Generell Tempo 80 auf der Landstraße sinnvoll ?

Hier wird das Thema einmal wieder aufgegriffen.

Meine Meinung: Ich kann dem als Landstraßen-Vielfahrer etwas abgewinnen. Denn die Aussage "Der Club (ADAC) beobachte mit Sorge, dass manche Autofahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit als Mindest- und Soll-Geschwindigkeit interpretieren ..." trift m.E. nach zu. Fahre mal 100 km/h, und Du wirst oft zum Verkehrshindernis. Wenn dann in Einmündungsbereichen das obligatorische, oft Blitzer-überwachte 70 km/h kommt, wird hektisch abgebremst und danach wieder Gas gegeben.

Wenn es schon auf Autobahnen gilt, daß man etwas langsamer nur unwesentlich mehr Zeit braucht, so kann ich das aus eigener Praxis für Landstraßen erst Recht bestätigen: Man sieht sich ganz schnell nach dem riskantesten Überholmanöver hinter dem nächsten Traktor oder Schulbus im Ort wieder 😉.

Wirklich gut und übersichtlich ausgebaute Landstraßen können ja mit 100 beschildert werden. Was meint Ihr ?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Generell Tempo 80 auf der Landstraße sinnvoll ?

Nein.

Gruß Metalhead

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Zitat:

@Dramaking schrieb am 12. September 2015 um 10:04:23 Uhr:



Zitat:

@heros29 schrieb am 12. September 2015 um 09:46:17 Uhr:


Brandenburg ist ja so eine Gegend ...
In Brandenburg ist es nicht so sehr die mögliche Gefährdung, sondern sind es die tatsächlichen Unfallzahlen, die insbesondere im Dunstkreis von Berlin die Limits begründen.

Und mit Logik darf man Autofahrern in B/BB ohnehin nicht kommen 😉
-> zwoelf-blitzer-hintereinander-trotzdem-mehr-unfaelle

Zitat:

"Andere, zumeist Berliner Autofahrer, interpretierten die Blitzer auf ihre Weise: Sie schlichen nun die 14 Kilometer Kontrollstrecke mit maximal Tempo 60 entlang – erlaubt sind 100 –, verursachten eine lange Schlange und provozierten andere Fahrer zu waghalsigen Überholmanövern. Daher werden zur Abschreckung jetzt für absichtliches Langsamfahren 20 Euro Strafe erhoben."

😁😁😁😁😁

Die Strecke ist aber auch grausam, alle 2 km ein anderes Tempolimit, wenn man da nicht täglich fährt, fragt man sich ständig: "Wie schnell darf ich eigentlich gerade" 😠 Kann da alle verstehen, die bockig werden und stur ein Tempo fahren.

Übrigends sind viele Blitzer wieder weg, oder leer.

Bestes Beispiel dafür das statinäre Blitzer reine Abzocke sind, der Sicherheit bringen die wenig. Das weiß man ja jetzt nach dem Brandenburger Experiment.😛

Zitat:

@Dramaking schrieb am 12. September 2015 um 10:04:23 Uhr:



Zitat:

@heros29 schrieb am 12. September 2015 um 09:46:17 Uhr:


Brandenburg ist ja so eine Gegend ...
In Brandenburg ist es nicht so sehr die mögliche Gefährdung, sondern sind es die tatsächlichen Unfallzahlen, die insbesondere im Dunstkreis von Berlin die Limits begründen.

Und mit Logik darf man Autofahrern in B/BB ohnehin nicht kommen 😉
-> zwoelf-blitzer-hintereinander-trotzdem-mehr-unfaelle

Die höheren Unfallzahlen wurden allerdings mit erhöhtem Verkehrsaufkommen begründet, denn kurz vor der Aufstellung der Blitzer entfielen die Zollkontrollen an der Grenze zu Polen. Also ist eine gewisse Logik erkennbar.

Aber am lustigsten finde ich solche Zeitgenossen:

"Zumindest in den ersten Monaten nach der Scharfschaltung der Blitzanlagen habe es zudem viele 'Angstbremser' gegeben. Vor Schreck seien sie beim Anblick eines Radargeräts abrupt auf die Bremse getreten und hätten Auffahrunfälle ausgelöst. Selbst Überholvorgänge seien plötzlich abgebrochen worden, wodurch ebenfalls Karambolagen ausgelöst wurden." (Zitat aus dem verlinkten Zeitungsartikel)

Zitat:

@Wauhoo schrieb am 13. September 2015 um 11:15:12 Uhr:


...

Das mag ja alles richtig sein, nur sind die Anforderungen an eine Ausschilderung und der Rahmen der Verkehrssicherungspflicht nicht der Schutz der Dummen vor sich selbst (damit müsste sich dann tatsächlich jeder am Dümmsten orientieren), sondern in der Vermeidung von existierenden "Fallen" für einen sich "eigentlich" korrekt verhaltenden Verkehrsteilnehmer.

ZB. dann, wenn die tatsächliche Straßensituation von der erkennbaren Situation abweicht und der übliche Verkehrsteilnehmer bei eigentlich richtigem Verhalten aufgrund seiner eigentlich richtigen Situationseinschätzung in Gefahr geraten kann.

"Eigentlich", weil die Situation nicht so erkannt werden kann, wie sie ist.
Das ist die Kuppe, die nur schwer als Kuppe erkennbar ist und sich dahinter ein ganzes Fahrzeug "verstecken" kann und dann im falschen Moment, bei einem Überholmanöver plötzlich vor einem ist.
Das ist die Kurve, die harmlos aussieht, aber durch Straßenbäume nicht erkennbar ist, dass sie im weiteren Verlauf zu macht.

Aber doch keine Bäume, deren Erkennbarkeit ist nicht problematisch, die erscheinen nicht überraschend und jeder weiß, wie man sich gegenüber Bäumen zu verhalten hat: nicht gegen fahren. Es gibt keinerlei Grund aus der Verkehrssicherungspflicht, wegen Bäume ein besonderes Limit aufzustellen.

Die zweifelsfreie Tatsache, dass mit 50 gegen einen Baum weniger passiert, als bei 100 gegen einen Baum ist keine Situation aus der Verkehrssicherungspflicht.

Hier kommen dann andere Dinge in Betracht. Eine Notwendigkeit tritt aber erst dann ein, wenn tatsächliche Unfallzahlen in entsprechender Häufung vorliegen. Da reicht dann auch nicht ein Unfall, denn Unfälle passieren nun mal und sind nur dann unvermeidbar, wenn man den Verkehr vollkommen einstellen würde. Es muss eine Häufung vorliegen.

Eine Pauschalüberlegung, dass langsamer auch weniger Unfälle bedeutet, ist eben genau das: eine allgemeine Feststellung und die Zuständigkeit liegt nicht mehr bei der Kommune, sondern beim Bund.

Der Bund kann jederzeit in die StVO eingreifen und die derzeitigen 100 km/h auf 60 km/h absenken, dafür benötigt der Bund nicht mal einen Grund oder ein einziges Argument. Nach dem GG ist der Bund berechtigt, derartige Grenzen frei zu bestimmen. Fertig.

Länder und Kommunen können das nicht, denn die von ihnen ausgesprochene Limitierung steht im Widerspruch zu einer Vorgabe des Bundes und wäre damit rechtsunwirksam weil grundgesetzwidrig.

Die einzige Ausnahme um nicht rechtswidrig zu werden, ist nur die Verkehrssicherungspflicht. Damit haben Kommunen Pflichten, die sie umsetzen müssen. Dies dann allerdings nur im Rahmen der VSP, denn außerhalb davon gibt es keine Rechtsgrundlage mehr.
(Vereinfacht zum besseren Verständnis)

Natürlich haben die Begegnungssituation zwischen KFZ, Radfahrer und Fußgänger und viele weitere Dinge ein deutlich erhöhtes Risiko, aber dafür hat der Bund auch besondere Verhaltensvorschriften in der StVO erlassen.

Das einzige nun noch vorhandene Problem, das zu Gefährdungen und Schädigungen führen kann und auch führt, ist die Missachtung einer geltenden Vorschrift. Nur: wenn ein Verkehrsteilnehmer einer geltende Vorschrift versehentlch oder absichtlich missachtet, welchen Nutzen hat dann eine Vorschrift.

Missachtet ist missachtet, ob das nun 100 oder 80 sind, ist vollkommen unerheblich. Eine Vorschriftenmissachtung verhindert man nicht mit einer Vorschrift, wie soll das funktionieren?

Und dann soll es auch noch eine Vorschriftenänderung an ganz anderer Stelle bringen: Problem Seitenabstand und Lösung ist 20 km/h langsamer fahren.

Zitat:

@Mischkolino schrieb am 13. September 2015 um 12:31:46 Uhr:


Aber am lustigsten finde ich solche Zeitgenossen:

...

Ja, man ergreift Maßnahmen gegen die Dummheit einiger Autofahrer, nur sind die in der Lage das zu unterlaufen, weil sie in ihrer Dummheit immer noch einen drauf legen können.

Wie will man das verhindern?
200 ausschildern und Darwin die Lösung überlassen?

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Zitat:

@Dramaking schrieb am 13. September 2015 um 12:43:24 Uhr:


[...] Wie will man das verhindern? [...]

Im Fall der B158 verhinderte ich das, indem ich zwischen Bernau und Freienwalde immer durchs Hinterland fuhr. Dort ist man i.d.R. allein unterwegs auf weiter Flur, max. Tempo 80, stressfrei. Und da ich das Rauchen aufgegeben habe, muß ich sowieso nicht mehr in diese Richtung.

Ich wäre froh, wenn ich auf der Landstraße mal dauerhaft schneller als 70km/h fahren könnte...

Heute zufällig einen Bekannten getroffen Der nicht ganz zufällig bei der Verkehrspolizei ist.
Seiner Meinung nach ist diese Diskussion Überflüssig da die Frage 100 oder 80er aus seiner Erfahrung nicht relevant ist. Die allermeisten Unfälle passieren eh nicht wegen der Geschwindigkeit sondern mittlerweile aus Unaufmerksamkeit.
Öfters höre er mittlerweile den Spruch das man bei 70 schon mal eine Nachricht lesen und beantworten kann. Da wäre es Ihm lieber Die würden konzentriert mit 120 über die Landstraße brettern.
Wenn man sich die Unfallursachen gezielter anschauen würde wären eh nur wenige Unfälle dabei die man vielleicht mit einem Limit von 80 hätte verhindern können, aber Er geht davon aus das unterm Strich dann noch mehr Unfälle passieren weil die Fahrer(innen) die Augen überall haben aber nicht auf der Straße.

Und sowas von recht hat dein Bekannter, schnallen nur die Oberlehrer nicht.

Bei mir gibt es auch eine Strecke die vonn 22.00 - 6.00 auf 30 limitiert ist, ich hab ja auch verständis für die Anwohner. Aber es ist verdammt schwer 4 Kilometer🙄 mit 30 lang zu tucker wo auch 60 problemlos möglich wären. Ich hau da immer den tempomat rein und habe vor Langeweile schon mal per Smartfön die WLAN Netze entlang der Straße gescannt....😠völlig bescheuert, weiß ich selber, aber ich habe sonst echt Angst in einen Sekundenschlaf zu fallen....😁😁😁😁😁

Na ja zum Glück findet sich immer ein Experte der eiskalt seine 50-60 km/h fährt, da häng ich mich schön in den Radar/Laser-Schatten😛😛

Ich würde sagen,sollen die doch ihre Schilder da aufstellen.Ich habe noch nie bei mir in der Gegend einen gesehen,der sich an die Beschilderung hält,ausser Rentner.Was bringt ein 80er schild,wenn man(n) mit 200 kmh vorbeifliegt? Achja,mehr Geld in die Städte 😁 Es macht keinen sinn,neue Gesetze zu erlassen,wenn die alten nicht befolgt wurden.

Zitat:

@Sir Donald schrieb am 14. September 2015 um 15:52:34 Uhr:


Heute zufällig einen Bekannten getroffen Der nicht ganz zufällig bei der Verkehrspolizei ist.
Seiner Meinung nach ist diese Diskussion Überflüssig da die Frage 100 oder 80er aus seiner Erfahrung nicht relevant ist. Die allermeisten Unfälle passieren eh nicht wegen der Geschwindigkeit sondern mittlerweile aus Unaufmerksamkeit.

Gefährliche Situationen, weil nicht aufmerksam gefahren wird, beobachte ich tagtäglich. Eine dynamische Fahrweise mit Geschwindigkeitswechsel fordert automatische die Aufmerksamkeit des Fahrers. Inzwischen fahren aber viele Autofahrer sehr gemächlich, möglichst immer mit der gleichen Geschwindigkeit. Bei so einer Fahrweise ist es schwieriger konzentriert und aufmerksam zu fahren. Genau, dass viele Fahrer das nicht schaffen bemerke ich in der letzten Zeit verstärkt. So kommt es immer wieder zu kritischen Situationen.

Wie weit dieser Effekt durch ein maximales Tempolimit von 80 km/h verstärkt wird, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nur, dass es mir auf einer gut ausgebauten Landstraße bei einer Geschwindigkeit von nur 80 km/h auf langen Strecken schwerer fallen würde meine volle Aufmerksamkeit aufrecht zu halten.

Gruß

Uwe

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 14. September 2015 um 21:17:47 Uhr:


Ich weiß nur, dass es mir auf einer gut ausgebauten Landstraße bei einer Geschwindigkeit von nur 80 km/h auf langen Strecken schwerer fallen würde meine volle Aufmerksamkeit aufrecht zu halten.

Zustimm, war kürzlich in der Schweiz (80 auf Landstraßen) und das ist echt brutal.

Gruß Metalhead

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 15. September 2015 um 08:24:51 Uhr:



Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 14. September 2015 um 21:17:47 Uhr:


Ich weiß nur, dass es mir auf einer gut ausgebauten Landstraße bei einer Geschwindigkeit von nur 80 km/h auf langen Strecken schwerer fallen würde meine volle Aufmerksamkeit aufrecht zu halten.
Zustimm, war kürzlich in der Schweiz (80 auf Landstraßen) und das ist echt brutal.

Gruß Metalhead

Widersprech, bei 80 km/h anstelle von 90 oder 100 Aufmerksamkeitsdefizite zu entwickeln ist m.E. nach ein rein psychologisches Problem: Weil man eben weiß, "früher" oder woandes konnte bzw. könnte es auch schneller gehen.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier 😁. Gerade die Schweiz ist ein gutes Beispiel, dort bin ich häufiger. Und habe den Eindruck, daß dort auf Landstraßen längst nicht so viel passiert geschweige denn die Hektik herrscht wie manchmal in Deutschland, alles rollt eben langsamer. Weil es nun mal so ist.

Ja, das liegt daran das in Deutschland immer Hektik und Panik pur auf der Straße herrscht, warum kann ich mir auch nicht erklären. Evtl. weil es das Land der Pünklichkeit ist und jeder immer überpünklich sein möchte oder jeder Einzelne sich für unverzichtbar und wichtig hält😁.... ich weiß es nicht.

Egal ob ich aus Süd, Nord, Ost oder West die BRD Grenze überfahre, gefühlt beginnt dann immer die Hektik.😕

Die Schweiz ist aber auch ein wenig "knitteriger" als Deutschland... Da sind die 80 auch durchaus angebracht.

Ich denke, hier bei uns machen die 80 auf schmalen unübersichtlichen Strassen Sinn. Auf gut ausgebauten Bundesstrassen eher weniger. Ein generelles TL nur für Landstrassen sorgt für Verwirrung, wenn Bundesstrassen ausgeklamert werden sollten (zumal es gur ausgebaute Landstrassen genauso gibt, wie enge Bundesstrassen.) Insofern sind örtlich begrenzte TL sicher zielführender.

Die Geschichte mit 10 Starenkästen auf 10 km gab es auch hier. Mitlerweile ist angeblich nur noch ein Kasten scharf. Man hat sich von dieser Idee ganz schnell wieder verabschiedet. Es ist so dermaßen anstrengend diese Strecke zu fahren, weil man alle 2s auf den Tacho schauen muß. Perfekt überreguliert.
Und in Brandenburg führt der Bevölkerungsschwund gepaart mit der Vorgabe von Bußgeldern dazu, daß an jeder uneinsichtigen Ecke geblitzt wird. So penetrant habe ich es mit Abstand noch in keinem Bundesland erlebt. Wenn man schon keine gut bezahlte Arbeit, volle Städte und eine geringe Kriminalitätsrate bieten kann, muß man die letzten Einwohner noch durch solche Aktionen vertreiben.

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