Fahrwerk der R-Modelle
Hallo,
zunächstmöchte ich mich mal für die vielene interessanten und hilfreichen Beiträge hier bedanken. Seit nun über 10 Jahren bin ich überzeugter Volvo-Fahrer (derzeit 850) und plane nun die Anschaffung eines R-Modelles.
Gestern hatt ich die Gelegenheit zu einer ausgiebbigen Probefahrt mit einem V70R (BJ 10/04). Ohne Zweifel ein Hammer-Fahrzeug!
In den bisherigen Beiträgen habe ich eigentlich nur Gutes über das einstellbare Fahrwerk der R-Modelle gelesen (mal abgesehen von der Versetzungsproblematik).
Bei der Probefahrt hat es mich nun doch etwas überrascht, dass der Comfort-Modus meines Erachtens doch schon recht hart ist (zumindest im Vergleich zu einem "normalen" Auto).
Weiter ist mir aufgefallen, dass bei normaler Fahrweise in der Stadt eigentlich kaum ein Unterschied zwischen dem Sport- und dem Comfort-Modus zu spüren ist, v.a. bezogen auf den Federungskomfort, wenn man z.B. durch kleine Schlaglöcher etc. fährt (wenn man durchs Winkelwerk heizt, mag das sicher anders aussehen).
Nun meine Frage: Könnt ihr diese Eindrücke teilen? Vielleicht liegt es auch an meiner Unerfahrenheit bzügl. solchen sportlichen Fahrzeugen, aber ich hätte zunächst schon erwartet, dass im Comfort-Modus der Federungskomfort mit einem "Alltagsauto" zu vergleichen ist.
Güße
32 Antworten
Der Comfort-Modus ist mir nicht als besonders hart aufgefallen. Ich hatte aber vorher ein Sportfahrwerk (Eibach/Koni) im Saab, dass war hart 😁.
Den geringen Unterschied zwischen Comfort- und Sport- Modus kann ich bestätigen. Ich habe aber eine Erklärung meines Händlers: Das Beschleunigungsverhalten ist daran gekoppelt und im Sportmodus geht der Wagen bei annähernd gleicher Dämpfer mehr ab. Ein Blick ins Handbuch bestätigte dies, was ich sonst nirgendwo beschrieben fand (S. 102):
Die Auswirkung einer Gaspedalbetätigung ist mit der Wahl der Fahrwerkseigenschaft verknüpft.
Comfort
In der Einstellung Comfort ist das Fahrwerk so optimiert, daß die Karosserie von Straßenunebenheiten
isoliert wird und über diese hinweggleitet.
Der Federungskomfort ist weicher und die Bewegungen der Karosserie sind klein. Die Einstellung wird für längere Fahrten sowie für die Fahrt bei rutschiger Fahrbahn empfohlen...
Sport
In der Einstellung Sport reagiert die Lenkung schneller als in der Einstellung Comfort. Die Dämpfung ist härter eingestellt, die Karosserie folgt der Fahrbahn, um die Seitenneigung des Fahrzeugs bei schneller Kurvenfahrt zu
verringern. Das Fahrzeug tritt sportlicher auf...
Advanced
In der Einstellung Advanced sind die Bewegungen der Stoßdämpfer minimal und auf maximale Bodenhaftung und minimale Seitenneigung des Fahrzeugs in Kurven optimiert. Diese Einstellung wird nur bei ebenen und glattem Straßenbelag empfohlen.
Der Motor spricht spontaner auf Gaspedalbewegungen an, und das Automatikgetriebe schaltet sportlicher..."
Hi
nö, die Gasannahme ist im Comfort und Sport genau gleich. Nur bei Advanced wird das Gaspedal etwas giftiger (steht so auch in Deinem Text).
Es kommt sehr darauf an was für ein SW-Stand drin ist. Meiner (11.03) hatte mit der ersten SW ein extrem weiches Comfort und ein unbrauchbar hartes Advanced. Inzwischen sind diese alle etwas angeglichen, dafür brauchbar.
Den Unterschied zwischen Comfort und Sport merkt man am besten auf langsameren Autobahnfarten oder Überlandstrassen bei langen Bodenwellen. Da ist Comfort deutlich ruhiger als Sport. Kurze Stösse kann Volvo generell nicht gut wegstecken und die kommen auch beim 4C durch. Da machen aber die Räder/Reifen auch sehr viel aus. Die 18-Zöller sind da halt deutlich härter.
Alles in allem ist das Auto aber im Comfort eine ganz normale Familienkutsche.
Gruss Hobbes
Hallo, ich möchte auch noch zu diesem Thema etwas beitragen. Ich habe nun insgesamt 3 850er T5 gefahren, den letzten bis vor ca. 18 Monaten.
Die Fahrzeuge waren alle durch die Bank weg mit einem Chiptuning versehen und liefen wirklich gut. Also einfach Autofahren ist eines meiner Hobbys. Nur so zur Anmerkung. Auf der Suche nach Ersatz für den lezten 850 bin ich verschiedene V70R gefahren und mußte feststellen das hier einige Fahrzeuge gar nicht "gehen". Sie schalten schlimm, beschleunigen überhaupt nicht und man (Frau) hat das Gefühl hier fehlt etwas.
Wichtig finde ich, es sollte ein Modell nach dem Facelift sein, also Modell 2005, 6-Gang bei der Automatik (macht immens was aus), das Motor- und Getriebe Management (Software) sollte auf einem aktuellen Stand sein. Sinn macht es hier das Getriebe zu reseten damit es sich an Deine Fahrweise gewöhnen kann. Vor dem Kauf solltest Du wirklich darauf achten das das Four-C überhaupt funktioniert, und auch der Allrad korrekt arbeitet (Werkstatt?). Es ist schon zumindest bei den 2005 Modellen ein Unterschied zwischen Familien und Sport-Modus zu spüren. Alle Schaukelbewegungen sind weg und das Auto fährt wieder gerade aus. Du hast ja immer noch die Möglichkeit das Getriebe auf Sport zu stellen, es reagiert dann ganz anders und schaltet beispielsweise schön "runzter" (Es erwartet dann aber auch das Du sportlich fährst). Da gibt es noch einen Knopf für das DSTC (http://www.autosieger.de/print.php?sid=2466), der auch noch einiges an Kombinationen zu bieten hat. Die Reifen machen viel aus. Ich hatte mir auf raten einer Werkstatt vorne Toyo´s montieren lassen (235/40x18), die sind im Advanced-Modus und auch bei schnellen Kurven fahrten schnell an ihren Grenzen angelangt (zu weich in den Flanken). Die Umrüstung die Dunlop waren ein wirklicher Gewinn. Was mir aufgefallen ist, das die R die richtig funktionieren wohl nach dem Schalten auch aus den unteren Drehzahlen richtig gut kommen. Ich kann leider nur für Automatik sprechen, aber vielleicht hilft es ja doch etwas bei Deiner Suche.
Gruß
Also bei meinem V70R (5/2005 - 6-Gang) mit Heico-Tuning gibt es definitiv eine geringfügige, aber spürbare "Auswirkung einer Gaspedalbetätigung" im Sport - Modus. Im Advanced wird er richtig giftig.
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Das ist auch bei meinem S60R GT so, jedoch wird der Unterschied erst bei flotterer Fahrweise richtig deutlich; Oder mach den Vergleich bei einem Ausweichmanöver, auf der Schleuderplatte,... da ist er nicht mehr vernachlässigbar.
Das R-Fahrwerk ist außerdem sehr Reifen-abhängig (siehe meine Postings in anderen Themen), wobei die 18"er nochmal deutlich härter sind.
Erstaunlicherweise ist jedoch der neue Michelin WR (auch 18"😉 unerwartet gut dämpfend und unglaublich agil und komfortabel selbst im Vergleich zu SR in 17" und 18"....; hier muß wirklich jeder selbst das für sich Optimale finden, wobei sich für mich Pirelli, Michelin und Goodyear enorm von allem andern abheben!
Kurze tiefe Schläge gibt das 4C Fahrwerk unvermittelt hart ins Kreuz durch, was ich konstruktionsbedingt sehe (Neigungsausgleich, Höhenausgleich), egal ob Comfort oder Sport! Im Sportmodus wird vorallem die Lenkung schon bei kleinen Geschw. noch direkter und die Gasannahme schärfer. Advanced nutze ich nicht mal im engen Winkelwerk, da unsere Straßen dermaßen mieserabel sind...., das bleibt dem Rundkurs vorbehalten.
Die "alte" GT hat eine noch längere "Gedankensekunde" und wird offenbar nochmehr vom der Lernfähigkeit beeinflußt.
Fährt man ein paar km handgeschalten und etwas schärfer, ändert sich das Verhalten der GT dermaßen, daß man denkt, in einem anderen Wagen zu sitzen. Das ist bei der 6G GT besser und harmonsicher, aber sonst? Ich würde auch die "alte" Version immer wieder kaufen, immer wieder chippen (nicht wegen der Leistung sondern der Performance!) und den Begrenzer rausnehmen lassen, so wird der "R" zum Kampfgerät mit Understatement pur!
Hallo MickKnatterton, fährst Du jedesmal einen anderen Reifen? Warum machst Du das? Bist Du nicht zufrieden?
Gruß
Besten Dank für Eure Antworten.
Was mir auch noch aufgefallen ist, dass auch der Schalter so eine Art "Gedenksekunde" hat. Also wenn man z.B. im 3. Gang bei 3000 U voll aufs Gas geht, beschleunigt der Wagen zwar sofort, allerdings hat man den Eindruck, dass es eben einen kurzen Moment dauert, bis dann die volle Leistung anliegt. Es ist nicht störend oder so, ist mir eben aufgefallen. Kennt Ihr das auch? Ist das eine Eigenart der Turbomotoren?
Der Turbo braucht sicherlich etwas Zeit gegenüber eines Saugers, bis der Druck aufgebaut worden ist. Ich denke aber, dass mit Zwischengas beim Schaltvorgang dies noch mal sehr reduziert werden kann. Aber Du fährst ja auch keinen RUF (Autobauer auf Porschebasis) sondern eine Limo/Kombi mit ordentlich Dampf, der auch Gleiten kann 😉
Und den Unterschied zwischen Sport und Komfort ist jedenfalls bei mir V70R 04 klar merkbar. Beim Advanced muss ich aber Mick recht geben und dies fast ausschliesslich auf die Rennstrecke verbannen.
Gruss Kusi, war auf der Rennstrecke mit einem R, aber nicht mit Seinem
@ akooshima: um deine Frage zu beantworten: wenn man mehr fährt, braucht man am R schnell 2-3 Reifensätze/Jahr, vorallem wenn man gern flotter unterwegs ist, Reifen testet,... Dabei fallen einem halt auch ein paar Dinge auf, welche ich gerne hier im Forum zur Diskussion stelle...
PS: bin auch schon R-Schalter gefahren, und finde nicht, daß sich der eine Schaltsekunde gönnt; hält man den Motor jedoch auf Drehzahl, fühlt er sich merklich wohler, der Spritverbrauch steigt dann jedoch auch erheblich an! Dafür kann man den Wagen aber eben auch im unteren rpm-Bereich schaltfaul und rel. sparsam fahren...; das ist eine Frage der Programmierung, des Motormanagements, ließe sich zweifellos per entsprechendem Chiptuning auch fast beliebig adaptieren....
Mein "R" hat die Gesenksekunde auch. Aber nur im Comfort-Modus - meine ich, muss ich nochmal testen. Ich erkläre mir das mit dem Bestreben, hier den Spritverbrauch zu minimieren und nicht auf jeden Fußkick mit voller Leistung zu reagieren. Zudem wird auch wohl erst noch auf Allrad zu besseren Karftübertragung umgeschaltet.
ersteres würde ich auch vermuten, zumal mir mein Chiptuner damals die Möglichkeit extra-spontaner Gasannhme anbot, was jedoch mit 2-4l Mehrverbrauch gekoppelt wäre, und höheren Abgaswerten! Mal ehrlich, ich brauch das nicht....
Der Allrad ist voll da mit dem Umdrehen des Zündschlüssels, auch die Steuerung der Lastverteilung...., dies erfolgt zigfach pro Sekunde ohne dein Zutun und ist nach meiner Erfahrung verdammt perfekt (jedenfalls konnte ich beim R da bisher nicht den geringsten Mangel erkennen, bzw. Verbesserungspotential!)! Vergleiche mal RS4 und R auf der Schleuderplatte, und du weißt, was das 4C+AWD deines R kann und wert ist!
Zitat:
Original geschrieben von MickKnatterton
Der Allrad ist voll da mit dem Umdrehen des Zündschlüssels, auch die Steuerung der Lastverteilung....,
Zumindest wird die Kraftverteilung verändert:
"Der Allradantrieb ist immer eingeschaltet.
Fahrzeuge mit Allradantrieb werden von allen
vier Rädern gleichzeitig angetrieben. Die Kraft
wird automatisch auf Vorder- und Hinterräder
verteilt. Ein elektronisch gesteuertes Schaltsystem
verteilt die Kraft an das Räderpaar, das zum
aktuellen Zeitpunkt die beste Traktion hat. Somit
wird die bestmögliche Bodenhaftung erreicht,
und zugleich wird ein Durchdrehen der Räder
vermieden.
Bei normaler Fahrweise wird ein größerer Teil
der Kraft auf die Vorderräder übertragen.
Die verbesserte Antriebskraft erhöht die
Fahrsicherheit bei Regen, Schnee und Glätte."
Wenn man mal das Anfahr-Bocken überwunden hat, gehts eigentlich bezüglich Gasannahme beim Schalter ziehmlich direkt los. Wenn man keine hoch aufgeladene Turbomotoren gewöhnt ist, dann fällt das "Turboloch" schon auf. Ich spüre es am besten so um die 2500u/Min (da müsste der Motor das volle Drehmoment theoretisch schon haben) dauert aber bis der Ladedruck aufgebaut ist. Je höher die Drehzahl, um so kleiner der Effekt.
Den Allrad spürt man da NIE! Oder besser gesagt nur im positiven Sinne. Auch bei Nässe im ersten oder im zweiten Gang kann voll beschleunigt werden und ohne Rucken, ohne quitschen und ohne ziehen am Lenkrad gehts volldampf voran. Das AWD regelt so schnell, dass man nix spürt.
@MickKnatterton
Welchen RS4 bist Du denn da gefahren? Wobei auf der Schleuderplatte nicht das AWD, sonder das ESP resp. DSCT gefordert ist. Dabei ist der Vergleich aber sogar noch interessanter.
Gruss
Hobbes
Erstmal für Mickknatterton:
Gebe zu das ich den Sommer über mit einem Satz (Sommer-)Reifen auskomme, 2-3 Sätze find eich recht heftig (Vielleicht fährt er nicht geradeaus?). Ich zumindest bin recht "treu" wenn ein Reifen mir gut gefällt.
Zum Thema "Turboloch" möchte ich noch anmerken das dies wohl auch von der Fahrweise, dem Vorbereiten aufs "Kickdown" und wohl auch vom Softwarestand der Motorsteuerung abhängt. Im Sport/Sport-Mode schaltet er ja super runter und bleibt lange in (wenn gewollt) hoher Motordrehzahl. Da gibt es kein Turboloch. Ist wohl auch beim Chiptuning sehr vom Softwarestand und der gewählten Tuningstufe abhängig. Da zählen natürlich auch solche Dinge wie Luftfilter/Luftweg und Auspuff dazu. Zum Advanced Mode möchte ich anmerken, das wenn es die Chance gibt mal auf der Autobahn einfach nur schnell zu fahren, hier das Auto gerade so über 230km/h dann doch einfach schön "platt" und unkompliziert geradeaus fährt. Es ergibt sich ein gutes Gefühl der Sicherheit, gerade wenn man noch etwas Gepäck dabei hat. Zumindest mir geht es so.
Für T5-Kusi: Mag sein das Dein Satz anders gemeint war, aber der Sauger baut hier ist einmal gar keinen Druck auf (Sauger?). Aber auch bei den Saugmotoren, vor allem die mit mehr Volumen (> 3,0L), muss erst einmal Luft geholt werden. Ich denke es gehört aber auch einiges an "Gefühl" dazu zu wissen und zu spüren was denn nun unter der Haube passiert.
Gruß