleranz von 5, 6 oder 7 km/h (je nach zulässiger Höchstgeschwindigkeit). Eine kurzzeitige Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit sollte also keine "ungerechtfertigte" Erfassung und Ahndung der selben nach sich ziehen.

Zweifellos stellen sich bei der section control systembedingt datenschutzrechtliche Fragen.

Rein vom Prinzip der Ahndung eines verkehrsgefährdenden Fehlverhaltens ist sie einer punktuellen Messung m.M.n. jedoch deutlich überlegen, weil (offensichtlich) deutlich zu hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten minimiert werden - und zu diesen besteht der stärkste Zusammenhang von Unfällen mit schwer und tödlich Verletzten. Auch dies konnte die Auswertung der Anlage in Österreich eindrucksvoll belegen.

Grüße, südwikinger

EDIT

Naja, mir stellt sich immer die Frage, wieso man die Autobahnen mit dem Geld, das man in solche Anlagen steckt, nicht lieber 6+2 oder 8+2 spurig ausbaut. Dann wäre dort nämlich gar kein Tempolimit mehr nötig (sofern sich alle Verkehrsteilnehmer an die Abstands- und Vorrangregeln halten, aber das lässt sich ja gesondert kontrollieren).

Aber scheinbar ist es rentierlicher, auf schlechten Straßen mit niedrigen Tempolimits mit Bußgeldbescheiden die Staatskasse aufzubessern. Oder natürlich der Trick, die Straßen extra breit auszubauen und das Tempolimit dann 50 km/h unter der Geschwindigkeit, bei der man sich auf so einer modernen Straße subjektiv sicher fühlt, festzulegen. Letzteres wird gerne in den USA und Australien gemacht, wo man teilweise selbst in der Wüste und im Outback auf 15m breiten Straßen nur 80 km/h fahren darf, weil... weil is halt so und da hat man sich gefälligst dran zu halten. 😁

http://www.youtube.com/watch?v=4KFDdV1OFxQ

Zitat:

Original geschrieben von razor23


Naja, mir stellt sich immer die Frage, wieso man die Autobahnen mit dem Geld, das man in solche Anlagen steckt, nicht lieber 6+2 oder 8+2 spurig ausbaut.

Weil man diese paar Meter zusätzliche Spur wohl kaum sinnvoll befahren könnte.

Zitat:

Original geschrieben von razor23



1. Man macht einem Rettungsfahrzeug Platz und überschreitet dafür kurzzeitig die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Wird man direkt geblitzt, so kann ist auf dem Foto meist die Gesamtsituation zu erkennen und es wird von einem Bußgeldbescheid abgesehen - schließlich ist es kaum im Sinne des Gesetzgebers, dass Rettungsfahrzeuge an Engstellen von vorschriftsmäßig fahrenden Verkehrsteilnehmern unnötig ausgebremst werden.

und was passiert wen du an einer ampel mit blitzer dem rettungswagen platz machst? wirst geblizt? ja sicher...also ist das argument vom tisch.

Zitat:

2. Ich wähle meine Geschwindigkeit an einem Beschleunigungsstreifen nach dem Kriterium des "sich sicher in den Verkehr einordnen". Zu diesem Zeitpunkt kann die zHg nur zweitrangig sein, da ich bei deren sturer Befolgung möglicherweise einen Unfall provoziere. An solchen Stellen wird daher aus gutem Grund nicht geblitzt, Section Control würde es trotzdem erfassen.

ich weiss ja nicht auf welche formel 1 strecke du auffahren willst den ganzen tag...aber warum willst du das tl überschreiten? ich verstehen den zusammenhang nicht...bzw es gibt keinen.

Zitat:

3. Ich fahre aus Unaufmerksamtkeit kurzzeitig 120 statt 100 (jeder weiß, wie schnell dies bei stark motorisierten und gut gedämmten Fahrzeugen mal passiert). Obwohl ich den Rest der Strecke mit zulässigen 100 fahre, werde ich geblitzt. Gerecht?

ist es gerecht wen du durch unaufmerksamkeit geblizt wirst? wie hoch stehen deine chance wen du schreibst "liebe abzocker, ich hab mal eben net aufgepasst und war deshalb zu schnell, das is ja nicht gerecht!"

was wird wohl passieren?

Zitat:

4. Selbe Situation wie 3, aber ich bin ganz schlau und fahre statt erlaubter 100 den Rest der Strecke mit 80, um bei der Durchschnittsgeschwindigkeit auf jeden Fall nicht über 100 zu kommen. Ich bin also ein unnötiges Verkehrshindernis, mein Langsamfahren "heilt" meinen vorherigen Verstoß. Generell wären die meisten Autofahrer wohl zum Ende der Section Control so sehr mit der Frage beschäftigt, ob sie im Durchschnitt zu schnell waren, dass wir eine zum Ende der Section abnehmende Aufmerksamkeit und Geschwindigkeit hätten. Staus und Unfälle sind daher vorprogrammiert. Für alle Autofahrer ohne Tempomat ist Section Control eine zusätzliche Belastung beim Autofahren!

wie beim blitzen auch: es gibt tolleranzen. und ich muss auch beim einem blitzer nicht bremsen und mir einen kopf machen obs nun mich oder den anderen erwischt hat.

Zitat:

5. Man erfährt nicht unmittelbar vom Verstoß, da entweder alle Autofahrer geblitzt werden oder lediglich das Kennzeichen erfasst wird. Dies ist aber für mich von großem Interesse, da Mehrfachverstöße durchaus zu erhöhten Strafen führen können. Der Blitz dient bei der hochentwickelten Kameratechnik (selbst ISO 12.800 bietet heute ausreichende Bildqualität) doch heute kaum noch zur Ausleuchtung, als viel mehr zu Warnung des Fahrers: "Dich hats grad erwischt". Wenn man sowas nicht mehr eindeutig mitkriegt, kann es durchaus passieren, dass nach 3 Monaten das Fahrverbot einflattert, weil sich die Verstöße addiert haben, ohne dass man davon mitbekommen hat.

neue blitzer haben kein rotlicht mehr. sondern blitzen im nicht sichtbaren licht.

und du meinst also das wen man nicht durch einen blitzer auf sein fehlverhalten hingewiesen wird dann kanns natürlich zu weiteren fehlverhalten kommen? ja ist den der blitzer die verkehrserziehung oder kann heute keiner mehr selbstständig denken?

Zitat:

Für mich ist es eindeutig, eine Durchschnittsgeschwindigkeit sollte nicht mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit verglichen werden, sie gibt nur Indizien, keine Beweise auf einen konkret zu benennenden Verstoß. Zusätzlich besteh der Anreiz, nach einer versehentlichen oder mutwilligen Geschwindigkeitsüberschreitung zu langsam zu fahren. Das kann dann so weit gehen, dass jemand aus dem unbegrenzten Autobahnabschnitt mit Vollgas in die 100er Section Control Strecke einfährt und kurz vor Ende kurz auf dem Standstreifen hält. Sowas können wir nicht wollen!

wo ist den bitte hier nicht der beweis? es wird doch mal wieder die eigene unfähigkeit sich an regeln zu halten, die EINDEUTIGE statistik das es um WELTEN zurückgeht mit den verkehrstoten einfach unter den tisch gekehrt mit fadenscheinigen argumenten wie den 5 oben stehenden.

kann ich nicht verstehen...

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