Gasgeben beim Starten schädlich?

Aprilia SR Reihe 50

Hallo 🙂

Ich besitze einen Aprilia SR 50 Factory Roller (Einspritz Modell) und dieser ist echt super. Doch ich bekomme ihn nur durch leichtes Gasgeben beim Starten an. Ich persönlich habe damit kein Problem jedoch habe ich gelesen, dass dies schädlich sind soll. Solange der anspringt bin ich zufrieden aber ich habe Angst in einem Jahr zu erfahren, dass durch das Gasgeben beim Starten irgendwelche Teile beschädigt worden sind.

Kennt sich jemand mit diesem Thema aus?

Ich freue mich über jede Antwort.

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Zitat:

@hondabali50 schrieb am 5. April 2018 um 13:14:44 Uhr:


Bei übermäßigem Gasgeben beim Starten werden Lagerschalen und Kolben/Kolbenringe im kalten Zustand und ohne richtigen Öldruck/Schmierung stärker belastet.
Bei ein/zwei Gasstößen zum anspringen sollte aber nichts größeres passieren

Beim 4 takter hab ich Mal ohne Ventildeckel gestartet. Beeindruckend, das Öl brauchte 3-5 sekunden, bis überhaupt was an der Nockenwelle hochgepumpt war!

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Zitat:

@Alex1911 schrieb am 5. April 2018 um 14:37:52 Uhr:



Zitat:

@Kodiac2 schrieb am 5. April 2018 um 14:28:19 Uhr:


Wobei du in dem Falle grosses Glück hast das es so funzt.

Hab auch hier im Rollerforum schon von merkwürdigem Verhalten bei Einspritztriebwerken gelesen, die angeblich total durcheinander kommen, wenn der Gasdrehgriff beim Starten bewegt wird.
Das halte ich persönlich für absolut übertrieben, leichtes Gasgeben fördert i.d.R. das Anspringverhalten auch bei Einspritzern. Und Vollgas vor Betätigung des Anlassers hat bei Einspritzmotoren meist eine Unterdrückung der Einspritzimpulse zur Folge, um bei Störungen in der Sensorik den überfetteten Motor zu belüften.

Gruß Wolfi

versteh ich nicht ,mein Auto braucht kein Gaskick um anzuspringen.

Mit anderen Worten ,ist vielleicht der Verschleiss am Fahrzeug schon zu hoch um das Standardverhalten aufrecht zu erhalten oder es stimmt was am System nicht.

Der Einspritzmotor fängt erst an Einzuspritzen wenn der Befehl vom Steuergerät kommt und das ist allgemein erst wenn der Motor effektiv gestartet wird.Dann läuft der Standardablauf für einen Kaltstart softwaremässig ab ,ohne irgendwelche Sensoren wie Lambda ,nur die für den Start wichtigen Sensoren werden dann abgefragt.

Wie Motortemperatur ,Lufttemperatur,Luftdruck

Das Gimick der Unterdrückung des Einspritzimpulses hat den Sinn einen abgesoffenen Motor wieder zum zündfähigen Gemisch zu bringen ,falls er durch mehrere erfolglose Startversuche überfettet ist.

Ein Sensor verstellt oder verschmutzt, Benzin alt/ausserhalb der Spezifikation, schon wird die Elektronik keine optimalen Ergebnisse liefern.
Mit E35 im Roller musste ich den winterlichen Kaltstart auch anders angehen. Natürlich "selber schuld", aber nur so als Beispiel.

Zitat:

@Bamako schrieb am 5. April 2018 um 14:35:41 Uhr:



Zitat:

@Alex1911 schrieb am 5. April 2018 um 14:26:03 Uhr:


Aus eben diesem Grund empfiehlt sich beim 4T-Motor sogar eine erhöhte Leerlaufdrehzahl beim Kaltstart, weil dadurch in gewissem Maße eine Reduzierung des Nockenverschleißes erreicht werden kann. Der Druck auf die Nockenspitzen dauert bei höherer Drehzahl kürzer an. Ein etwas hinkender Vergleich wäre die Prüfung der Temperatur am heißen Bügeleisen durch kurzzeitiges Draufklatschen mit der Handfläche, welche diese Prozedur schadlos übersteht.

Gruß Wolfi

Ich schätze und achte deine Fachwissen, trotzdem verwundert mich das sehr.
Schliesslich trifft der nocken dann dafür öfter auf den Kipphebel? Und ist der Druck oder die Reibung der Verschleissbringer? Vielleicht fehlt mir dann aber doch das letzte Quäntchen technisches Verständnis das zu verstehen. 😁

Was ich mir vorstellen kann, dass der Öldruck dann schneller aufgebaut wird mit erhöhter Drehzahl, da die Ölpumpe dann effizienter und schneller arbeitet

Beim Verbrennungsmotor ist es in sehr vielen Fällen so, daß das Optimum ein Kompromiß bzw. eine Abwägung ist.
Nicht ohne Grund habe ich deshalb auch die Formulierung "in gewissem Maße" verwendet, was bedeutet, daß eine sehr hohe Drehzahl sich beim kalten Motor wieder eher schädlich auswirkt. Aus praktischer Erfahrung kann ich dir auf jeden Fall sagen, daß die Nockenwelle bei meinem Pkw mit "nur" 100 tkm bereits erhebliche Abnutzungsspuren aufweist und dies bei sehr drehzahlschonender Fahrweise des kalten und auch warmen Motors. Der echte Beweis, daß eine drehfreudigere Fahrweise diesen Nockewellenschaden hätte verhindern können, ist jedoch nur schwerlich zu erbringen. Zu viele Faktoren beeinflussen den Verschleiß eines Motors, wobei in meinen Falle die jährliche Wartung regelmäßig in der Fachwerkstatt durchgeführt wurde.

Gruß Wolfi

Die richtige. Siehe Handbuch.

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Zitat:

@Kodiac2 schrieb am 5. April 2018 um 15:58:43 Uhr:


Das Gimick der Unterdrückung des Einspritzimpulses hat den Sinn einen abgesoffenen Motor wieder zum zündfähigen Gemisch zu bringen ,falls er durch mehrere erfolglose Startversuche überfettet ist.

Absolut korrekt erklärt, bis auf das Wort "Gimmick", denn es gibt schließlich keine andere Beeinflussungsmöglichkeit durch den Anwender, wenn aus irgendeinem Grund zu viel Kraftstoff eingespritzt wurde.
Insofern würde ich dies nicht als Gimmick bezeichnen, sondern eine durchaus sinnvolle Einrichtung, die allerdings - da gebe ich dir recht - selten benötigt wird.

Wenn das Fahrzeug des TE problemlos mit ein bißchen Gas anspringt, würde ich mir den Kopf nicht weiter darüber zerbrechen. Wie wird eigentlich die mechanische Grundeinstellung (Anschlag) der Drosselklappe bei den TSDI-Motoren vorgenommen, zumindest gibt es ja eine Kalibrierung des Drosselklappenpotis. Macht das die Werkstatt womöglich auch mittels Gameboy?

Drosselklappe anlernen/kalibrieren.
Erstmal muss sie sauber und leichtgängig sein.
Die Version die ich kenne ,wäre Vollgas ,dann Zündung an.
Somit wird der mögliche Drehwinkel der DK gespeichert ,muss natürlich jetzt nicht auf den aktuellen Fall passen.
Aber probieren kann man es ja.

wolfi
Ist doch gleich wie diese Funktion genannt wird ,Hauptsache es wird verstanden was gemeint ist.

Zitat:

@Kodiac2 schrieb am 5. April 2018 um 19:51:54 Uhr:


Drosselklappe anlernen/kalibrieren.
Erstmal muss sie sauber und leichtgängig sein.
Die Version die ich kenne ,wäre Vollgas ,dann Zündung an.
Somit wird der mögliche Drehwinkel der DK gespeichert ,muss natürlich jetzt nicht auf den aktuellen Fall passen.
Aber probieren kann man es ja.

Bei den TSDI-Motoren ist ja eh alles ein bißchen anders gemacht, als man es von den 4T-Saugrohreinspritzern gewohnt ist.
Kannste dich noch an unsere Diskussion (per E-Mail) erinnern, auch der Kraftstoffdruck ist mit bis zu 7 ~ 8 bar sehr hoch, weil in eine Vorkammer am Zylinderkopf eingespritzt wird, in welche auch die komprimierte Luft vom Kolbenkompressor geleitet wird.

Bin echt gespannt, ob “montepit“ mit seinem Aprilia Einspritzer zurechtkommt.

Was soll der TE nun anders machen? Ich würde vermuten --- Nichts. Das einzige Teil, was nach einem Jahr beschädigt sein könnte, ist wahrscheinlich der Gaszug.

Ach ja, es gibt ja auch noch alle möglichen Reinigungszusätze von Liqui Molly & Co, auch Einspritzpumpenreiniger.

Aus diesem Bereich ließe sich noch Einiges ausprobieren. 🙂 🙂 🙂

Jepp ,man darf nicht vergessen das es ein Direkteinspritzer ist ,da muss der ESD mindestens gleich liegen mit der Kompression.

TSDI-Motoren nach dem Orbitalpatent sind im Vergleich zu den aktuellen Benzindirekteinspritzern im Pkw-Bereich eigentlich Vorkammereinspritzer. Ein Vergleich mit alten Vorkammerdieselmotoren ist daher bis auf die Fremdzündung durchaus nicht verkehrt.
“Echte“ 2T-Direkteinspritzer, bei denen die Gemischbildung erst im Brennraum stattfindet, gibt es als Serienfahrzeuge im Zweiradbereich meines Wissens noch nicht. Als Antrieb im Flugzeug- oder Bootsbau könnte ich mir solche direkteinspritzenden Konzepte schon vorstellen.

Der Meinung bin ich nicht ,denn eingespritzt wird wie bei allen DI 's im Arbeitstakt direkt in den Brennraum (nicht Vorkammer) ,auch wenn das Gemisch grob ausserhalb des Brennraums im Einspritzvorgang vorgemischt wird.
Komplettiert wird es durch die Spülfunktion wie beim normalen 2T,allerdings nur mit Luft und Öl .
Der TSDI besitzt keine offene Verbindung zum Brennraum wie der Vorkammerdiesel.
Vergleichbar ist der TSDI eigentlich mit keinem System,der hat von allem etwas,aber eine Namen muss das Kind ja haben.

Zitat:

@Kodiac2 schrieb am 7. April 2018 um 21:09:11 Uhr:


Der Meinung bin ich nicht ,denn eingespritzt wird wie bei allen DI 's im Arbeitstakt direkt in den Brennraum (nicht Vorkammer) ,auch wenn das Gemisch grob ausserhalb des Brennraums im Einspritzvorgang vorgemischt wird.

Hi,

so schnell kann man dich nicht umstimmen. 😉
Dein Einwand, daß die Vorkammer beim klassischen Dieselmotor - manchmal ist es auch eine sogenannte Wirbelkammer - über einen Kanal direkt mit dem Brennraum verbunden ist und zwar ohne ein zwischengeschaltetes Ventil, ist absolut berechtigt. Das ist tatsächlich ein weiterer Unterschied zwischen dem TSDI-Benzineinspritzer und einem Vorkammerdieselmotor.
Insgesamt hat sich die TSDI-Einspritzung am Markt nicht richtig durchgesetzt bzw. wurde aus Kostengründen wieder zurückgefahren. Aber wenn die Dinger laufen, tun sie's recht ordentlich und sehr spritsparend, weil bei den unvermeidlichen Spülverlusten beim 2T-Motor in dem Fall nur Luft statt Gemisch verloren geht.

Ho ho ho, bin völlig verwirrt. Mal ´ne ganz andere Frage an die für mich überraschenden Experten:

Kürzlich hat jemand behauptet, die meisten Diesel der großen USA-Trucks seien Diesel-2-Takter? Stimmt das?

Bisher habe ich noch nie von Diesel-2-Taktern gehört, erst recht nicht als große LKW-Motoren.

Zitat:

@1a_Rollerdoc schrieb am 8. April 2018 um 14:53:12 Uhr:


Bisher habe ich noch nie von Diesel-2-Taktern gehört, ...

Zweitakt-Dieselmotoren gibt es schon lange. Der erste 2T-Diesel, den ich im zerlegten Zustand beäugt habe, war ein Dreizylinder Zweitakter aus einem Holder Schlepper. Das ist ein Traktor, ein sogenannter “Knicklenker“ mit Allradantrieb.

Modernere 2T-Diesel haben meist Auslaßventile im Zylinderkopf und sind aufgeladen (mittels Turbolader oder Kompressor).
Große Schiffsdiesel sind fast ausschließlich langsamlaufende 2T-Dieselmotoren.

Gruß Wolfi

Die mit Schweröl laufen.Weisst du wieviel Lecköl (damit meine ich nur Kurbelgehäusedämpfe) die jedes Jahr ins Meer hauen weil die keine geschlossene Kurbelgehäuseentlüftung haben ? 600Liter pro Urlaubsdampfer.

Die neuste Motorversion von Peugeot ist gar nicht erst auf den Markt gekommen.

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