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Yamaha DT 250 MX - Lenkkopflager tauschen

Yamaha DT 250
Themenstarteram 17. September 2020 um 10:42

Hi,

muss bei meiner DT das Lenkkopflager tauschen und möchte dabei so wenig wie möglich an der Gabelbrücke abbauen wollen. Klar, das Lenker und so ab muss aber kann man das irgendwie an die Decke hängen damit man nicht noch die Griffe und Züge abbauen muss. Die obere Gabelbrücke sollte man doch separiert abbekommen und die untere dann ohne die Gabelholme nach unten rausziehen können?

Angeblich geht die untere Lagerschale sehr schwer ab. Kann man die mit einem Heissluftfön warm machen das man sie besser abziehen kann ? Bei meiner DT sind noch Kugellager mit einzelnen Kugeln verbaut und jetzt wird auf Kegelrollenlager umgebaut.

Noch eine Zusatzfrage. Die Gabel würde ich gerne vom alten Öl befreien und eventuell auch Simmeringe tauschen. Gabel ist zwar noch dicht aber hat doch ein wenig Spiel (knickt minimal und taucht auch nicht weich ein) wenn man die Bremese zieht und fest nach vorne schiebt. Sollte ich die Gabel komplett zerlegen oder reicht es wenn ich das Öl über die ausgebauten Rohre durch die obere große Schraube und untere Ablassschraube rauslaufen bzw. rauspumpen lasse ?

Dank im voraus.

Gruß,

Frank

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12 Antworten

Hi

1. Gabelöl raus und neues rein. Reicht. Die richtige, sprich vom Hersteller empfohlene Viskosität und Füllmenge nehmen. Wenn Du es gut meinst, musst Du die Gabel zerlegen und die Gleitbuchsen auch wechseln. Ich würde es nicht machen - jedenfalls nicht ohne Not.

2. Die Lagerschale der unteren Gabelbrücke schlägt man mit Hammer und Meißel runter. Am besten die untere Gabelbrücke in einen Schraubstock spannen. Dann ein Schlag von einer Seite, maximal ein weiterer von der gegenüberliegenden Seite und die Schale flutscht durch die Keilwirkung des Meißels runter. Meist reicht ein Schlag. Wie beim Anzapfen auf dem Münchner Oktoberfest. Warm machen nicht nötig. Denk an neue Simmeringe. Die neue Lagerschale machst Du warm und dann druff damit. Lager drauf und zusammenbauen. Oben ist ja kein Ding. Vergiss nicht, die Lager zu fetten.

Ahoi

Wasi

Die Lagerschalen sitzen aber im Lenkkopf und nicht auf dem Lenkrohr und dem unteren Gabeljoch.

Auf dem Lenkrohr sitzt das untere Lager aufgepresst evtl. mit Lagerkäfig.

Zum Austreiben der Lagerschalen aus dem Lenkkopf benutze ich einen Austreiber (Bild)

Auf dem Lenkrohr und der unteren Gabelbrücke rumzumeißeln ist auch so eine Sache. Das alte aufgepresste Lager säge ich mit einer 20mm- Schleifscheibe und dem Dremel auf. Zum Auftreiben des neuen Lagers, das alte und ein über das Lenkrohr passendes Rohr verwenden. Auch die neuen Lagerschalen klopft man mit Hilfe der alten in den Lenkkopf.

Beim Einbau der neuen Lagerschalen ist es in der Tat vorteilhaft, den Lenkkopf etwas zu erwärmen und die neuen Lagerschalen vorher in den Tiefkühler zu legen.

At6

Ich war gedanklich unten an der Gabelbrücke. Stimmt. Aber die von mir geschilderte Meißeltechnik habe ich mir von einem Altgesellen in einer Yamaha-Vertrtagswerkstatt zeigen und machen lassen, weil ich damals selber verzweifelt dran gewerkelt hatte. Das funktioniert wirklich einfach und beschädigungsfrei.

Du meinst jetzt das untere Lager auf dem Lenkrohr?

Weil es auch Leute gibt, die mangels geeigneter Werkzeuge die Lagerschalen aus dem Lenkkopf meißeln.

Ich habe vor einigen Tagen ein Tutorial geschrieben und bebildert, das sich mit dem Wechseln der Lenkkopflager befasst, weil ich das häufiger mache. Am Beispiel einer Honda Dominator. Allerdings in einem anderen Forum, das müsste ich kopieren und als pdf neu setzen. Kann ich gegen später machen und es dann verlinken.

Zum Lenkkopf, die Lagerschalen am Lenkkopf kann man vorsichtig mit einem langen Meissel, Dorn oder Schrauben durch den Lenkkopf für die untere Lagerschale von oben mit leichten! Schlägen reium jeweils gegenüber heraustreiben, wichtig dabei immer gegenüber und Kreuzweise. Für die obere von unten Arbeiten.

Die untere Lagerschale auf der Gabelbrücke da benutze ich ein altes Stemmeisen auch wieder Reium und Kreuzweise Arbeiten danach ein Meissel, keine Gewalt nur leichte Schläge und Zeit gepaart mit Ausdauer anwenden.

Zur Gabel:

Definitiv auseinander nehmen, mit der Zeit bildet sich eine Menge Schmodder aus Abrieb von Hülsen und Buchsen und der lagert sich am Gabelboden der unteren Standrohre ab, zudem kann man nachsehen ob die Buchsen am Kolben nicht schon verschlissen sind, wenn ja dann muss man sich neue aus PA drehen lassen.

Dann kannst Du auch die Standrohre auf Verzug prüfen und last not least die Standrohre läppen, damit sie wieder besser gleiten.

Wenn das Spiel zwischen Standrohr und Tauchrohr zu groß geworden ist und die Gabel "wackelt" zudem die Rohre verzogen sind (nicht mehr 100%ig parallel) dann kann man sie richten und neu Hartverchromen lassen, dann auf ein neues Zugabemaß um den Verschleiß zu kompensieren. Danach ist die Gabel fast wie neu. Sowas macht Wissing Hartchrom in Lohmar.

Hier das versprochene Tutorial

Das bezieht sich nur auf die Lenkkopflager.

Komplette Gabelrevisionen mit neuen Gleitbuchsen etc. habe ich bislang nur bei BMW (K1100, F800GS und F650GS) gemacht. Sonst eben zerlegt, gereinigt und mit neuen Simmerringen wieder zusammengebaut.

Aber das wurde ja bereits beschrieben.

Moin,

mir ist bei meinen alten Yamahas aufgefallen, dass die neuen KeRoLa-Lagerschalen in den Lenkkopf gesetzt im Gegensatz zur original Kugellager-Lagerschale meist innen nicht mehr überstehen. Das bedeutet, man bekommt diese Lagerschalen später nicht mehr so einfach demontiert.

Hier hat es sich bewährt innen 2-3 kleine Aussparungen in den Lenkkopf zu feilen, damit man die neue Lagerschale später auch wieder zumindest mit einem schmalen Dorn erwischt und austreiben kann...

viele Grüße,

Oliver

Ich habe noch nie mehrmals an einer Maschine wechseln müssen. Wenn man regelmäßig die LK-Lager abschmiert, halten die ewig. Derzeit an meiner XJR z.B. seit 23 Jahren und 122.000 km. Wenn ich wechseln musste (an anderen Maschinen), lag es an Behandlungsfehlern durch Vorbesitzer. Hochdruckreiniger in der Regel und keine Wartung. Aber trotzdem ein guter Tipp mit den Kerben..

Themenstarteram 19. September 2020 um 9:19

Zitat:

@pa.be schrieb am 18. September 2020 um 02:01:05 Uhr:

Zur Gabel:

Definitiv auseinander nehmen, mit der Zeit bildet sich eine Menge Schmodder aus Abrieb von Hülsen und Buchsen und der lagert sich am Gabelboden der unteren Standrohre ab, zudem kann man nachsehen ob die Buchsen am Kolben nicht schon verschlissen sind, wenn ja dann muss man sich neue aus PA drehen lassen.

Dann kannst Du auch die Standrohre auf Verzug prüfen und last not least die Standrohre läppen, damit sie wieder besser gleiten.

Wenn das Spiel zwischen Standrohr und Tauchrohr zu groß geworden ist und die Gabel "wackelt" zudem die Rohre verzogen sind (nicht mehr 100%ig parallel) dann kann man sie richten und neu Hartverchromen lassen, dann auf ein neues Zugabemaß um den Verschleiß zu kompensieren. Danach ist die Gabel fast wie neu. Sowas macht Wissing Hartchrom in Lohmar.

Erst mal vielen Dank für die zahlreichen Tips von Euch und das PDF zum Lagerwechsel, echt klasse ! Was meinst Du mit Buchsen aus PA drehen ? Also ne Drehbank hab ich nicht aber die Gabel wackelt schon ein bischen wenn ich die Bremse ziehe und einfedere. Wen ich die Gabelrohre auseinanderbauen will und die untere Inbusschraube aus dem Tauchrohr entferne, kann ich dann das Standrohr problemlos rausziehen ohne das mir irgendwelche Teile abfallen und entgegenkommen ?

Das Hartverchromen kostet wahrscheinlich ein Loch in Kopp denke ich, ob es den Aufwand wert ist ..? Wäre froh wenn die Gabel nach dem Öl und Simeringwechsel einfach nur wieder sauber ein und ausfedert und bei fahrten über den Feldweg, meist beim ausfedern, nicht so komisch klappert.

Gruß,

Frank

Moin,

such Dir mal den Online-Ersatzteilekatalog von Yamaha. dort sind online sämtliche Explosionszeichnungen zu sehen.

Ohne die DT jetzt konkret zu kennen:

Die erwähnte untere Inbus-Schraube kann „innen“ gegen gehalten werden. Oftmals ist das ein 17er Inbus, gelegentlich auch ein Vielzahn. Ich verwende nach vielen Basteleien inzwischen eine M10 - Gewindestange mit einer am Ende aufgesetzten 17er Langmutter (zuerst nur gekontert, inzwischen verschweißt). Dann lässt sich die Inbusschraube leicht rausnehmen und auch wieder festziehen.

Das Standrohr kann man idR. komplett mit „fast“ allen Innereien rausziehen. Oft ist ganz unten eine Hülse verbaut, die dann entweder noch auf den Innenführung oder halt im Tauchrohr steckt. Sonst fällt da nichts auseinander.

Den Stopfen oben löse ich übrigens am liebsten „zuerst“ bei noch zusammen gebauter Gabel. Wenn dieser eingeschraubt ist, dann lösen ich die Klemmung der oberen Gabelbrücke und drehe diese Stopfen heraus. Wenn die Stopfen nur reingesteckt und mit einem Sicherungsring gehalten werden, dann löse ich die gleiche Klemmung zuerst und drücke den Stopfen zuerst nur leicht rein. Kommt er wieder hoch, ziehe ich die „obere Klemmung“ wieder etwas an. Dann wieder testen, bis der Stopfen in der niedergedrückten Position stecken bleibt. Dann kann der Sicherungsring heraus gepopelt werden. Dann die Klemmung wieder lösen und der Stopfen kommt wieder hoch (vielleicht muss man nochmals einen kurzen Schlag auf den Stopfen geben).

Bei der Demontage der Stopfen muss das Motorrad vorne aufgebockt sein, weil die Gabel sonst durchsackt, wenn der Stopfen abgenommen wird. Auch sitzt drunter die Gabelfeder mit nicht wenig Druck. Lege also beim letzten Schritt immer einen festen Lappen drüber, damit der Stopfen nicht wegfliegt oder gar ins Gesicht springt...

Das Standrohr oder die Gleitbuchsen sollte bei Yamaha oder sonstigen Onlinehändlern (auch als Nachbau) zu bekommen sein, dass sich ein aufarbeiten meiner Meinung nach eher nicht lohnt... Das kann bei der DT natürlich anders aussehen. Trotzdem würde ich gerade bei ner Enduro eher auf „Neuteile“ setzen, da ein Standrohr auch gerne ganz leicht krumm ist.

Checken geht übrigens relativ einfach. Lege das ausgebaute Gabelrohr quer auf die Werkbank und drehe am Standrohr. Ändert sich am Ende die Höhe, ist das Standrohr krumm. In gewissem Maße würde ich fast davon ausgehen, dass die Standrohre bei einer so alten Gabel eigentlich immer leicht krumm sind. Ob man wechseln mag, muss man dann selbst entscheiden. Man muss nur drauf achten, dass sich die Gabel beim/nach dem Zusammensetzen nicht verspannt...

Ich habe bei meiner SR die Gleitbuchsen nun nach 80tkm jetzt das erste mal gewechselt, finde aber nicht, dass die Gabel nun weniger Spiel hat. Ein gewisses Spiel scheint bei den alten Gabeln meiner Meinung nach „normal“ zu sein...

Viel Glück und Spaß beim überholen...

Oliver

Zitat:

@shred_man schrieb am 19. September 2020 um 11:19:57 Uhr:

 

Erst mal vielen Dank für die zahlreichen Tips von Euch und das PDF zum Lagerwechsel, echt klasse !

Gern geschehen. Wie ich bereits erwähnte, restauriere ich ständig ältere, meist gammelige Motorräder. Da sind Extreme dabei, wie "10 Jahre in eine Rosenhecke eingewachsen":

http://moppedsammler.de/data/documents/2XT350Dornroeschen.pdf

Der Wechsel der LKL ist bei mir Standard und soll keine Tagesaufgabe werden, sondern eine Sache von 30-60 Minuten. Für das Tutorial habe ich mehr Zeit aufgewendet, als für die Arbeit selbst. Deshalb habe ich mir auch passendes Werkzeug beschafft, um nicht mit Meißeln, Dornen oder Schraubendrehern herummurksen zu müssen. Der Austreiber kostet um 20 Euro. Nächste Woche muss ich wieder LKL wechseln, diesmal an einer Transalp. Für mich rechnet sich das, passendes Werkzeug zur Verfügung zu haben, ich bin wohl Werkzeug-Fetischist und kaufe z.B. teure Düsenreibahlen-Sets für meine Vergaser-Instandsetzungen. Eine vermurkste Haupt- oder Leerlaufdüse, in der manch BastelWastl mit Draht rumstochert, ist teurer.

Die Erfahrung von JoeBarHG finde ich interessant, kann sie aus meiner eigenen jedoch nicht teilen, auch die QMP-KRL stehen ausreichend nach innen über, um sie mit dem Austreiber zu packen, sollte das eines Tages notwendig sein. Mich wird das aber nicht beschäftigen, denn wie yami1200 beschreibt, werde ich an einem Krad, dessen LKL ich gewechselt habe, nie wieder Hand in dieser Richtung anlegen müssen.

So praktisch der Tipp von Oliver sein mag, ich rate dringend ab, an Rahmenteilen wie dem Lenkkopf herumzufeilen. Dadurch erlischt die Betriebserlaubnis, auch wenn das im ersten Moment keiner sieht.

Die Teleskop-Federgabeln meiner Baustellen nehme ich auseinander, auch hier habe ich Spezialwerkzeuge. Bei zwei BMW's habe ich die Gleitbuchsen erneuert, man erkennt das bei BMW an der Oberfläche der Buchse, ob sie verschlissen ist. Aber auch mehr nach dem Motto "Wenn ich schon dabei bin".

Auch darüber habe ich ein bebildertes Tutorial geschrieben, das ich aber nicht veröffentlicht habe, denn solche Arbeiten sind dann doch was für Leute, die genau wissen, was sie tun und eher kein Fall für Hobbybastler. Da will ich nachher nicht in der Verantwortung sein.

Ansonsten zerlege ich die Holme, spüle die leeren Tauchrohre gründlich in meinem Teilereiniger, setze neue Simmerringe ein, natürlich auch neue Dichtringe an den Schrauben, die das Dämpferrohr halten, tausche alte Federn gerne gegen progressive, mittlerweile meist zero friction von Benny Wilbers, und verwende auch Wilbers Gabelöl. Damit bin ich bislang bei zahllosen Restaurationen gut gefahren.

Das Problem ist dass die oberen Gabelrohre (Standrohre) in den Alutauchrohren mit der Zeit in Fahrtrichtung Material abtragen, d.h. die Tauchrohre sind innen nicht mehr rund sondern in Fahrtrichtung oval, das ist halt Verschleiss.

Was man machen kann ist die Tauchrohre innen aufspindeln, auf ein neues Größenmaß und die Standrohre neu hartverchromen auf ein neues Übermaß hartverchromen. Es handelt sich nicht um viel Material, gerade mal etwa 0,1 - 0,2mm im Durchmesser, doch die sind tatsächlich spürbar, genauso wie die verschlissenen Gleitern an den Kolben.

Die Rohre werden vor dem Neuverchromen übrigens noch gerichtet auch ein Vorteil, dazu der perfekte Schliff, so dass die Rohre wirklich gut gleiten, Kostenpunkt etwa 150 - 175 Euro pro Holm, also genausoviel wie ein Ersatzstandrohr.

Alternativ eine Gabel aus dem Motorsport nachrüsten, die kostet dann aber gleich 1000 Euro und mehr.

Alternative 2 Gabelrohre nachverchromen und ein HFS Einsatz besorgen, dass sind Einsätze mit neuer Feder und Luftcartridge, so kannst du die Gabel perfekt auf dein Fahrgewicht und Einsatzzweck abstimmen.

https://suspensionhfs.com/en/

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