Fiesta ST - Hintere Bremsscheiben rosten
Hallo,
bei dem Fiesta ST meiner Freundin (Erstzulassung 07/2014) rosten die hinteren Bremsscheiben...Es ist mein altes Fahrzeug und während ich es gefahren habe, kam es mir während des Bremsvorgangs sehr kopflastig vor...An dem Fahrzeug ist nichts verändert worden, d.h. alles ist Serie.
Kann man da in irgendeiner Weise etwas machen? Gelegentlich ziehe ich bei der Fahrt die Handbremse aber das hilft leider auch nicht.
Da das Fahrzeug im Juli das erste mal zum TÜV muss, habe ich bezüglich der hinteren Bremsen etwas bedenken, ob das nicht als Mangel durchgeht :/ Das wäre natürlich schlecht...Das Fahrzeug ist schließlich zu diesem Zeitpunkt erst 3 Jahre alt...
Beste Antwort im Thema
Die Bremsen sind definitiv niemals unterdimensioniert.
Es gibt legal requirements die erfüllt werden müssen.
Lange bevor der erste Prototyp gebaut wird die Bremse mithilfe von Berechnungsmodellen und worst case Fahrzeug Gewicht bestimmt.
Beim ST kommt hinzu dass Ford im AMS Stopping Distance ganz vorn dabei sein möchte.
Hierfür ist die Bremse ausgelegt. Mit Anständigen Schuhen ist das Ergebnis auch sehr gut.
Ein 911 wird man zwar nie schlagen, aber dieser hat ja auch etwas andere Reifen, die die Bremskraft einer großen Bremse übertragen können.
MfG
23 Antworten
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 14. Mai 2017 um 21:06:20 Uhr:
Zitat:
@einemark1 schrieb am 7. Mai 2017 um 01:34:21 Uhr:
Generell sollte der gesamte Bereich an dem der Bremsbelag arbeitet durch jede Bremsung vom Rost befreit werden. Da ist die Intensität relativ egal.Bei leichtem Bremsen ist nicht garantiert das die hinteren Bremsen überhaupt mit angesteuert werden. Da kann es durchaus sein das die Hinteren nicht mitbremsen. Dieses Problem gibt es bei vielen Herstellern.
Erst wenn eine bestimmte Bremsintensität überschritten wird bremste die Hinterachse mit und wenn man ständig unter dieser Schwelle bleibt kann der Rost fröhlich blühen.
Sorry, aber das ist komplett falsch.
Die Zweikreisbremsanlage ist seit Ende der 60er Pflicht.
Jeder Bremskreis bremst ein Vorder- und ein Hinterrad ab, welche sich diagonal gegenüber stehen. Somit wird bei JEDER Fahrerbremsung die Hinterachse mit gebremst.
Natürlich ist das Bremsmoment an der Vorderachse deutlich höher.
Wenn die Hinterachse nicht mehr bremst, bitte schnellstmöglich in die Werkstatt.
Ein bisschen Flugrost ist aber normal und nicht bedenklich.
MfG
Zweikreis bedeutet nur das zwei unabhängige Bremskreise vorhanden sind. Aber ob und wann die hinteren Bremsen angesprochen werden entscheidete früher der Bremskraftregler an der Hinterachse und Heute die Elektronik. Wenn nur leicht gebremst wird kann es eben sein das die Bremskraft für die Hinterachse so gering ist das sich die Bremskolben nicht bewegen. Immer vorausgesetzt das der ABS-Steuerblock die Ventile zur Hinterachse überhaupt öffnet.
Und schon zu rein hydraulisch/mechanischen Zeiten konnte es passieren das die hinteren Bremsen vergammelten und keine Wirkung mehr hatten weil Sie nie mitbremsen mussten.
Beim Mondeo MK3 haben die Hinteren minimal vor den Vorderen gebremst, hatte allerdings auch negative Auswirkungen auf die Lebensdauer von Scheiben und Belägen. Aber da müssen auch andere Massen gebremst werden.
Aber kurz gesagt ist bei leichtem Bremsen nicht garantiert das die Hinteren mitbremsen.
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 14. Mai 2017 um 21:36:34 Uhr:
[...]. Aber ob und wann die hinteren Bremsen angesprochen werden entscheidete früher der Bremskraftregler an der Hinterachse und Heute die Elektronik. Wenn nur leicht gebremst wird kann es eben sein das die Bremskraft für die Hinterachse so gering ist das sich die Bremskolben nicht bewegen. Immer vorausgesetzt das der ABS-Steuerblock die Ventile zur Hinterachse überhaupt öffnet.
[...]
Auch das ist (wieder) falsch.
Die Ventile schalten nur, wenn geregelt werden muss, zum Beispiel ein überfremden der Hinterachse (EBD).
Das tritt bei niedrigen Reibwerten z. B. Schnee recht häufig auf.
"Das geschulte Ohr" hört das auch. Wobei die stark zwischen den Fahrzeugen schwankt.
MfG
Du glaubst das sich Heute auch nur ein Tropfen Bremsflüssigkeit ohne Kontrolle durch das Steuergerät bewegt? 😁
Beim Bremsen muss der Bremsdruck durch den ABS/ESP-Block die die Kontrolle über die Bremsen haben, beim Eingriff der Systeme wird ja der Bremsdruck durch das Steuergerät geregelt, ergo über Ventile.
Auch ist der Bremskraftverteiler nicht mehr wie Früher mechanisch sondern im ABS/ESP- Steuerblock integriert, also Elektronisch. Und somit bestimmt die Elektronik wann und wie viel Bremsdruck an die Hinterachse geht und geregelt wird über die Ventile. Wenn der Bremsdruck zu gering ist kann es sein das die Hinteren gar nicht angesteuert werden.
Dieses Problem gab es aber auch schon bei der mechanischen Bremskraftregulierung, zu sanfte Fahrweise und die hinteren Bremsen wurden so gut wie nicht genutzt und die Bremsen versifften.
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Ich glaube es nicht, ich weiß es.
Vielleicht solltest du meine Aussagen erstmal verstehen anstatt nur die Hälfte zu nehmen.
Ja, das Modul hat zwei Eingänge vom Masterzylinder und 4 Ausgänge zu den Rädern. Jeder Eingang gehört zu einem Bremskreislauf zu zwei diagonal gegenüber liegenden Rädern. In jedem Kreislauf wird der Druck gemessen.
Die Kontrolle hat immer das ABS-Modul.
Soweit sind wir uns hoffentlich einig.
Nur wird hier der Bremsdruck nur durchgeleitet. Ventile öffnen und schließen sich nur wenn es sein muss!!!!
Die passiert bei klassischen Bremsen nur bei EBD- oder ABS-Events. Da diese auf trockener Straße "normal" nicht vorkommen, wird der Bremsdruck nur überwacht und nicht geregelt.
Ein regeln bringt immer Geräusche mit sich, Ventile klackern und die Pumpe läuft an. Das wird zum einen von Kunden beanstandet und zum anderen haben die Ventile auch nur eine gewisse Lebenszeit. Die reicht für ein "normales" Autoleben locker, wenn aber bei jeder Bremsung geregelt werden müsste, wie du es die vorstellt, wären die Ventile viel zu teuer.
Du kannst dich gerne weiter über meine Aussagen totlachen, ändert aber nicht daran, dass ich meine Arbeit verstehe und du dein Hobby nicht umfänglich.
MfG
Und jetzt erklär mal wie die elektronische Bremskraftverteilung arbeiten soll ohne das Ventile betätigt werden?
Egal ob Früher oder Heute muss die Bremskraft der Hinterräder begrenzt werden, bzw Gewichts-und Lastabhängig geregelt.
Klar, so lange die Bremsen nur angetippt werden kann die Grundauslegung der Anlage ausreichen, aber wenn man stärker bremst mischt die Elektronik mit.
Warum soll man den Bremsdruck umverteilen. Du hast doch 4 Räder mit vier Bremsen.
Solange keine in Schlupf geht soll es doch noch mit bremsen.
Ja, eine Begrenzung ist extrem wichtig, da sonst das Heck unkontrolliert kommt. Dies geschieht in der Tat mit dem ABS-Modul, über die Ventile und nennt sich als Feature EBD.
Damit dies nicht so häufig vorkommt, wird die Bremse vorne zu hinten anders ausgelegt:
Trommel oder Scheibe,
Reibwert und Größe(Fläche) der Beläge, Größe der Scheibe/ Radius Achse zum Caliper (=Bremsmoment), etc.
MfG
Da nun die hinteren Bremsen gewechselt wurden, kann ich nun in etwa Beschreiben, was das Problem war (bitte nicht steinigen, ich bin ein Laie 😁 )
Die Halterung der Bremsbeleäge wird ja beim Bremsdruck durch die Bremsbacken zusammen gedrückt. In der Halterung sind Stifte verbaut, welche sich bei Druck mit den Bremsbacken zusammenziehen und anschließend zurück ziehen, damit die Bremsbacken gelöst werden. Diese Stifte sind in ihren Führungen verrostet gewesen, sodass diese nicht mehr selbstständig hin und her rutschen konnten. Diese waren richtig fest und konnten von Hand überhaupt nicht mehr bewegt werden, nur mit ordentlich kraft konnten diese überhaupt herausbekommen werden. Ende vom Lied war, dass wohl einige Zeit mit einer festgestellten, hinteren Bremse gefahren wurde, sodass die Bremse auch viel zu heiß lief etc. Auf jeden Fall war die Bremse im komplett hinüber...
Die Stifte wurden nun gesäubert und mit ordentlich Fett versorgt, sodass die Schmierung wieder gegeben ist.
Ich habe im Internet nach Bildern gesucht, um zu verdeutlichen, welche Stifte ich meine 🙂
Ja,ist bekannt,da sollte man ja insbesondere beim ST darauf achten,das diese Stifte genügend Fett haben,und das die Gummimanschetten unbeschädigt sind.