Gabelsimmerringe tauschen
Hallo zusammen, habe mir letzte woche eine Yamaha FZ 750 Bj. 1990 gekauft. Leider nicht gesehen, das der rechte Simmering leckt und möchte ihn gerne in eigen Regie tauschen. Bin Schraubertechnisch begabt und wollte fragen ob einer Wertvolle Tips hat. Wie sieht es mit spezial Werkzeug aus?
Vielen Dank schon mal im voraus
Chris
15 Antworten
Servus
Allgemein, würd ich Dir endfehlen alle beide zutauschen und neues Öl einzufühlen. Ich persönlich messe immer die Luftkammer pro Holm. Vielleicht ist es dann auch besehr neue Federn gleich mit einzubau, nach 22 Jahren wäre der gedanke nicht all so weit weg. Spez. Werkzeug braucht vielleicht um den Simmerring wieder einzupressen ( ich hab mir da ein stück Rohr zuhilfe genommen ).
Ich würde es evtl. machen lassen. Bei meiner Alten haben die in der Werkstatt mit zwei Mann auf der Gabel gehangen, um die wieder zusammen zu schrauben, ob es jetzt wegen der progressiveren Federn war (WP-WhitePower) oder zu viel Öl eingefüllt wurde kann ich nicht mehr sagen - aber es war gar nicht soo teuer.
Moin,
WP-Federn sind gelgentlich länger als die originalen. Dann gehört die evtl. vorhandene Vorspannhülse aber nicht mehr verbaut... ;-)
Ansonsten ist das eigentlich recht selbsterklärend wenn man gute Augen hat. Besorg Dir besser nen Rep-Handbuch, der Simmerring ist bei jedem Modell anders "gesichert", Mal ists n Sprengring, mal ne Sprengscheibe, wenn man nicht weis, wonach man suchen muss, könnts fummelig werden. Den neuen Simmerring setze ich eigentlich immer bei schon zusammengebauter Gabel mit dem alten obendrauf ein. Dann kann man den neuen nicht kaputt machen. der verklemmt sich dann zwar oftmals auch, aber den alten kann man beim rauspoppeln ja ohne schlechtem Gewissen kapuut machen. Der größte Problem sollte sein, Standbein und Tauchrohr zu trennen, da sich die Gabelinnereien gerne mitdrehen. Und welches Werkzeug man zum Gegenhalten durch die Gabel braucht sieht man leider erst, wenn man das Zeuch auseinander hat. Bei meinen Yamahas wäre es ein 17er Inbus. Das Ding kann man sich leicht aus ner Gewindestange und am Ende gekonterten 17er Muttern mit Material ausm Baumarkt selber bauen. Öl auffüllen tue ich abgemessen mit großen Spritzen aus der Apotheke (weis gerade nicht, ob 50ml oder 100ml). Alles kein Hexenwerk: Trau Dich, wenn Du dich traust... 😁
viele Grüße,
Oliver
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Das Handbuch ist bestellt, hab schon erfahrung mit Auto's und trau mich! Das Material zum kontern, wie du es beschrieben hast, hab Ich da. Nur noch auf die Federn warten und los geht's!
Vielen Dank für deine tipps.
Chris
Moin,
na denn viel Spass, ist gar nicht so schwer... Achte beim montieren der neuen Simmerringe bitte darauf, wie der alte Simmerring oben drauf aufliegt, Nicht dass der genau auf die Dichtlippe des neuen drückt und Du Dir nen neuen gleich kaputt machst. Dann Gabel zusammen, neuen geölten Dichtring drauf, alten Dichtring drüber, nach unten durchschieben, 'nen Holzklotz auf den alten (oberen) Dichtring ansetzen und dann beide mit dem Hammer runrum angesetzt reinklopfen, ohne dass was verkantet. Bei mir hats bisher immer geklappt, dass der alte Dichtring noch weit genug rausguckte, dass man ihn wieder entfernen konnte...
viele Grüße,
Oliver
Naja, ein bissi mehr Erklärung schadet an der Stelle wirklich nicht 😉
Auseinanderbau (konventionelle Gabel, nicht USD!):
Da musst Du mal im Handbuch schauen, wie die Gabelholme oben verschlossen sind. Meist ist es eine Kappe, die mit einem Ring oben gesichert ist (meist, nicht immer!). Hier drückst Du den Verschlussteller gegen die Federspannung nach unten und entfernst den Sicherungsring, der seinerseits in einer Nut liegt. Am besten macht man sowas zu zweit, denn Du wirst sehr bald merken, dass Du zu wenig Hände hast. Es geht aber auch allein, das will ich hier nicht bestreiten.
Wenn die Kappe oben weg ist, dann dreht man das ganze auf den Kopf. VORSICHT: Merk Dir, in welcher Reihenfolge und Einbaulage Dir die Teile entgegenkommen. Und vor allem, stell ein dichtes Gefäss unter 😉
Während das Öl ausläuft, nimmst Dir den anderen Holm zur Brust.
Nun ist unten eine Inbusschraube. Sie verbindet das Stand- mit dem Tauchrohr. Wie schon bemerkt wurde, dreht die Innerei mit und so scheitert jeder Löseversuch, ohne Gegenhalten. Es sei denn, Du hast einen Schlagschrauber. Damit gehts dann auch, ohne Gegenhalten (i.d.R.). Ansonsten kannst auch mit konischen Nüssen und entsprechenden Verlängerungen gegenhalten. Ist halt nur spielerei, die richtige Nuss zu finden. Aber es geht.
Beim Zusammenbau geb ich Dir folgenden Tip:
Das Standrohr muss absolut frei von Pickeln sein. Schleif aber nicht mit Sandpapier deine Holme glatt. Nimm etwas Polierwolle und entferne penibelst alle Pickelchen. Die zerstören Dir den neuen Dichtring beim einsetzen und dann war die ganze Abreit für die Katz. Zum Aufschieben wickel ich ein dünnes Papier einlagig, in der Breite des Dichtringes (etwa) um den Holm. Auf dieses Papier wird der neue Dichtring geschoben und nach unten befördert. Vor dem eigentlichen Eintreiben enferne ich das Papier und Schlage den Dichtring ein. Vorsicht beim Eintreiben: Keine harten Materialien verwenden, denn wenn Du mal nicht, oder blöd triffst, bekommst die Gabel nicht mehr dicht. Ich habe hier schon viele verdängelte Gabeln gesehen. Unglaublich. Ich persönlich nehm immer ein Rohr (natürlich Stahl) , das über das Standrohr passt, aber einen geringeren Durchmesser hat, als die Nut im Tauchrohr. Das setzt man an und schlägt plan oben ein paar mal drauf, bis der Dichtring guten Sitz hat.
Staubkappen würd ich auch immer neu machen. Vergiss das nicht.
Ich persönlich messe nicht den Luftspalt, was aber ebenso geht, wie mengemässige Befüllung. Naja, und nach dem Befüllen halt wieder in anderer Reihenfolge zusammenbauen.
Es ist also nicht schwer, aber manchmal treiben einen diese vermaledeiten Dinger schier in den Wahnsinn. Und vergiss Deine Autoschrauberkenntnisse: Nen Gabelservice gibts eben nur am Möppi 😉
Moin,
okay, wenn wir schon beim genauerem Erklären sind... ;-)
Den oberen Stopfen entfernt man bei noch eingebauter Gabel. Vergiss aber nicht die Klemmschrauben der oberen Gabelbrücke zu lösen, bevor Du versuchst den Stopfen auszubauen ;-) Ich habe schon eingedrehte Stopfen mit Gewinde gesehen (SR500, hier ist es sehr hilfreich, wenn die Gabel noch drinnen ist, da das Standbein durch die unteren Gaberklemmungen gegen mitdrehen gesichert ist), sowie einfach Stopfen die eingesetzt dann mit einer entsprechenden Klemmring im Standbein gehalten werden (XJ650, auch hier hat man mehr halt, wenn die Gabel noch drinnen ist und man kann es dann auch alleine auseinanderbauen)... Auch das geht alleine recht einfach: Man löst die eben genannte Klemmschraube(n) der oberen Gabelbrücke und drückt den Stopfen rein, wenn er wieder hochkommt, war die Klemmschraube zu locker, also wieder etwas festziehen und nochmal probieren. Irgendwann bleibt der Stopfen unten. Dann kann man in Ruhe den Klemmring rausfummeln und mit anschließendem lösen der Klemmschraube kommt der Stopfen raus (evtl. mit Schwung, ich lege immer einen Lappen über das offene Gabelrohr. Manchmal hat sich der Stopfen bei dieser Aktion verkantet, da brauchts dann nen kleinen Schlag von oben auf den Stopfen, damit er sich wieder löst...
Okay, der Rest sollte jetzt aber echt im Rep-Buch stehen... ;-)
viele Grüße,
Oliver
PS. vergiss nicht, die Fuhre vor dem entfernen der Stopfen vorne abzustützen. Spätestens, wenn Du den 2.-ten entfernst knallt Dir der Bock sonst vorne runter... :-)
PPS. UUUND, gaaaaanz wichtig: Hol dir die neuen Simmerringe bei bzw. von Yamaha. Mit dem Zeuch aus den Moppedbaumärkten habe ich oftmals Pech gehabt...
Vielen Dank für eure Tipps! Simmerring Tauschen hat super geklappt, hat zwar knapp drei Stunden gedauert, aber beim ersten mal dauert es eh länger!
Wehe du hast Riefen mit ner Rohrzange in die Tauchrohre gemacht, dann kannst du das bald wiederholen plus neuer Rohre ;-)
Übung macht den Meister!
Hallo YAMAHA - Schraubergemeinde!
Ich schlage mich mit dem gleichen Problem herum: Bei meiner XJ 600 S, Bj. 1993, tritt an der linken Staubdichtung ein leichter Ölschleier aus. Ich habe alle Beiträge gespannt verfolgt und möchte eigentlich selbst die Reparatur vornehmen. Leider ist meine Reparaturanleitung vom Bucheli Verlag mehr als dürftig, aber die hier vorliegenden Beiträge lassen erkennen, das man das Problem ,wenn man nicht zwei linke Hände hat, durchaus selber lösen kann.
Nun meine Frage an Oliver und an alle anderen: Habt ihr mal an einer XJ 600 S Diversion die vorderen Dämpferbeine überholt und wenn ja, wie und mit welchen Werkzeugen bekommt man den Dämfereinsatz und das äußere Dämpferrohr auseinander.
In der Anleitung ist von einem T-Griff die Rede (sicher ein Spezialwerkzeug für die Freundlichen?). Es wird aber nicht klar, mit welchem Bit dieser T-Griff ausgerüstet ist, um im Inneren des Gabelrohres einen Schraubenkopf oder eine Mutter fest zu halten.
Viele Grüße
Gerd
Moin,
das ist vorher schwer zu sagen. Ich bilde mir ein, dass es bei meiner damaligen XJ650 ein Vielzahn war, wenn ich mir die SR-Gabel so angucke, sieht die aber ziemlich ähnlich aus. Bei der SR ist es definitiv ein 17er Inbus, den man wie bereits beschrieben schnell selbst gebaut hat. Bei der XJ habe ich seinerzeit und das ist kein Witz eine Wandschiene eines einreihigen Baumarkregals genommen. Das Ding lies sich dort erfolgreich reindrücken. Vielleicht kann man ja beim örtlichen Yamahahändler mal nachfragen oder es meldet sich hier jemand, der es genau weis oder Du probierst es einfach aus... Das ding soll nur "gegenhalten", gelöst wird die Verbindung von unten. Mein "überholen" beschränkte sich bisher auf reinigen, neue Dichtung und mit frischem Öl wieder zusammenbauen. Da im Bekanntenkreis aber ein Werkzeug existiert um die Gleitstücke der SR-Gabel zu entfernen, werde ich hier wohl in nächster Zeit einen Schritt weiter gehen...
viel Glück,
Oliver
Danke Oliver,
wenn da von innen nur gegen gehalten werden muß, werde ich schon eine Lösung finden. Die Lösung mit der Wandschiene ist aber einfach Spitze! Man muß sich eben zu helfen wissen!
Ein schönes Wochenende!
Gerd
Hallo Zweirad-Freunde, ich muss auch meine beiden Gabelsimmeringe tauschen. Freue mich auf Experten, die mich dabei unterstützen würden!!! LG, Lucia