Gegenverkehr warnen bei Blitzer

Hallo,

eigentlich bin ich ein gelassener Autofahrer, aber heute ist mir, zumindest kurzfristig, der Kragen geplatzt...

Ich hatte nachmittags einen Termin am Stadtrand von Hamburg und musste, um dorthin zu gelanden, auch durch eine 30-Zone fahren.
Da ich dort schon mehrmals durchgefahren bin, weiß ich, dass sich direkt an der 30-Zone eine Schule befindet.

Nun konnte ich sehen, dass in der Gegenrichtung zwei Polizisten Geschwindigkeitsmessungen mit einem Dreibein durchführten.
Vor mir befand sich ein alter 190er Mercedes mit einem Insassen.

Kurz nachdem die 30-Zone endete, drehte der Mercedes-Fahrer das Fenster herunter und begann, den Gegenverkehr mit Handbewegungen zu warnen!

Im Grunde interessierts mich nicht, auf der Elbchaussee (eine sehr breite und lange Straße in Hamburg) warne ich den Gegenverkehr gelegentlich sogar selbst (bequem mit Lichthupe)...
Aber in diesem Fall, VOR EINER SCHULE (auch wenn es bereits 15:15h war), das fand ich unmöglich!

Ich habe kurz gehupt und durch Handzeichen (jaja, die Handzeichen😁) kurz deutlich gemacht, was ich von seiner Aktion halte, woraufhin der Mercedesfahrer das Gewinke auch eingestellt hat.

Warnt ihr den Gegenverkehr? Immer? Was droht einem eigentlich, wenn man dabei von der Polizei erwischt wird?

Gruß aus HH

Björn

171 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von JollyRoger[F13]


@Zoker:
WENN der Grund für das Schild wegfällt, reicht eine formloser schriftlicher Antrag an die zuständige Stelle und das Schild kommt weg.
Und an einer Bushaltestelle, DAS SOLLTE MAN WISSEN, ist sowieso in beiden Richtungen SCHRITTTEMPO!

Gibts noch so ein paar geniale Beispiele? 🙄

Das schild ist schon seit 10 Jahren überflüssig. Über das ganze wurde auch schon in der Tasgeszeitung berichtet und es gab genügend Leserbriefe, Beschwerden usw.. Das Schild steht immernoch. Muss man sich halt daran halten. Auch wenns einen Stört.

Das mit der Bushaltestelle weis ich, gilt aber nur wenn ein Bus in der Haltestelle steht, und da stehen genügend Leute rum auch wenn kein Bus da ist, von daher wäre hier eine Begrenzung eher von Vorteil.

Zitat:

Original geschrieben von JollyRoger[F13]


Na, dann solltet ihr aber nachfragen, weshalb da und dort eine Begrenzung steht und sie nicht einfach ignorieren.

Sicherlich sollte man erst mal nachfragen.

Aber wenn das nichts bringt?

Zitat:

Das macht euch sogar noch schlechter als Laborratten...

Nein. BESSER!

Zitat:

Hmhm, einmal wurde die Gefahr (direkt am Blitzer) also gebannt, und was ist beim zweiten, dritten, vierten Mal? Da warnt keiner, da ist auch evtl. kein Blitzer, aber beim fünften Mal ein Kind...

Nun, wenn man gesehen hat, daß an dieser Stelle geblitzt wird, dann wird man dort in der nächsten Zeit vorsichtiger sein und langsamer fahren --- schließlich kann man sich nicht darauf verlassen, jedesmal gewarnt zu werden.

So gesehen hat auch die Warnung einen erzieherischen Effekt.

Zitat:

Und jetzt seien wir mal ehrlich und hören ganz tief in uns hinein und beantworten folgende Frage: Wie oft "übersieht" man ein Schild und wie oft missachtet man es einfach?

Es gibt ja mehrere Möglichkeiten: Man übersieht ein Schild; man mißversteht ein Schild; man achtet nicht auf den Tacho und wird unbemerkt zu schnell (z.B. auf Gefällstrecken); usw. usf.

Daß man ein Schild sieht, richtig versteht, und trotzdem bewußt ignoriert, kommt zumindest bei mir nicht vor (bis auf die genannten Ausnahmen bei aufgelassenen Baustellen usw.).

Zitat:

Fakt ist, dass die deutliche Mehrzahl der Verstösse absichtlich erfolgen und nur ein geringer Teil aus Unaufmerksamkeit!

Gottseidank für viele kanns die Polizei nur so gut wie nie nachweisen...

Nun, wenn es nicht nachweisbar ist, dann kann man dies auch nicht so einfach unterstellen.

Zitat:

Ja, logisch, irgendwann ist der neue Asphalt ausgeölt und das Speedlimit gehört weg etc. Was spricht denn da dagegen? Anscheiend denken die Behörden also doch mit...

Wenn es so ist, dann haben die Behörden in der Tat mitgedacht, und alle sind zufrieden.

Nur ist das leider nicht immer der Fall...

Zitat:

Ich finde es ausgesprochen gewagt, das den Leuten abzusprechen. Für die Aufstellung des Schildes muss es eine gute Begründung geben. Ist der Grund nicht mehr gegeben, ist auch das Schild hinfällig und wird, wie du oben selbst bestätigt hast, auch demontiert. Nicht immer und nicht immer sofort (wie es sich der brave Autofahrer wünscht). Notfalls fragt man halt nach. Es ist Unsinn zu behaupten, die Behörden würden dann erst recht auf die Barikaden gehen...

Du beschreibst, wie es sein sollte --- aber leider längst nicht immer ist...

Zitat:

Nein, die Praxis hat gezeigt, dass das eben nicht ausreicht. Da wird dann trotzdem mit höchstmöglicher Geschwindigkeit durchgefahren, als Ausrede heissts dann: "Wieso, ich hab doch aufgepasst..."
Vorsicht und angepasste Geschwindigkeit gehören leider für viele nicht zusammen...

Sicher gibt es immer ein paar hoffnungslos unvernünftige Zeitgenossen.

Aber die Mehrheit der Autofahrer ist doch recht vernünftig --- vernünftiger, als es ihnen Behörden und Polizei zutrauen...

Zitat:

Und an einer Bushaltestelle, DAS SOLLTE MAN WISSEN, ist sowieso in beiden Richtungen SCHRITTTEMPO!

Seit wann denn das?

Zitat:

Original geschrieben von Zoker


Das mit der Bushaltestelle weis ich, gilt aber nur wenn ein Bus in der Haltestelle steht, und da stehen genügend Leute rum auch wenn kein Bus da ist, von daher wäre hier eine Begrenzung eher von Vorteil.

Wieso, ich dachte Raser denken mit und richten ihre Geschwindigkeit nach den Umständen. Steht natürlich jedem frei, da auch ohne Bus langsamer als die zulässige Höchstgeschwindigkeit erlaubt vorbeizufahren, dazu brauchts doch keine Schilder....*kopfschüttel*

Im Ernst, einen Haufen Kinder erkennt man ohne Probleme, da brauchts EIGENTLICH keine Begrenzung, aber an einer gefährlichen Einmündung oder einer engen Kurve machts Sinn, wird aber dann wieder von irgendwem bezweifelt, der sich dann natürlich auch darüber hinwegsetzt.

@Elk_EN: Sehr gut argumentiert, das ging mir durch die Lappen. Natürlich warnen gute Ras...ähm Autofahrer generell vor Gefahrenstellen und nicht nur vor Blitzern *zwinker*

Zitat:

Original geschrieben von ubc


Sicherlich sollte man erst mal nachfragen.

Aber wenn das nichts bringt?

Dann werden die Gründe, die für einen Fortbestand der Geschwindigkeitsbeschränkung sprechen, so schwerwiegend sein, daß die Behörde es nicht verantworten kann, die Beschränkung aufzuheben.

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Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Interessant ist hier in der Diskussion der Aspekt, daß oft von Abzocke gesprochen wird, wenn keine konkrete Gefährdung durch das jeweilige Rasen im Zeitpunkt der Messung vorliegt.

Es scheint sich wohl noch nicht allgemein im Bewußtsein festgesetzt zu haben, daß die StVO die Gültigkeit ihrer Paragraphen nicht aus einer konkreten Gefährdung ableitet.

Es ist unter Strafrechtlern durchaus umstritten, inwiefern die Ahndung solcher reinen Gehorsamsverstöße überhaupt noch vertretbar ist. (Und außer im Straßenverkehr werden sie ja auch kaum noch verfolgt.)

Zitat:

Hoffentlich kommt nicht noch irgendwann das Argument auf, daß man auf der Autobahn rückwärt fahren darf, wenn man die Ausfahrt verpaßt hat, wenn man an dieser Stelle gerade der Einzige weit und breit ist...

Nun, wenn weit und breit keiner ist, den man gefährden könnte, dann wäre dieser Gedanke nicht einmal abwegig. (Allerdings wird man kaum je sicher davon ausgehen können, weit und breit der einzige zu sein.)

Zitat:

Original geschrieben von Elk_EN


Diejenigen, die warnen, gewährleisten also die Sicherheit.
Das habe ich jetzt verstanden.

Gut.

Zitat:

Natürlich kümmert sich der Warner um diese Sicherheit auch dann, wenn ihm einer rasant entgegenkommt und kein Blitzer vor der Schule steht.
Und nicht nur das.
Der Warner warnt überall und jederzeit, wenn ihm einer zu schnell entgegenkommt.
Es geht dem Warner schließlich in erster Linie um die Verkehrssicherheit.

Wenn dort ein Blitzer steht, dann warnt man ja JEDEN, ob er nun zu schnell fährt oder nicht.

Wenn KEIN Blitzer steht, dann könnte man natürlich ebenfalls warnen --- aber so ein "Mißbrauch des Warnsignals" wäre auf Dauer kontraproduktiv. (Außerdem möchte man nicht als "Verkehrserzieher" dastehen.)

Zitat:

Oder geht es dem Warner nur darum, den Gleichgesinnten vor einem Bußgeld, und wenn er gar mit geschätzten 70 in eine 30er Zone vor einer Schule einzufahren gedenkt, vor einem drohenden Fahrverbot zu schützen? "Hallo Partner, Danke schön. Ich bin auch für Sicherheit und warne vor Blitzern".

Es geht um beides: Sicherheit, ohne daß jemand geblitzt wird --- das ist quasi das Optimum.

Zitat:

Aber wehe, der Gewarnte fährt anderntags vor einem anderen Schulzentrum mit 70 in die Zone 30 und führt "fahrlässig" die Tötung eines Schulkindes herbei. Womöglich das Kind eines Warners. Nicht auszudenken. Dann ertönt es aus dem Munde des Warners: "Hirnloser Raser".
Aber nein.
Das passiert so nicht.

Nein, das passiert so in der Tat nicht.

Dazu paßt eher, was du selbst schreibst:

Zitat:

sowas ist natürlich Bild-Zeitungs-Niveau.

Zitat:

Wenn dort schon zu "Unzeiten" geblitzt wird,
kann´s zu rechten Zeiten erst recht geschehen.

Nö. Wenn dort zu Unzeiten (z.B. nachts) geblitzt wird, dann wäre das äußerst kontraproduktiv. (Noch besser ist freilich, wenn so ein Limit vor einer Schule auf bestimmte Uhrzeiten beschränkt ist.)

Zitat:

Original geschrieben von Zoker


Das mit der Bushaltestelle weis ich, gilt aber nur wenn ein Bus in der Haltestelle steht,

Und auch dann nur, wenn der Bus Warnblinklicht an hat --- also z.B. hier in der Stadt fast gar nicht.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Dann werden die Gründe, die für einen Fortbestand der Geschwindigkeitsbeschränkung sprechen, so schwerwiegend sein, daß die Behörde es nicht verantworten kann, die Beschränkung aufzuheben.

Jaja, grau ist alle Theorie...

In der Praxis liegt es oft am ganz realen Bürokratie-Wahnsinn --- in Deutschland auch "Amtsschimmel" genannt...

Zitat:

Original geschrieben von ubc


Aber die Mehrheit der Autofahrer ist doch recht vernünftig --- vernünftiger, als es ihnen Behörden und Polizei zutrauen...

Was heißt das in letzter Konsequenz?

Auch die, die man leider nicht mehr rechtzeitig hat warnen können, waren vernünftiger, als das durch den Messbeamten ausgelöste Frontfoto vorgibt?

Blitzer sind unnötig?

Bis max. 10...15...20 drüber ist bei aufmerksamer Fahrweise i.O.?

Also, wenn man das Bestehen von Regeln im Straßenverkehr, zu denen auch so komische runde Schildchen mit Zahlen drinnen gehören, grundsätzlich bejaht, warum beachtet man sie dann nicht einfach und gut ist´s?

Zitat:

Original geschrieben von Elk_EN


Was heißt das in letzter Konsequenz?

Daß viele Verbote und Kontrollen unnötig sind --- bzw. nur für eine kleine (unvernünftige) Minderheit nötig.

Zitat:

Also, wenn man das Bestehen von Regeln im Straßenverkehr, zu denen auch so komische runde Schildchen mit Zahlen drinnen gehören, grundsätzlich bejaht, warum beachtet man sie dann nicht einfach und gut ist´s?

Du solltest etwas mehr differenzieren.

"Grundsätzlich bejahen" schließt ja nicht aus, daß manche Limits schlichtweg unnötig (oder unnötig niedrig) sind --- zumindest zu bestimmten Tageszeiten.

Zitat:

Original geschrieben von Elk_EN


Also, wenn man das Bestehen von Regeln im Straßenverkehr, zu denen auch so komische runde Schildchen mit Zahlen drinnen gehören, grundsätzlich bejaht, warum beachtet man sie dann nicht einfach und gut ist´s?

DAS ist im Prinzip die Kernfrage, die sich bei der ganzen Diskussion im Grunde genommen für jeden stellt, der sich vor den Geschwindigkeitsmeßanlagen fürchtet.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


DAS ist im Prinzip die Kernfrage, die sich bei der ganzen Diskussion im Grunde genommen für jeden stellt, der sich vor den Geschwindigkeitsmeßanlagen fürchtet.

Nein, diese Frage stellt sich nicht.

Im Gegenteil, eure Argumentation, daß jeder, der nicht jedes Verbot und jede Kontrolle unwidersprochen hinnimmt, bereits "verdächtig" sei, ist ausgesprochen gefährlich.

Zitat:

Original geschrieben von ubc


Gut.

😁

Zitat:

Wenn KEIN Blitzer steht, dann könnte man natürlich ebenfalls warnen --- aber so ein "Mißbrauch des Warnsignals" wäre auf Dauer kontraproduktiv.

ROFL

Sorry, kauf´ich dir jetzt als ehrliche Meinung nicht ab. 🙂

Zitat:

(Außerdem möchte man nicht als "Verkehrserzieher" dastehen.)

Genau.

Das überlasst du dann doch lieber den grünen Männchen...

😁

Zitat:

Es geht um beides: Sicherheit, ohne daß jemand geblitzt wird --- das ist quasi das Optimum.

O.K.

Bin ich mit einverstanden.

Das ist das Idealbild des Warners.

Bislang warnt bloß keiner, wenn kein Blitzer dasteht und 55 anstelle von 30 gefahren wird.

Zitat:

Nein, das passiert so in der Tat nicht.

Was ist deiner Meinung nach daran irreal?

Zitat:

Original geschrieben von ubc


Im Gegenteil, eure Argumentation, daß jeder, der nicht jedes Verbot und jede Kontrolle unwidersprochen hinnimmt, bereits "verdächtig" sei, ist ausgesprochen gefährlich.

Diese Argumentation mag für bestimmte Bereiche des Lebens durchaus gesellschaftlich akzeptabel sein, der Straßenverkehr mit seinem Gefährdungspotential und den daraus resultierenden Regulierungen zur Erzielung einer möglichst hohen aktiven und passiven Sicherheit gehört hier meiner Meinung nach ausgeschlossen, ebenso wie die Bereiche Luftfahrt und Kernenergie. Hier hat der Schutz von Menschenleben Vorrang vor Egozentrik und Nihilismus.

Zitat:

Original geschrieben von ubc


Daß viele Verbote und Kontrollen unnötig sind --- bzw. nur für eine kleine (unvernünftige) Minderheit nötig.

Das ist mir zu undifferenziert. 😉😁

Imho sogar ein Widerspruch.
Wenn sie für eine kleine Minderheit nötig sind, sind sie nicht unnötig.

Die anderen - vernünftigen - dürfen sich vielmehr bei den Unvernünfigen aufrichtig bedanken für die Kontrollmaßnahmen.
Das aber dürfte wiederum "den Vernünftigen" leicht fallen, die die Regeln sowieso beachten.

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